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Kurschatten nun hat es mich erwischt

W
Mein Bruder hat auch ein Kuckuckskind groß gezogen. Er hat es zwar vermutet, aber klar gesagt, das es für ihn keinen unterschied macht. Er hat die Krise mit seiner Frau geklärt und bewältigt und das stand für ihn damit oben drüber. Er hat es dann auch genau so gelebt.

Rechtlich betrachtet gilt jemand wie mein Bruder als rechtmäßigen Vater. Der biologische Vater hat ohne Zustimmung der rechtlichen Eltern keine Möglichkeit, muß aber auch keinen Unterhalt zahlen. Das wiederum muß der rechtliche Vater, es sei denn, er läßt die Nichtvaterschaftsfrage klären. Mein Bruder hat klar gesagt: warum sollte ich das tun? Für mich macht es keinen Unterschied und ihm würde es eine Tür offen halten, als Störer zu fungieren

20.05.2023 07:28 • #181


G
Ich bedanke mich für jeden Beitrag.
Ob Rat oder nicht. Es gibt keinen falschen Rat. Ich habe hier viel über mein inneres geschrieben.
Aber dadurch kann man niemanden wirklich kennen.
Für zählt das die Beziehung von damals fi ich mit ihr hatte vollkommen gescheitert ist.
Da geht gibt es nix dran zu rütteln für mich.
Es gibt allerdings eine sehr große Vertrautheit zwischen uns.
Das spürt sowohl sie als auch ich.
Die Frage ist, reicht das als Pfeiler?
Ich denke nicht.
Ich will gar nicht in der Vergangenheit so lange für das Scheitern, vor allem mit ihr zusammen suchen.
Das führt zu nichts außer den alten Gefühlen und Enttäuschungen.
Das führt nicht nach vorne.
Ich merke das mein Weg zum Ende der Beziehung für mich noch nicht zu Ende ist.
Aber das möchte ich unbedingt.
Ich möchte nicht umdrehen.
Aber am Ende meines Weges sehe ich durchaus die Möglichkeit mit ihr neu anzufangen.
Sie hat kuriose Dinge getan. Das ist ihr Weg. Den unterbreche ich nicht.
Ich möchte das sie sich für mich entscheidet weil sie es will.
Sowie ich auch.
Ich möchte Zeit haben meine Wunden zu schließen.
Ich möchte es versuchen ohne ihren Unterhalt und auf ihre Betreuung angewiesen zu sein.
Mit der Aussicht auf die neue Arbeitsstelle kann ich das schaffen.
Ich möchte es mir beweisen unabhängig zu sein von ihr.
Erst dann bin ich soweit.
Ich will sie nicht zurück brauchen sondern wollen.
Für mich ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen mittlerweile wie eine fiktive dritte Person. Die von beiden versorgt werden muss. Der Fokus liegt darauf nicht auf die Fehler der anderen Person oder der eigenen Bewertung alles getan zu haben.
Beide haben gleiche Fehler gemacht und eben nicht alles getan.
Unser Fokus lag auf uns gegenseitig nicht auf der Beziehung.
Dadurch gab es Probleme. Jeder muss für sich schauen wie er für die Beziehung da sein kann und der andere muss diese Fähigkeit achten.
Nicht jeder kann gleich hoch springen oder schnell laufen. Somit gibt es in Beziehungen immer ein Ungleichgewicht.
Das ist nicht unfair. Sonder einfach eine Fähigkeit für die Beziehung.
Wenn man das nicht erkennt ist auch jede neue Beziehung zum scheitern verurteilt. Da man aus dem Fokus verliert was der andere in die Beziehung bringt. Da man nur seine Welt sieht.
Wenn dies geschieht streitet man sich über Grundsätze die nicht zu lösen sind.
Man kann den anderen in der Beziehung aufmerksam machen das man hier oder dort eine Unterversorgung sieht.
Und den dann bitten hier mehr zu tun, weil man selbst nicht mehr tun kann.
Dann hat man es geschafft für sich und kann auch die Beiträge des Partners achten als gleichwertiger Beitrag zur Beziehung.
Jeder ist mit anderen Fähigkeiten gesegnet.
Man kann von niemandem verlangen in den Himmel zu fliegen wenn er keine Flügel hat.
Das muss akzeptieren und versuchen es hin zunehmen wo man steht.
Update: Sie teilte mir mit das sie nicht schwanger ist. Da war sie sehr erleichtert und bedankte sich sehr für unser Gespräch. Das habe ihr Kraft gegeben.

20.05.2023 08:15 • x 9 #182


A


Kurschatten nun hat es mich erwischt

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W
Danke das Du diese schöne Sicht mit uns teilst. Ich glaube Du bist wirklich ein schöner Fels in der Brandung und manches Wasser kann sich an Dir brechen, Haltsuchende an Dir festhalten, Ermüdet auf Dir ausruhen und wenn unvermeidlich, eindringende Boote an Dir zerschellen...

20.05.2023 08:25 • x 2 #183


P
Zitat von Golem:
Für mich ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen mittlerweile wie eine fiktive dritte Person. Die von beiden versorgt werden muss. Der Fokus liegt darauf nicht auf die Fehler der anderen Person oder der eigenen Bewertung alles getan zu haben.
Beide haben gleiche Fehler gemacht und eben nicht alles getan.
Unser Fokus lag auf uns gegenseitig nicht auf der Beziehung.
Dadurch gab es Probleme. Jeder muss für sich schauen wie er für die Beziehung da sein kann und der andere muss diese Fähigkeit achten.
Nicht jeder kann gleich hoch springen oder schnell laufen. Somit gibt es in Beziehungen immer ein Ungleichgewicht.
Das ist nicht unfair. Sonder einfach eine Fähigkeit für die Beziehung.
Wenn man das nicht erkennt ist auch jede neue Beziehung zum scheitern verurteilt. Da man aus dem Fokus verliert was der andere in die Beziehung bringt. Da man nur seine Welt sieht.
Wenn dies geschieht streitet man sich über Grundsätze die nicht zu lösen sind.
Man kann den anderen in der Beziehung aufmerksam machen das man hier oder dort eine Unterversorgung sieht.
Und den dann bitten hier mehr zu tun, weil man selbst nicht mehr tun kann.
Dann hat man es geschafft für sich und kann auch die Beiträge des Partners achten als gleichwertiger Beitrag zur Beziehung.
Jeder ist mit anderen Fähigkeiten gesegnet.
Man kann von niemandem verlangen in den Himmel zu fliegen wenn er keine Flügel hat.
Das muss akzeptieren und versuchen es hin zunehmen wo man steht.


Ein unglaublich schöner Vergleich und sehr weit tragende Sichtweise.

Das ist etwas, das sollten sich einige Ausdrucken. Ich habe es mir markiert, indem ich dies zitiert habe.

Ich wünsche Dir echt die Kraft, entsprechend durchzuhalten und die Weisheit zu erkennen, wo Ihr gerade jeweils steht.
Obwohl, letzteres hast Du ja bereits

20.05.2023 09:16 • x 4 #184


W
@Golem Hut ab! Ich finde, du reagierst viel souveräner, als ich damals in meiner vergleichbaren Situation vor einem Jahr. Ich habe mich viel mehr in das psychische Drama meines Ex mit reinziehen lassen, habe mitgeschwungen, mich verteidigt, versucht zu retten, statt mich abzugrenzen.

Dass deine NF sich zumindest selbst die Frage stellt, ob du wirklich der Grund für ihre Wut bist oder sie nur projeziert - da ist sie auch schon viel weiter als mein Ex jemals. Ein erstes kleines bisschen Verantwortungsübernahme ihrerseits. Ich denke, dass sie sich diese Frage stellen kann, ist überhaupt die Voraussetzung, dass ihr wieder zu einer Beziehungsebene finden könnt, auf welche Art auch immer.

Aber ja, gesund ist ihre Art zu handeln wohl noch lange nicht. Sie braucht wohl immer noch ganz viel Drama in ihrem Leben, um sich zu spüren. Lass dich da nicht mit reinziehen, lass dich nicht zum Opfer machen, Grenze dich weiterhin ab. Du leistest echt Bewundernswertes!

20.05.2023 10:39 • x 2 #185


W
Ich denke nicht das sie Drama braucht. Eher braucht sie Strategien um nicht über ihre eigenen Stolpersteine zu stolpern und vor allem braucht sie kompetente Hilfe was in der Klinik stattgefunden hat ist davon weit entfernt und kann eher als das Gegenteil bezeichnet werden...

20.05.2023 10:43 • #186


P
Zitat von Wolfstanz:
was in der Klinik stattgefunden hat


ich denke, das zeigt ihr gerade in brutal offener und direkter Weise, wo alles ihre (aktuell akuten) Baustellen liegen. Da gibt es nix mehr zu beschönigen, andere verantwortlich zu machen oder wegzusehen.
Wenn sie es nicht schafft, da genügend Kraft und Willen zusammen zu bekommen, dass s i e da raus kommt, dann war eh alles umsonst und sie kann einem leid tun. @Golem hat das schon super selber beschrieben: sie (!) muss es schaffen, ansonsten gibt es keine echte neue Zukunft.
Im Moment scheint sie noch auf der Suche nach Unterstützung / Übernahme dieser Aufgabe zu sein.
Und @Golem tut gut daran, an seinem Plan A weiter zu arbeiten.
So sehr ich es ihr wirklich von Herzen wünsche, daß sie den Ausstieg aus ihrer Situation bald schafft - so sehr denke ich, daß sie noch nicht tief genug gefallen ist. Da braucht es oft noch mehr Schmerzen.
Ich hoffe, ich irre mich in diesem Fall.

20.05.2023 10:59 • x 3 #187


W
Die klinik hat mehr Schaden angerichtet als sie nutzen erreicht hat. Das war pure stümperte Inkompetenz. Grob fahrlässig und sollte keine Therapien durchführen dürfen. In diesem Kontext ist sie Opfer und Golem ein Kollateralschaden. Über das was ich von der Arbeit dieser Klinik gehört habe kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Dadurch ist es dazu gekommen, daß dieser Typ sie als leichte Beute erkannt hat und das ohne Rücksicht auf Verluste für seine Zwecke ausnutzen wollte. Im Grunde genommen kommt sie in der gesamten Geschichte gar nicht vor außer in der Rolle eines Hundes dem man mit einer leckeren Wurst vor der Nase geregelt hat. Und jetzt ist sie dabei das zu erkennen. Ich hoffe, daß sie diese Beschädigung gut kompensiert schafft, damit sie sich wieder ihren ursprünglichen Problemen widmen und diese hoffentlich bewältigen kann!

20.05.2023 11:09 • x 3 #188


W
@Wolfstanz Nun muss ich dich doch mal was fragen.

Du hattest geschrieben, du arbeitest in einer Klinik in der Schweiz. Mein Ex war ja in zwei Kliniken, auch in der Schweiz. Insgesamt 5 Monate.

Die erste Klinik hat er sich selbst gesucht.
Er ging mit Depressionen und Schlafstörungen in die Klinik und wurde nach acht Wochen in einem mieserablen Zustand und mit schlecht eingestellten Medikamenten aus dieser Klinik entlassen. Sein Zustand war katastrophal, aber eines hatte er nun im Verdacht: unsere Ehe (24 Jahre) musste der eigentliche Grund sein.
Sein Zustand war derart schlecht, dass ihn seine Psychiaterin in eine zweite Klinik einwies. Die haben einen besseren Job gemacht, er konnte sich stabilisieren. Aber an dem Gedanken, dass es unsere Ehe Schuld sein musste, hielt er fest.

Nun mein eigentlicher Vorwurf: wie kann es sein, dass in solch kritischen Lebenssituationen eines Menschen so viele unprofessionelle Leute mitreden können? Wie kann es sein, dass die Familienangehörigen nicht konsequent mit einbezogen werden - denn sie sind es ja, die einen allfälligen Scherbenhaufen zusammenfegen müssen?

Ich war auf eigenen Wunsch bei zwei Gesprächen dabei und fand die Psychologin nicht schlecht. Ziemlich jung, aber sie hatte zumindest professionellen Abstand. Aber da waren noch so viele andere Berater, die Einfluss nahmen OHNE diesen professionellen Abstand und meinem Ex erzählten, was er wohl hören wollte. Z.B. die sogenannten Bezugspersonen, also Psychiatriepflegerinnen. Eine hatte sich grad von ihrem Mann getrennt, und für sie war das der richtige Weg. Aber ist das professionell, wenn sie ihre eigene Geschichte mit Patienten in dieser Situation bis ins Detail teilt? Und er sie jederzeit anrufen darf, auch nach Klinikende? Und dann die ganzen Mitpatienten. Alle mit vollem Verständnis füreinander und alle irgendwo gefühlte Opfer. Als ich dort ankam, merkte ich, wie mir eine riesige Welle des Argwohns entgegenschwappte, vor allem von besagter Bezugsperson. Die dachten wohl, jetzt kommt so eine Art alter Ehedrache...

Wahrscheinlich macht es mich so wütend, weil nach dieser Klinkzeit ich und meine Kinder nun die eigentlichen Opfer sind. Die Kliniken tragen ja Null Verantwortung für das, wie es dann weitergeht....und es ist ja eh alles so subjektiv. Mein Ex hat ein wirklich schwerstes Kindheitstrauma, da sind sich alle Experten einig. Das hätte schon längst behandelt werden müssen. Auch ich habe erst während der Klinikzeit von dem ganzen Ausmass erfahren. Aber wirklich aufgearbeitet scheint dieses nicht geworden zu sein.

Nun ist also unsere Ehe futsch, Ex fühlt sich weiterhin als Opfer und wirklich gut scheint es ihm nicht zu gehen. Seit der Klinik hält er meine Nähe nicht aus, was jede konstruktive Beziehung verunmöglicht. Die Kinder sind bald Scheidungswaisen.

Ich sage nicht, dass die Kliniken die Ursache sind für diese Katastrophe. Aber sie hätten meiner Meinung nach die Möglichkeit gehabt, diese zu verhindern.

20.05.2023 11:24 • x 5 #189


W
Die Angehörigen werden nur sehr begrenzt einbezogen. Das hängt unter anderem mit der Schweigepflicht zusammen, aber auch mit Kostenfaktoren, wer bezahlt zusätzlichen Aufwand und auch mit der Therapie als solches, er ist ja der Klient und nicht die Angehörigen, die man idealerweise mitbehandeln müßte.
Es ist verboten, während des Aufenthaltes Beziehungen mit Mitpatienten einzugehen aus guten Gründen. Es schadet schlicht dem therapeutischen Prozess. Wenn bei uns auffällt, daß sich 2 Patienten annähern, wird es gleich thematisiert. Im schlimmsten Fall wird die Therapie beendet und einer oder beide entlassen. Hier ist gar nichts geschehen. Vor dem jubel aller hat sich ein narzisst eine Patientin geschnappt die hilfesuchend dort aufgenommen wurde und sich in einer instabilen Ausnahmesituation befand. Geht gar nicht. Das Bild was ich habe ist Oder mit Steinzeitdress und Keule schleppt ein Weibchen in seine Höhle...

20.05.2023 11:38 • #190


W
@Wolfstanz Also ich hätte als Angehörige gerne die Zusatzkosten übernommen, wenn dadurch nicht alles in Scherben geendet hätte.
Vielleicht müsste man in diesen Kliniken parallel eine Paartherapie anbieten, keine Ahnung. Wir waren gegen Ende Klinkzeit einige wenige Male noch in einer solchen. Aber da war es zu spät, Ex hatte innerlich unsere Ehe beendet.
Und doch tat mir diese Paartherapie gut. Denn die Therapeutin hat immer wieder drauf hingewiesen, dass es SEIN Päckchen ist, unter dem sowohl er wie ich zu leiden hat.
Die 5 Monate zuvor habe ich mich gefühlt wie bei Kafka: plötzlich auf der Anklagebank. Ohne zu wissen, für was ich eigentlich angeklagt wurde.

20.05.2023 11:48 • x 2 #191


W
@Wolfstanz
Das Bild was ich habe ist Oder mit Steinzeitdress und Keule schleppt ein Weibchen in seine Höhle...
Der Typ aus der Steinzeit hieß Oger. Die blöde automatische Rechtschreibkorrektur...

20.05.2023 11:51 • x 1 #192


G
@Wolfstanz
Ja das kann gut sein.
Ich erinnere mich das sie sagte, das sie in der Klinik irgendwie in die falsche Richtung therapiet wurde. Also sie habe das Gefühl gehabt.
Da sie es irgendwie wohl falsch empfand, das man dort so gegen mich war.
Die Therapeuten wohl nicht.
Allerdings hätte ich mir mindestens gewünscht, wenn das Hauptthema wirklich eine toxische Beziehung zu mir war, eine Chance zu haben dort mal gehört zu werden.

20.05.2023 12:42 • x 2 #193


G
Sie sagte mir noch, dass es zum Ende der Therapie auffiel, dass sie eine Beziehung habe. Und auch mit wem.
Sie meinten nur, ob sie es im Griff habe.
Damit haben sie ihr die Verantwortung zugeschoben.
Fand ich eher schlecht, denn wie hätte sie es einschätzen sollen, was dort mit ihr passiert.
Sie kannte nicht mal den Begriff Kurschatten und wusste um diesen Effekt nicht auf sich.
Hier wäre doch ein schönes aufklärendes Gespräch gut gewesen.

20.05.2023 12:46 • x 1 #194


G
@Warsdas
Eine Bezugsschwester hatte meine Frau auch.
Keine Ahnung was da Thema war.
Nach der Klinik kann ein Mensch ja noch nicht geordnet sein.
Alles was vorgeholt wurde muss ja mühevoll Stück für Stück verarbeitet werden.
Und wer kann dabei besser helfen als ein Partner?!
Es ist wie verhext, das ausgerechnet die Partnerschaft dann kaputt geht.
Tut mir Leid um dieses Schicksal was wohl einige Paare erleben.

20.05.2023 12:54 • x 3 #195


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