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Kurschatten nun hat es mich erwischt

B
@Golem Ich sehe deinen Schmerz, deine Trauer, deine Überforderung und möchte dir zwei Gedanken -Impulse- nach deinen letzten Posts da lassen.

Mir kam die Frage in den Sinn, hat sich deine Frau tatsächlich so sehr gedreht, verändert, wie du es seit der Trennung wahrnimmst oder hast du vorher genau über diese Punkte, die dich heute so aufarbeiten, großzügig hinweggesehen, weil sie deine Frau war, weil du die Brille der Liebe auf hattest. Die Frage zielt auf meinen Eindruck, dass weniger deine Frau sich in ihrer Verletzlichkeit, ihrer Labilität und ihren psychischen Problemen und einer damit einhergehenden Egozentrik geändert hat, sondern deine Wahrnehmung derselben. War sie wirklich früher beständiger, verlässlicher, verantwortungsbewusster oder musste sie nicht immer schon gepampert werden. Ich möchte dich mit diesen Hinweisen einladen, mal genauer hinzuschauen, ob die Veränderung nicht eher in deiner Wahrnehmung stattgefunden hat. Die Enttäuschung vielleicht in einer Ent-Täuschung deiner selbst gegenüber deiner Ex besteht.

Damit komme ich zu dem Punkt, dass du dich in den verzweifelten Versuchen, deine Ex zu einer verlässlichen, verantwortungsvollen Elternteil hin zu zwingen, furchtbar aufreibst und aufarbeitest. Wenn sie das jemals war -verlässlich, verantwortungsbewusst- so ist sie das aktuell und auf absehbare Zeit nicht. Die Bürde, eure finanzielle Situation zu sichern, euer Leben zu organisieren, den Haushalt zu schmeißen, Beruf, Schule, Hobbys und Freundschaften der Kinder, Gesundheitsfürsorge unter einen Hut zu bringen, hängt an dir. Punkt. Daran wird sich absehbar nichts ändern. Nein, es ist nicht fair. Ja, es liegt eine wahnsinnige Belastung auf deinen Schultern. Die Belastung wird nicht geringer, wenn du dich weiter an deiner Ex abarbeitest, darüber sinnierst, dass sie sich egoistisch verhält und dich über ihr Verhalten ärgerst. Ja, das ist vermutlich so. Allerdings sind die Konsequenzen, die du daraus ziehst, nicht für dich erleichternd. Du schimpfst, bist wütend, traurig, überfordert, versuchst den Kampf gegen die Windmühlen, verschwendest deine ohnehin schwache Energie.

Kennst du die Methodik der radikalen Akzeptanz? Deine Ex ist wie sie ist. Du kannst sie und auch ihr Verhalten nicht ändern. Nur akzeptieren. Loslassen. Was du für dich proaktiv tun kannst ist, daraus deine Konsequenzen zu ziehen. Die Ex als feste aber unzuverlässige Größe in der Kinderbetreuung zu etablieren. Dein Leben und das der Kinder so einrichten, dass du nicht in die Bredouille kommst, wenn deine Ex ausfällt. Eigene Netzwerke ausbauen, dich mit Eltern der Schulfreunde austauschen, gegenseitige Hilfestellung möglicherweise in Form von Betreuung geben, Leihoma, -opa etablieren, Nachbarschaftshilfe, studentische Hilfe keine Ahnung, was alles bei dir in der Nähe möglich ist. Klar, auch wieder Kraftaufwand das alles einzustielen. Auf Dauer jedoch weniger kraftaufwendig und vielversprechender als das Verhalten deiner Ex verändern zu wollen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Perspektivisch wird es unabhängig von der Ex besser laufen.

Kannst du damit etwas anfangen?

29.02.2024 14:32 • x 8 #1006


G
@Brightness2
Also ich habe deine Worte gelesen.
Danke für den Denkanstoß. Die Reflexion hilft mir sehr.
Ja meine Wahrnehmung. Eine wirklich gute Aufgabe.
Was will ich. Eine einvernehmliche friedliche Lösung. So das man sich in die Augen schauen kann.
Doch realistisch scheint das nicht.
Also danke. Ich nehme das mal mit.

29.02.2024 15:31 • x 1 #1007


A


Kurschatten nun hat es mich erwischt

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DieSeherin
Zitat von Golem:
Eine einvernehmliche friedliche Lösung. So das man sich in die Augen schauen kann.


und nochmal: die bekommst du mit großer sicherheit hin, wenn du für die ganzen rechtlichen sachen einen anwalt aufs spielfeld schickst!

29.02.2024 15:46 • #1008


B
Zitat von Golem:
Eine einvernehmliche friedliche Lösung.

Wie realistisch ist es, in eurer akut aufgeheizten Phase beiderseitig einvernehmliche und friedliche Lösungen auf den Weg zu bringen?
Zitat von Golem:
Doch realistisch scheint das nicht.

Ja, genau. Aber. Wie dringend und zeitkritisch ist es Lösungen zu finden, für welche Themen? Deine Ex ist aktuell in Behandlung. Keine gute Zeit, um deinem Ziel näher zu kommen, oder? Schreib dir eure gemeinsamen -finanziellen und organisatorischen- Trennungsthemen auf, so dass sie aus dem Kopf sind und dort keinen Raum mehr einnehmen und leg es beiseite, bis ein realistischer Zeitpunkt für die Lösung ansteht. Ich kann verstehen, dass du Themen vom Tisch haben willst, gerade wenn du sauer bist, endlich das Gefühl des Vorwärtskommens brauchst. Kannst du es als Lernaufgabe nehmen, in solchen Situationen loszulassen und auf einen besseren, geeigneten Zeitpunkt warten?

Vielleicht magst du für dich selbst eine Liste mit offenen Themen und Punkten erstellen und diese priorisieren. Alles, was nicht auf Prio 1 mit dem Vermerk dringlich steht, kann warten. Ganz oben sollte deine Entlastung stehen. Netzwerke ausbauen. Unterhaltsvorschuss. Persönliche Beratungstermine bei Caritas oder Diakonie, um die Zeit bis zu deiner Therapie zu überbrücken, Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder erweitern, kleine Freiräume für dich zu schaffen. Nur Aufgaben, die du stemmen kannst, für die du verantwortlich zeichnest. Da steht dann halt nicht, Ex ändern, zu einem besseren Menschen erziehen. Da steht höchstens, Ex loslassen. Sie akzeptieren, wie sie ist. Radikale Akzeptanz. Schreib dir die Liste, hab sie immer parat, wenn du mal wieder deinen Fokus von dir ablenkst. Sieh nur die Punkte auf deiner Liste als deine Aufgabe an.

29.02.2024 23:37 • x 2 #1009


G
@Brightness2
Wertvolle Tipps. Es könnte helfen den Fokus bei den vielen Themen zu bewahren.

01.03.2024 06:53 • #1010


G
Mir ist sehr daran gelegen unsere Kommunikation zu verbessern.
Ich kann ihr Verhalten dort nicht ändern. Ich empfinde ihre Art der Kommunikation sehr schwierig. Da es Sprunghaft ist.
Schreibt man etwas persönlicher ist eine gute Atmosphäre. Dann kommen plötzlich Angriffe. Daraufhin ziehe ich mich in dieser Kommunikationstechnik zurück und werde wieder sachlich. Was in ihre Richtung nicht funktioniert. Da sie das als Angriff versteht und das Thema aus dem Auge gerät.
Daraufhin reagiere ich auf ihre Angriffe mit Grenzen setzen. Bis dann gar nix mehr klappt.
Ich könnte eine Linie finden. Würde gern bei der etwas persönlicheren Kommunikation bleiben. Das scheint zwischen uns am besten zu klappen.
Doch wenn diese Angriffe plötzlich kommen, kann ich das nicht mehr.
Also erst mal nicht lösbar.
In wie weit sie kommunizieren möchte, weiß ich nicht. Ich bekomme leider darauf kein Feedback.
In wie weit ihre Erkrankung da rein spielt, weiß ich nicht.
Es gibt wohl Tage da ist sie eher unreguliert und an anderen Tagen besser. Was durchaus in einer Therapiephase verständlich ist.
Nur wäre es schön, wenn es Spielregeln geben würde. Also tatsächlich etwas wie sie kommunizieren möchte.
Bisher habe ich immer eher geraten und versucht herauszufinden auf was sie am besten abspringt.
Doch das will ich nicht mehr.
Ich sehe hier eine klare Aufgabe bei ihr. Mir zu sagen was sie möchte. Bzw. Was sie nicht möchte. Ich will nicht mehr raten.
Ich finde im gewissen Umfang wäre eine Erklärung ihrer Erkrankung bzw. Symptome für mich hilfreich.
Doch das muss sie mir sagen.
Solange ich also kein Feedback bekomme, ist das fischen im Trüben.
Ich weiß das klare Kommunikation und Absprachen nie so ihr Thema waren.
Sie hat sich davon schnell unter Druck gesetzt gefühlt.

01.03.2024 10:54 • x 2 #1011


meineMeinung
Zitat von Brightness2:
Schreib dir die Liste, hab sie immer parat, wenn du mal wieder deinen Fokus von dir ablenkst.

ich würde auch ihr Verhalten genauestens dokumentieren. Möglicherweise kommt der Punkt, an den ihr nicht mehr zu helfen ist, zumindest nicht von dir. Dann musst du dich selbst und auch deine Kinder schützen, du musst auf diesen Punkt vorbereitet sein.

01.03.2024 12:00 • #1012


G
@meineMeinung
Das klingt so ernst. Aber ja. Ist gut möglich.
Ich sehe den Next sehr kritisch. Was aber erst mal normal ist.
Allerdings auch geprägt von dem was sie mir über ihn erzählt hat.
Auch was die Kinder nun mittlerweile mal erzählen was sie dort so erleben.
Noch geht es denen da gut. Bis auf das insbesondere mein Sohn oft noch aufgewühlt ist.
Was auch klar ist, an diesen Wechsel muss er sich ja auch erst gewöhnen.
Nächste Woche schaut sich ihn ein Psychologe an.
Dann weiß ich mehr.

01.03.2024 12:39 • x 1 #1013


G
Also @Brightness2 hat mir auf jeden Fall mit den Worten zu diesem Zeitpunkt eine ordentliche Denksport Aufgabe gegeben.
Bin da noch nicht fertig mit.

Ist auch echt eine interessante Perspektive.

Nur gibt es auch immer neben der Wahrnehmung auch die Fakten.
Die Übergabe der Kinder war vereinbart das sie von Zuhause statt findet.
Heute bin ich los um die Kinder von der Schule zu holen.
War nicht geplant. Aber mein Sohn hatte sich das gewünscht.
Auf dem Rückweg sah ich auf halben Wege das Auto meiner NF. Ich nahm die Taschen und die Kinder steigten ins Auto.
Hätte ich vielleicht gar nicht machen sollen.
Aber die Kinder sind halt schon mal hin.
Recht unmotiviert.
Wenn ich sie jetzt nicht geholt hätte, hätte ich es vielleicht nicht mitbekommen das sie vorher geholt werden.
Da ich keine Nachricht von meiner NF bekam.
Außerdem war schon wieder der Next dabei. Scheint nahezu jedes Mal mitzukommen.
Also ich habe einen Podcast zum Thema Übergabe gehört und es war die Kernbotschaft. Am besten immer gleich.
Will ich ihr schreiben, dass das nicht ok war. Nein. Ich schreibe es auf.
Und beim nächsten Beratungstermin spreche ich es an. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
So schwer kann das nicht sein. Es immer gleich zu machen.
Oder irre ich mich?

04.03.2024 15:24 • #1014


G
Nun ist das Thema Unterhalt schneller bei ihr auf dem Tisch als ich erwartet hätte.
Der Brief von der Unterhaltsvorschusskasse kam wohl heute an.
Die Kommunikation war zunächst von ihr eher friedlicher als sonst.
Später kamen doch wieder Vorwürfe und Unterstellungen.
Ich solle sagen was ich brauche. Sie kann das nicht zahlen. Ihr Next bei sich hätte damit nichts am Hut und sie würde nicht überall hinrennen um sich Hilfe zu holen. Das könne man auch alles untereinander klären.
Das ist für mich keine Referenz.
Nun sich da Gesprächsbereit zu zeigen ist etwas spät.
Sie hätte so viele Dinge anders machen können. Hat sie aber nicht.
Nun sind wir da wo wir sind.
Ich fragte sie wie eine Lösung aussehen kann.
Darauf kam nichts. Ich sehe auch noch Möglichkeiten Mediation oder Beratungsstelle. Da kann man das auch Thematisieren.
Dieser Brief war sicher ein Schock. Ich kann verstehen das sie sich das vielleicht anders vorgestellt hat. Zumal sich da eine Menge Schulden ansammlen können.
Sie hat sogar geschrieben das sie mich nie als rauchsüchtig genannt hat.
Oder das sie mir Vorwarf das ich ihr keine Liebe gegeben habe. Ich glaube ihr das auch das sie das so sieht.
Nur hat sie es so geschrieben.
Fühlt sich wie Gaslightning an. Ich traue meiner Wahrnehmung nicht.
Habe ich was falsches getan?
Sie hätte das so nie gemacht schrieb sie. Das ist reine Hypothese. Wird man nie wissen.
In ihrer Wahrnehmung sei ich stinkig und mache es deswegen.
Es ist einfach bes..issen.
Wenn man mich fragt, was ich gewollt hätte. Dann das wir letztes Jahr unsere Probleme aufgearbeitet hätten. Das wir versucht hätten einen Weg zu finden.
Ich finde mich da sehr tolerant. Denn sie hat sich eine Außenbeziehung gesucht und ist ausgezogen. Das waren ihre freien Entscheidungen. Auch zu dem Next hinzuziehen.
Sie fügte noch hinzu. Das ich nur darauf gewartet hätte, dass sie da hin zieht. Damit ich Unterhalt fodern kann.
Ich verstehe was bei ihr passiert. Auch was für Gefühle das bei ihr erzeugt. Und das tut mir auch Leid. Ich habe das so nicht gewollt muss aber Leben mit dem was ist.

06.03.2024 14:23 • #1015


DieSeherin
Zitat von Golem:
Ich verstehe was bei ihr passiert. Auch was für Gefühle das bei ihr erzeugt. Und das tut mir auch Leid. Ich habe das so nicht gewollt muss aber Leben mit dem was ist.


und du hast das jetzt in professionelle hände gegeben und da kümmert sich die unterhaltsvorschusskasse drum! diskussionen zu dem thema würde ich im keim ersticken!

06.03.2024 14:25 • x 4 #1016


alleswirdbesser
@Golem Es geht um den Unterhalt für die Kinder, wären sie volljährig, hätten sie es selbst beantragt, aber aktuell tust du es für sie. Du hast ihr genügend Zeit gelassen ihre finanzielle Situation zu regeln. Ich habe auch erst nach zwei Jahren den Antrag gestellt, das JA regelt alles. Er hat sich über die harte Formulierungen mal beschwert, aber es ist nun mal ein Amt, kein Versicherungsmakler, der was verkaufen möchte

06.03.2024 22:47 • #1017


G
@alleswirdbesser
Hat es sich bei dir auch angefühlt, als würdest du einen Fehler machen?

07.03.2024 06:44 • #1018


alleswirdbesser
Zitat von Golem:
@alleswirdbesser Hat es sich bei dir auch angefühlt, als würdest du einen Fehler machen?

Als ich den Antrag gestellt habe? Nein. Auch nicht als ich die Steuerklasse wechselte. Und die Arbeitszeit aufstockte. Wegen der Kinder war es schade, heute bin ich extrem am hetzen, weil so viele Termine wahrgenommen werden müssen und ich so oft während der Arbeit weg muss. Aber zum Glück habe ich einen Arbeitsplatz, der das hergibt. Im schlimmsten Fall reduziere ich wieder.

Heute bereue ich es fast, den Trennungsunterhalt nicht beantragt zu haben, das wäre sicher ein Anreiz für ihn sich um die Scheidung zu kümmern.

Das JA macht übrigens mit, wenn man mit ihnen etwas ausmacht. Ich will es nur nicht unbedingt öffentlich schreiben, was es bei uns ist. Es ist auf jeden die mildere Vorgehensweise.

07.03.2024 06:49 • #1019


G
@alleswirdbesser
Das mit der Vereinbarung über das JA habe ich auch schon was gelesen.
Ich denke es könnte nun weiter eskalieren.
Das sie vielleicht zum Gegenschlag ausholt.

07.03.2024 09:55 • #1020


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