@Lumba agreed, ich bin eine Aktionistin. Wenn von ihm nüscht kommt (hab ja 6 Monate dabei zugeschaut), dann sehe ich halt den Spielball bei mir. Aber ja, zur Zeit habe ich mir/uns ja gesagt: Ruhe ab jetzt.
@Happy54 ich wollte keine offene Beziehung, an dem Abend wollte ich ihm grundsätzlich nur mitteilen, was in mir vorgeht und herausfinden, was wir damit jetzt machen. Im Grunde habe ich mir damit eine Belebung unserer Beziehung erhofft.
@Mae_bee ich kann dir nicht ganz folgen, aber auf jeden Fall bin ich überhaupt nicht die Frau mit dem perfekten Familienbild, was du beschreibst, wirklich nicht. Solche Oberflächlichkeiten könnten mir nicht egaler sein, für mich zählt was sich richtig anfühlt und nicht was die anderen/fremden Menschen denken. Ich habe von meinem Partner nicht sonderlich viel verlangt, außer das wir uns so gut wie gleichberechtigt um die Kinder kümmern und ich das nicht alles allein machen muss. Da er ein toller Papa ist, hat das auch gut geklappt. Einige Dinge, die ich erwartet habe, haben in den letzten Jahren immer schlechter geklappt. Dazu gehören Verlässlichkeit und Teilhabe. So saß er nie am gemeinsamen Essenstisch, kam unnötig spät von der Arbeit. Ich bin flexibler beruflich und bin Nachmittags 2 mal die Woche mit dem 5-jährigen Unterwegs. Anyways, das führt jetzt zu weit. Aber im Grunde hatte und habe ich oft das Gefühl gehabt, ich trage trotz des besseren Verdienstes zu Hause auch noch die Hauptlast (Stichwort Mental Load).
Wie ich mich neben ihm fühle, der seine Gefühle nicht teilt? Ehrlich gesagt nicht gut. Das wird mir jetzt klar. Ich war bei uns immer eher die Labertasche, er würde sagen denkerin die sich über viel zu viel Gedanken macht. Was das alles soll, kann man eh alles nicht ändern, es ist wie es ist, feddich. Furchtbar. Er kann nciht sagen was er will, er kann dementsprechend nciht sagen was ihm fehlt, ich kann nicht reagieren oder das was ich mache ist falsch/nicht genug. Ich schreibe auch viel Tagebuch in den letzten Wochen und dabei wurde mir klar, dass ich schon vor Jahren nach einem Streit dachte: Ich bin ihm nie genug. Egal was ich mache, welche Kompromisse ich für ihn schließe, wie ich mich ändere (primär Handlungen), es reicht nie aus. Der Respekt für mich als Frau und Mensch ist vergangen. Der Respekt dafür was ich leiste. Durchaus Gegenseitig, das kann sein. Dass das alles nicht selbstverständlich ist, was für ein Glück wir haben mit unserem Leben!
Führst du dein Leben (lang) eine Beziehung mit dir allein ohne Beziehung zu dir selbst? - das verstehe ich wieder nicht. Ich habe eine gute Beziehung zu mir selbst. Aber mit mir allein, meaning ohne ihn als Partner. Ja, das kommt irgendwie hin. Ich habe neulich zu ihm gesagt als wie auf dem SPielplatz waren: Ich habe dir viele Jahre das Gefühl gegeben, dass ich dich nicht brauche, das ich das alles eigentlich auch alleine kann. Das war falsch und schlichtweg gelogen. Darüber hinaus habe ich versucht darauf zu achten, dass wir auch wieder Zeit nur für uns haben. Das ist total schwer wenn die Kids noch kleiner sind, aber er hatte auch einfach keinen Bock, überhaupt keinen Elan. Der Alltag war stressig, vor allem der Große raubt uns regelmäßig den letzten Nerv. Und ich hatte das Gefül er weiß das nicht wohin mit seiner Wut darüber, dieser Machtlosigkeit, diesem Ausgesetztsein. Ich bin da viel resilienter denke ich. Aber er hat aus meiner Sicht vieles dieser Wut zu mir geschoben, mich begonnen mehr und mehr abzulehnen (ist halt einfacher). Ich bin los und habe irgendwann einen Beratungstermin beim Jugendamt gemacht, Familientherapie mit mir und meinem Sohn. Irgendwann fragte der Therapeut, ob er denn auch mal den Vater kennenlernen könnte. Da kam mein Partner ziemlich wiederwillig mit, saß da wie ein Häufchen, desinteressiert. Später sagte er, er sehe das alles gar nicht so schlimm und findet das irgendwie unsinnig, so schlimm sei es doch gar nicht. Aber wir schimpfen täglich mit dem großen, es wird laut, Sohn schreit und türen knallen. Ich will sowas nciht in meinem Haus und hole mir Hilfe. Und er fragt was das soll?!
Ich frage nach Essen gehen oder Kino (früher IMMER unser Ding). Nein, keine Lust, geht du mal alleine. UNd so haben wir in den letzten Jahren alles jeweils alleine gemacht. Um dem stressigen Kinderalltag zu entkommen hat er viel sport getrieben (jetz leider Miniskusriss, wird nie wieder rennen können, riesen problem seelisch für ihn), ich hae mir neue Hobbies gesucht, Kleingarten, Nähen, Häkeln, Chor, alles mögliche dass ich bis heute mache. Das ging ne weile echt gut, aber wir haben eben gar nichts mehr zu zweit gemacht, selbst als familie zu viert sehr wenig. Alles Baustellen, das sehe ich jetzt. Aber was soll man machen? Ihn zum Kino zwingen?
Es bleibt dabei, ich muss sehen was die nächsten Wochen und Monate bringen. Leider glaubt ein Großteil in mir auch, dass sich wenig bis nichts ändern wird, aber ich will alles versucht haben. Aber dann ist es so und ich habe es nicht leichtfertig aufgegeben - ICH kann dann noch in den Spiegel schauen.
Ich brauche ihn, als meinen Lebenspartner und besten Freund, deshalb bin ich jetzt so traurig.
14.10.2022 21:17 •
x 4 #42