Krise & Affäre

Danke für Euer Feedback ... ach, verlockend ist vieles, liebe Nimmermehr, ich finde Freiheit und Alleinesein ja gerade auch ganz schön. Ich frage mich aber, ob es nicht auch sehr verlockend ist, die Liebe - wenn sie denn noch richtig durchkommen mag - zwischen meiner Frau und mir nochmal neu zu entdecken... Wenn das Pferd sich aber als tot herausstellt, können wir immer noch - um im Bild zu bleiben - den Abdecker rufen
Ich freue mich aber wirklich sehr über Eure verschiedenen Perspektiven, die mich das ganze Kuddelmuddel besser durchdenken lassen!

So, ich habe heute mal gabz vorsichtig versucht vorzufühlen, ob hier Gesprächsinteresse besteht - und ich habe mich offen gezeigt und auch versucht, in meinen Begriffe klarer zu sein als bisher (ich habe z. B. offensiv von Affäre gesprochen, was ich bisher vermieden habe). Meine Frau war verständlicherweise sehr reserviert, das finde ich auch absolut in Ordnung, schließlich habe ich sie ja belogen und betrogen. Ich habe auch vorsichtig versucht anzusprechen, dass ich Bedarf sehe, unsere Ehe anders fortzusetzen als bisher und ob wir gemeinsam daran arbeiten wollen. Da war ihre Bereitschaft allerdings (noch) nicht da. Zusammengefasster O-Ton: Naja, es kann ja sein, dass Du unzufrieden warst, aber ich sehe das nicht so und ich denke, dass das Problem dann einseitig bei Dir liegt.
Ich kann verstehe, dass Sie sich jetzt nicht noch zusätzlich klein machen will, indem sie auf mich zugeht und sagt Was möchtest du ändern? - aber dass sie es vollständig zu meinem Problem macht, finde ich etwas schade... Oder sehe ich das falsch?

Zitat von Bruchpilot:

So, ich habe heute mal gabz vorsichtig versucht vorzufühlen, ob hier Gesprächsinteresse besteht - und ich habe mich offen gezeigt und auch versucht, in meinen Begriffe klarer zu sein als bisher (ich habe z. B. offensiv von Affäre gesprochen, was ich bisher vermieden habe). Meine Frau war verständlicherweise sehr reserviert, das finde ich auch absolut in Ordnung, schließlich habe ich sie ja belogen und betrogen. Ich habe auch vorsichtig versucht anzusprechen, dass ich Bedarf sehe, unsere Ehe anders fortzusetzen als bisher und ob wir gemeinsam daran arbeiten wollen. Da war ihre Bereitschaft allerdings (noch) nicht da. Zusammengefasster O-Ton: Naja, es kann ja sein, dass Du unzufrieden warst, aber ich sehe das nicht so und ich denke, dass das Problem dann einseitig bei Dir liegt.
Ich kann verstehe, dass Sie sich jetzt nicht noch zusätzlich klein machen will, indem sie auf mich zugeht und sagt Was möchtest du ändern? - aber dass sie es vollständig zu meinem Problem macht, finde ich etwas schade... Oder sehe ich das falsch?

Ich finde es gut, dass du diesen Schritt auf sie zugemacht hast. Ich finde es auch normal und verständlich, dass sie nicht direkt die Arme ausgebreitet und Ja gerufen hat. Sie ist noch zu verletzt. Vielleicht sieht sie es deshalb jetzt auch noch so einseitig. Trotz allem, du hast jetzt das Signal gesetzt, dass Du zu Gesprächen bereit bist. Was du jetzt noch tun könntest, Ihr Verständnis entgegen bringen und sagen, dass Du verstehen kannst, dass sie sehr verletzt und enttäuscht ist und Dir bewusst ist, dass sie noch Zeit braucht, um Gedanken und Gefühle zu ordnen, sie sich diese Zeit auch nehmen soll und egal, wann und zu welchem Ergebnis sie dann kommt, Du gesprächsbereit bist.

Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen an dieser Stelle nichts, deshalb würde ich tatsächlich jetzt auch erst Mal das Büßerhemd tragen und nicht mit ja du hast aber auch... ankommen. Irgendwann wird sie auch Deine Sicht wissen wollen, wenn sie sich genug mit sich selbst beschäftigt hat und ihren eigenen Gefühlen und Gedanken, dann wird sie wissen wollen, was dich dazu getrieben hat, was Dir gefehlt hat. Ihre jetzige Reaktion ist Trotz und Schmerz, aber die Fragen werden auch bei ihr aufkommen, denn das was hat die Andere ihm gegeben, was ihm bei mir fehlte wird auch sie umtreiben, das ist ganz normal. Am Besten werden solche Gespräche dann ohne Schuldzuweisungen geführt, also nicht Du hast immer... usw., sondern eher aus der Ich-Perspektive sich erklären mit Für mich fühlte sich das an als ob...., Ich empfand das....... Das nimmt die Schuld raus und zeigt trotzdem, was das Verhalten des Anderen bei einem selbst ausgelöst hat.

Ja, das auf jeden Fall. Das habe ich auch gerade nochmal signalisiert. Also: Dass ich gesprächsbereit bin, aber die Freiräume - genau wie sie es mir spiegelte - auch gerade für gut halte. Und dass wir zusammen schauen können, wie es funktionieren kann. Das braucht alles noch etwas Zeit, scheint mir. Zuviel plötzliche Nähe ist auch gerade nicht gut, scheint mir.
Und ich habe ihr auch gesagt, dass ich ihre Verletzung jetzt noch besser verstehen kann und viel auch über ihre Perspektive nachdenke. Also schauen wir mal... Aber ich bin optimistisch, dass wir eine Kommunikationskanal finden werden!

Immerhin gibt es bei uns beiden offensichtlich keine Verzweiflung, dass jetzt unbedingt etwas passieren muss.

Bruchpilot,die Verzweiflung kann sich nach der Schockstarre noch einstellen. Echt gesagt,wenn deine Frau weiterhin so emotionlos bleibt nach dem Motto: Ist allein dein Problem! Dann reitest du ein totes Pferd um bei deinen Worten zu bleiben. Dann ist deine Frau innerlich ganz weit weg. Du erreichst sie nicht mehr.
Wie sollte dann noch eine Ehe funktionieren?

Ja, das ist die Frage, die sich jetzt nur durch etwas mehr Zeit beantworten muss. Ich glaube, sie ist gerade auch ganz weit weg - wer könnte es ihr auch verdenken. Ich habe sie heute auch gefragt, ob sie sich vorstellen kann, rein prinzipiell, dass wir gemeinsam Schritte gehen. Das war eher zögerlich von ihr und eben sagte sie nochmal, dass sie gerade nicht das Gefühl hat, um mich kämpfen zu wollen. Aber auch das: nach den Lügen kein Wunder...

Echt gesagt bin mir unsicher dir und deiner Frau die Daumen zu drücken,dass ihr es gemeinsam schafft oder euch eher von Herzen wünschen soll,dass ihr eure Wege getrennt in Zukunft geht.
Persönlich würde ich den zweiten Weg schon seit langem gehen.

Naja, aber hat die Frau denn nicht recht? Es ist doch allein das Problem des TE. Er war nicht mehr glücklich, fand ihre Versuche, ihn zu unterstützen, verkehrt, hat den Mund aber nie aufbekommen und dann sehe ich es doch auch so, dass er halt Probleme hat im Leben, während sie ja glücklich war. Was soll sie denn da tun, wenn sie bei ihm nicht mehr positiv ankommt? Ich rate auch zu einer Trennung.

@Bruchpilot
Der EX-AM deiner Frau bereitet mir in Eurer Situation etwas Kopfweh. Wie gesagt habe ich da so meine eigene Erfahrung gemacht und es würde mich nicht wundern, wenn sie sich jetzt diesem Mann wieder mehr zuwendet in ihrer Enttäuschung. Dann hast Du es sehr schwer, wieder an sie ranzukommen, je nachdem, wie der sich dann verhält. Wenn er jetzt als verständnisvoller Tröster auf den Plan tritt, in dessen Arme sie sich flüchten kann, hast Du ziemlich schlechte Karten gerade.

Ich antworte mal möglichst kompakt in einem.Post, Danke in jedem Fall für Eure Denkanstöße!

@Butterblume63
Ich versteh deinen Zwiespalt... und wir werden uns hier auch kein Rodeo auf einem toten Pferd leisten. Wenn es erkennbar ins Nichts geht - dann wind wir glaube ich beide mittlerweile bereit, das Aus zu akzeptieren. Ist zumindest heute Abend mein Gefühl.

@Liesel
Ja, ich denke, aus der Perspektive hat meine Frau recht damit - das stimmt eigentlich! Danke für Deinen Rat - die Option liegt auf dem Tisch, wenn sich kein gangbarer Weg abzeichnet...

@nimmermehr
Ob der ein Problem wird - ich glaube fast nein. Er wohnt im Ausland, ist weit weg und wirklich ein herzensguter Typ, das muss man ihm einfach lassen...aber: kann natürlich sein und dann bin ich darauf vorbereitet...und dann ist es so...

Liebe Leute,
ich nutze das hier jetzt mal als eine Art offnenes Tagebuch - falls den einen oder die andere interessiert, wie es hier weitergeht. Im besten Fall ergibt sich daraus später eine ganze Geschichte - mit Glück mit einem Happy End (wie auch immer das aussieht, das will ich gar nicht beurteilen).
Meine Frau und ich haben begonnen, Gespräche zu führen - und zwar ohne gegenseitige Vorwürfe, ganz ruhig und offen. Mich erstaunt es etwas, dass das jetzt schon möglich ist. Auch ihre langjährige emotionale Affäre - neben meiner natürlich - sind zur Sprache gekommen. Wir können uns berühren, wir können reden; gemeinsam planen können wir natürlich noch nicht, ich möchte auch (noch) nicht die Distanz aufgeben, die wir hier aufgebaut haben; der Freiraum tut mir gut. Aber auch darin sind wir uns bisher einig.
Ich weiß nicht, wie dieser Weg enden wird, aber wir haben ihn begonnen. Was mir sehr schwer fällt, ist der Gedanke, den Kontakt zu der anderen abzubrechen - und ja, meine Frau weiß, dass wir jetzt noch Kontakt haben. Es geht mir dabei nicht um S. oder den Nervenkitzel; aber sie ist mir sehr wichtig geworden, wir haben uns verliebt, das geht nicht einfach so weg. Aber ich kann jetzt offen sein, in beide Richtungen und das ist schonmal ein Schritt, denke ich.

Bruchpilot,das Entlieben wobei es nur Verliebtheit ist geht um so schneller,wenn kein Kontakt mehr besteht.
Stell dir eine Wunde vor,wo win Pflaster darauf geklebt ist (steht für kein s e x u e l l e r Kontakt und persönliche Treffen) jetzt wird immer wieder das Pflaster abgezogen um zu sehen wie die Wunde sich schließt( dieses Pflaster abziehen steht für WhatsApp, Telefon und was der Deibel was es noch gibt). Nun die 3 Millionen Dollar Frage: Wie heilt eine Wunde schneller? Einzig richtige Antwort: Wenn das Pflaster drauf bleibt! Ich bin immer noch froh,dass ich ein älteres Semester bin und bei uns Schluss ohne wenn und aber Schluss bedeutete,denn ausser teures Festnetz gab es keine andere Kontaktaufnahme.
Und,wenn du ernsthaft! an der Ehe mitarbeiten willst musst du dieses Opfer des kompletten Kontaktbruches in Kauf nehmen. Alles andere ist ein schlechter Witz.
Echt gesagt bist du dazu nicht bereit wird dich deine Frau ( vorausgesetzt sie ist auch ernsthaft! bemüht) dur demnächst die tiefrote Karte zeigen. Eine Eherettung oder zumindest der Versuch dazu funktioniert nicht mit ein bisschen schwanger.

Zitat von Butterblume63:

Ich bin immer noch froh,dass ich ein älteres Semester bin und bei uns Schluss ohne wenn und aber Schluss bedeutete,denn ausser teures Festnetz gab es keine andere Kontaktaufnahme.

Da sagst Du was. Diese ständige Verfügbarkeit von Infos über den/die Ex via Social Media ist echt ein Graus, selbst wenn man keinen direkten Kontakt aufnimmt, müsste man schon zum Selbstschutz den anderen eigentlich überall konsequent löschen und blocken. Aber selbst dann hat man manchmal das Problem, dass man über gemeinsame Social Media Kontakte noch was mitbekommt. Ich fand das bei einer Bekannten so heftig, der Mann hat sie nach 20 Ehejahren für eine andere verlassen und sie konnte sich dann via Facebook sein neues Leben mit anschauen. Ständig postete er verliebte Bilder mit seiner Neuen, das Profilbild wurde gewechselt und plötzlich war da nicht mehr sie mit drauf sondern die Andere, das spaltete dann auch die gemeinsamen Kontakte, und natürlich stalkten dann die auch BEIDE, bei ihm alles super und glücklich, sie wurde still und stiller online (vorher hatten beide immer viel gepostet, das fiel dann natürlich auch allen anderen auf, selbst die, die sie nur flüchtig kannten, die haben dann auch via FB von der Trennung erfahren). Das war echt ne harte Zeit. Irgendwann hat sie ihn dann wirklich geblockt, das war unerträglich!

Ich halte mich bewusst bei Facebook und was es alles gibt fern. Nur WhatsApp habe ich,weil Tochter und Enkel in Österreich leben. Da wären die Telefonkosten immer noch hoch.
Wer auf dieses neumodische Krimskrams nicht verzichten will muss halt Mittel und Wege finden,dass man sich selbst vor ungesunden Kontakten schützt.

Hallo Butterblume63,

zum Glück bin ich nur äußerst wenig social media affin Ich bin zwar auf vielen Kanälen prinzipiell vernetzt, aber nicht wirklich erreichbar - mich begeistert die Rückmeldekultur bei Facebook und Twitter nicht so.
An allem anderen - und der Vergleich von Dir ist ja nicht schlecht - arbeite ich... ich bin gerade schon froh, dass sowohl meine Frau als auch die andere Frau über die Situation Bescheid wissen und ich ehrlich darüber reden kann. Aber klar, hier muss ich weitere Schritte gehen.