Kurschatten meiner Frau

Danke für diese Sichtweise. Es steckt super viel Weisheit in Beziehungsdingen.
Nicht nur durch meine eigene Geschichte, aber auch durch die Geschichten hier und meinen Fortbildungen und Kursen habe ich gelernt, dass weder Bodo wartkes Wunsch noch Nena ' s Aussage erfüllt werden bzw. richtig ist.
In der Liebe passiert ganz furchtbar viel und es sagt sich so leicht, dass man den anderen nur als Komplettpaket bekommt, ihn wirklich anzunehmen ist einfach super anstrengend und schwer.
Und wenn sich zwei zusammen tun dann verletzt man immer wieder den anderen. Auch manchmal wieder besseren Wissens. Bewusst. Und warum, weil man ein Mensch ist, der nicht immer ausgeglichen ist und es sich manchmal Frust aufstaut.
Die Kunst ist es dann, diese Emotionen anzunehmen und auszuhalten.
Und weil die wenigsten das können gehen die Partnerschaften kaputt oder es kommt zu Affären.
Und schon wieder bäm auf die 12 des betrogenen der manchmal sogar ein Trauma davon trägt.
Und ohne die Bereitschaft von beiden Parteien hier anzusetzen ist es nicht möglich, dass die Partnerschaft weiter besteht.
Die Leidenschaft und alles sind meiner Meinung nach Konsequenz aus der Liebe und in manchen Fällen übersteuert durch die Biologie.

Zitat von Seelenmensch:

Hallo Zusammen, ich brauchte ein Paar Tage um Klarheit zu erlangen und zu verarbeiten was da eigentlich geschehen ist. Zuerst einmal bin ich doch ...

Wirst du selbst auch noch weiter eine Therapie machen ?

Zitat von Scheol:

Wirst du selbst auch noch weiter eine Therapie machen ?

Ja, gell. Gute Frage! Denn ungeachtet der Tatsache, dass deine Frau in Therapie (Vorgeschichte ist ja eure Sache) ist, hast du ja ziemliches Päckchen zu tragen.

@Bahia84 ja ich hab das Paket mit meiner Mutter zu tragen. Vielleicht auch ein Trauma davon getragen. Ich war auch selber danach 5 Jahre in Therapie, davon eine kleine Zeit auch in Bad Bramstedt in der Psychosomatik.

Zum Gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich es nicht ausschließen, dass ich wieder eine Therapie brauchen werde. Ungeachtet dessen wie die Geschichte hier ausgeht muss ich es so oder so verarbeiten. Da wäre dann Hilfe von Außen nicht verkehrt.

Ich hatte schon einige Beziehungen in meinem Leben und doch ist die jetzige meine bisher intensivste. Wohl daher macht es mir auch so Angst wenn das schlimmste eintreten sollte. Hinzu kommt wie @Chrome schon richtig bemerkt hat der Umstand, dass ich eine Frau habe gehen lassen und jetzt eine völlig andere nach Hause kommt. Ob ich anknüpfen kann steht also auch noch in den Sternen.

Ich lüge nicht, wenn ich sage das ich gerade heillos überfordert bin, ich fühle mich hilflos und bin teilweise verzweifelt und gelähmt vor Angst und Trauer. Momentan schlafe ich sehr unruhig und ich bin erschöpft. Ob es sich lohnt? Man weis es nicht. Aber noch habe ich die Kraft alles für meine tolle Frau zu geben. Meine Mama sagte auch immer: Alles passier aus einem Grund. Ich hoffe ich werde diesen Grund zwischen meiner Frau und mir eines Tages verstehen. Vielleicht kommt es auch anders und man trennt sich. Aber dann habe ich wenigstens alles versucht an der Ehe festzuhalten. Denn letzten Endes habe ich meine Frau aus Liebe geheiratet und dem Wissen, dass man zusammen alles schaffen kann. Das war zumindest mein Gedanke.

Zitat von Seelenmensch:

Nur wurde es auf ihrer Arbeit immer stressiger und sie wurde zunehmend erschöpfter.

Zitat von Seelenmensch:

Sie verdient recht wenig und arbeitet nur Teilzeit.

Wie kann ein Teilzeitjob einen Menschen so erschöpfen, daß eine Reha fällig wird?

Zumal Du schreibst, daß Du ihr dann auch noch den Haushalt abgenommen hast.

Wovon war da die denn so erschöpft - mit ihren gerade mal 33 Lenzen und ohne Kinderstress?

@Blanca sie wurde in ihrem Job sehr oft ausgenutzt und hat es auch mit sich machen lassen leider. Aus ihrem Teilzeitjob wurde ein Vollzeitjob weil sie in Teilzeit die Arbeit von 4 Kollegen gleichzeitig gemacht hat.

Zitat von Seelenmensch:

Sie verdient recht wenig

Jenu, der Arbeitsmarkt ist leergefegt derzeit - mies bezahlte Stellen finden sich da auch woanders. Warum hat sie nicht gewechselt, statt sich bis zum Burnout abzuarbeiten?

Zitat von Seelenmensch:

Aus ihrem Teilzeitjob wurde ein Vollzeitjob weil sie in Teilzeit die Arbeit von 4 Kollegen gleichzeitig gemacht hat.

Merkwürdiger Arbeitsplatz, gibt es dort kein Management?

@Blanca, das frage ich mich auch immer wieder.
Aber man kann wohl schon lange nicht mehr von sich selbst ausgehen, was man selbst alles mal bewältigt hat.
Jung geheiratet , Kind bekommen, Vollzeit in 3 Schichten gearbeitet und nebenbei noch ein Haus fast in Eigenarbeit gebaut.
Natürlich hat es auf der Arbeit auch mal geknallt, wenn man sich ungerecht behandelt fühlte, dann folgte eine Aussprache, die Umstände wurden offen auf den Tisch gelegt und zwar sofort.
Niemand kam auf die Idee, wegen Überarbeitung in die Reha zu müssen.

Ich denke es ist immer leicht zu sagen ich ändere etwas, es aber dann wirklich zu tun eine ganz andere Hausnummer.

Lieber te,

Wie hast du reagiert als du gemerkt hast da sie vor dem Burnout steht?

Auch das sind so Kleinigkeiten die wichtig sein können.

Es gibt ja viele Menschen die dann einfach sagen, hab dich nicht so, sei mal nicht so eine *beep*.

Oft verhalten wir uns unbewusst falsch, anstatt zu helfen machen wir Fehler und ja die sind menschlich.

Aber genau das meine ich ja, sich selbst reflektieren und schauen was hab ich eigentlich dazu beigetragen und dann daran arbeiten.

Ich denke das muss der TE jetzt tun und ihr so zeigen das man begriffen hat, aber gleichzeitig dann auch nicht die ganze Schuld nur auf sich nehmen.

Schwierig, verdammt schwierig, aber mit der richtigen Einstellung machbar

Du Lieber und im Moment total erschöpfter Mann, es tut mir wirklich so leid. Was heisst alles passiert aus einem Grund? Ja und Nein. Der eine hat seine Gründe und der andere nicht. Ich bin auch so ein Typ...
Will nur sagen. Leb erstmal deinen Alltag so weiter und bleib standhaft in dir und mit dir (auch wenn leichter gesagt als getan). Du kannst die Situation deiner Frau betreffend leider erstmal nicht ändern. Aber Therapie beutetet ja erstmal immer Veränderung. Neu-Orientierung. Lass sie ankommen zuhause. Klar, mach dich nicht zum Kasper aber du hast dazu sicher eine gesunde Einstellung wie ich lesen kann. Sei du selbst, denn du bist der Mann den sie geheiratet hat. Das sie kurzzeitig abwesend ist, ist schmerzhaft. Aber durchaus lehrreich. Ganz ehrlich ich frage mich und werde das mein Leben lang tun, wird mein Mann mich wirklich für immer lieben? Da gilt es eben daran zu arbeiten. Du für dich bist doch auf einem guten Weg. Hast schon so viel hinter dir, viel Verlust aber auch die Freude gehabt jemanden zu finden an den man sich für IMMER binden will... Auch wenn es am Ende nicht klappt, weil du sagst: bis hier hin und nicht weiter. So what? DU hast es versucht... Klar liest sich leichter als getan. Aber: Eine Beziehung ist ein Mysterium, eine Bereicherung und ein Flos auf dem man schwimmt... Ob es in Tahiti ankommt wenn man an der Ostsee startet hängt u.a. (leider nicht nur) vom Kapitän ab. Denn auch die Wellen können einem einen Strich durch die Rechnung machen.

Zitat von tina1955:

Niemand kam auf die Idee, wegen Überarbeitung in die Reha zu müssen.

Früher war einfach mehr Lametta und wir alle hart wie Kruppstahl.
Sorry.
Von außen betrachtet lässt es sich leicht urteilen.
Natürlich hätte die Frau des te etwas machen können. Hat sie aber nicht und nun ist es wie es ist.
EoS

Zitat von Chrome:

Ich denke das muss der TE jetzt tun und ihr so zeigen das man begriffen hat

Ich verstehe nicht, was genau der TE gemacht hat, dass seine Frau sich da einen Typen angeln musste?

Ich beziehe mich da auf diese Aussage vom TE, die sich doch positiv und gut liest:

Zitat:

Nur wurde es auf ihrer Arbeit immer stressiger und sie wurde zunehmend erschöpfter. Ich als ihr Mann tat was ich für das richtige hielt, nahm ihr den Haushalt ab, unterstützte wo ich konnte. Ich stand hinter ihr und trat ihr auch mal in den Hintern zu Hause zu bleiben wenn es ihr nicht gut ging.

Zitat von BernhardQXY:

Natürlich hätte die Frau des te etwas machen können.

Für Sie war die Reha der rettende Anker... Und das Boot kommt ins Schaukeln, sie will selbst Kapitän(in) sein und steuert zur Zeit auf die Klippen zu. Wenn der TE das Ruder rumreißt dann hat das eben noch ne Chance.

@Bahia84
Ähm ja.
Meine Antwort galt der in meinen Augen überflüssigen Bemerkung, wie es sein kann dass man mit 33 bei der Arbeitsmarkt Situation schon im Burnout ist.
Es ist eben so. Fertig.

Zitat von Seelenmensch:

@Bahia84 ja ich hab das Paket mit meiner Mutter zu tragen. Vielleicht auch ein Trauma davon getragen. Ich war auch selber danach 5 Jahre in Therapie, ...

Dein Problem ist nicht geklärt vermute ich mal.
Diese Probleme wurden mit in die Beziehung genommen ( was normal ist ) aber die komplette Aufarbeitung fehlt da vermutlich wie so oft eine falsche Therapieform gemacht wurde.

Deine Frau in dieser Zeit nicht egoistisch genug gewesen war und sich nicht hat abgrenzen können.

Eventuell eine traumaübertragung statt gefunden hat durch das nicht abgrenzen können.

wenn nur sie eine Therapie macht , eine gesunde Abgrenzung dadurch erlernt , wirst du ihr Verhalten als egoistisch empfinden und die Welt nicht mehr verstehen und alles auf die Reha schieben.

man kann auch ein toxisches Verständnis haben. Zuviel verstehen wollen , immer Erklärungen für ein Handeln eines anderen haben was nicht gesund ist und eben dadurch , in dem Fall deine Person eine co Depression bilden.

dir fehlt das Werkzeug um aus der Erfahrung von damals raus zukommen.

ihr das Werkzeug um sich gesund von der arbeit zu distanzieren , und sich vor dir und deiner Depression / Trauma zu schützen.

sonst wird dieser Kreislauf erhalten bleiben wenn nur einer Therapie einsichtig ist .