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Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

L
Danke für die schöne Geschichte! Ich muss gerade schmunzeln, weil ich mir mal ausmale, warum eure Zeit so knapp war.....

17.07.2018 09:50 • x 1 #106


L
Ach ich würde auch so gerne mal wieder Tanzen gehen. Leider lässt mein doofes Knie das noch nicht zu. Der Physio ist aber echt süß und hat gestern mit mir einen Tango versucht, anstatt Aufwärmtraining auf dem Ergometer. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das aussah.

Mein Mann tanzt außerdem sehr ungern und ganz ehrlich. grottenschlecht! Er war schon als junger Mann nur in der Disco um Mädels abzuschleppen, was leider nie funktionierte. Also spielte er im Vorraum am Flipper und entdeckte die ersten Telespiele, wie Galaga und Pacman für sich.

Ok, vielleicht kann ich ihn damit mal wieder in so eine Location locken. Er darf dann zwischendurch Flippern und ich suche mir fähige Tanzpartner.

Nicht gut? Ok. Ok. doofe Idee!

17.07.2018 10:00 • #107


A


Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

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L
Hallo Lilli66,
dein Plan wird nicht funktionieren, denn es gibt keine Flipper oder sonstige Telespiele in den Vorräumen mehr. Aber ansonsten ist das Problem bekannt. In vielen Ehen wollen die Frauen mal wieder tanzen gehen und die Männer wiegeln ab, weil sie Tanzmuffel sind. Ich habe für mich das Problem wie folgt gelöst. Ich gehe gerne Tanzen aber ich trinke auch gerne ein B. (oder mehr) mit Freunden. Also sage ich zu den Herren, kommt mit, wir können doch Abseits B. trinken und die Frauen können tanzen. Wir ziehen für 12 EURO eine HVV-Gruppenkarte und müssen auch nicht Auto fahren. Treffen bei uns, ich habe B. kaltgestellt. Und dann gehen wir mit den Frauen 2 oder 3 Stunden tanzen und trinken da weiter. Das zieht in der Regel und alle sind zufrieden.

17.07.2018 10:17 • #108


L
Ok! Gute Idee! Gibt's heutzutage auch noch Asbach Cola in der Disco? Alle gute Dinge scheinen von der Bildfläche zu verschwinden. Disco heißt ja heutzutage auch Club....

17.07.2018 10:29 • #109


L
Genau, in die Disco geht heute keiner mehr. Aber in den Club. Und weil es ja ein Club ist, gibt es auch nur Club-Preise. Des wegen stelle ich auch vorher B. kalt (wird hier bewertet, es handelt sich um ein Getränk, welches Männer gerne trinken), damit es nicht zu teuer wird. Bei den Preises würde nämlich von den Männer keiner mitkommen, ich übrigens auch nicht.

Das habe ich übrigens auch mittlerweile gemerkt. Ich will gerne weggehen, aber so ein Abend ist in Hamburg ganz schön teuer.
Gabs zu Kinderzeiten nicht. Da muss man sich auch wieder daran gewöhnen.

17.07.2018 10:38 • x 1 #110


K
Wir Jahrgang 61 und 62.
Tanzen ist nicht unser beider Ding, dafür gehen wir lieber, und wieder öfter, gemeinsam zu Sportveranstaltungen oder Konzerten. Zuletzt waren wir bei Westernhagen unplugged und es war Hammer. Schön zu sehen und zu hören wie die alten bei den alten Hits abgegangen sind und mitgesungen haben und die jüngeren bei den neuen Sachen.
Wochenende im Hotel gehört unbedingt zum Programm und ist immer wieder schön.
Mein Mann ist leidenschaftlicher Hobbykoch und so gehen wir nun öfter mal, auch höherklassig, essen. Fahren aber auch wie ganz früher noch ohne Kinder nachts um 1 an unsere Lieblingswürstchenbude...

Wir möchten auch zu @Leuchtturm65 3. Drittel gehören. Wir hatten uns das schon immer vorgenommen. Der Jobverlust
meines Mannes hat es uns schwieriger gemacht unsere Pläne umzusetzen. Aber nach Jahren der Resignation seinerseits können wir nun auch in abgesteckter Version Spaß haben.

17.07.2018 10:52 • x 1 #111


6rama9
Ich bin überzeugt davon, dass es für eine glückliche Beziehung unerheblich ist, ob man auf Ü40 Partys, Städtereisen oder in Wellness-Hotels seine Zeit verbringt. All das Drumherum spielt keine wirkliche Rolle.

Wirklich wichtig ist die Zuversicht mit dem eigenen Leben und den Möglichkeiten, die es einen bietet. Es gibt Paare die glücklich um die Welt reisen und Paare die glücklich ihre Tage auf dem Sofa verbringen. Solange beide das gleiche wollen und beide mit sich im Reinen sind, sind beide Modelle gleich richtig.

Im übrigen glaube ich nicht, dass es soviel unzufriedene Paare gibt. Aber neben einem dauer-streitenden Paar nimmt man die Mehrheit der zufrieden lebenden Paare nicht mehr wahr, vor allem wenn man selbst durch eigene Beziehungsprobleme vorbelastet ist.

17.07.2018 11:01 • #112


L
Na ja es ist ja nicht nur EIN dauerstreidendes Paar in unserer Nachbarschaft. Wir sind davon umzingelt. Und noch viel schlimmer finde ich, wie die Damen hinter vorgehaltener Hand und unter Alk. über ihre Männer ablästern. Da würde euch Hören und Sehen vergehen..... Und alles andere auch!

17.07.2018 11:08 • #113


L
Verbundenheit und Autonomie

das wäre jetzt mein nächstes Thema.
Was Paare in der Verbundenheit unternehmen, bestimmen sie natürllich selbst. Ob abends tanzen gehen oder sonntags auf dem Sofa, wenn beide es wollen, ist doch alles in Ordnung.
In Beziehungsratgebern für junge Eltern ist oft der Rat zu lesen: Eltern werden, Paar bleiben. Aufgrund der vielen Verpflichtungen ist die Umsetzung dieses Rates garnicht mal so einfach. Und so gehen viele Jahre durchs Land, so ungefähr 18 Jahre. Alles läuft gut, der Beruf, die Kindererziehung, die Versorgung der kranken Eltern, das Haus ist im Schluss. Nur die Paarbeziehung hat in den Jahren gelitten.
Und dann kommt die Zeit, bei die Kinder nicht mehr eine Rundumversorgung benötigen und die Karierre-Leiter zu Ende ist. Es ist die Zeit gekommen, bei der das Paar wieder Möglichkeiten hat, die Paarbeziehung aktiv zu gestalten, also zu agieren und nicht mehr nur zu reagieren.
In einem Ratgeber für alte Eltern müsste der Rat jetzt lauten: Lange Zeit Eltern gewesen, jetzt wieder Paar werden.
(Das ist natürlich alles überspitzt, auch in der Elternzeit sollte man die Paarbeziehung pflegen, und das machen ja auch viele, aber eben nicht alle)

Die Verbundenheit (sich nur als Paar wahrzunehmen) und die Autonomie (jeder ist ein Individium mit eigenen Interessen) schwingen in einer gesunden Partnerschaft wie ein Pendel hin und her. Und je nach Lebensumstände geht das Pendel mal in die Richtung oder in die andere.
Hier und heute interessiert mit ausschließlich der Lebensumstand Kind groß, Paar hat jetzt Zeit (Krankheit, Beruf, kranke Eltern sind natürlich auch Lebensumstände, die dieses Pendel beeinflussen, aber die lasse ich jetzt einmal außen vor).

Wenn man in diesem Zeitfenster ankommt (es ist ja kein Punkt), stellen sich viele die Frage, wieviel Verbundenheit habe ich noch mit meinem Partner. Hier im Forum liest man dann oft: wir leben wie Bruder und Schwester, wir leben wie eine WG, wir haben keine Gespräche mehr (über uns und unsere Bedürfnisse), wir haben keine gemeisamen Unternehmungen usw. .

Der Oberbegriff könnte lauten: Das Paar hat sich entfremdet.

Ich halte es in dieser Lebenphase für wichtig, das Pendel nun in Richtung Verbundenheit zu schwingen. Denn die Verbundenheit, also die Paarbeziehung, hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Also muß sich das Paar zusammensetzen und darüber reden: Was will ich, was willst du, was wollen wir gemeinsam. Und das Gemeinsame sollte dann (erstmal) die Priorität haben. Also erstmal ganz bewusst auf Autonomie verzichten zu Gunsten der Verbundenheit.
Das fällt vielen schwer, haben sie sich doch in all den vielen Jahren viele Eigenschaften angewöhnt, die sie jetzt erstmal zurückstellen sollen.
Wie lange sollte solch ein Phase dauern? Vielleicht zwei Jahre?. Ich denke, wenn meine Frau und ich jetzt noch ein weiteres 1/2 Jahr so auf der Paarschiene unterwegs sind, haben wir dann 2 Jahre rum. Aber in diesen 2 Jahren hat sich viel getan und wir haben uns als Paar wieder sehr intensiv kennengelernt.
Wenn dann das Pendel sich auch wieder in Richtung Autonomie bewegt, denke ich, das ist in Ordnung.

17.07.2018 12:15 • x 1 #114


L
Das ist auch ein sehr interessanter Aspekt, @Leuchtturm65 . Ich habe sogar im beruflichen Rahmen mal eine Fortbildung zu dem Thema gehabt, da nannte es sich dann Distanz und Nähe und war auf die Beziehung zu den Patienten bezogen. Komischerweise kam ich gar nicht auf die Idee, das auch mal in unserer Ehe umzusetzen. Irgendwie hatte ich da noch Scheuklappen auf und dachte, sowas wie eine Ehe muss von selbst laufen. Daran braucht man nicht arbeiten, Liebe muss reichen. Irrtum!

Mir ist auch bewusst geworden, dass mein Mann sogar ein sehr viel größeres Bedürfnis nach Nähe hat als ich. Das wird wahrscheinlich aus seiner Kindheit stammen, denn er kommt aus einer großen aber auch ein bisschen chaotischen Familie, wo das Bedürfnis des einzelnen nach Zuwendung zurück stecken musste. Dennoch liebe ich seine Familie ohne Ende und denke, so schwer die Zeiten auch früher waren, heute ist der Kinderreichtum meiner Schwiegereltern ein Schatz, von dem alle profitieren - auch ich! Auch das war ein Grund für mich, die Trennung schleunigst rückgängig zu machen. Ich musste also lernen, mehr Nähe zuzulassen und mein Mann musste lernen, dass ich Freiraum brauche. Schwierig für ihn, da ich sein Vertrauen ja gerade erst missbraucht und zerstört hatte. Irgendwie kriegt er es aber hin .... und ich merke, wann ich den Bogen überspanne. Es besteht Hoffnung!

Noch etwas anderes möchte ich aber hinsichtlich Bruder-/Schwester-Gefühle in der Ehe in die Waagschale werfen. Und das ist wieder mal die E rotik. Fehlt diese nämlich oder ist von schlechter Qualität, so fällt das Paar automatisch auf die Kumpelliebe zurück (Siehe Dreieckstheorie der Liebe). Da fühlt man sich dann natürlich wie Bruder und Schwester oder wie gute Freunde.
Also die Männer werden es gerne hören, die Frauen weniger.... was in solchen Beziehungen fehlt ist S ex und E rotik! Wobei für die Frauen das letztere sogar noch wesentlich wichtiger ist. Männer geben sich notfalls auch mit einem Q uickie zufrieden. Frauen nicht! Also zumindest ich nicht!

Ich möchte E rotik in Form von geheimen Nachrichten per Handy, gemeinsames Shoppen von De ssous, S ex an ungewöhnlichen Orten, usw. Und ich bin überzeugt, dass ich damit nicht alleine bin. Viele Frauen mittleren Alters haben wahrscheinlich diese Wünsche und Phantasien, trauen sich aber wegen einer veralteten Moralvorstellung nicht, das auch auszusprechen... geschweige denn auszuleben. Was ich nicht will, ist immer die gleiche schnelle Nummer einmal die Woche im Ehebett. Davon habe ich genug gehabt. Das wird auch noch ein hoffentlich freudvoller Lernprozess für meinen Mann...

Na ja, je oller je doller.... :oops:

17.07.2018 13:25 • x 1 #115


L
Hallo Lilli66 !
Nein, mit deinen Vorstellungen bezüglich der ero. bist du als Frau nicht alleine. Und je oller desto doller gilt auch bei uns. Aber das Thema 6 in Langzeitbeziehung wäre für mich ein eigenes Thema und das möchte ich nicht in wenigen Sätzen abarbeiten. Auch da gab es bei uns große Veränderungen in den letzten 2 Jahren.

Zum Thema Verbundenheit und Autonomie möchte ich noch ergänzen, dass innerhalb der Partnerschaft natürlich auch unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der Ausprägung gegeben sind. D.h. ein Partner legt größeren Wert auf die Verbundenheit und der andere mehr auf die Autonomie. In unsere Partnerschaft war meine Frau die Autonome. Das führte in den ersten Beziehungsjahren zu leichten Spannungen. In den letzten 2 Jahren war allerdings von ihrer Autonomie wenig zu spüren. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, wird mir das erst richtig bewusst, wie anhänglich sie geworden ist.

Das wird sich natürlich auch wieder ändern, aber dazu habe ich ja schon geschrieben, dann ist es auch gut so.

Was ich so von dir weiß, würde ich dir auch empfehlen (du schreibst es ja selbst auch), mehr die Verbundenheit zu deinem Mann zu suchen. In deinem Fall ganz besonders, um auch wieder Vertrauen aufzubauen.

Und an der Beziehung und der Liebe muss man in der Tat ständig arbeiten. Liebe ist kein Stein, den man einmal findet und nur noch festhalten brauch. Ohne weiteres Zutun kann die Liebe schnell verschwinden. Liebe ist nicht, liebe wird. Man muss sich immer wieder neu in seinen Partner verlieben.

17.07.2018 14:05 • x 1 #116


E
@leuchturm65
Weiter oben schreibst du, dass du mit deiner Frau eine Diskussion hattest, weil sie erst auf Drängen der Freundin zur Party ging...
Bei und war das auch sehr oft ein Thema - bei mir ist es mangelndes Selbstbewusstsein und dadurch die Stimmung zu vermiesen.......

Gegengenfrage: warum ist das für dich ein thema gewesen?

17.07.2018 15:06 • #117


L
Also, ich mag ja, diesen Dialog mit dir, Leuchtturm. Aber wo sind eigentlich die anderen? @hahawi @Vegetari @machinenlilly etc?

17.07.2018 15:07 • x 1 #118


E
Ich könnte Mich zu diesem thema so beschreiben: man sagt immer, mir sind die Trauben zu sauer, wenn sie einem zu hoch hängen (etwas abgewandelt vom Original)

Ich hab es nicht Erklären können, und er nicht warum es ihn so gestört hat ....

17.07.2018 15:15 • #119


L
Ah, hallo @engerling! Oh ja, mangelndes Selbstbewusstsein ist ein Fluch. Wir haben auch im entfernten Bekanntenkreis eine Frau die offensichtlich darunter leidet. Alle anderen Frauen dieses Freundeskreises sind irgendwie mehr oder weniger wieder im Beruf. Sie nicht. Erzählen wir also von der Arbeit, sitzt die stumm wie ein Fisch daneben. Dabei macht sie sehr viel ehrenamtlich nebenbei, ist künstlerisch begabt und hätte eigentlich viel zu erzählen. Ich spreche sie ab und zu darauf an, dann blüht sie auf. Die anderen klinken sich aber oftmals sehr schnell aus unserem Gespräch aus. Auch weil ihr Mann demonstrativ andere Themen eröffnet. So ein Flöppel!

17.07.2018 15:16 • #120


A


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