Hallo zusammen,
ich bin in meiner Verzweiflung auf dieses Forum gestoßen weil ich nicht weiß wie ich mit meinem Kummer umgehen soll. Ich muss mir das mal von der Seele schreiben. Mein Freund hat sich vor 3 Monaten von mir getrennt und ich komme nicht drüber weg. Obwohl es nicht überraschend war, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir waren nur 8 Monate zusammen, aber die Zeit war sehr intensiv. Ich war rasend verliebt, so was hab ich vorher noch nie erlebt, obwohl ich schon ein gewisses Alter erreicht habe. Die ersten 3 Monate waren ein absoluter Glücksrausch. Er war/ist der attraktivste Mann, den ich je getroffen habe. Der S. war der Wahnsinn, das hab ich vorher auch noch nie erlebt. Wir lachten auch unheimlich viel. Ich wollte endlich ankommen und hab all meine Hoffnung in diese Beziehung gesetzt. Er sagte mir von Anfang an, dass wir uns aufgrund seines Jobs (Schichtdienst) nicht oft sehen können, da er 5 Tage die Woche Spätschicht hat, meistens erst zwischen 20 und 23 Uhr zuhause ist. Ich hingegen hab einen normalen Bürojob von 7 bis 16 Uhr. Er hatte deswegen wohl auch Schwierigkeiten eine Partnerin zu finden. In einer Band spielt er auch noch, was ein weiterer Zeitfaktor war. Aber die ersten 3 Monate hat es mich nicht gestört, da er sich ein Bein ausgerissen hat, um mich zu sehen und wenn es nur für eine Stunde war. Es ging alles so schnell. Nach einer Woche sagte er mir schon dass er mich lieb hat und wie gut wir zusammen passen, dass er keine andere will. Nach 10 Tagen wurden wir intim, nach 3 Wochen sagte er dass er mich liebt. Ihm war ständiger Kontakt sehr wichtig, mein Handy vibrierte dauernd. Er wollte alles sehr schnell verbindlich haben, er beschwerte sich oft, dass zu wenig von mir käme und machte dadurch einen unsicheren Eindruck. Ich wurde direkt am Anfang wegen eines Tumors operiert, wo er sagte, dass ihn das nicht an einer Beziehung mit mir hindert, auch wenn eine Narbe bleibt. Alarmglocken schellten, als ich merkte, dass er mich nicht einmal im Krankenhaus besuchen kam, obwohl das Krankenhaus nur 10 Minuten Autofahrt von ihm entfernt war. Er kam nicht mal für ein paar Minuten. Er begründete das mit seiner Mittagsschicht. Als ich ihm sagte, dass ich das komisch finde, wurde er sauer und unterstellte mir, dass ich kein Verständnis für seinen Job habe. So dass ich dann ein schlechtes Gewissen bekam, dass ich überhaupt was gesagt habe. Was mir weiter sauer aufschlug war, dass er oft S. Sprüche über andere Frauen von sich gab. Es mussten ständig die Brüste anderer Frauen kommentiert werden, auch wenn es oft im negativen war. Er sagte auch, dass da sein Schwerpunkt liegt. Er sagte auch öfter, ich solle ja nicht abnehmen, damit ich nicht an den falschen Stellen abnehme. Zunehmen durfte ich natürlich auch nicht. Dicke Frauen waren für ihn Cholesterinprinzessinnen. Mich machte das eifersüchtig und ließ mich an der Beziehung und seiner Treue zweifeln. Ich legte dann jedes Wort auf die Goldwaage und konnte es auch oft nicht gut sein lassen. Es hieß dann aber immer nur, ich sei zu empfindlich, ich würde keinen Spaß verstehen, aus einer Mücke einen Elefanten machen und er sei nun mal so. Teilweise hieß es, so was habe er nie gesagt und ich würde mir alles nur einbilden.
Nach 3 Monaten stritten wir uns unentwegt wegen Kleinigkeiten. Ich war unsicher und voller (Selbst)-zweifel. Er ließ mich auch immer mehr seine Eifersucht spüren. Er sagte, wenn es nach ihm ginge, hätte ich keine männlichen Bekannten. Sagte aber, dass er mir vertraut. Er zeigte immer weniger Interesse an mir, riss sich auf einmal kein Bein mehr aus um mich zu sehen. Manchmal sahen wir uns 2 Wochen nicht, obwohl er manchmal schon um 19 Uhr zuhause war und nur 10 Minuten von mir weg wohnte. Er wollte dann lieber Computer zocken. Seine Band kam auch weit vor mir. Das sorgte für immer weiteren Streit. Er wollte auch nie eine Nacht mit mir verbringen oder mal mit mir frühstücken. Wir waren auch kaum bei ihm, immer nur bei mir. Sehr schlimm traf es mich, als er mal sagte, dass er mich gar nicht vermisst und dass ich schon dafür sorge, dass er mich weniger liebt. Wir unternahmen kaum was, Vorschläge für Unternehmungen wurden von ihm abgeschmettert, von wegen er sei nicht gern unter Menschen und er fand alle Vorschläge blöd. Er fing im Sommer fast jedes Wochenende Streit an, sagte mir aber zunächst nie was ihn sauer machte. Er war passiv aggressiv. Ich musste ihm dann alles aus der Nase ziehen. Er war oft sauer, wenn ich nicht sofort ans Telefon gegangen bin, wenn ich mit Freunden unterwegs war und mich zu wenig gemeldet hab, weil ich Alk. getrunken habe oder zu spät zuhause war. Ich sollte mich sogar abmelden wenn ich unterwegs war. Ich wurde immer unglücklicher, trotzdem liebte ich ihn so wahnsinnig wie kaum jemanden zuvor, während ich dabei zusehen konnte, wie er sich immer mehr entliebte. Er versicherte mir immer, dass er mich noch liebt aber ich wurde immer häufiger abgewertet. Fähigkeiten wurden mir abgesprochen, es waren Kleinigkeiten, aber es waren Nadelstiche. Wenn ich was sagte, war ich wieder nur zu sensibel. Im nächsten Moment war er aber auch wieder wahnsinnig lieb.
Ab dem Herbst wurde es richtig schlimm. Das Ich liebe dich wurde von heute auf morgen gestrichen und nur noch ganz selten gesagt. Er wollte noch mehr Freiraum, obwohl wir uns schon kaum sahen. Von Anfang November bis Anfang Dezember haben wir uns einen Monat nicht gesehen. Er wollte dennoch jeden Abend mit mir telefonieren. Er hielt mich hin. Die Sprüche über andere Frauen wurden massiver und während sie am Anfang vielleicht wirklich noch unbewusst kamen, waren sie irgendwann pure Absicht um mich zu verletzen. Wenn ich verletzt reagierte, wurde es so hingestellt, als läge es an mir. Es würde nur an meinen Komplexen liegen. Er reflektierte und entschuldigte sich nie. Überhaupt war ich das Problem in der Beziehung. Er wollte sich 3 mal von mir trennen, ruderte dann aber immer wieder zurück. Ich litt dadurch unter furchtbarer Verlustangst, konnte mich aber selbst nicht trennen. Ich kämpfte, obwohl ich merkte, dass der Kampf aussichtslos wurde. Weil es so an mir nagte, habe ich ein paar kg abgenommen, was von ihm sofort negativ bewertet wurde, weil ich ja an den falschen Stellen abgenommen habe. Er machte sich nicht mal Sorgen. Ich weinte und war zu geschwächt um mich noch irgendwie zu wehren. Eine Woche später machte er Schluss und das auf eine ziemlich fiese Art. Wir haben Mittags noch geschrieben, Abends war ich bei meiner Tanzstunde und schickte ihm ein Tanzvideo von mir und meinem Tanzpartner. Daraufhin wurde er wieder passiv-aggressiv und sagte mir nicht was los ist. Eine schlimme schlaflose Nacht verging, am nächsten Tag machte er Schluss. Wir würden nicht zusammen passen, er würde mich schon länger nicht mehr lieben und ich sei nicht das was er wollte. Ich wäre ihm zu sensibel und er hätte gern eine Frau mit mehr Pfeffer im Ar.. Er war eiskalt. Das waren weitere Faustschläge ins Gesicht. Er war aber zu einer Freundschaft + bereit, da er mich körperlich aber noch sehr anziehend fand. Er sagte, er hätte noch nie eine Frau so begehrt, er hätte mir das aber nie gesagt, weil ich ja immer nur Stress gemacht hätte. Die Freundschaft + brach ich ab, weil ich ihn noch liebte und mich benutzt fühlte. Als ich ihm das per Whatsapp schrieb, war sofort sein Foto weg und ich war ihm nicht mal eine Antwort wert. Ich hab den ganzen Dezember nur geweint, hab ihn aus Wut und Verzweiflung beschimpft, weil ich mich so verarscht fühlte, was er dann erst recht als Anlass nahm, mich nicht mehr zu lieben. Er bezeichnete mich als Psychopathin. Wir haben jetzt seit 2 Monaten keinen Kontakt mehr und ich versuche mit dem Scherbenhaufen klar zu kommen, den er bei mir hinterlassen hat. Ich kann nicht begreifen, was da passiert ist. War ich wirklich das Problem? Ich mache mir so Vorwürfe. Ich liebe ihn immer noch. Ich mache alles gegen den Liebeskummer was geraten wird, ich lasse Gefühle raus, spreche mit Vertrauten darüber, gehe unter Menschen. Ich tu Dinge die mir Spaß machen aber dennoch überkommt mich in einsamen Momenten eine unfassbare Traurigkeit. Ich habe ihn vor 2 Wochen gesehen und allein sein Anblick hat mich aus der Bahn geworfen. Ich komme mit dem Gefühl nicht klar, so abgelehnt geworden zu sein. Ich fühle mich so entwertet und fallen gelassen. Vielleicht kann mir jemand ein Feedback geben, was da passiert ist und wie ich damit klar kommen soll. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Liebe Grüße
Gestern 09:05 •
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