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Kummer - Trennung bei der Arbeit nicht möglich

I
Huhu
Ich hoffe, dass ich hier nicht völlig falsch bin. Aber ich weiß nicht, wohin ich sonst mit meiner Frage soll. Und so wie Liebeskummer ist es schon. Auch wenn es eigentlich Freundschaft war.
Ich versuche es mal zu erklären. Es wird laaaang. Und ich hoffe sehr, dass man durchsteigen kann.
Wenn nicht - einfach nachfragen

Zu Beginn letzten Jahres habe ich eine neue Arbeitsstelle im sozialen Bereich angetreten. Eine kleine Außenstelle einer größeren Einrichtung mit 6-7 festen Mitarbeitern. Das Team ist super. Ich fühle mich sehr wohl dort. Mit dem einzigen männlichen Kollegen hat sich bald eine Art Freundschaft entwickelt. Wir haben uns viel erzählt, viel über WA geschrieben. Auch mal so getroffen. Ich war mir aber von vorneherein sicher, dass meine Gefühle ihm gegenüber zwar stark sind aber rein freundschaftlicher Natur. Ich hatte nie das Bedürfnis, ihm näher zu kommen als mal eine Umarmung als Gruß, wenn wir uns getroffen haben. Oder mal ein Knuffer, wenn wir uns gegenseitig aufgezogen haben. Hinzu kommt meine Überzeugung, dass man nie was mit Kollegen anfangen sollte und mein Beziehungsstatus: Ich bin verheiratet und habe 2 kleine Kinder. Dagegen steht er alleine da. Er hat sich vor ca. 5 Jahren von seiner Frau getrennt. Seine Kinder sind bereits aus dem Haus und weiter weg gezogen (er ist einiges älter als ich) und seither gab es wohl auch keine Frau mehr in seinem Leben.
Im Frühsommer hatte ich das Gefühl, ich müsste da mal was mit ihm klären und klarstellen, dass da nie etwas anderes außer Freundschaft sein würde und könnte (aus oben genannten Gründen). Ich selber weiß, dass für mich solche Freundschaften funktionieren können.
Einer meiner wichtigsten Freunde ist so alt wie er. Wir sind zusammen schon durch dick und dünn gegangen. Aber es bleibt eben, was es ist: Freundschaft.
Mein Kollege meinte damals, dass das für ihn auch rein freundschaftlich sei. Also gut.

Gegen Ende letzten Jahres veränderte sich dann aber irgendwie sein Verhalten. Ich hatte ihm gegenüber mal gesagt, wie sehr ich mich über seine Freundschaft freue und dass ich ihn wirklich gerne mag. Ab da wurde dann alles anders. Schleichend. Er antwortete nicht mehr so häufig. Meldete von sich aus gar nicht mehr. Erzählte kaum noch über sich. Fragte kaum noch nach, was bei mir so los sei. Anfang Dezember hat er sich dann nach einem MA-Ausflug ganz doof verhalten. Ich habe ihm hinterher gesagt, wie doof ich seine Reaktion fand und dass mich das auch verletzt hat. Daraufhin hat er mehr oder weniger privat den Kontakt komplett abgebrochen. Bei der Arbeit ging er mir aus dem Weg. Als ich kurz vor Weihnachten krank wurde, schrieb er mir dann plötzlich wieder und machte sich wohl ziemliche Sorgen. Über Weihnachten/Silvester hatten wir beide 2 Wochen Urlaub und uns nicht gesehen. Zu Weihnachten schrieb er mir noch ganz liebe Nachrichten und erzählte von sich. Danach - nichts mehr. Bis heute.
Seit Anfang Dezember haben wir eine neue Kollegin (fällt zeitlich mit dem oben erwähnten Ausflug zusammen). Seit wir wieder arbeiten, habe ich den Eindruck, dass er jetzt versucht, an sie ranzukommen (sie ist auch verheiratet). Was mich an sich nicht stört (ich wünsche ihm von Herzen, dass er wieder jemanden findet). Aber es ist bei der Arbeit - wir sind dieses winzige Team. Wir haben täglich intensiv miteinander zu tun. Weil unser Klientel teils wirklich schwierig ist, wird es teils auch wirklich emotional und jeder von uns Mitarbeitern kommt durchaus auch an persönliche Grenzen und wir müssen uns gegenseitig unterstützen und eben auch im Team öffnen. Bislang war er dort mein Ruhepol. Der, der mir am ehesten helfen konnte, mich wieder zu sortieren, weil die Wellenlänge einfach gestimmt hat. Das blockiert er seit die Neue da ist aber total ab. Deswegen stört es mich halt doch. Aber halt nur auf diese Art (ist das irgendwie verständlich?).

Seit er mir die kalte Schulter zeigt, geht es mir nicht gut. Mir fehlt der Austausch mit ihm. Privat und bei der Arbeit. Privat kompensiert sich das schon jetzt langsam wieder, weil ich eben auch andere Freunde habe und mich ablenken kann. Und ich habe eine tolle Familie. Und einen noch tolleren Ehemann, der mich wirklich liebevoll unterstützt. Mein Mann wusste von vorneherein von meinem Kontakt zum Kollegen. Er weiß, dass er mir vertrauen kann und dass ich ihn liebe. Weil mein Mann eben weiß, dass ich auch mit anderen Männern eng befreundet sein kann ohne dass es für unsere Ehe eine Rolle spielt, ist das für ihn auch normal. Und was mich glücklich macht, unterstützt mein Mann (und auf die, die mich zum Heulen bringen ist er ziemlich sauer ). Privat bin ich also zwar traurig über den Kontaktabbruch. Aber ich verkrafte das. Es sind schon andere Freunde gekommen und gegangen.
Aber bei der Arbeit.
Ich versuche derzeit wo es geht, dem Kollegen aus dem Weg zu gehen. Was teils unmöglich ist, weil wir uns direkt Infos über unser Klientel geben müssen. Ich habe teils schon meine üblichen Wege durchs Haus abgeändert, um ihm nicht über den Weg zu laufen. Aber an den Tagen, an denen er mich dadurch kaum zu sehen bekommt, steht er immer wieder plötzlich vor meiner Bürotür und hat seltsamste Anfragen. Dann sucht er plötzlich den Kontakt. Er kann und will anscheinend nicht mehr mit mir aber auch nicht ohne mich.

Es kostet mich gerade solche Kraft, zur Arbeit zu gehen, wenn er da ist. Und ich weiß nicht, was ich machen soll. Er redet nicht gern über Beziehungen. Macht dann einfach dicht bzw. tut dann alles ab. Deswegen sehe ich darin kaum eine Möglichkeit. Zumal es schwierig ist, mit ihm alleine zu sprechen. Bei der Arbeit geht es gar nicht. Privat treffen ist immer schon schwierig zu organisieren gewesen, weil ich meist alleine für die Kinderbetreuung verantwortlich bin. Und da er nicht erpicht drauf sein wird, mit mir jetzt zu reden wird er alles dran setzen, dass die Termine nicht zusammenpassen werden.

Vorgestern habe ich, weil sich das Thema ergab, mit einer anderen Kollegin unter 4 Augen gesprochen. Und ihr das alles mal erzählt. Sie fiel aus allen Wolken. Niemand hatte anscheinend irgendetwas mitbekommen. Ok - wir hatten nie explizit von unseren Treffen oder unserem Austausch erzählt - aber ich fand das schon offensichtlich, wie viel wir voneinander wussten und auch erzählten - das musste ja irgendwo herkommen. Ich habe nie etwas verheimlicht. Und auch dass sich nun etwas verändert hat, hat sie nicht mitbekommen. Gut - ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben, dass die Arbeit nicht beeinflusst wird und dass ich dem Kollegen gegenüber weiterhin höflich und nicht unfair bin. Aber ich habe mich distanziert. Dass das so gar nicht auffiel.
Auch meinen Verdacht mit der neuen Kollegin habe ich angesprochen - da sagte sie dann, dass sie den Eindruck auch schon gehabt habe.
Seit diesem Gespräch geht es mir einiges besser - ich habe nicht mehr den Eindruck, die Situation alleine aushalten zu müssen. Aber eine wirkliche Lösung ist weiterhin nicht in Sicht.

Ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun könnte. Es ist so absurd. Da war nichts. Wir hatten ja nichts miteinander. Und trotzdem habe ich das Gefühl, damit jetzt ganz heimlich wie mit einer verbotenen Ex-Affaire umgehen zu müssen. Ich befürchte, dass mein Kollege etwas anderes als Freundschaft wollte und dass er mich deswegen jetzt auch nicht mehr an sich ranlässt, um etwas klären zu können.

Deswegen dachte ich, dass mir hier vll. jemand den ein oder anderen Tipp geben kann, wie ich das bei der Arbeit lösen könnte. Weil es sich fast so anfühlt, als habe er sich klammheimlich aus einer Beziehung geschlichen - so ohne Schluss zu machen und sich dann einfach eine andere gesucht. Ich kann ihm bei der Arbeit aber eben nicht einfach aus dem Weg gehen. Weil es eben dort sehr nah ist. Von der Arbeit an sich - aber auch räumlich gesehen.
Ich weiß grad echt nicht weiter.

Danke auch fürs Lesen! Allein das Niederschreiben hat gut getan und ein paar Gedanken geordnet.

LG irgendwie

03.02.2018 16:00 • #1


I
ich hatte mit i w i e unterschrieben - nicht mit irgendwie

03.02.2018 16:12 • #2


A


Kummer - Trennung bei der Arbeit nicht möglich

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Cappuccetto
Hmm, oje, das klingt ja ganz schön anstrengend. Und auch ein bisschen traurig. Sicher, Menschen kommen und gehen, Freundschaften verändern sich, aber ein bisschen traurig ist es doch meistens.

Ich sehe das wie du, er wollte wohl mehr von dir und jetzt weiß er nicht recht, wie er sich verhalten soll.
Wenn sonst alles passt in deiner Arbeit würde ich ihm an deiner Stelle einfach noch mehr Zeit geben. Er wird das schon hinkriegen. Es ist natürlich nicht leicht, aber wenn du versuchst die Sache optimistisch anzugehen, dann hältst du das auch noch eine Weile aus. Also optimistisch, in dem Sinn, dass du dich in Zuversicht übst, dass sich das alles schon wieder regeln wird. Dass er seine Gefühle verarbeitet oder er privat jemanden kennenlernt und dann alles wieder gut wird. Dass es mit der neuen Kollegin klappt und dann alles noch komischer wird, ist doch eher unwahrscheinlich, wenn sie auch verheiratet ist.
Wenn es dir dann doch irgendwann zu viel wird, kannst du ja doch versuchen das Gespräch zu suchen. Im schlimmsten Fall wird es so, wie du befürchtest, dass er abblockt und nicht reden will. Aber vielleicht kommt es ja auch anders.

Also zusammenfassend mein Rat: Gib ihm noch etwas Zeit. Falls das nichts hilft, versuch es doch mit einem Gespräch. Wenn alles nichts hilft und es nicht mehr gut zu werden scheint, musst du vielleicht überlegen ob es klug wäre, sich nach einer andren Stelle umzusehen. Aber ich denke und hoffe, das wird nicht nötig sein. Ihr kriegt das schon hin!

03.02.2018 18:19 • x 1 #3


I
Danke Cappu, für deine zuversichtlichen Worte

Ich glaube, dass es genau das ist, was mir derzeit fehlt: Zuversicht, dass sich das mit der Zeit wieder einrenkt.
Mir fehlt das aber glaub, weil ich mir das auch irgendwie verbiete. So, wie er sich verhalten hat, bin ich mir gar nicht sicher, ob ich nochmal mit ihm Nähe haben möchte - das jetzt würde zwischen uns stehen. Aber was will ich eigentlich? Er scheint verletzt zu sein. Da müsste ich doch eigentlich mehr Verständnis für haben.

Ich weiß ja teilweise nicht einmal genau, was ich momentan fühle. Weil es sich teilweise halt doch wie Liebeskummer anfühlt (v.a. bei der Arbeit): Trauer, Wut, Unverständnis, es nicht wahr haben wollen. Ich vermisse ihn hin und wieder auch. Habe auch seinen WA-Chat gelöscht - wie bei einem Ex. Und eine gewisse Eifersucht gegenüber der neuen Kollegin ist schon auch da.
Aber eben nicht, weil er ständig versucht, mit ihr Köperkontakt herzustellen und sie anhimmelt. Das will ich weiterhin nicht. Es geht dabei um seine Aufmerksamkeit. Dass er ihr zuhört und nicht mir. Und ihr in allem Recht gibt. Selbst bei Sachen, bei denen ich weiß, dass er sie eigentlich total bescheuert findet
Aber wenn es etwas anderes als freundschaftlich wäre, würde ich ihn privat auch viel mehr vermissen. Und wohl auch mit anderen Hintergedanken.

Wir haben eine WA-Gruppe für unser Team. Eher geschäftlich - aber halt auch mal ein lustiges Video oder so. Grad versucht er da immer ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich muss jedes Mal schon grinsen, weil ich es so offensichtlich finde. Gleichzeitig schmerzt das aber auch, weil das gaaanz ähnlich dem ist, was da vor ca. einem Jahr meinetwegen passiert ist. Mei, bin ich blind gewesen! Oder habe ich bewusst weggeschaut?
Das Warnzeichen war doch da - ich hatte ja schonmal den Eindruck, dass er etwas anderes will als ich.
Nuja... Ich hab die Gruppe jedenfalls übers WE mal auf lautlos gestellt.

Das blöde ist - ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll während dieses Zeit Gebens bei der Arbeit.
Ich habe nämlich eben den Eindruck, dass wenn ich auf Abstand gehe (und dabei höflich bleibe - will ja keinen Stress anfangen), dass er mir dann nachrückt. Heißt ja immer: Mach dich rar und er fängt an, dich zu vermissen. Na suuuper - in all den vielen Fällen, in denen ich das früher gewollt hätte (im Nachhinein ja gut), hat es nicht funktioniert und bei dem, bei dem ich grad wirklich auf Abstand gehen will, scheint die Methode Erfolg zu zeigen - püh

Ich bin grad wirklich überfordert damit. Und irgendwie bekomme ich immer wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich mir manchmal nicht sicher bin, ob ich ihn nicht ausgenutzt haben könnte.
Das war nie meine Absicht.
War ja schon auch schön, jemanden bei der Arbeit zu haben, der so aufmerksam und auf einer Wellenlänge ist.
Ich habe immer versucht, ihm keine Hoffnungen zu machen. Ich war immer ehrlich.
Ich wollte ihm nie weh tun.

Wow - sieht das aufgeschrieben heftig aus. Das habe ich so noch gar nicht gesehen, dass ich da hätte aufmerksamer sein müssen
Aber hätte es sich dann nicht zeitlich einfach verschoben?

03.02.2018 21:28 • #4


Cappuccetto
Hmm, ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Aber vielleicht ist das was du fühlst zu einem Teil verletztes Ego. Man kann so reflektiert sein, wie man will, wenn man eine derartige Aufmerksamkeit von jemandem bekommt, lässt einen das nicht kalt. Und zum anderen Teil ist es vielleicht doch auch die traurige Tatsache, dass du ihn gerade nicht als Freund in deinem Leben hast.
Und noch weiter aus dem Fenster gelehnt. Wenn es sich wie Liebeskummer anfühlt, warst du vielleicht ja doch ein bisschen verliebt. Oder so was ähnliches. Man muss das ja nicht immer definieren.

Mach dir jedenfalls kein schlechtes Gewissen, das bringt ja nichts. Ich glaube, du hast alles so gemacht, wie es sich in der Situation richtig angefühlt hat. Wenn das das Falsche war, und du ihn am Ende auf irgendeiner Ebene ausgenutzt hast, ist das blöd, aber du hast es ja nicht mit böser Absicht gemacht.

Und wie du dich verhalten sollst... das ist natürlich schwer. Am besten vielleicht so normal wie möglich? Ich glaub, es ist recht schwierig, weil du dir selbst gar nicht sicher bist, was du fühlst... Da solltest du dahinter kommen. Ich weiß nur nicht genau wie. Vielleicht hier weiter schreiben?

04.02.2018 17:42 • x 1 #5


Butterkrümel
Hm, ich finde, das klingt alles sehr kompliziert und auch etwas grenzenlos.

Ich verstehe, dass du auf der Arbeit diesen Austausch brauchst, um emotional mit den Anforderungen umzugehen aber ich verstehe nicht, warum es ausgerechnet er sein muss. Du schreibst doch, du hast dieser Kollegin die ganze Sache Mal erzählt. Also scheint doch mit ihr auch ein emotionales Kraftholen möglich. Warum konzentrierst du dich nicht auf den Ausbau dieser kollegialen Beziehung, damit ihr euch Halt geben könnt? Wenn es dir nur darum geht, dann ist es doch egal, ob er nun mit der neuen Kollegin schreibt.

Kollegiale Beziehungen sind immer im Wandel. Mal mehr mit dem einen, Mal mehr Austausch mit einem anderen. Mal versteht man sich mit dem Kollegen besser, mal mit dem. Für tieferen Austausch hast du doch deine Freunde und deinen Mann, der dich unterstützt.

Beim Lesen deines Textes war auch mein erster Gedanke, du wirkst eifersüchtig. Nicht im s.uellen/Beziehungssinn sondern mehr in Bezug auf die Aufmerksamkeit und die besondere Rolle, die er dir in eurem Team eingeräumt hat. Nun bist du nicht mehr seine Nummer Eins und das stört dich. Ich denke auch, es geht mehr um dein Ego und du fandest es irgendwie doch toll, dass er evtl. doch an dir interessiert war. Nun ist er an der anderen interessiert und dein Ego ist verletzt.

Ich würde an deiner Stelle mich professionell verhalten. Absprachen über Patienten sachlich führen, emotional schwierige Momente mit der anderen Kollegin besprechen oder mit jemand anderem im Team und nicht so sehr schauen, was er mit der neuen Kollegin privates schreibt, denn es geht dich einfach nichts an. Privat hast du ja Freunde, für eine Freundschaft brauchst du ihn nicht.

04.02.2018 17:58 • x 1 #6


I
Erstmal lieben Dank an Euch beide für Eure offenen Worte.
Es darf sich gerne aus dem Fenster gelehnt werden - das bringt neue Denkansätze. Und das kann weiterbringen.

Verletztes Ego. Gleich das ganz große Ding.
Erstmal - mhmps - sowas passiert mir doch nicht *tüdelü*
Aber wenn ich es etwas sacken lasse, klingt es ganz schlüssig. Es lässt einiges klarer aussehen. Gerade, wenn ich mich an Situationen erinnere, wann es mich besonders hart traf oder auch nicht, weil ich grad anderweitig gestärkt war.
Klar - es tut wirklich gut, wenn da jemand ist, der Einen so beachtet.
Die Eifersucht auf die neue Kollegin ist aus diesem Blickwinkel wohl auch stimmig.
Ich fühle mich ausgetauscht. Ersetzt. Das schmerzt durchaus.

Wegen dem Austausch bei der Arbeit muss ich vll. kurz noch was erklären.
Wir haben im Haus verschiedene Bereiche. Die Kollegin, mit der ich gesprochen habe, arbeitet wie ich in der Beratung. Der Kollege in der Werkstatt. Die neue Kollegin in der Küche.
Ohne Infos aus Werkstatt und Küche kann ich nicht mit meinen Klienten weitermachen. Da geht es um professionellen Austausch. Und diese Infos bekomme ich nur von den jeweiligen Kollegen. Da komme ich nicht drumrum. Ebenso muss ich auch Informationen an sie weitergeben.
Mit der Neuen funktioniert das auch prima. Wir verstehen uns auch gut. Da klopfe ich echt auf Holz, dass da (noch) keine Schwierigkeiten deswegen entstanden sind.

Emotionales Kraftholen bei ihm - das habe ich bereits aufgegeben.
U.a. deswegen würde ich mich ja gerne von ihm distanzieren. Aber sobald ich das mache, geht er mir eben hinterher. Dann will er plötzlich von mir Sachen wissen, die ihm jeder andere im Haus auch sagen könnte. Oder er steht rumdrucksend in der Tür.
Dann setzt er plötzlich alles dran, um Kontakt zu haben. Wenn ich derzeit eine Frage habe, lässt er mich bewusst warten. Das ist so ein besch Machtspiel, das er da gerade spielt.
Deswegen frage mich eben, wie sehr ich ihn verletzt habe, dass er so garstig werden muss.
Darauf folgt dann das schlechte Gewissen.

Ich kann ihm aber auch emotional bei der Arbeit manchmal nur schwer aus dem Weg gehen. Wir haben 1x/Woche Teambesprechung. Da ist er eben auch dabei. Derzeit komme ich wg. 2er Klienten auch regelmäßig an meine Grenzen. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde er davon nichts mitbekommen. Aber das geht bei unsrer Arbeit einfach nicht.

Wir haben sonst im Team auch einen tollen Rückhalt. Dafür brauche ich ihn da gar nicht so sehr.

Dass es mehr als eine kollegiale Beziehung war, ist mir klar. Das hat sich für mich eindeutig wie Freundschaft angefühlt. Mir ist erst durch das Gespräch mit meiner Kollegin vor ein paar Tagen klar geworden, wie sehr er sich mir gegenüber geöffnet hat. Für mich waren das ganz normale Dinge, die er mir erzählt hat. Aber alles Themen, über die er mit keiner der Kolleginnen vorher jemals geredet hat - die kennen sich teils seit 6-7 Jahren. Ich bin richtiggehend erschrocken, wie verschlossen er wohl eigentlich ist.

Was es für mich mit so schwierig macht - wir verstehen uns teilweise blind. Haben die gleichen Gedankengänge und den gleichen verqueren Humor. Wir lachen oft gleichzeitig los und alle drumrum fragen sich, was denn nun witzig war. Das ist immer noch so. Aber führt jetzt halt meist zu einem betretenen Schweigen, wenn wir es bemerken. Oder wenn sich grad da im Team unsere Blicke wiedermal mit dem gleichen Gedankengang treffen, wird sein Blick dann plötzlich hart und kalt und er schaut weg. Da könnte ich manchmal echt losheulen. Dann kommt wieder dieser Gedanke, was ich ihm wohl angetan habe, dass er diesen harten Cut gezogen hat.

Ja - ich werde mich weiterhin normal verhalten. Professionell. Höflich aber distanziert. Also das, was ich die letzten 3 Wochen gemacht habe. Was den anderen gar nicht aufgefallen ist. Aber es kostet soooo viel Kraft. Und bislang war es das, was ihn zum hinterherlaufen gebracht hat.
Vielleicht sollte ich mal das höflich weglassen? Nein - das wäre keine Option... V.a. wäre das nicht ich.
Vielleicht ändert sich der Kraftaufwand jetzt aber auch ein wenig, weil die eine Kollegin jetzt eben Bescheid weiß. Vielleicht entzerrt das die ein oder andere Situation auch ein wenig.
Na, ich werde es morgen sehen.

04.02.2018 21:42 • #7


I
Als ich heute morgen vor dem Haus, in dem ich arbeite geparkt habe, hab ich beim Aussteigen so gedacht: Sch. drauf - du machst heute das, wonach dir ist. Nicht das, was du meinst, was die anderen von dir erwarten. Die sind selber groß und können nachfragen, wenn sie was wollen. Und groß nach kollegialer Gesellschaft war mir heute auch nicht.

Ich bin gestern Abend nach der Schreiberei hier nochmal ziemlich ins Nachdenken gekommen. Und mir ist aufgefallen, dass ich generell bei der Arbeit darauf bedacht bin, den anderen alles recht zu machen. Jeden morgen an der Küche vorbei durch die Werkstatt ins Haus, um allen hallo zu sagen und allen die Möglichkeit zu geben, schonmal Fragen zu stellen. Wenn mir Sachen auffallen, die die Kollegen (egal welche - aber v.a. halt Werkstatt und Küche) wissen müssten, bin ich immer schnellstmöglich hingegangen und habe Bescheid gegeben oder etwas hinterhergetragen. Nö - heute bin ich wie meine anderen direkten Kolleginnen auch durch den Vordereingang rein. Habe die Post aus dem Briefkasten in die Fächer und nicht direkt auf die Schreibtische verteilt, wie es die anderen auch machen. Ich bin nicht gleich in der Küche vorbeigegangen, um zu sagen, dass ich auch ein Mittagessen haben möchte. Wir sehen uns eh vormittags alle in der Frühstückszeit - genügend Zeit, um sowas zu bequatschen.
Wobei es sich dann ergeben hat, dass ich die Frühstückszeit nur mit der neuen Kollegin verbracht habe, weil es einiges zu besprechen gab - wobei sie mir dann sagte, sie habe mich schon zum Essen eingetragen.

Als ich dann wirklich eine direkte Absprache mit dem Kollegen brauchte, bin ich hin. Hab nicht wie sonst üblich erstmal signalisiert, dass wenn der gnä Herr mal Zeit hat, dass ich ihm dann was mitzuteilen hätte, sondern bin hin, habe gesagt, dass ich ihn sprechen muss, habe mit 3 Schritten Abstand gewartet, bis er seinen Arbeitsgang durch hatte, habe ihn gleich zur Seite genommen, ihm gesagt, was zu sagen war und bin wieder gegangen. Er wirkte ziemlich erstaunt. Fast positiv überrascht. Er hat endlich mal wieder interessiert zugehört und offen geantwortet. Nicht so genervt, wie letzte Woche.
Das war während der Arbeitszeit der einzige Kontakt.

Beim Mittagessen saß ich als erste alleine am Tisch. Er kam als zweiter und hat sich neben mich gesetzt, was er die letzten Wochen tunlichst vermieden hat. Ich habe mit ihm nur das Relevanteste gesprochen (kann ich mal den Salat haben und so Zeugs) und mich angeregt mit der neuen Kollegin (die sich kurz drauf auf meine anderen Seite gesetzt hatte) über unsere Familien und unsere Männer unterhalten. Ergab sich so. Habe ich sicher nicht forciert.
Ich habe nur auf direkte Anfragen von ihm reagiert. Sonst war ich immer damit beschäftigt, ihn im Gespräch dabei zu haben. Aber ich habe mich ernsthaft gefragt, warum. Das Gespräch mit der Kollegin lief gut. Er hatte nichts mitzureden. Auch keinen spannenden Beitrag geleistet. Warum sollte ich ihn dann mit einbeziehen wollen?

Mir wird langsam klar, wie viel Raum ich ihm in den letzten Wochen immer wieder bei der Arbeit eingeräumt habe. Um ihn bei mir zu haben. Räumlich und thematisch. Emotional.
Heute habe ich mir gedacht, dass wenn er das derzeit anscheinend nicht möchte bzw. mir auch nicht gibt und es mir anderweitig prima geht, dass ich ihm dann ja auch nichts anbieten und hinterhertragen muss.
Da ist glaub ganz arg viel Gewohnheit mit im Spiel aus der Zeit, da es richtig gut lief zwischen uns.
Als wir uns gegenseitig ständig beliefert und den jeweils anderen mitgenommen haben.
Und das ist etwas, was auch wirklich schmerzt. An diese Zeit zu denken, da einfach alles Hand in Hand lief. Und dass wir jetzt (wie beim Mittagessen) nebeneinander sitzen und uns nichts Anregendes zu sagen haben.

05.02.2018 21:57 • #8


Cappuccetto
Sehr gut, dass du einen Weg gefunden hast, mit der Sache umzugehen. Und neue Erkenntnisse sind ja auch immer gut. Und ich finde es sehr gut, dass ihr das auf professioneller Ebene gut hinzubekommen scheint, wenn du einfach nicht so viel nachdenkst und das nötige halt besprichst, wenn es besprochen werden muss.

Dass das trotzdem irgendwie weh tut, kann ich sooo gut nachvollziehen. Ich war mit meinem Ex vorher auch länger befreundet und wir arbeiten auch zusammen. Und auch wenn ich mittlerweile glaube, dass ich relativ drüber weg bin, dass die Beziehung nicht funktioniert hat und die Freundschaft dadurch zerbrochen ist, denke ich in der Arbeit noch recht viel daran. Weil alles irgendwie besser funktioniert hat und einfach lustiger war, als wir noch Freunde waren.
Wobei bei mir die Ausgangslage etwas anders ist, da wir uns theoretisch in der Arbeit nicht sehen, weil wir an unterschiedlichen Tagen arbeiten. Aber als wir befreundet waren, haben wir halt umgeschichtet, uns gegenseitig besucht und geholfen usw. Das fehlt mir auch sehr.
Aber wie du ja zu Beginn schon geschrieben hast: Freundschaften kommen und gehen. Leider.

Was ich nicht ganz verstehe ist, dass du - wenn ich das richtig verstanden habe - deine anderen Kollegen ja jetzt ein bisschen mit anders behandelst. Indem du ihnen die Post nicht mehr bringst usw. Hast du das bisher nur seinetwegen gemacht? Oder war dir nur einfach gestern nicht danach?
Also ich finde ja, wenn man auf sowas mal keine Lust hat, muss man das ja auch nicht machen.
Aber generell ist die Teamarbeit ja bei euch ziemlich wichtig und ich frag mich, ob die anderen das nicht auch irgendwie mitbekommen?
Ich kann das ja alles nicht so gut beurteilen...
In jedem Fall ist es wohl auch kein Drama, wenn man die Post (usw) mal eine Weile nicht bringt. Solang nicht grundsätzlich euer Zusammenhalt im Team leidet.

Abschließend kann ich nur sagen: Ich glaube, es ist gut, nicht so viel Rücksicht auf ihn zu nehmen. Leider ist eure Freundschaft gerade halt nicht so wie früher. Aber ich kann mir vorstellen, wenn ihr das weiter auf einer professionellen Ebene gut hinkriegt und euch dann z.B. bei der Mittagszeit nicht komplett aus dem Weg geht seid ihr auf einem guten Weg. Also vielleicht wird es nicht mehr so wie früher, schade natürlich, aber vielleicht ergibt sich auch wieder das eine oder andere Gespräch beim Mittagstisch und mit der Zeit wird es dann zumindest wieder entspannter.

06.02.2018 09:42 • x 1 #9


I
Heute ist größtenteils Homeoffice angesagt. Kind ist krank. Mein Mann kann erst nachmittags frei machen. Also werde ich erst nachmittags zur Teamsitzung gehen.
Das Kind bastelt. Ich sitze mit Kaffee in der Sonne im Esszimmer. Perfekte Arbeitsbedingungen hier
Aber weil bei der Arbeit immer um 10 Frühstückszeit ist, knurrte auch vorhin der Magen. Mei, bin ich ein Gewohnheitstier
Überstunden zum Abfeiern gibt es auch noch Kommende Woche bin ich aber im Urlaub - also muss jetzt noch einiges vorher erledigt sein. Ich nehme es einfach als entspannten Arbeitstag mit weniger Stunden. Obwohl ich vorhin endlich mal was konzentriert wegarbeiten konnte, wozu ich sonst nie komme, weil immer irgendjemand etwas will.

Cappu - ich hab auch mal in deinen Beiträgen gestöbert. Ich bin nich ganz durchgestiegen - habe ja auch nicht alles gelesen. Nach dem, was ich gelesen habe, hat es dich ziemlich gebeutelt.
Es ist aber schön zu lesen, wie es bei dir nach und nach wieder Berg auf geht

Ich kenne das von einer Freundin, dass aus einer Freundschaft, Verliebtheit, Liebe, eine Beziehung wurde. Die dann aber auch irgendwann vorbei war. Und sie trauerte auch parallel an der verlorenen Beziehung und an der verlorenen Freundschaft. Es sind einfach doch zwei völlig unterschiedliche Welten. Aber sie können beide wirklich tief gehen.

Nein - ich will mich nicht den anderen gegenüber anders verhalten. Mir wurde das gestern einfach bewusst, dass ich generell einiges tue, was die anderen gar nicht machen. Und da mir das klar wurde, hatte ich - wie du es sagst - eben einfach gestern keine Lust dazu, irgendjemandem ungefragt einen Gefallen zu tun. Das wird auch wieder anders sein. Aber es ist ja manchmal so, dass wenn man eine Erkenntnis hat, dass man das dann erstmal rigoros umsetzt.
Der normalere Umgang mit ihm wird sich wohl auch wieder irgendwann einstellen. Aber der muss sich erst noch finden. Normal - was auch immer das sein mag - war es zwischen uns bislang glaub nie.

Wobei ich mich frage, warum es nicht auffallen dürfte, dass wir grad Stress miteinander haben. Wir hatten doch eigentlich nicht wirklich was miteinander, was aus meiner Sicht verheimlicht werden müsste - also keine klassische Affaire oder dergleichen. Dass wir uns gut verstanden haben, wussten ja immer alle. Wir wurden auch manchmal damit aufgezogen. Ich habe/hatte nur immer den Eindruck, dass ihm das unangenehm war/ist, dass wir mehr als bei der Arbeit miteinander zu tun hatten. Er ist ja sonst anscheinend eher der verschlossene und distanzierte Typ. Was ich aber bislang einfach nicht wusste. Und wenn ich mir überlege, wie viel und detailliert er mir Einblicke in sein Leben gegeben hat, von dem die anderen gar nichts wissen - das müssen seinerseits wirklich tiefe Gefühle gewesen sein. Welcher Art auch immer. Und ich bin ihm wohl zu nah gekommen, vermute ich.
Bei dem Gedankengang kommen mir grad fast die Tränen. Es macht mich traurig.
Nein. Ich will ihn nicht bloßstellen. Ich werde mich nicht verbiegen und keine Unwahrheiten erzählen, wenn mich jemand fragt. Aber ich werde weiterhin nicht mehr preisgeben als eingefordert wird oder nötig ist. Das will ich ihm nicht antun.
Trotz der Tatsache, dass es sich für mich nach wie vor rein freundschaftlich anfühlt, habe ich manchmal das Gefühl, dass sich in uns zwei richtige Menschen zum falschen Zeitpunkt getroffen haben.

06.02.2018 11:17 • #10


Cappuccetto
Zitat von irgendwie:
Cappu - ich hab auch mal in deinen Beiträgen gestöbert. Ich bin nich ganz durchgestiegen - habe ja auch nicht alles gelesen. Nach dem, was ich gelesen habe, hat es dich ziemlich gebeutelt.
Es ist aber schön zu lesen, wie es bei dir nach und nach wieder Berg auf geht

Ich kenne das von einer Freundin, dass aus einer Freundschaft, Verliebtheit, Liebe, eine Beziehung wurde. Die dann aber auch irgendwann vorbei war. Und sie trauerte auch parallel an der verlorenen Beziehung und an der verlorenen Freundschaft. Es sind einfach doch zwei völlig unterschiedliche Welten. Aber sie können beide wirklich tief gehen.


Ja, das war bzw. ist ein ziemliches Auf und Ab bei mir mit den Gefühlen. Aber im Prinzip war es bei mir wie bei deiner Freundin: Aus Freundschaft wurde Liebe, blabla, dann war es aus. Was mich vor allem beschäftigt hat, war, dass die Beziehung gar nicht so toll war, und überdies sehr kurz... und dann trotzdem alles ruiniert hat.
Schade finde ich es immer noch um die Freundschaft. Aber das ist das Leben. Haben wir ja schon festgestellt.

Zitat von irgendwie:
Wobei ich mich frage, warum es nicht auffallen dürfte, dass wir grad Stress miteinander haben. Wir hatten doch eigentlich nicht wirklich was miteinander, was aus meiner Sicht verheimlicht werden müsste - also keine klassische Affaire oder dergleichen.


Ich weiß nicht, ob du das jetzt auf etwas beziehst, was ich geschrieben habe. Ich finde, es darf schon auffallen. Es wäre nur schade, wenn der Zusammenhalt im Team generell darunter leiden würde, wenn du dich seinetwegen jetzt anders verhältst.
Aber das scheint eh nicht so zu sein.

Zitat von irgendwie:
Nein. Ich will ihn nicht bloßstellen. Ich werde mich nicht verbiegen und keine Unwahrheiten erzählen, wenn mich jemand fragt. Aber ich werde weiterhin nicht mehr preisgeben als eingefordert wird oder nötig ist. Das will ich ihm nicht antun.
Trotz der Tatsache, dass es sich für mich nach wie vor rein freundschaftlich anfühlt, habe ich manchmal das Gefühl, dass sich in uns zwei richtige Menschen zum falschen Zeitpunkt getroffen haben.


Das ist gut. Und traurig. Und schön.
Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass ihr das schon hinkriegt. Irgendwie. Dass es wieder angenehm wird zwischen euch. Wie gesagt, vielleicht nicht so wie früher, aber gut genug um nicht mehr traurig zu sein. Es ist gerade vielleicht nicht einfach für ihn, aber auch er wird voran kommen.

Jetzt mach dir erst mal eine schöne Zeit, mit Zeitausgleich und krankem Kind. Ich glaube, ein bisschen Abstand und Zeit außerhalb der Arbeit wird dir gut tun.
Gute Besserung an dein Kind, übrigens

06.02.2018 12:00 • #11


I
So - Mittagsschlaf ausgiebigst genossen *grins*
Dem Großzwerg geht's schon wieder einiges besser. Seit ner halben Stunde singt's vor sich hin

Freundschaft, die zur Beziehung wurde:
Mir ist das damals fast mit dem ganz anfangs mal erwähnten mir so wichtigen Freund so ergangen.
Wir waren schon recht gut befreundet. Dann kam ein weinseliger Abend am Lagerfeuer auf einem Freizeit-WE. Ich war frisch getrennt. Er verheiratet - aber der Abend war sehr nett das Kuscheln hat sich gut angefühlt. Ich habe dann allerdings die Pause als er mal wo hin musste genutzt, um ins Bett zu verschwinden, weil es sich für mich nicht richtig angefühlt hat. Und das war gut so. So sehr wir uns gern hatten und immer noch haben und so nah wir uns stehen, das ist nicht das, was wir miteinander brauchen. Zum Glück haben wir das rechtzeitig bemerkt (rückblickend geht es ihm genauso). Sonst wäre unsere Freundschaft wohl auch bald beendet gewesen. Ich denke allerdings, dass dieser Abend hat sein müssen, um eben zu verstehen, was wir füreinander empfinden.
Mit ihm hat sich das v.a. in der Anfangszeit manchmal extrem nach Verliebtheit und Liebeskummer angefühlt, wenn es mal besser oder schlechter lief. Und ich vermisse ihn auch heute noch sehr, wenn wir uns längere Zeit nicht sehen. Ihm geht es genauso.
Deswegen bin ich mir jetzt bei meinem Kollegen auch so sicher, dass von meiner Seite aus da nicht mehr ist. Weil ich eben weiß, dass das bei mir so sein kann.

Zum zweiten Punkt:
nein - das bezog sich nicht konkret auf etwas, was du geschrieben hast.

Bald kommt mein Mann heim, dann darf ich endlich das Haus verlassen. Es ist kalt aber die Sonne scheint - ich denke, ich werde mit dem Fahrrad fahren

06.02.2018 14:57 • x 1 #12


I
Mein Großzwerg ist immer noch krank und tut mir so leid
Liegt jetzt völlig platt aufm Sofa. Da liegt er sonst nur, wenn er sich vor Aufgaben drücken möchte. Heute ist er freiwillig dort. Das spricht Bände..

Deswegen bin ich heute auch sehr früh zur Arbeit rein, um mir Unterlagen zu hole, dass ich nachher noch was zu Hause machen kann und zu ner Besprechung und bin dann auch schon wieder weg gewesen.
Der Kollege kam gleich früh her: Du bist aber zu ungewohnten Zeiten da. Und man kriegt dich ja kaum zu Gesicht.
Ich nur: Ja - bin auch gleich wieder weg. Kind noch krank. Und hab mir gedacht: Wenn du mehr wissen willst, musst du halt auch mehr nachfragen. Oder Kontakt herstellen oder was auch immer.
Er stand dann noch etwas unentschlossen in meinem Büro rum. Ich hab ihn fragend angeschaut. Aber es kam nix mehr. Dann ist er einfach wieder gegangen.
Ich sehe es grad nicht ein, ihm mehr anzubieten.

Gestern im Team haben wir erfahren, dass das Audit, das ich für Mitte März zusammen mit der neuen Kollegin aufgedrückt bekommen habe, nun mit ihm und mir sein soll, weil die Kollegin wieder rausgenommen wurde. Wir wussten beide von der Veränderung noch nichts. Haben uns nur überrascht angeschaut. Er lächelte ach, mit dir. Fühlte sich nach Kriegen wir hin an.
Ist zwar nur ein internes Audit - also keine wirkliche Überprüfung, aber wir müssen das schon zusammen absprechen. Ich hab gesagt, dass wir das nach unseren Urlauben (fast zeitgleich) machen. Ginge jetzt ja auch gar nicht, weil ich ja eh nicht wirklich da bin.

Ist schon spannend. Das ist jetzt ja erst seit ein paar Tagen so, dass ich mein Verhalten ihm gegenüber verändert habe. Also seit ich hier schreibe. Da ist mir ja erst der Gedanke gekommen, dass ich ihn nicht ständig mit was beliefern muss, was er nicht wirklich einfordert bzw. was er mir auch nicht bietet. Klare Ansagen machen und sonst eher stehen lassen. Freundlich. Bestimmt. Nicht mehr abwartend und er muss doch jetzt eigentlich so oder so.
Seither ist er wieder zugewandter. Er dreht sich nicht mehr weg. Schaut nicht mehr zur Seite. Spricht mich wieder direkt an und nicht an mir vorbei.
Na, ich beobachte das Ganze mal ein wenig.
Morgen sehen wir uns nochmal kurz. Fr fängt sein Urlaub an und ich bin dann auch ab Sa mit Freunden Skifahren.

Danke für Eure Hinweise auf die Professionalität. Ich habe das Stichwort wohl mal vor mir sehen müssen, um es zu verstehen.

07.02.2018 12:38 • #13


I
Urlaub vorbei - schön wars

Gestern wieder angefangen zu arbeiten. Man - war der Schreibtisch voll

Die neue Kollegin hat mich gestern zum Kollegen befragt (der gestern noch U hatte). Sie würde vieles einfach im Kontakt zu ihm nicht verstehen. Würde gerne einiges Organisatorisches in dem Bereich verändern, in dem sie und der Kollege gemeinsam zuständig sind und sie wüsste nicht, wie sie das mit ihm angehen sollte. Er sei so verschlossen. Und ich sei ihrer Beobachtung nach wohl die, die ihm am nächsten stünde und von der er sich am ehesten Sachen sagen lassen würde. Habe ihr kurz angerissen, dass ich momentan eher keinen Zugang zu ihm habe (von ihr kam nur: Oh). Und klar gemacht, dass ich mich in nichts einmischen werde, was getan werden muss, was nicht mein Aufgabenbereich ist.
Ich bin mir nicht sicher, was sie da eigentlich von mir wissen wollte - aber ich mag mich da wirklich raushalten.

Der Kollege kam heute auch nicht. Hat sich im U den Daumen gebrochen. Ich hab ihm eine Gute-Besserungs-Nachricht geschickt. Ohne Nachfragen. Er hat von sich aus einiges dazu zurückgeschrieben und mich gefragt, wie es mir geht und wie der U war. Ich habe nur nochmal kurz geantwortet, dass ich ihm die Daumen drücke , dass alles gut verheilt und bis bald.
Ich habe die letzte Zeit unseres Kontakts so viel Energie reingesteckt und von ihm kam nichts zurück. Er wirkte eher genervt über das, was ich erzählt habe. Wenn er jetzt was wissen möchte, soll er ein wenig initiativer werden. Wenn nichts kommt - für mich fühlt es sich heute ziemlich egal an (auf der Beziehungsebene - nicht, dass er verletzt ist und Schmerzen hat). Die 1,5 Wochen Abstand haben gut getan; kamen genau zur rechten Zeit. Ich merke, dass meine Bereitschaft, Energie in die Beziehung zu ihm zu stecken, gerade gegen Null geht.

Wenn ich an ihn denke, ist er mir weiterhin nicht gleichgültig. Ich stecke auch manchmal zwischen Grinsen und Traurigkeit, wenn ich an einige Zeiten aus dem letzten Jahr denke, weil ich denke, dass das so nicht mehr sein wird. Und weil ich diese Zeiten durchaus vermisse. Und ihn schon auch. Er hat einfach eine für mich unverwechselbare Art in vielen Dingen. Aber ich habe nicht mehr das Gefühl, unbedingt alles sofort wissen oder mich mitteilen zu müssen. Zu gegebener Zeit werde ich die Dinge erfahren oder auch nicht. Und ich gehe weiterhin davon aus, dass es ihn eigentlich nicht interessiert, was mit mir ist. Wenn er das wirklich wissen möchte, soll er das von sich aus einfordern. Ich mag nicht Lückenfüller sein, weil es ihm grad nicht gut geht und/oder ihm langweilig ist.

So der Stand nach einigen Tagen ohne Kontakt. Mal schauen, wie das sein wird, wenn wir uns wieder fast täglich sehen. Aber ich muss ehrlich sagen, diese emotionale Ruhe momentan fühlt sich gut an.

20.02.2018 20:13 • #14


I
Grad is gefühlt alles Sch..
Bei der Arbeit ist Stress - unser Klientel tillt. Hohes Aggressionspotential.
Unter den anwesenden Kolleginnen (Urlaube) krieselt es. Allein wg. dem Umgang mit den aggressiven Klienten. Aber auch innerhalb des Teams, weil da welche nicht miteinander können.
Der Kollege fehlt bis auf Weiteres. Sein Bereich wird erst kommende Woche in Vertretung besetzt. Zusätzlicher Stress bei der Einteilung.
Do Morgen hat er angekündigt, dass er nachmittags bei der Arbeit vorbeischauen wird. Alle waren da - nur ich nicht.
Und ich merke jetzt, da ich endlich mal kurz zur Ruhe komme (zu Hause habe ich mir die Woche mit meinem Mann nur die Klinke in die Hand gegeben, heute hat er mir frei gegeben. Hat die Kinder geschnappt und macht einen Ausflug. Aber ab morgen bin ich bis Do auch wieder alleine mit den Kindern.), dass ich völlig fertig bin. Und wie gerne ich letzten Do dabei gewesen wäre. Wie gerne ich den Kollegen gesehen hätte.
Gleichzeitig sehe ich schon auch, dass er einen Nachmittag gewählt hat, an dem ich nie da bin und schließe daraus, dass er mich nicht sehen wollte. Das sticht.

Ich kenne das von mir. Wenn Stress ist, komme ich super damit klar, wenn ich mich emotional auf 1-2 Menschen um mich rum verlassen kann. Dann kann ich zur Höchstform auflaufen. Ich muss dann nichtmal Kontakt aufnehmen - ich muss es nur wissen, dass es möglich wäre.
Die Woche waren alle diese Menschen gar nicht da, mit sich selber beschäftigt oder anderweitig nicht greifbar.
Das ist zum Glück nur selten, dass sowas vorkommt. Aber jetzt grad ist es so. Und dann kommen Selbstzweifel und ich werde mega unruhig.
Und mir wird wieder mal klar, wie sehr ich es brauche, mich auf Situationen einstellen zu können. Erst hatte ich mich drauf eingestellt, dass ich mit dem Kollegen nach unseren Urlauben wieder klar kommen muss. Dann war klar, er ist erstmal raus. Konnte ich mich drauf einstellen und mit umgehen. Mir ging es mit dem Gedanken auch gut. Zeit zum Sortieren und Loslassen.
Dann plötzlich, er kommt vorbei - ich kann nicht dabei sein - aber alle reden drüber. Auch tags drauf noch. Dann wird er auch bei der Klausur in 2 Wochen dabei sein und beim Audit in 2,5 Wochen.
Ich habe das Gefühl, dass ich nur noch zum Reagieren komme. Was mich nur noch unruhiger macht. Dann habe ich keinen Zugriff mehr auf meine Intuition und ich verfalle in blinden Aktionismus. Was das Mühlenrad weiter antreibt

Gar nicht gut.
Ich glaub, dass mir meditieren jetzt gut täte. So, wie ich jetzt grad drauf bin, finde ich aber den Einstieg nicht.

Vorgestern haben mich mein Mann und mein Kleiner von der Arbeit abgeholt. Der Zwerg stürmte in die Werkstatt und war regelrecht enttäuscht, dass der Kollege nicht da war. Sie haben sich seit fast 3 Monaten nicht mehr gesehen. Ich hätte nicht gedacht, dass der Kollege dem Zwerg so wichtig ist/war. Ich hatte eher immer den Eindruck, dass der Zwerg sich sehr reserviert verhielt.
Und mir wurde da klar, wie selbstversändlich der Kollege bei uns zu Hause zu Besuch war. Nicht oft. Aber dann irgendwie voll dabei. Das war schon schön. Damals.

Ach, ich hab grad Weltschmerz.
Ich frühstücke jetzt erstmal was. Dann sieht's evtl. wieder anders aus.

25.02.2018 10:01 • #15


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