Ui - schon 3 Monate rum. Oder erst?
Mir geht's in Bezug auf den Kollegen gut.
Er fragte mich vor Kurzem mal so halb genuschelt, ob zwischen uns wieder alles ok sei. Ich war überrascht - dachte da gar nicht mehr dran und sagte: Denk schon - oder? und musste grinsen. Er tat ganz beschäftigt, grinste aber auch und wechselte das Thema.
Wir können wieder gut miteinander arbeiten und so kollegiales Privatzeugs austauschen. Mehr ist nicht und ich vermisse nichts.
Für mich ist das geklärt und in mir ist diesbezüglich Ruhe eingekehrt.
Aber - dieser lockere Umgang funktioniert nur, wenn die neue Kollegin nicht da ist.
Und mir ist das im Umgang mit den anderen Kolleginnen auch schon aufgefallen, dass es sich da ähnlich verhält.
Sobald sie da ist, schaut er mich mit dem A nicht mehr an. Er schneidet mich nicht mehr, wie er das vor Monaten getan hat. Aber ich bin dann einfach nicht mehr existent. Mit den anderen ist das nicht ganz so extrem - aber auch die sind für ihn dann ziemlich abgemeldet.
Sobald sie den Raum betritt, verändert sich das Klima.
Dann gibt es sie - und den Kollegen - und dann irgendwie noch uns andere.
Wir anderen Kolleginnen dürfen ihn kaum um etwas bitten bzw. darf er uns dann nichts erledigen - schon gar nicht rasch, weil sie sofort eingeschnappt ist und sich mit Tränen in den Augen vor einen hinstellt: warum kriegst du deine Anliegen erfüllt und für mich macht er nie was?
Vor ein paar Tagen hat er was für mich erledigt (etwas, wofür er bei uns im Haus zuständig ist - nichts Zusätzliches) und meinte dann, ich solle das nicht an die große Glocke hängen. Häh?
Sie äußert sich immer wieder abfällig über nicht anwesende Kollegen v.a. über eine bestimmte - von ihm kenne ich eigentlich, dass er sowas nicht leiden kann und das auch klar in den Situationen anspricht. Wenn sie das tut schweigt er.
Wegen der Lästereien habe ich mal unsere Teamleitung angesprochen. Die möchte davon nichts hören - im Team sei doch alles in Ordnung.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann oder soll.
Ihr gegenüber spreche ich klar aus, dass ich nicht möchte, dass abfällig über Dritte gesprochen wird. Und ich möchte nicht in ihre Probleme mit anderen hineingezogen werden. Das sollen sie bitte untereinander klären. Seither ist das in meinem Beisein weniger geworden. Aber ich merke, wie es im Kollegium weiterhin da ist. Weil es mir gegenüber auch schon andere angesprochen haben. Ich habe den Kolleginnen dann gesagt, dass sie ihr gegenüber das halt auch klar äußern sollen. Tun sie aber anscheinend nicht.
zB: Sie steht im Zweiergespräch mit Tränen in den Augen vor mir und beschwert sich, dass er ihr etwas nicht erledigt habe. Ich sage ihr klar, dass sie das mit ihm regeln muss.
Oder dass es die Sache des Kollegen XY ist, wenn er 2 Wochen krank geschrieben ist - das hat der Arzt so entschieden. Wird wohl seine Berechtigung haben. Ist nicht unsere Sache, darüber zu urteilen. Sie schaute mich irritiert an und ließ von der Situation ab. Das war im Beisein einer dritten Person, die mich hinterher angesprochen hat, dass sie das mutig und richtig fand, dass ich das gesagt habe.
Also ganz sachlich. Direkt in der Situation.
Aber wie kann ich das ihm gegenüber mal ansprechen?
Dass ich sein Verhalten ganz schrecklich finde. Dass er dazu beiträgt, dass sich Fronten bilden. Dass er mich (und auch andere) als Notnagel benutzt, wenn sie nicht da ist. Dass es doch nicht sein kann, dass ich ihn um nichts mehr bitten darf (um Tätigkeiten, die in seinen Bereich fallen), weil sie davon was mitbekommen könnte. Also dass ich somit eigentlich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten kann. Was aber unumgänglich ist.
Ich kann ihm das ja schlecht im Beisein anderer sagen. Die Situationen sind aber eben mit mindestens ihr noch dabei.
Ihn hinterher mal zur Seite nehmen deswegen - da fällt mir ehrlich nicht ein, wie ich ihm das sagen könnte.
Oder wie kann ich mich sonst verhalten, dass klar wird, dass ich keinen Bock auf solche Spielchen habe?