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Kummer - Trennung bei der Arbeit nicht möglich

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Heute der erste Arbeitstag seit 6 Wochen, an dem er, die neue Kollegin und ich alle drei da waren.
Er ist wieder wie verwandelt. Schaut mich mit dem A*. nicht an. Dreht sich demonstrativ weg. Übergeht Dinge, die ich sage.

Ich stand heut ein paar Mal sowas von fassungslos da.
Auch wenn der Umgang die letzte Woche wirklich ungewohnt war und nur geschäftliche Absprachen möglich waren, waren diese möglich. Und wir konnten uns dabei grade in die Augen schauen. Wir haben uns normal grüßen können.
Heute war gar nichts davon möglich. Er nahm halber Reißaus, wenn er mich gesehen hat.

Er kann die Kollegin ja gern haben und meinetwegen in einer Besprechung ihr halber auf den Schoß springen.
Aber warum muss er mich dann so schneiden? Teils in Situationen, in denen sie weit und breit nicht zu sehen war.

Heute Abend bin ich nicht mehr sauer sondern wütend.

Ich verstehe es einfach nicht.
Da fand in meinen Augen in der letzten Woche endlich eine Annäherung an normal statt, weil das, was wir da früher hatten ja offensichtlich irgendwie nicht normal war. Und dann heute so.

Ich habe den Eindruck, dass ich ihn mit irgendetwas zutiefst verletzt habe. Aber ich weiß einfach nicht, womit.
Kann ja sein, dass er verliebt ist in die Neue - aber warum muss er mich dann so schneiden?
Was habe ich getan? Ich würde das ja gern ändern oder mich bei ihm für was auch immer entschuldigen. Aber wenn ich nicht weiß, worum es geht.

26.03.2018 20:38 • #31


I
Ich hatte Di und Mi 2 Mini-Fortbildungen - also 2 Nachmittage. Antiaggressionstraining und Mobbing - das liegt bei der Arbeit beim Klientel leider derzeit obenauf.
Beide Male ging es viel um Verhaltensspiegelung, um zum Gegenüber überhaupt vordringen zu können. Um zu signalisieren, dass man sich mit ihm auseinandersetzt und sich einfühlt.
Klar - schon zigfach in Studium und Co. gehört, geübt und sicher auch zigfach angewendet. Aber jetzt eben nochmal verstärkt ins Gedächtnis gerufen.

Warum wende ich das nicht auch mal in meinen privaten oder kollegialen Beziehungen/Situationen an?
Habe das gestern dann direkt am Kollegen ausprobiert. Und mich dann auch einfach wie er immer demonstrativ weggedreht. Bin ihm ins Wort gefallen. Hab ihn stehen lassen und mir gegenüber gar nicht erst zu Wort kommen lassen. Nach der Pause war ich allein in meinem Büro. Er kam und hat ganz unsicher versucht mit mir ins Gespräch zu kommen. Also habe ich mich auf ein Gespräch eingelassen. Inhaltlich eigentlich völlig sinnlos (die nicht funktionsfähige neue Telefonanlage - keine halbe Stunde vorher in der Pause rauf und runterdiskutiert). Zum Schluss grinsten wir uns unsicher an.

Gestern Nacht habe ich von ihm geträumt. Dass er totunglücklich wäre, dass es mit der neuen Kollegin nicht klappen würde. Dass er mir davon erzählt und dass ich ihm sage, dass ich ihm viel Erfolg wünsche. Ich bin mit tränennassem Gesicht aufgewacht. Morgens wusste ich nichts mehr davon.
Heute Morgen auf der Fahrt zur Arbeit habe ich mich wieder dran erinnert und mir gedacht:
Hey - geh doch wirklich in diese innere Einstellung. Wünsche ihm alles Gute. Wenn er so versucht, sein Glück zu finden, dann lass ihn. Auch wenn du siehst, dass das auf irgendeine Art schief gehen wird. Sie ist verheiratet.
Aber er ist erwachsen. Und er will dich grad im Kontakt nicht um sich haben. Also lass ihn seinen Weg gehen.
Du musst/kannst/sollst/darfst ihn weder retten noch beschützen.

Heute war die Neue nicht da, weil sie nur Mo-Mi arbeitet. Also war der Kontakt wie letzte Woche ja auch schon sowieso wieder entspannter. Aber ihm mit dieser Haltung zu begegnen verändert einiges in mir. Mir kamen manche Kommentare oder Spitzen von ihm nicht mehr so verletzend vor wie noch in den vergangenen Tagen. Ok - heute wars halt auch wieder nicht ganz so extrem. Das wird kommenden Dienstag wieder anders sein. Aber ich glaub, dass die Haltung gar nicht schlecht ist.
Es fühlt sich jetzt zumindest noch mal einen Ticken leichter an.

Es ist gut, dass jetzt 4 Tage frei ist.
Ich fühle mich jetzt leer. Und ich bin müde. So von innen raus. Als ob ich wirklich was ganz schwieriges beackert hätte. Ist ja wohl auch so.

29.03.2018 20:59 • #32


A


Kummer - Trennung bei der Arbeit nicht möglich

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äh - die FoBis waren Mo und Di.
Ich geh mal lieber schlafen

29.03.2018 22:24 • #33


I
Ein ganz vorsichtiges *Yeiiihhh*.

Schon morgens begrüßte der Kollege mich freundlich.
Wenn wir uns über den Weg gelaufen sind, gab es einen offenen Blick.
Letzten Do kurz vor Feierabend hatte ich spontan mit unserer Koordinatorin ein Projekt entwickelt, das ich heute im Team vorstellen sollte. Sie war heute nicht da. Und ich war mir ziemlich sicher, dass das v.a. vom Kollegen auf Gegenwind stoßen würde, weil es etwas Vorarbeit benötigt. V.a. aus der Werkstatt.
Nichts dergleichen. Alle konnten sich das super vorstellen. Der Kollege war zugewandt, hat interessiert nachgefragt. Hat direkt seine Ideen mit eingebracht und einen Termin mit mir gemacht, um die Materialbestellungen zu planen.
Sonst konnten wir auch normal miteinander reden. Ohne Weggedrehe oder irgendwelche unterschwelligen Spitzen.
Die letzte Woche ist er immer in Gesprächen dazwischen gegangen, wenn ich mit der Neuen gesprochen habe. Heute hat er uns einfach weiterreden lassen.

Ich hab keine Ahnung, was über die Kar- und Ostertage war. Aber mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen.
Die letzte Woche war das so anstrengend, immer gegen eine Wand zu laufen.
Ich hoffe sehr, dass das keine Eintagsfliege war.

03.04.2018 17:10 • #34


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Die Woche ging normal weiter.
Also im Umgang so, wie es mit den anderen auch ist.
Nichts besonderes - in jegliche Richtung. Und das fühlt sich so richtig gut und passend an.
Ich mag ihn immer noch. Aber ich vermisse trotz aller Normalität nichts. Mehr oder anderes wäre mir eher zu viel.
Ich sehe, was der Kollege kann/macht/weiß/ist und sehe aber auch, was er nicht macht und ist - was ich ihm vorher aber mit angedichtet habe. Diese Ent-Täuschung war wohl wirklich der Schlüssel des Ganzen.

06.04.2018 20:36 • #35


I
An sich läuft es gut mit dem Kollegen.
Zusammen Arbeiten klappt wieder prima. Mittlerweile können wir auch wieder offen miteinander lachen und diese gleichzeitig-gleichen Gedankengänge können wieder stattfinden ohne dass es seltsam wird. Weg war das ja nie - aber es hat derletzt immer min. Einer von uns betreten weggeschaut.
Wir haben auch schon über vergangene Geschichten zusammen lachen können.
Ich finde diesen lockeren Umgang so jetzt gut. Mehr muss wirklich nicht sein.
Es war also wohl nicht alles Illusion. Worüber ich ziemlich erleichtert bin. Das hätte ich wirklich spooky gefunden.

Der Kollege steht nach wie vor auf die neue Kollegin. Mir ist das wirklich gleich.
Wir haben wieder einen ungezwungenen Umgang - alles andere ist mir egal.
Ich finde es aber schön, ihn verliebt zu sehen. Obwohl es mir gleichzeitig ein wenig leid tut, weil ich befürchte, dass er mit der Geschichte nicht glücklich werden wird. Wenn doch, würde ich mich wirklich für ihn freuen.

Allerdings kann es die Kollegin nun überhaupt nicht ausstehen, wenn ich mit ihm rede oder am Ende sogar Spaß habe. Ich verstehe mich mit ihr eigentlich gut.
Aber dann wird sie richtig fuchsig und geht massiv dazwischen und drängt mich zur Seite.
Sie versucht auch vor anderen, seine Aufmerksamkeit allein für sich zu bekommen.
Aber was sie da mir gegenüber abzieht, ist schon heftig.
Derletzt hat der Kollege dann signalisiert, dass er gerne mit mir fertig reden würde. Da war sie richtig eingeschnappt.
Ich hab mich da grad noch zurückhalten können. Mir lag schon auf der Zunge, dass sie ihn gleich wieder für sich haben kann, weil ich gar nichts von ihm will. Das hätte aber glaub eher Ärger gegeben.
Ich geh deswegen in so Situationen einfach immer. Ich hab da keinen Bock drauf. Das ist doch Kindergarten.

27.04.2018 22:40 • #36


I
Ich glaub, ich hab's gepackt.

Mit der neuen Kollegin ist es grad generell schwierig. Aber das ist es mit ihr und den anderen ebenso.
Also ist es wohl nichts persöniches. Deswegen denke ich mir bei mancher Aktion: Lass sie spinnen.
Ich habe nicht mehr den Eindruck, ständig reagieren zu müssen.

Die beiden flirten heftigst weiterhin rum. Teils so, dass es mir unangenehm wird. Aber nicht, weil es mich stört, dass da was laufen könnte, sondern weil ich das Gefühl habe, Intimität zu stören. So kurz vor Augenverdrehen, weil: nehmt euch ein Zimmer.
Sie lassen mich in Ruhe. Darauf kommt es an.

Mit ihm alleine ist es ok. Wir können wieder normal miteinander arbeiten. Können in Pausen ordentlich miteinander reden und jeder lässt den anderen seine Wege gehen. Manchmal ist es etwas seltsam, weil Themen oder Situationen aufkommen, die eben mal anders waren oder wir nicht kundtun wollen (wir haben darüber nie gesprochen - aber wir scheinen uns da einig zu sein). Solche Momente berühren mich dann etwas unangenehm und machmal macht mich sowas auch etwas traurig, weil durchaus etwas verloren ging. Aber es ist ok. Nichts, was mich aus der Bahn wirft.

Natürlich denke ich manchmal noch an Begebenheiten von letztem Jahr zurück. Manchmal lächle ich darüber. Anderes ruft eben wie gesagt so ein klein wenig Wehmut hervor. Aber alles im Rahmen.
Den Kollegen mag ich nach wie vor irgendwie. Aber anders. Ich freue mich, mit ihm zusammenzuarbeiten und ihn bei der Arbeit zu sehen. Aber ich vermisse ihn nicht mehr und es schmerzt nicht mehr.

Danke an alle, die mich hier begleitet haben.
Was diese Baustelle angeht, bin ich grad wirklich zufrieden

10.05.2018 22:51 • #37


I
Ui - schon 3 Monate rum. Oder erst?
Mir geht's in Bezug auf den Kollegen gut.
Er fragte mich vor Kurzem mal so halb genuschelt, ob zwischen uns wieder alles ok sei. Ich war überrascht - dachte da gar nicht mehr dran und sagte: Denk schon - oder? und musste grinsen. Er tat ganz beschäftigt, grinste aber auch und wechselte das Thema.
Wir können wieder gut miteinander arbeiten und so kollegiales Privatzeugs austauschen. Mehr ist nicht und ich vermisse nichts.
Für mich ist das geklärt und in mir ist diesbezüglich Ruhe eingekehrt.

Aber - dieser lockere Umgang funktioniert nur, wenn die neue Kollegin nicht da ist.
Und mir ist das im Umgang mit den anderen Kolleginnen auch schon aufgefallen, dass es sich da ähnlich verhält.
Sobald sie da ist, schaut er mich mit dem A nicht mehr an. Er schneidet mich nicht mehr, wie er das vor Monaten getan hat. Aber ich bin dann einfach nicht mehr existent. Mit den anderen ist das nicht ganz so extrem - aber auch die sind für ihn dann ziemlich abgemeldet.

Sobald sie den Raum betritt, verändert sich das Klima.
Dann gibt es sie - und den Kollegen - und dann irgendwie noch uns andere.
Wir anderen Kolleginnen dürfen ihn kaum um etwas bitten bzw. darf er uns dann nichts erledigen - schon gar nicht rasch, weil sie sofort eingeschnappt ist und sich mit Tränen in den Augen vor einen hinstellt: warum kriegst du deine Anliegen erfüllt und für mich macht er nie was?
Vor ein paar Tagen hat er was für mich erledigt (etwas, wofür er bei uns im Haus zuständig ist - nichts Zusätzliches) und meinte dann, ich solle das nicht an die große Glocke hängen. Häh?
Sie äußert sich immer wieder abfällig über nicht anwesende Kollegen v.a. über eine bestimmte - von ihm kenne ich eigentlich, dass er sowas nicht leiden kann und das auch klar in den Situationen anspricht. Wenn sie das tut schweigt er.

Wegen der Lästereien habe ich mal unsere Teamleitung angesprochen. Die möchte davon nichts hören - im Team sei doch alles in Ordnung.

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann oder soll.

Ihr gegenüber spreche ich klar aus, dass ich nicht möchte, dass abfällig über Dritte gesprochen wird. Und ich möchte nicht in ihre Probleme mit anderen hineingezogen werden. Das sollen sie bitte untereinander klären. Seither ist das in meinem Beisein weniger geworden. Aber ich merke, wie es im Kollegium weiterhin da ist. Weil es mir gegenüber auch schon andere angesprochen haben. Ich habe den Kolleginnen dann gesagt, dass sie ihr gegenüber das halt auch klar äußern sollen. Tun sie aber anscheinend nicht.
zB: Sie steht im Zweiergespräch mit Tränen in den Augen vor mir und beschwert sich, dass er ihr etwas nicht erledigt habe. Ich sage ihr klar, dass sie das mit ihm regeln muss.
Oder dass es die Sache des Kollegen XY ist, wenn er 2 Wochen krank geschrieben ist - das hat der Arzt so entschieden. Wird wohl seine Berechtigung haben. Ist nicht unsere Sache, darüber zu urteilen. Sie schaute mich irritiert an und ließ von der Situation ab. Das war im Beisein einer dritten Person, die mich hinterher angesprochen hat, dass sie das mutig und richtig fand, dass ich das gesagt habe.
Also ganz sachlich. Direkt in der Situation.

Aber wie kann ich das ihm gegenüber mal ansprechen?
Dass ich sein Verhalten ganz schrecklich finde. Dass er dazu beiträgt, dass sich Fronten bilden. Dass er mich (und auch andere) als Notnagel benutzt, wenn sie nicht da ist. Dass es doch nicht sein kann, dass ich ihn um nichts mehr bitten darf (um Tätigkeiten, die in seinen Bereich fallen), weil sie davon was mitbekommen könnte. Also dass ich somit eigentlich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten kann. Was aber unumgänglich ist.
Ich kann ihm das ja schlecht im Beisein anderer sagen. Die Situationen sind aber eben mit mindestens ihr noch dabei.
Ihn hinterher mal zur Seite nehmen deswegen - da fällt mir ehrlich nicht ein, wie ich ihm das sagen könnte.

Oder wie kann ich mich sonst verhalten, dass klar wird, dass ich keinen Bock auf solche Spielchen habe?

05.08.2018 18:58 • #38


H
Seid ihr eigentlich Friseure oder Sozialpädagogen?
Diese unprofessionelle Art und Weise, wie IHR mit Konflikten im Team umgeht, ist ja hanebüchen.

Habt Ihr keine Supervision?

06.08.2018 09:19 • #39


I
Na, das haste jetz ja mal messerscharf kombiniert...
Un nu?

06.08.2018 12:09 • #40


A


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