Kurze Affäre, nach 10 Jahren trotzdem beichten?

Zitat von Schlangenfrau:

Liebe TE, erst einmal tut es mir leid, dass du dich in so einer scheinbar ausweglosen Situation befindest. Ich kann mir gut vorstellen, wie belastend das für dich sein muss. Nur du kannst eine Entscheidung treffen, jedoch können Impulse von außen sehr bei der Entscheidungsfindung helfen, weswegen ich hier auch ...

WOW. Vielen lieben Dank. Ich habe wirklich Tränen in den Augen und fühle mich bestärkt, es ihm zu sagen. Ich danke dir vielmals für die netten und aufbauenden Worte!

Zitat von unbel Leberwurst:

Warum bin ich anmassend, wenn ich Fragen stelle? Ich glaube, das missverstehst Du mich... Das mit der Entschuldigung finde ich eine gute Idee. Mit anderen Augen werden sie Dich jetzt aber sehr wahrscheinlich sehn, das wirst Du eher nicht ändern können.

Es war eben nicht nur eine Frage, es war herablassend. Was erwartest du von deiner Freundin?... Einfach ein gutes Gespräch. Sie weiß es ja jetzt. Ich kann nicht so tun als wäre nichts gewesen und muss mit ihr reinen Tisch machen.

Mir geht es vor allem auch um den Mann meiner Freundin. Ich bin ihm letztens beim Einkaufen begegnet und er hat mich angeschaut als wäre ich von der Venus und konnte mir gar nicht in die Augen schauen. Und genau das finde ich unfair und sollte geklärt werden. Ich bin dran, alles wieder hinzubiegen. Und gerade von meinen wichtigsten Freunden verurteilt zu werden könnte ich nicht ertragen. Er selbst hat meine Freundin jahrelang misshandelt. Gerade von ihm muss ich mich nicht so behandeln lassen. Natürlich werde ich es so in dem Gespräch nicht sagen, aber ich möchte einfach reinen Tisch mit ihnen machen. Ihnen klar machen, dass sie für mich weder lügen noch schweigen sollen. Ich möchte ihre Unterstützung für die Zukunft, weil ich sie brauchen werde, nachdem ich es gebeichtet habe.

Liebe Wika, es sind ja schon viele gute Anregungen genannt worden. Mir ist sehr klar, dass das Treffen mit deinen Freunden nicht dazu dient, ein gemeinsames Komplott zu schmieden, sondern weil du verantwortungsvoll mit der Freundschaft umgehen möchtest wegen 'der Bürde. Aber diese verschwindet durch das Gespräch nicht, und willst ja auch kein Schweigegelöbnis. Ich persönlich denke, es bleibt dir keine Wahl. Deine Worte legen auch nahe, dass du ein offener Mensch bist, der da behutsam heran geht. Du hast damals den Vorgang genutzt, um an eurer Beziehung zu arbeiten, jetzt hat es dich eingeholt, und ihr müsst dies gemeinsam tun. Alles Gute.

Es sind schon so viele weise Worte gesagt worden. Ich respektiere dich, @Wika, für deine Offenheit, deine Authentizität und deinen aufrichtigen Wunsch, mit Ehrlichkeit und Integrität reinen Tisch zu machen.

Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg. Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft. Möge dies eine neue Chance für eure Beziehung sein!

Zitat von Wika:

DA hat die Tasse einen Sprung gekriegt.

Und was für einen.
Die Tasse ist doch nur eine Metapher, Herrgott (hast Du zuerst gesagt).
Jeder der eine Porzellantasse kauft, weiß, dass sie irgendwann einen Sprung bekommt. Jetzt kann ich mir die ganze Zeit denken, ohje irgendwann ist sie kaputt und sie vielleicht vor lauter Angst nicht benutzen. Damit geht aber auch die Freude dran verloren. Oder Du nutzt sie und gehst das Risiko ein. Das ist mehr ein Beispiel für Optimismus und Pessimismus und dem Umgang damit... kommt mir aber oft hier in den Sinn wenn es um beichten von alten Fehltritten geht. Denn:

Was hast Du gemacht? Du hast die Tasse zerdeppert, geklebt und wieder in den Schrank gestellt. Dein Mann sah sie die ganze Zeit an und hat sich an ihr erfreut, Du auch, aber Du wusstest, dass sie hin ist. Und jetzt holst Du sie aus dem Schrank um sie ihm zu zeigen. Das was niemand weiß ist, wie er damit umgehen wird, dass eigentlich seit 10 Jahren alles anders ist als er dachte. Vielleicht ändert es für ihn auch nichts. Das wird keine leichte Zeit, die da auf Dich zukommt. Aber er wird die brauchen um das zu verdauen.

PS: immer noch finde ich, dass die Meinungen hier dazu recht human ausfielen. Du bist emotional total aufgewühlt, natürlich, es ist schließlich Dein ganzes bisheriges Leben, dass auf dem Spiel steht. Aber jetzt kommt der Teil, der sich Verantwortung tragen nennt. Du hast die Verantwortung für das was passiert ist. Bedenke, die Realität wird nochmal ganz anders sein, als das was Du hier liest. Alles Gute.

@unbel Leberwurst Ja, danke, mir ist schon bewusst das ich jetzt mit meinen Freunden keine Grillpartys schmeiße und so tu als wäre nichts. Wie gesagt, es läuft seinen Gang.

Zitat von KPeter:

Was die Zukunft eurer Ehe angeht, so liegt das ja ausschließlich in den Händen deines Mannes. Du willst eine gemeinsame Zukunft und er wird allein darüber entscheiden, ob die möglich ist. Das ist eine schwere Bürde für ihn und ich hoffe, er lässt sich dabei helfen. Er wird zum Richter gemacht, der den Daumen hoch oder runter hält, und niemand hat ihn gefragt, ob er das will. Denn faktisch würde ER die Ehe beenden, auch wenn die Ursachen in deinem Verhalten liegen.

Wenn ihr Mann aufgrund einer KURZaffäre vor zehn Jahren (an der sein Verhalten ursächlich einen Anteil hatte) die Ehe beenden würde, dann wäre es wohl mit seiner Liebe und dem Zusammenhalt nicht allzuweit her.
Das hört sich nun allerdings nach den Beschreibungen der TE nicht so an. - Er wird sich natürlich aufregen und gekränkt sein, aber das wird vorübergehen.

Zitat von Susanna:

Wenn ihr Mann aufgrund einer KURZaffäre vor zehn Jahren (an der sein Verhalten ursächlich einen Anteil hatte) die Ehe beenden würde, dann wäre es wohl mit seiner Liebe und dem Zusammenhalt nicht allzuweit her. Das hört sich nun allerdings nach den Beschreibungen der TE nicht so an. - Er wird sich natürlich ...

Meine Angst ist, dass er die letzten 10 Jahre anders sieht und diese an Wert für ihn verlieren. Da sie gar nicht zustande gekommen wären, hätte er davon gewusst.

Zitat von Wika:

Meine Angst ist, dass er die letzten 10 Jahre anders sieht und diese an Wert für ihn verlieren. Da sie gar nicht zustande gekommen wären, hätte er davon gewusst.

Hi,...dass siehst Du genau richtig.
Sei ehrlich zu deinen EM,....beichte ihm alles,...und gebe dann Deinen EM die Möglichkeit selber über Eure Ehe zu entscheiden. Dass wäre für mich der ehrlichste Weg,....aber selbstverständlich nur meine Meinung.

Zitat von rosenherz:

Und was für einen. Die Tasse ist doch nur eine Metapher, Herrgott (hast Du zuerst gesagt). Jeder der eine Porzellantasse kauft, weiß, dass sie irgendwann einen Sprung bekommt. Jetzt kann ich mir die ganze Zeit denken, ohje irgendwann ist sie kaputt und sie vielleicht vor lauter Angst nicht benutzen. Damit geht aber ...

Sag mal... ich weiß, dass es eine Metapher ist, die ich eben nicht zuerst genannt habe. Nochmal, ich weiß, dass es kein Spaziergang wird. So naiv bin ich nicht, dass ich die Konsequenzen nicht wüsste. Das letzte aber, was ich hier brauche, ist, dass man mich wie ein Kind behandelt und mir sagt, ich solle Verantwortung übernehmen! Ich bin 2-fache Mutter und Ehefrau. Und bin mir bewusst, was ich damals angestellt habe. Genau das versuche ich alles hinzubiegen. Es ist schon ein Einfaches, über den Bildschrim hinaus irgendwelche Aussagen zu treffen. Vielleicht meinst du es nur gut, aber hilfreich ist es nicht.

Was auch immer du human findest... Meinst du etwa, man ist zu sanft mit mir?! Meinst du, dass jemand, der Mist gebaut hat und es auch weiß und alles tut, dass es besser wird, verdient hat, dass man weniger human mit ihm umgeht?! Was ist das für eine Logik...

@Susanna

Zitat:

Wenn ihr Mann aufgrund einer KURZaffäre vor zehn Jahren (an der sein Verhalten ursächlich einen Anteil hatte) die Ehe beenden würde, dann wäre es wohl mit seiner Liebe und dem Zusammenhalt nicht allzuweit her.
Das hört sich nun allerdings nach den Beschreibungen der TE nicht so an. - Er wird sich natürlich aufregen und gekränkt sein, aber das wird vorübergehen.

Rational gesehen hast du völlig Recht. Aber ich halte es für sicher, dass er zunächst mal gar nicht rational darauf sehen kann, sondern rein emotional. Und das muss durchgestanden, aufgefangen und gemeinsam bewältigt werden. Solange die beiden dabei noch das Wort „Wir“ verwenden, gibt es gute Chancen. Und dann sollte er nach und nach dazu in der Lage sein, rational darüber nachzudenken, was er da mit einer Trennung alles anrichten würde.

Parallel dazu müssen die Emotionen sich ihren Weg suchen und die beiden einen neuen Umgang miteinander finden. Der alte ist nicht mehr da, denn er sieht seine Frau ja plötzlich mit ganz anderen Augen. Diese Anteile kannte er nicht, er muss sich mit ihnen beschäftigen und bestenfalls versöhnen.

@Wika

Zitat:

Meine Angst ist, dass er die letzten 10 Jahre anders sieht und diese an Wert für ihn verlieren. Da sie gar nicht zustande gekommen wären, hätte er davon gewusst.

Ja, das ist eine Phase von vielen. Er sieht die Zeit und er sieht dich mit anderen Augen. Und diese Phase muss durchgestanden werden. Was danach kommt ist wichtiger.

Zitat von KPeter:

Was danach kommt ist wichtiger.

Aber dass entscheidet dann der EM.

Zitat von Susanna:

Das hört sich nun allerdings nach den Beschreibungen der TE nicht so an. - Er wird sich natürlich aufregen und gekränkt sein, aber das wird vorübergehen.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es den Mann zunächst komplett aus den Schuhen hauen wird.

Ja, er wird total geschockt sein und definitiv eine gewisse Zeit brauchen, sich wieder so weit zu beruhigen, dass er überhaupt in der Lage sein wird, ein Gespräch auf vernünftiger Basis zu führen.

Die ersten Gespräche, wärend er sich noch im Schockzustand befindet, werden kaum zielführend sein weil diese geladen mit verletzten Gefühlen sein werden... da werden dann häufig sehr verletzende Aussagen gemacht, die einem im nachhinein womöglich leid tun.

Als nächstes Problem ist das Kopfkino des EM's nicht zu unterschätzen. Klar ist die Imtensität von Mensch zu Mensch unterschiedlich aber es kann halt dazu führen, dass es dem EM der TE, zumindest für eine gewisse Zeit unmöglich macht, Nähe zur TE zuzulassen.

Das heißt je nach Intensität, keine Berührung, keine Küsse und keinen S..

Also kann man wohl kaum, wie Du es schreibst, nur von einer Kränkung ausgehen.