Hallo liebe Forum-Mitglieder,
bis jetzt war ich stiller Leser dieses Forums. Doch heute habe ich den Mut - meine traurige Geschichte zu erzählen.
Mein Mann hat mich einpaar Wochen nach der Hochzeit verlassen und ich verstehe gerade die Welt nicht mehr. Wir waren seit 11 Jahren ein Paar und sind durch dick und dünn. Seit der Schulzeit kennen wir uns sind während der Schulzeit zusammen gekommen - zusammen Abitur gemacht, studiert und noch alles andere was zum Erwachsenwerden dazu gehört.
Vor vier Wochen hat er mich nach einem gemeinsamen Abendessen mitgeteilt, dass er einen Traum mit mir hatte, aber es nicht mehr geht, da er mich nicht mehr lieben kann. Dieser Satz hat mir mein Herz rausspringen lassen, ich wusste gar nichts mehr. Von heute auf morgen hat er mir einfach den Boden unter den Füßen gezogen. Zwei Monate liegt die Hochzeit zurück und das kann es doch nicht gewesen sein?
Er hat mir auf meine Frage hin, ob es jemand anderen in seinem Leben gibt - mitgeteilt, dass er sich in eine Arbeitskollegin verliebt hat. Die irrsinnigerweise auch auf der Hochzeit eingeladen war, jedoch aus krankheitsgründen kurzfristig abgesagt hat. Im Nachhinein wohl doch nicht, weil sie Schnupfen hatte. Sie selber ist auch verheiratet und auch wenn ich sie nicht persönlich kennengelernt habe, doch viel von ihr gehört hatte - zumindest vor einpaar Monaten noch...Sie möchte noch die Feiertage abwarten bis sie es ihrem Mann offenbart.
Wir haben gemeinsam ein hartes Jahr hinter uns, da mein Vater Anfang diesen Jahres, nach einer langen und schwierigen Krankheit gestorben ist. Aber der Heiratsantrag, der von ihm aus ging, lag vor seinem Ableben. Nach langen Überlegungen haben wir dennoch beschlossen in diesem Jahr zu heiraten. Obwohl ich natürlich hart mit der Trauer gekämft habe, aber eher im Stillen für mich. So stehe ich nun am Ende des Jahres da und stelle fest, dass ich in einem Jahr zwei wichtige Männer in meinem Leben verloren...
Natürlich war das alles eine schwere Zeit für uns und für die Beziehung, so dass wir auch in den letzten Monaten mehr als zu vor Ausnahmezustände hatten. Ich habe meinen Vater in seinen letzten Monaten intensiv betreut und war immer für ihn da - da bleibt der eigene Freund/Verlobter auf der Strecke. Anschließend musste ich mich um die ganzen bürokratischen Angelegenheiten kümmern, für meine Mutter da sein und parallel die Hochzeit vorbereiten. Und in dieser Zeit hat er sich wohl eine andere angelächelt....Aber ich dachte für mich, dass uns diese Zeit noch mehr zusammengeschweißt hatte.
Wieso zieht er dann aber diese Hochzeit durch? Um mich dann nach einpaar Wochen Ehe und 11 Jahre Beziehung zu verlassen? Wie kann man das nur machen?
Jeden Tag wache ich mit dem Schmerz auf und kann ihn nicht verstehen, weil er keinen Grund nennen kann, warum er in der Beziehung unglücklich war. Er sagt immer wieder, dass ich nichts dafür kann und auch das harte Jahr nicht der Grund für die Trennung ist. Er habe sich eben emotional von mir distanziert und er hat keine Gefühle für mich...
Nur leider habe weder ich, noch unser gemeinsames Umfeld (Familie, Freunde) irgendetwas davon gemerkt. An der Hochzeit haben wir einfach ein Traumpaar abgegeben und ihm konnte man kein Unglück ansehen. Letztendlich habe ich nur in den letzten 2-3 Wochen eine Änderung an ihm bemerkt, den er mit beruflichen Stress begründet hat. So dass ich natürlich nicht im Ansatz daran gedacht hat, dass er sich trennen möchte - wie denn auch kurz nach der Hochzeit?
Ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß auch nicht, wie es weiter gehen soll
23.12.2012 19:32 •
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