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Kurschatten meiner Frau

G
Zitat von Gast2000:

, deine EF glaubt nun - ein Ergebnis der Therapie - dass sie zu ihrer Gesundung sich von dir trennen
muss. Das hat sie getan und hat mit ihrem Kurschatten einen Mann gefunden, der sie versteht und so etwas wie ein
Seelenverwandte für sie ist.

In Ergänzung dazu: Ihr jetziges ich ich ich Verhalten ist normal, da es ein wichtiges Ziel von Therapeuten
in dem Bereich ist, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Patienten zu erwecken und zu
stärken. Es ist jedoch immer entscheidend, ob der Patient offen und zugänglich für diese spezielle Thera-
ie ist oder zugänglich gemacht werden kann. Sie fährt, bildlich gesprochen, in dem Willen und für sich oft
als letzte Chance sehend, wieder gesund zu werden, auf vorgezeichneten und für sie jetzt richtigen Gleisen.

Wenn der LP jedoch nicht der Verursacher ist, wirkt die Therapie mit der Trennung vom LP zunächst dennoch
positiv auf das Krankheitsbild. Erst wenn der Patient merkt, das hat nur sehr kurzzeitig geholfen und keine Ver-
besserung, sondern im Gegenteil durch die Trennung sich alles noch verschlimmert hat, eingetreten ist, kommt
das Erwachen. Hinzu kommen ja dann meist die bereits eingetretenen weitreichenden Folgen. Den Halt den sie
vorher beim LP noch hatten, ist nun weg. Diese Menschen betrifft es dann besonders hart. Ob ein Kurschatten,
wie in diesem Fall der ja auch Probleme hat, Halt und Zukunft bieten kann, ist zwar möglich, aber wenig wahr-
scheinlich.

So traurig das auch ist, er kann ihr nicht mehr helfen - sie hat sich getrennt - und sollte das auch nicht mehr
tun. Erst im späteren Rückblick wird der TE vermutlich erkennen, es wurde ihm einiges erspart und ja, es war
gut so wie es gekommen ist.

29.06.2022 23:35 • x 3 #301


E
@Gast2000 was sind denn das für Kurhäuser die den Patienten raten, sich vom Ehemann zu trennen?
Geht es nicht um Mass., Sport, Physiotherapie?
Derartige Einrichtungen, wie du sie beschreibst, sollten geschlossen werden.
Selbst Kuren stehen heute auf dem Kopf.

30.06.2022 06:34 • #302


A


Kurschatten meiner Frau

x 3


Heffalump
Zitat von Genussmensch:
was sind denn das für Kurhäuser die den Patienten raten, sich vom Ehemann zu trennen?

glaub ich nicht mal so, da wird wohl geraten sich neu zu positionieren, beruflich, sich neu zu erfinden, bezügl. Partnerschaft, wenn eingefahren - und man darf nicht außer Acht lassen, das sich dort die Rehabilitationswilligen des Abends ja auch unterhalten.

Und sich neu aufzustellen in der Partnerschaft -oft verwechselt wird - mit, anderer neuer Mensch - statt den Daheimgebliebenen

30.06.2022 06:39 • x 5 #303


Stromer68
@Scheol
Ich werde da hingeschickt, weil mein Arzt möchte, dass ich endlich mal 4-5 Wochen am Stück weg von der Arbeit bin. Ich soll die Zeit nutzen um mit eine neue Perspektive zum Job zu geben. Das geht nicht mit AU oder Urlaub. Und dass ich mich mal von allem los sage. Ob die anderen da auf mich abfärben, keine Ahnung. Ein Kollege war vor zwei Jahren dort. Er fand es gut.
Und ob ich da tatsächlich was mit Frauen habe oder nicht, wird man sehen. Ich freue mich hauptsächlich auf das Sportangebot und die ganzen Übungen zum Entspannen. Und da ich mein Motorrad dabei habe, werde ich oft abends herum fahren.

30.06.2022 07:22 • x 1 #304


S
Zitat von Stromer68:
Und da ich mein Motorrad dabei habe, werde ich oft abends herum fahren.


30.06.2022 07:43 • x 2 #305


darkenrahl
Zitat von Heffalump:
glaub ich nicht mal so, da wird wohl geraten sich neu zu positionieren, beruflich, sich neu zu erfinden, bezügl. Partnerschaft, wenn eingefahren - und man darf nicht außer Acht lassen, das sich dort die Rehabilitationswilligen des Abends ja auch unterhalten. Und sich neu aufzustellen in der Partnerschaft -oft ...

Ich kenne mich in solchen Begebenheiten nicht aus... aber ich muss jetzt, nach allem was ich hier lese annehmen, in solchen Rehabilitationsanstalten das Privatleben auch auseinandergenommen wird und dann dem Partner kein gutes Zeugnis ausgestellt wird, warum auch immer, denn damit gibt man dem Patienten/in doch die Vorlage, sich partnerlich zu verändern.
Dann sollten sollten solche Einrichtungen auch die Nachkosten einer solchen Therapie übernehmen müssen denn die sind ja für die unschuldig betroffenen Partner kein Kleingemüse.

30.06.2022 08:59 • x 2 #306


Heffalump
Zitat von darkenrahl:
das Privatleben auch auseinandergenommen wird und dann dem Partner kein gutes Zeugnis

ich war da auch noch nie, hat sich nie ergeben - aber weiß von Angehörigen, das man da schon, zum Teil auch selbst, sich nicht als Ursache wahrnimmt - mehr sein heimischen Gegenüber in die Verantwortung positioniert - und da dort auch nur Menschen sind, die dir zuhören, glauben sie ja zunächst, was erzählt wird.

30.06.2022 09:01 • x 6 #307


tina1955
@Genussmensch , da kann ich auch ein Lied von singen.
Ich war 2x zur Reha wegen meinen Bandscheiben und Asthma.
Bereits im Feagebogen zuvor wirst Du nach Deinen persönlichen Lebensumständen befragt. Wie Du wohnst, ob Du verheiratet bist, wie die Familie mit Deiner Erkrankung umgeht usw. Alles persönliche habe ich generell durchgestrichen, geht niemanden erwas an. Bei der Aufnahmeuntersuchung wurden genau diese Fragen noch mal gestellt. Ich habe geantwortet, dass dies nichts mit meiner Erkrankung zu tun hat.
Dann hatte ich am Abend meinen Kurplan in der Hand....., Gesundheit zu erhalten, anstatt Arbeitskraft wieder herzustellen. Arbeit war mein Ziel. Ich bin zur Kurleitung und mir wurde gesagt, mit dem Rücken werde ich nicht arbeitsfähig entlassen....
Psychologische Unterstützung wurde angeboten, diverse Einzelgespräche, meine Krankheit zu akzeptieren und meine Familie einzubinden.
Ich habe alles abgelehnt, wollte mit der Begründung die Reha abbrechen, wenn ich nicht gezielt durch intensive Behandlung und Sport und Physiotherapie wieder arbeitsfähig gemacht werde.
Ich habe dann einen so voll gesteckten Plan bekommen , zwischen den Anwendungen kaum Pause.

An allabendlichen Veranstaltungen, wie Vorträge durch Psychologen, Ernährung und Tanz habe ich nicht teilgenommen, sondern lieber das Schwimmbad genutzt.

Am Essenstisch erzählte mir eine andere Frau, der Psychologe war der Meinung, ihre lange Ehe sei kaputt, sie würde von Mann unterdrückt usw... sie weinte und war fix und fertig..., denn sie war mit ihrem Mann glücklich und zufrieden.
Aber ihre Entlassung lief darauf hinaus, die Rente zu beantragen .

Fazit: Ich habe mich nur mit Therapie beschäftigt, an keiner weiteren Veranstaltung teilgenommen und bin arbeitsfähig entlassen worden.
Das ist viele Jahre her und ich arbeite heute noch.

Bei der 2. Reha dachte ich, ich bin auf einer Singlereise gelandet. Da brezelten sich die Männer und Frauen schon peinlich auf, flirteten und waren daran interessiert die schönste Rosi oder den schönsten Paul zu ergattern.
Morgens kamen sie mitunter zu zweit aus den Zimmern.
Wenn aber der Ehemann oder die Ehefrau zu Besuch erschienen, grüssten sie nicht mal.
Wehe, sie wurden los gelassen. ..

30.06.2022 09:38 • x 9 #308


tina1955
Und ich mag überhaupt nicht daran denken, was sich auf psychosomatischen Rehas alles abspielt, wenn Gespräche mit Psychologen im Vordergrund stehen.
Es muss ja ein Therapieziel erreicht werden.
Wer da psychisch labil (sorry für den Ausdruck) ist, der lässt sich schnell einreden, die Ehe zu Hsuse ist Mist.
Dort soll man Druck ablassen, sich vom Alltag erholen und wenn man dann auf Personen trifft, die das selbe Krankheitsbild haben, fühlt man sich plötzlich verstanden. Das selbe Leid, wird schnell vereint.

30.06.2022 09:58 • x 6 #309


alleswirdbesser
Zitat von darkenrahl:
Dann sollten sollten solche Einrichtungen auch die Nachkosten einer solchen Therapie übernehmen müssen denn die sind ja für die unschuldig betroffenen Partner kein Kleingemüse.

Damals in meiner Akutphase nach der Trennung habe ich tatsächlich in der Einrichtung angerufen und der diensthaben Schwester vorgeworfen, dass es wohl zur Geschäftspolitik gehört sich auf dieser Weise neue Patienten (plötzlich verlassene Partner) zu verschaffen. Natürlich lächerlich im Nachhinein gesehen, die Kliniken sind ja überfüllt. Trotzdem.... kann man bei x % der Entlassungen damit rechnen, dass bald eine neue Seele im A. ist und Hilfe braucht.

30.06.2022 10:12 • x 5 #310


S
Zitat von tina1955:
Bei der 2. Reha dachte ich, ich bin auf einer Singlereise gelandet. Da brezelten sich die Männer und Frauen schon peinlich auf, flirteten und waren daran interessiert die schönste Rosi oder den schönsten Paul zu ergattern.
Morgens kamen sie mitunter zu zweit aus den Zimmern.
Wenn aber der Ehemann oder die Ehefrau zu Besuch erschienen, grüssten sie nicht mal.
Wehe, sie wurden los gelassen. ..


Kann ich bestätigen....
War bei mir ähnlich.

30.06.2022 10:16 • x 2 #311


alleswirdbesser
Der Ex hat während der Reha mal erzählt wie sie als Gruppe einer Mitpatientin zur Trennung geraten/gedrängt haben. Weil ihr Freund zu sehr klammerte, ständig Kontakt suchte usw., angeblich natürlich. War für mich jedenfalls ein Signal - weniger schreiben, soll er selbst machen, wenn er will.

Nun kann ich mir bildlich vorstellen wie diese seine Gruppe ihm ebenfalls zur Trennung geraten hatte und wie unser Privatleben dort breitgetreten wurde. Dabei sind wir ja relativ frisch zusammen gekommen und ich noch sehr verliebt. Ich wusste gar nicht, dass wir Beziehungsprobleme haben, er hat mich immer darin bestärkt, er würde es für uns tun, damit es ihm besser geht und er fit wird. Mit mir hätte es nichts zu tun usw.

30.06.2022 10:24 • x 4 #312


G
Zitat von Genussmensch:
@Gast2000 was sind denn das für Kurhäuser die den Patienten raten, sich vom Ehemann zu trennen? Geht es nicht um Mass., Sport, Physiotherapie? Derartige Einrichtungen, wie du sie beschreibst, sollten geschlossen werden. Selbst Kuren stehen heute auf dem Kopf.

Bitte den ersten Post von mir genau lesen, da der 2. Post zum Thema sich darauf aufbaut. Ganz bewusst habe ich
darauf im 2. Post zu Anfang hingewiesen.

Zur nochmaligen Verdeutlichung, kein Therapeut wird - schwarze Scharfe wird es geben -, auch aus notwendigem
Selbstschutz, einem Patienten direkt raten sich vom LP/EM/EF zu trennen. Anders lautende Aussagen würden zu
Unrecht einen ganzen Berufsstand und die Kliniken in Misskredit bringen. Es geht immer nur darum, den Patienten
zu helfen. Es ist logisch, dass die Ursache der Erkrankung herausgefunden werden muss, um überhaupt helfen
und therapieren zu können. Hinzu kommt ja noch die nicht zu unterschätzende Gruppendynamik in einer Klinik.

Alles kein einfaches Thema in einem sehr sensiblen Bereich. Ich hoffe, ich konnte das nun eindeutig richtig stellen

30.06.2022 10:39 • x 2 #313


tina1955
@Gast2000 , ich habe Dich durchaus richtig verstanden.
Zu einer Trennung wird natürlich kein Therapeut raten .
Aber
Sobald man als Patient eine klitzekleine Unzufriedenheit mit seinem Zuhause oder Familie äußert, wird darauf aufgebaut. Und am Ende ist man, wenn sehr labil ist, selbst der Meinung, es kann nur eine Trrnnung geben. Eventuell zuvor Zuhause stattgefundene Gespräche haben ja nichts gebracht.

Trifft man dann noch auf eine Gruppe oder einen anderen Patienten mit ähnlichen Erlebnissen, fühlt man sich plötzlich so gut verstanden.

Und dann steht die Abreise bevor, das Alleinsein mit den Problemen, den Ursachen, die ja durch Reha nicht schlagartig weg sind ...

Wen wundert es, wenn man der schönen Zeit auf der Reha nicht nachtrauert ?

Auf einer Fortbildung kam mal der Vorschlag, Reha müsste wie Krankenhaus gestaltet werden. Essen im Zimmer, keine gemeinsame Freizeitgestaltung, jeder bleibt im Zimmer, ausser zu den Anwendungen.
Es entstand ein regelrecht lauter Protest.

30.06.2022 10:57 • x 7 #314


E
@Gast2000 danke für deinen Bericht.
Ich war nie zur Kur, wenn ich hier lese, kommt sowas für mich nicht infrage.
Sport, gutes Essen, Wälder habe ich zuhause, dafür brauche ich keine Fragen, die meine Persönlichkeit betreffen, zu beantworten.
Was soll ein Meniskus mit meiner Exfrau zu tun haben?
Eben nix.

30.06.2022 10:58 • x 4 #315


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