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Kurze Affäre, nach 10 Jahren trotzdem beichten?

R
Zitat von tina1955:
Ob die Freunde damit leben könnten, wenn diese Ehe nun zerbricht, nur weil sie fordern könnten, dem Ehemann zu beichten oder es selbst dem Ehemann zu erzählen?

Es kommt vermutlich darauf an wem gegenüber sie eher loyal sind. Oder ob es ihnen nur ums Prinzip geht, aber ja dann wären sie keine Freunde.
Ja, das Risiko, dass er es nicht von Dir erfährt wäre mir langsam zu hoch @Wika.

Zitat von KomischerVogel:
Grenze überschritten. Unwiderruflich.

Tasse kaputt, schon seit 10 Jahren, er weiß es bloß nicht. Das ist ein echtes Dilemma... aber wenn man die Freunde bei der Beichte mit ins Spiel bringt bekommt das nochmal einen anderen Geschmack. Das wird richtig schwer.

02.08.2023 06:07 • #121


Einfachatmen
Wenn es nur du wärst.... Aber ich befürchte du würdest in einer ständigen unguten Bauchangstsituation leben... Angst das sich jemand verplappert...

Manchmal hilft nur die Flucht nach vorne!

02.08.2023 06:18 • x 4 #122


A


Kurze Affäre, nach 10 Jahren trotzdem beichten?

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Sliderman
Zitat von Einfachatmen:
Manchmal hilft nur die Flucht nach vorne!

Wenn es das süße Geheimnis der TE wäre, würde ich sagen, das Schweigen manchmal
barmherziger ist, aber jetzt sind Dritte involviert und es hat nochmal einen Besonderen Geschmack , wenn der Ehemann
es nicht von seiner Frau erfährt.
Flucht nach vorn ist hier wohl die einzige Alternative.

02.08.2023 06:37 • x 6 #123


unbel-Leberwurst
Zitat von Wika:
Ich habe es nur meiner Freundin erzählt, aber diese wiederum ihrem Mann. Und beide würden mir nicht in den Rücken fallen und mich auch nicht verpfeifen. Aber ich habe es jetzt auch zu ihrer Bürde gemacht. Ich hätte es ihr nicht sagen dürfen. Aber jetzt ist die Katze aus dem Sack und ich weiß nicht was ich tun ...


Das sehe ich auch als das grösste Problem.

Was willst Du in dem Gespräch am Freitag erreichen? Um Verständnis für Deine Affäre werben?
Sie bitten zu schweigen, wovon Du sowieso ausgehst?

02.08.2023 06:49 • #124


S
Liebe TE,

erst einmal tut es mir leid, dass du dich in so einer scheinbar ausweglosen Situation befindest. Ich kann mir gut vorstellen, wie belastend das für dich sein muss. Nur du kannst eine Entscheidung treffen, jedoch können Impulse von außen sehr bei der Entscheidungsfindung helfen, weswegen ich hier auch gerne meine Überlegungen einwerfen möchte.

Deine aktuelle Situation ist eine solche, bei der es für dich keinen Weg geben wird, der unproblematisch ist. Sagst du nichts, musst du weiter mit dem schlechten Gefühl der Lüge leben, immer in dem Wissen, dass es jederzeit auffliegen könnte. Ich kann mir gut vorstellen, welch eine große seelische Belastung das für dich ist. Zudem vergiftet es die Verbindung zu deinem Mann - ich bin mir sicher, dass so eine Lüge (wenn auch unbewusst) immer mitschwingt und eine gewisse innere Trennung voneinander erzeugt.
Zudem hast du ja nun Freunde involviert. Sehr gute Freunde von dir und deinem Mann, die nun in einem Gewissens- und Loyalitätskonflikt geraten sind. Dies stelle ich mir für eure Freunde auch sehr belastend vor, denn sie haben nun nur die Möglichkeit des Schweigens gegenüber ihrem Freund/deinem Mann oder des Offenbarens. Ich denke, so oder so ist die Freundschaft durch das Schweigen sehr belastet, vielleicht sogar unmöglich geworden.

Aus all diesen Überleggründen mit dem Ergebnis, dass alle Betroffenen (bewusst oder unbewusst) extreme Nachteile durch dein Schweigen erfahren, bleibt in meinen Augen letztendlich wirklich nur der Schritt des Beichtens.

Wenn ich mich in die Lage deines Mannes versetze, wären mir folgende Punkte bei dieser Beichte sehr wichtig:
- schonungslose Ehrlichkeit
- keine Vorwürfe (bleibt bei dir und deinen Gefühlen)
- große Zugewandtheit beim Gespräch und danach (ruhiges, sanftes Sprechen, evtl. Körperkontakt wie Hand halten, Aushalten der negativen Emotionen deines Mannes ohne selbst in solche zu kippen)
- Zeigen (nicht nur sagen), wie wichtig er dir war und ist

Ich kann mir vorstellen, dass es sich für deinen Mann in der ersten Zeit so anfühlen wird, als ob es gerade erst passiert ist. Der Fakt, dass es schon eine sehr lange Zeit her ist, wird erst nach und nach durchsickern und bewusst werden. Deshalb fände ich es auch wichtig, ihm das zu lassen und auf die Beschwichtigung es ist doch schon so lange her zumindest in der Anfangszeit komplett zu verzichten.

In jedem Fall wirst du viel Mut und Stärke brauchen. Ich denke aber, dass in dem Ganzen auch eine große Chance liegt. Zum einen, dass die Freundschaften gerettet werden können. Zum anderen, dass diese Lüge nicht mehr zwischen deinem Mann und dir liegt und ihr dadurch die Möglichkeit bekommt, euch viel näher zu sein als zuvor und durch die Krise mit- und aneinander zu wachsen.
Das wünsche ich Dir, liebe TE. Alles Gute!

02.08.2023 07:01 • x 9 #125


W
Zitat von KomischerVogel:
Aha. Du hast eine Affäre gehabt, weil Du es wolltest. Wenn man sich nicht mehr gesehen fühlt und was weiß ich nicht noch, sollte man nach Lösungen suchen, statt mit einem anderen in die Kiste zu hüpfen. @Trust_him hat es ganz gut erklärt. Der Grund für eine solche Affäre ist Egoismus. Nicht mehr, nicht ...

Du siehst das hier schon sehr schwarz-weiß. Es gehören so viele Eckpunkte und Emotionen dazu. Meinst du etwa, ich bin eines Tages aufgewacht und habe gesagt so, ich fühle mich nicht mehr gesehen (?!?!) und deswegen entscheide ich mich bewusst dazu, fremdzugehen! Wie so ein trotziges Kind, weil es nicht das bekommt, was es will?!?!? Schäm dich, hier mit dem Richterhammer zu schwingen und so schnell Leute zu verurteilen!

Wenn hier schon kommentiert wird, dann lest euch auch alles vorher durch! Ich bin mir meiner Schuld durchaus bewusst, verschönige nichts und gebe ihm nicht die Schuld. Bitte steckt mich nicht in irgendeine Schublade, es geht hier auch um meine Kinder, hergott.

02.08.2023 07:11 • x 3 #126


W
Zitat von Kleeblatt99:
Nach 10 Jahren davon erzählen? Weil? A) Angst das jemand anderes deinem Mann davon erzählt B) schlechtes Gewissen

Warum geht nicht beides? Warum beichtet man denn überhaupt? Natürlich weil man ein schlechtes Gewissen hat. Wenn man kein schlechtes Gewissen hat, hat man auch nichts zu beichten, dann ist die Ehe aber auch fraglich.

Natürlich auch, weil der Druck größer ist, weil es meine Freunde jetzt wissen. Aber geh mal einen Schritt zurück: warum hab ich es erzählt? Ich kann langsam glaube ich nicht mehr damit leben und hoffe wohl im Untrbewusstsein, dass es herauskommt, weil ich nicht die Stärke hätte, es von mir aus zu erzählen. Jetzt kann ich wohl nicht mehr aus.

02.08.2023 07:15 • x 2 #127


W
Zitat von rosenherz:
Ich versuche ja hier meist etwas genau zu diesem Thema zu lernen und es hat mich ganz ehrlich erschreckt das so zu lesen... Es geht ja hier um verschiedene Aspekte. Als erstes die Freundin. Ich denke auch nicht, dass ich als Freundin es dem Mann erzählen würde. Aber dann würde ich es niemandem erzählen, noch nicht ...

Die Porzellantasse war eben nicht ab dem Kauf kaputt! Wir sind - wie gesagt - zusammen, seit ich 15 bin, also seit 20 Jahren! Waren immer glücklich, lieben uns wirklich sehr. Aber dann kam die ungeplante Schwangerschaft und die schnelle Hochzeit, was damals einfach zu viel war. Ich war jung, und alleine mit einem Baby. DA hat die Tasse einen Sprung gekriegt.

02.08.2023 07:19 • x 4 #128


DieSeherin
ich finde, dass hier gerade ganz schön spekuliert wird, wie es den freunden mit diesem wissen geht.

liebe @Wika ich bin in dem ursprünglichen fall auch eher der meinung, dass es unfair wäre, dem mann das ganze zu beichten, nur damit du selber besser schlafen kannst - damit lädst du deine schlechten gefühle auf seinen schultern ab.

nun wissen es aber seit kurzem die freunde und das verändert das ganze natürlich.

ich würde erst mal schauen, wie das gespräch mit den beiden läuft. sag ihnen, wie zerrissen du bist, dass du es deinem mann nur beichten würdest, damit er nicht der einzige depp ist, der von nichts weiß und du angst hast, dass er es von ihnen erfahren könnte und deswegen überlegst, es ihm selber zu beichten.

von der reaktion würde ich abhängig machen, wie ich weiter vorgehe.

02.08.2023 07:22 • x 3 #129


W
@Misfit Ja, das blöde ist, dass der damalige Bekannte zum Freundeskreis meiner Freunde (die jetzt Bescheid wissen) gehört. Er war ein guter Bekannter von mir. Mein Mann kennt ihn auch (aber nicht befreundet).

02.08.2023 07:24 • x 3 #130


Nephilim
@Wika ich bleibe dabei, wenn er es durch andere erfährt und die Gefahr besteht, das es besser ist es von dir zu erfahren...

Auch wenn deine Freunde schweigen würden, es wäre jedes mal wenn ihr alle zusammenkommt eine angespannte Atmosphäre sein...

02.08.2023 07:27 • x 3 #131


W
Zitat von Gast2000:
@Wika, es gibt hier im Forum drei Fraktionen, die eine ist generell für beichten, die zweite ist generell für nicht beichten und die dritte macht die Empfehlung von den Umständen ab und davon wer was weiß. Es gibt immer gute Argumente dafür oder dagegen zu beichten. Letztlich musst du die Entscheidung dazu selber ...

Ich danke dir vielmals! Das hat mir wirklich sehr geholfen und mich etwas aufgebaut. Vielen lieben Dank, ich denke auch wie du

02.08.2023 07:31 • x 1 #132


W
Zitat von KomischerVogel:
@tina1955 Genaugenommen war doch nach der Affäre schon nichts mehr so, wie es gewesen ist. Grenze überschritten. Unwiderruflich.

Was redest du eigentlich? Woher willst du wissen, wie es nach der Affäre bei uns war?!?! Nach der Affäre ist alles bergauf gelaufen. Ich hab sowohl an mir und meiner Familie gearbeitet, als auch zu ihm den Kontakt und die Gespräche gesucht. Ihm gesagt, was mich stört. Wir haben in den letzten Jahren Höhen und Tiefen gemeistert und mussten auch erst ins Eheleben hineinwachsen. Also hör zum Urteilen auf, werd erwachsen und bring nicht solche sinnlosen Kommentare.

02.08.2023 07:33 • x 2 #133


W
Zitat von unbel Leberwurst:
Das sehe ich auch als das grösste Problem. Was willst Du in dem Gespräch am Freitag erreichen? Um Verständnis für Deine Affäre werben? Sie bitten zu schweigen, wovon Du sowieso ausgehst?

Warum sind hier nur einige Leute so dermaßen anmaßend?!?! NEIN, ich will kein Verständnis von meiner Freundin oder irgendeine Erlaubnis oder ein Gefallen! Ich möchte mir in aller erster Linie um Entschuldigung bitten, dass ich ihr das aufgebürgt habe. Ich erwarte nicht von ihr, dass sie für mich stillhält. Das könnte ich nicht, die beiden sind genauso gut mit meinem Mann befreundet. Das würde alles schlimmer machen.

Ich suche mir -wenn ich darf- Rat von einer guten Freundin, wie es es anstellen soll. Wie es mit unserer Freundschaft weitergeht - unabhängig ob ich beichte oder nicht. Was sie von mir halten. Weil ich mich eben schäme. Ich habe Angst, dass sie mich jetz mit anderen Augen sehen. Ich möchte nämlich nicht nur das mit meinem Mann bereinigen, sondern auch meine Freundschaft retten!

02.08.2023 07:38 • x 3 #134


K
Liebe Wika,
das Leben schickt uns von Zeit zu Zeit große Herausforderungen. Und wenn wir sie bewältigen, werden wir stärker und lebenstüchtiger. Vor 10 Jahren bist du ausgewichen, hast kompensiert und dir von außen Bestätigung geholt. Das war damals deine Herangehensweise. Und nun ist es sinnvoll, eine andere Herangehensweise zu wählen und diese große Herausforderung angemessen zu bewältigen.

Einerseits geht es um die Freunde, die nun eine Last tragen müssen, die ihnen gar nicht gehört, sie tragen sie ja für dich. Aber noch viel mehr geht es um die Zukunft eurer Liebe und Ehe, die durch die Aufarbeitung und „Bereinigung“ eine sehr große Chance hätte. Diese Zukunft ist dunkel wenn du weiterhin diese Last allein tragen wolltest. Ich halte es keineswegs für einen dummen Zufall, dass du deiner Freundin das gesagt hast. Theodor Fontane schreibt in einem Gedicht „Ich hab es getragen sieben Jahr und ich kann es nicht tragen mehr!“ Ich glaube also, dass du es nicht mehr (allein) tragen konntest und wolltest. Und darum steht jetzt die Klärung bevor. Ich hoffe, sie wird dir helfen, dein weiteres Leben anders und freier zu leben.

Was die Herangehensweise angeht, haben „Gast2000“ und „Schlangenfrau“ hervorragende Anregungen gegeben. Denen kann ich zunächst nichts hinzufügen. Ein Satz vielleicht noch, wenn er nach den Gründen fragt:

„Ich weiß, dass du die Gründe gern kennen würdest und es gibt auch welche. Aber das klingt nach billiger Rechtfertigung, wenn ich sie nenne – und ich möchte das nicht, sondern ich stehe dazu und trage die volle Verantwortung dafür. Aus heutiger Sicht sieht das auch völlig anders aus als damals, als ich das getan habe. Ich würde mir wünschen, wir vertrauen uns einer Paarberatung an, da können wir dann darüber reden, so wie es sinnvoll ist.“

Du „hast das getan“, das ist etwas anderes als zu sagen „es ist passiert“. Dabei geht es um die Verantwortung, der du dich stellst. Das wird an solchen Formulierungen deutlich.

Was die Zukunft eurer Ehe angeht, so liegt das ja ausschließlich in den Händen deines Mannes. Du willst eine gemeinsame Zukunft und er wird allein darüber entscheiden, ob die möglich ist. Das ist eine schwere Bürde für ihn und ich hoffe, er lässt sich dabei helfen. Er wird zum Richter gemacht, der den Daumen hoch oder runter hält, und niemand hat ihn gefragt, ob er das will. Denn faktisch würde ER die Ehe beenden, auch wenn die Ursachen in deinem Verhalten liegen. Dessen muss er sich mit allen Konsequenzen bewusst werden, auch den finanziellen und rein praktischen. Es ist gewaltig, was er da zu stemmen hat bis hin zur Außendarstellung.

Normalerweise bezeichne ich solche Geschehnisse als „gutes Geheimnis“, wenn es dazu beiträgt, dass es der gesamten Familie gut geht und sie eine stabile Zukunft hat. Denn es ist ja absurd, wenn wegen eines 10 Jahre zurückliegenden Vorkommnisses nun wenigstens 4 Menschen ins Chaos gestürzt werden. Darum rate ich meist dazu, dieses Geheimnis weiter zu tragen und die damit verbundenen Schwierigkeiten als Preis anzusehen, den man dann eben bezahlen muss. Die Einbindung der Freunde hat das völlig verändert, das ist hier vielfach kommentiert worden und das weißt du.

Darum stehst du nun vor der Aufgabe, diese große „Lebensherausforderung“ anzunehmen und nach Kräften zu bewältigen. Bestenfalls zusammen mit deinem Mann, dem du dabei alle erdenkliche Hilfe anbieten solltest. „Ich möchte alles tun, damit wir auch jetzt noch glücklich zusammen leben können!“ Und was das dann sein kann, muss sich heraus stellen. Viel Kraft dazu

02.08.2023 07:42 • x 12 #135


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