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Kummer-Tagebuch Wie geht es mir?

B
Noch schnell eine kurze Anleitung für die Spiegel-Technik an die Hand gegeben.

Zitat von Bumich:
Wie wäre es mit der Spiegel-Technik? Bist du sicher das es nicht seine Energien sind und du sie empfängst? Oder sind es wirklich deine Energien die du ihm sendest? Das ist meist nicht einfach zu erkennen. Wenn sie spontan erscheinen, kann man meist davon ausgehen das es die Energien von dem anderen sind. Wenn sie sich langsam steigern und aus uns selbst heraus wachsen, dann sind es meist unsere eigenen.

Eine Technik um die Gefühle zurück zu schicken, ist, sich einen Spiegel zwischen euch vorzustellen. Visualisiere es vor deinem geistigen Auge: Du stehst hinter dem Spiegel, auf der blinden Seite des Spiegels. Der Sinn dahinter liegt in der Reflexion. Alles was er dann aussendet, kehrt als Reflexion des Spiegels zu ihm zurück. Und du stehst geschützt dahinter.

Wenn du das beherrscht, stelle dir vor, auch deine blinde Seite ist ein Spiegel. Alles was du aussendest, kehrt als Reflexion zu dir zurück. Es ist eine einfache, aber wirkungsvolle Technik.

23.08.2020 12:54 • x 1 #16


C
Zitat von Bumich:
Noch schnell eine kurze Anleitung für die Spiegel-Technik an die Hand gegeben.




Habe es mal gesagt hier mit Energie erwähnt und es wurde als quatsch abgetan.
Sehe das genauso wie du.

23.08.2020 13:31 • x 1 #17


A


Kummer-Tagebuch Wie geht es mir?

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B
Zitat von Cathlyn:
Habe es mal gesagt hier mit Energie erwähnt und es wurde als quatsch abgetan.
Sehe das genauso wie du.


Lass dich davon nicht aus der ruhe bringen. Ob jemand etwas für Quatsch hält oder nicht, ändert nichts am Wahrheitsgehalt.
Solange du selbst weisst das etwas wahr ist, reicht das vollkommen aus. Solange hinter deinem Wissen eine eigene Erfahrung steht, spielt es keine Rolle, wer was meint. Du weisst es, weil du die Erfahrung gemacht hast. Das reicht aus. Daran gibt es keinen Zweifel, denn du hast es so erfahren. Was willst du da noch Bestätigung? Bestätigung braucht man nur, wenn die eigene Erfahrung fehlt . dann hast du das Wissen, aber nicht die passende Erfahrung zu dem Wissen. Nur dann werden die Meinungen anderer wichtig. Mit der Erfahrung hinter dem Wissen wird die Meinung anderer gänzlich unbedeutend. Im grunde ist sie immer unbedeutend. Meinungen kommen , Meinungen gehen. Erkenntnis ist ewig. Also beachte das dumme Geschwätz der Leute nicht weiter.

23.08.2020 14:04 • x 2 #18


C
Zitat von Bumich:

Lass dich davon nicht aus der ruhe bringen. Ob jemand etwas für Quatsch hält oder nicht, ändert nichts am Wahrheitsgehalt.
Solange du selbst weisst das etwas wahr ist, reicht das vollkommen aus. Solange hinter deinem Wissen eine eigene Erfahrung steht, spielt es keine Rolle, wer was meint. Du weisst es, weil du die Erfahrung gemacht hast. Das reicht aus. Daran gibt es keinen Zweifel, denn du hast es so erfahren. Was willst du da noch Bestätigung? Bestätigung braucht man nur, wenn die eigene Erfahrung fehlt . dann hast du das Wissen, aber nicht die passende Erfahrung zu dem Wissen. Nur dann werden die Meinungen anderer wichtig. Mit der Erfahrung hinter dem Wissen wird die Meinung anderer gänzlich unbedeutend. Im grunde ist sie immer unbedeutend. Meinungen kommen , Meinungen gehen. Erkenntnis ist ewig. Also beachte das dumme Geschwätz der Leute nicht weiter.


Ja, das ist richtig.
Diese plötzlich aufkommenden Emotionen sind teilweise so stark und passen so gar nicht zu meinem derzeitigen Gemütszustand, dass ich einfach weiß, das sind NICHT meine.
Aber gut zu wissen, wie man es unterscheidet.

23.08.2020 14:59 • #19


La_joie
Zitat von Bumich:

Was passiert denn dann schlimmes, wovor du Angst haben müsstest?
Hälst du es mit dir selbst nicht aus?
Bist du so schrecklich das du nicht mit dir allein sein kannst?

Hab Angst davor, wieder in depressive Stimmung zu verfallen, und solchen Momenten scheint mir die Situation immer so unfassbar drastisch, als gäbe es keinen Ausweg aus dem Schmerz. Das geht immer einige Stunden, in der Zeit ist es auch schwer für mich, da rauszukommen. Dann ist dieser Film vorbei und ich fühle mich komisch geschlaucht. Davor habe ich Angst, aber das sind halt Momente, die ich aussitzen muss..

23.08.2020 15:50 • #20


B
Zitat von La_joie:
Hab Angst davor, wieder in depressive Stimmung zu verfallen, und solchen Momenten scheint mir die Situation immer so unfassbar drastisch, als gäbe es keinen Ausweg aus dem Schmerz. Das geht immer einige Stunden, in der Zeit ist es auch schwer für mich, da rauszukommen. Dann ist dieser Film vorbei und ich fühle mich komisch geschlaucht. Davor habe ich Angst, aber das sind halt Momente, die ich aussitzen muss.


Wie oft hattest du das schon? Bestimmt einige male. Und du bist irgendwie immer wieder heraus gekommen, stimmts?
Warum sollte es beim nächsten male nicht so sein?
Wenn du von Film sprichst, dann könntest du dir vorstellen das du nur ein Zuschauer bist. Ein Zeuge, ein Beobachter dieses Filmes.

Bei der Stopp-Technik stoppst du bewusst diesen Film, durch entziehung deiner Energie, sobald dir bewusst wird das dieser Film wieder anfängt. Der Film läuft nur solange du ihm deine Energie zur Verfügung stellst. es ist dein Film und du erzeugst ihn. Du kannst ihm deine Energie entziehen und sie in andere Bahnen lenken. Du kannst dir deine Energie zurück holen. Das ist kein Hexenwerk. Ohne deine Energie, kein Film. Als ich mal Liebeskummer hatte, habe ich in Form von mantramäßigen Affis, sobald ich merkte das es wieder los geht, zu mir gesagt: Halt, Stopp. Es sind meine Energien. Von nun an werde ich dir meine Energien für mich selbst nutzen. Visualisiert man diese Affirmationen vor dem geistigen Auge und widerholt sie immer, sobald der Film anfängt, entzieht man dem Phänomen mehr und mehr seine Energie und sammelt sie stattdessen. Anstatt sie unbewusst in die Gegend zu verplämpern, sammelst du sie in dir an. Dann fühlt man sich nicht mehr so ausgelutscht und man wird Herr seiner Energien und erlangt emotionale Stabilität, die so dringend nötig ist.

Es ist kein Hexenwerk. Es ist einfache Physik. Ein Naturgesetz. Eine Wissenschaft. Üb dich in der Disziplin und beobachte was in dir geschieht. Niemand kann dir sagen was in dir passieren wird, aber es wird mit Sicherheit etwas geschehen. Nicht umsonst hat man den Menschen jahrtausendalte Techniken an die Hand gegeben.
Probier es vielleicht mal aus und wenn es nichts für dich ist hörst du einfach auf. Da ist kein Problem. Wenn eine Technik einem nicht zusagt, probiert man einfach die nächste aus. Irgendeine Technik wird schon die passende sein.

23.08.2020 20:24 • x 1 #21


La_joie
Sonntag

Der Tag heute war wirklich schön und witzig. Es war eine gute Idee, sich nicht zu Hause zu verschanzen und mit meiner Schwester und der Freundin essen zu gehen. Hab mich auch mal hübsch gemacht, einfach für mich.
Auf dem Weg nach Hause hat mich dann ein Kerl angesprochen. Er hätte mich vorbeigehen sehen und er wäre hin und weg gewesen, deshalb hätte er den Mut gefasst, mich anzusprechen. Wir haben uns ganz nett unterhalten, er ist auf dem ersten Blick nicht so mein Typ, aber er war nett und wollte bald mal einen Kaffee mit mir trinken gehen.
Da sollte Frau sich vielleicht freuen, dass es Männer gibt, die Interesse an einem zeigen. Nur weil einer dich nicht will, heißt es ja nicht, dass keiner dich will, oder?

Joa, bei mir fing dann im Zug das Gedankenkarussell an. Zu Hause hab ich mich im Spiegel angeschaut und gedacht: Warum sollte man mich denn ansprechen wollen? Hat er sich mal umgeschaut, wer sollst noch so rumläuft?
Dann wurde ich noch trauriger. Andere Männer wollen dich, aber der, den du willst, will dich nicht. Da kannst du ja so toll gar nicht sein. Und der Kerl und auch jeder andere Kerl wird das auch noch merken, wenn er dich näher kennenlernt. Und dann wird er, wenn er jemand anderen hat, die Reißleine ziehen.

Wie schaffe ich es immer wieder, mir aus einem schönen Erlebnis noch mehr Kummer zu bereiten? Ich bin doch tatsächlich traurig, weil ein Mann mir ein Kompliment gemacht und Interesse an mir bekundet hat. Man kann sich das Leben auch wirklich selbst schwer machen.

23.08.2020 20:33 • x 1 #22


La_joie
Zitat von Bumich:
Probier es vielleicht mal aus und wenn es nichts für dich ist hörst du einfach auf. Da ist kein Problem. Wenn eine Technik einem nicht zusagt, probiert man einfach die nächste aus. Irgendeine Technik wird schon die passende sein.

Das werde ich, du hast mir ja auch noch so viele andere Techniken vorgeschlagen. Vielen Dank, wirklich, ich weiß das sehr zu schätzen!

23.08.2020 20:37 • #23


Pondo-Sinatra
Hallo la_joie

Ich persönlich hab auch den weg des schreibens gewählt. Es ist eine form der kommunikation , die halt nur einseitig ist, mir aber immens geholfen hat. Über fast 2 monate hinweg hab ich jeden tag geschrieben.ich trug mich sogar mit dem gedanken ,ihr dieses buch zukommen zu lassen damit sie lesen könnte was in mir vorging. Hab es immer noch hier liegen. Ich wünsch dir viel kraft

23.08.2020 20:46 • x 2 #24


La_joie
Zitat von Pondo-Sinatra:
Hallo la_joie

Ich persönlich hab auch den weg des schreibens gewählt. Es ist eine form der kommunikation , die halt nur einseitig ist, mir aber immens geholfen hat. Über fast 2 monate hinweg hab ich jeden tag geschrieben.ich trug mich sogar mit dem gedanken ,ihr dieses buch zukommen zu lassen damit sie lesen könnte was in mir vorging. Hab es immer noch hier liegen. Ich wünsch dir viel kraft

Danke (:
Das ist wirklich eine tolle Idee, und es freut mich, dass du es geschafft hast, ihr das Buch nicht zu schicken. Ich hoffe, dass es dir mittlerweile auch wieder gut geht und der Kummer der Vergangenheit angehört.

24.08.2020 07:26 • #25


La_joie
Montag

Eigentlich ja schon Dienstag. Der Tag war schwer. Ich habe irgendwas von ihm geträumt, ich weiß nicht mehr, was es war. Aber ich bin mit tiefer Traurigkeit aufgewacht, hab es lange nicht geschafft, aus dem Bett zu kommen. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich mit den Tränen kämpfen müssen. Ich wollte nicht mehr weinen, habe es also gut unterdrückt.
Die Arbeit hat mich abgelenkt, die Gesellschaft tat gut. Aber nach Feierabend überkam mich wieder diese Schmerz, in so einer unschönen Kombination mit Sehnsucht.

Ich bin mittlerweile sehr gut darin, die Gedanken an unsere gemeinsamen Momenten zu verbannen. An die schönen Momente, in denen ich noch Teil seines Lebens war, an die witzigen, an die liebevollen Momente. Ich schaue nicht mehr in unseren Chat oder schmachte alte Bilder an. Es tut einfach zu sehr weh. Der Gedanke, dass all dies der Vergangenheit angehört, dass ich diese Momente nie mehr mit ihm erleben werde. Und vor allem, dass sie jetzt all diese Momente und noch so viel mehr mit ihm teilen darf. Dass sie das Privileg hat, zu seinem Leben zu gehören. Er sich dafür entschieden hat, all das mit ihr zu teilen, nicht mit mir.

Zum ersten Mal seit Wochen habe ich es mir kurz gestattet, mir einige unserer schönen Momente wieder in Erinnerung zu rufen. Auch ein wenig, um mir selbst bewusst zu machen, dass es sie überhaupt mal gab. Denn gerade kommt es mir so vor, als wäre all das ein Traum gewesen, als hätte er mir diese Momente nur vorgespielt.

Zum Glück habe ich wenigstens diesen Teil meiner Gedanken unter Kontrolle. Ich werde diese Erinnerung wieder tief vergraben. So lange, bis der Gedanke an sie keine Sehnsucht oder Schmerz mehr auslöst.

25.08.2020 01:51 • x 1 #26


La_joie
Donnerstag

Gestern bin ich zu meiner besten Freundin gefahren, später starten wir unseren Städtetrip. Sie schläft noch neben mir, ich bin schon seit Stunden wach, konnte nicht mehr schlafen. So viele Gedanken, andauernd dasselbe und doch wieder so viel Neues.

Ich wache fast jeden Morgen mit dem Gedanken an ihr auf, an seiner Freundin, sehe immer ihr Gesicht vor mir. Mit jedem Tag wird mir klarer, warum er sich in sie verliebt hat. Ich kenne sie nicht, aber sie muss toll sein. Optisch machen die 2 wirklich was her, und auch charakterlich ist sie wahrscheinlich super, sonst hätte er sie nicht sofort stolz seiner Familie und seinen Freunden vorgestellt, und seine Familie und Freunde sind das Wichtigste für ihn. Er würde sie nicht immer um sich haben wollen, sie trotz 700km Entfernung in seinem Leben haben wollen. Ja, ich kann erahnen, warum er sich in sie verliebt hat. Ich sehe es bei ihr. Und ich sehe auch, was ich ihm nicht bieten konnte und niemals hätte bieten können. Wie kam ich auf den lächerlichen Gedanken, dass ich jemals diesen Platz in seinem Herzen einnehmen könnte? Allein ihr Lächeln ist umwerfend. Sie passt zu ihm und zu seinem Leben, als wäre sie schon immer dort gewesen. Es hat sie so gut mit ihm getroffen, und ich kann mir so gut vorstellen, wie glücklich und verliebt sie gerade sein muss.

Ich frage mich, warum ich ihre Schönheit, ihre Vorzüge, das Gute in ihr, einer Fremden, erkennen kann, während es mir so schwerfällt, mir selbst diese tollen Eigenschaften zuzugestehen. Ich merke, selbst wenn er mich aufrichtig geliebt hätte, so wie er sie wohl liebt, ich hätte es ihm nicht glauben können. Weil ich immer noch nicht weiß, was es an mir zu lieben gibt. Vielleicht sollte ich mir eine Liste machen: Dinge, die man an mir lieben könnte.
Aber aufschreiben ist das eine. Es zu verinnerlichen und selbst zu glauben, etwas ganz anderes.

27.08.2020 09:39 • x 1 #27


Tee-Freundin
Hui,

Meine Güte, Dich hat's echt übel erwischt.

Du kannst jedoch dein Leben beeinflussen. Und deine Selbstwahrnehmung.
Auch wenn Du dich gerade oft wie ein armer kleiner Unglücksrabe fühlst.

Gut, dass Du bei deiner Freundin bist und ihr was unternehmt, schonmal richtig gemacht. *Daumendrück*

Schau' mal auf dein Leben und deine Erfolge zurück.
Überleg' Dir mal welche Vorzüge Du hast und auch Qualifikationen und wenn da erstmal rauskommt, dass Du perfekte 3 - Minuten - Eier kochen kannst. - Egal.
Kann auch nicht jeder.
Frage deine Freundin und Dir wohlgesonnene Personen, was sie an Dir schätzen. An Dir anziehend ist.

Ja, Frauen werden eher zu Bescheidenheit erzogen und stolz auf sich selbst zu sein wird oft auch skeptisch betrachtet.
Du bist genauso wertvoll und einzigartig, wie andere Menschen.

Bei mehreren Milliarden Menschen auf der Welt glaube ich, dass es für jeden mehr als einen passenden Lebensgefährten gibt.
Und wenn Dich andere Männer auf der Straße ansprechen, dann kannst Du nicht sooo schlecht aussehen.
Für miese Tage gibt's schließlich auch Make-up.

Hausaufgabe: Mache deinem Spiegelbild jeden Morgen ein echtes Kompliment. Was Du erfolgreich getan, gelassen hast oder wie Du bist.
Guck' nach einer Woche, wie es Dir damit geht.

Wird alles besser werden.

Alles Gute
Tee-Freundin

27.08.2020 10:10 • x 2 #28


La_joie
Zitat von Tee-Freundin:
Hui, Meine Güte, Dich hat's echt übel erwischt. Du kannst jedoch dein Leben beeinflussen. Und deine Selbstwahrnehmung. Auch wenn Du dich gerade oft wie ein armer kleiner Unglücksrabe fühlst. Gut, dass Du bei deiner Freundin bist und ihr was unternehmt, schonmal richtig gemacht. *Daumendrück* Schau' mal auf dein Leben und deine Erfolge zurück. Überleg' Dir mal welche Vorzüge Du hast und auch Qualifikationen und wenn da erstmal rauskommt, dass Du perfekte 3 - Minuten - Eier kochen kannst. - Egal. Kann auch nicht jeder. Frage deine Freundin und Dir wohlgesonnene Personen, was sie ...

Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte. Ich werde auf jeden Fall versuchen, deine Tipps umzusetzen

28.08.2020 08:14 • #29


La_joie
Samstag

Der Trip mit meiner besten Freundin war balsam für die Seele. Ich konnte ein wenig abschalten. Wir haben darüber gesprochen, was in mir vorgeht. Niemand kann mir so toll mit Worten versichern wie sie, für wie wertvoll sie mich hält. Wie schön ich bin, intelligent, einfühlsam usw. Dass ich eine tolle Frau bin und es mehr als verdient habe, geliebt zu werden und meinen Wert nicht so herabsetzen darf. Und wenn sie es gesagt hat, hab ich ihr kurz geglaubt. Dass ich es wirklich wert bin. Ich habe es mir dauernd in Erinnerung gerufen und versucht, mich so zu sehen, wie sie mich sieht. Haben uns gestern schön gemacht, um einen Cocktail zu trinken. Ich habe mich wirklich hübsch gefühlt. Bis dann heute die Abreise anstand.

Je näher das Zuhause kam, desto trüber wurde meine Stimmung. Bis ich dann irgendwann eine kleine Panikattacke im Auto hatte, als mir klarwurde, dass es ich mich bald wieder der Realität stellen muss. Dann fing ich an zu heulen. Und fühlte mich wie ein absolutes Nichts. Ist doch klar, dass sie mir das alles sagt, sie ist ja auch meine besten Freundin. Ist es nicht ihre Aufgabe, mich irgendwie aufzumuntern?
Selbst wenn es stimmt, was sie von mir hält, ich der tollste Mensch auf der Welt wäre: Er will mich trotzdem nicht. Ich konnte mich die ganze Autofahrt lang gar nicht mehr konzentrieren, so heftig ging das Gedankenkarussell los.
Warum ist bei ihr alles so einfach? Warum war bei mir alles so schwer? Bin ich nicht die Art von Frau, die man gerne seiner Familie, seinen Freunden vorstellen möchte? Die Art von Frau, für die man sich gerne Zeit nimmt, die es wert ist, dass man nur Augen für sie hat? Was ist denn falsch mit mir?

Nichts ist falsch mit mir. Ich bin gut so, wie ich bin. Es lag nicht an mir.
Ich werde mir das jetzt die gesamte Zugfahrt lang mantraartig aufsagen und darauf hoffen, dass ich es, wenn ich ankomme, ein wenig mehr glaube, als ich es jetzt tue.

29.08.2020 13:17 • #30


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