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Krankheit Liebeskummer - keine Medizin vorhanden

C
Hallo liebe Mitglieder, liebe Leidende, liebe Hoffnungssuchende,
Ich bin 18 Jahre alt und mache wohl im Moment einer der schwierigsten Phasen meines Lebens durch. Ich bin mitten im Abi Stress und wie das Leben nun mal so spielt wurde mir natürlich genau jetzt mein Herz gebrochen. Es ist unglaublich was solche Gefühle in einem bewirken und wie sehr man darunter leiden kann...

Zu meiner Geschichte lässt sich nicht viel sagen. Ich bin eigentlich ziemlich ehrgeizig, zickig und sage meine Meinung direkt heraus, wenn mir etwas nicht passt. Es scheint so, als wäre dieser Mensch verschwunden. Ich habe das Gefühl mich selbst verloren zu haben. Kein Ort lässt mich vergessen, was passiert ist, kein Freund kann ansatzweise nachvollziehen wie ich mich fühle. Ich fühle mich gefangen. Ich habe das Gefühl als hätte ich eine Krankheit, die einfach nicht verschwindet und gegen die man kein Medikament nehmen kann. Es gibt keine Medizin, die meinen Scherz lindert.

Es geht mir jetzt schon seit 8 Wochen so. Vor 8 Wochen haben wir uns das letzte mal getroffen. Danach ging es mehr oder weniger in die Brüche. Ich habe lange gebraucht um überhaupt zu begreifen was passiert ist. Vor allem was mit mir passiert ist. Wir waren nie in einer festen Beziehung. Was mich seitdem beschäftigt. Kann man für jemanden so etwas empfinden, obwohl man nie in einer Beziehung war? Wir hatten uns seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen aber ich wusste dass der Moment kommen würde, in dem wir uns wiedersehen. In den paar Wochen habe ich versucht wieder zu mir zurück zu finden. Ich hatte mein Handy ausgeschaltet und war für niemanden erreichbar. Ich wollte mich nur um mich selbst kümmern, nachdem ich begriffen hatte, dass weglaufen keine Lösung ist. Ich bin gerannt. So weit ich nur konnte. Die ersten zwei Wochen war ich nur bei Freunden und immer unterwegs. Irgendwann hat es mich eingeholt. Gestern haben wir uns zumindest das erste Mal nach Wochen wiedergesehen. Es hat mich innerlich aufgefressen. All die harte Arbeit der letzten Wochen scheint verschwunden. Ich bin wieder bei 0. Ich hab ihn angesehen und er hat mich angesehen. Es war gefühlt ein Bruchteil einer Sekunde, aber es hat gereicht. Ich hätte am liebsten vor allen losgeweint. Zu hause habe ich erstmal wieder mein Handy ausgeschaltet. Es ist nicht so dass ich darüber nicht spreche. Meine Freunde wissen auch bescheid, aber es hilft nicht. Nichts hilft. Das Schlimmste daran ist, jedes mal wenn ich glaube es überwunden zu haben, holt es mich wieder ein. Es ist überall präsent.

Ich weiß so wie mir geht es vielen von euch da draußen. Ich bin kein Einzelfall. Ich frage mich einfach wann es aufhört. Wann hört es auf so unglaublich weh zu tun? Wann hört es auf mich überall auf Schritt und Tritt zu verfolgen? Wann kommt der Zeitpunkt wo ich abschließe und weitermache? Nicht mehr zurückblicke und in einer Vorstellung lebe, die niemals existieren wird.

26.04.2017 09:06 • x 1 #1


Sabine
Hallo @christina1212 und ein herzliches Willkommen

Du schreibst es unbewusst, bewusst.

Zitat von christina1212:
Ich habe das Gefühl mich selbst verloren zu haben.

Zitat von christina1212:
obwohl man nie in einer Beziehung war


Es ist etwas, was man mit Biochemie und Natur bezeichen kann. Es ist mitunter ein Produkt deine Nebennieren. Und zusammengefasst, die Natur selbst.

Viele verzweifeln daran, weil selbst diese Erklärungen es zwar begreiflich und erklärbar machen, und man eigentlich nur einen Weg gehen kann, um es zu fassen.

Auch wenn du es nicht schreibst, ist es Angst, was dich treibt, Hoffnung die du unerfüllt siehst. Träume die du nicht haben möchtest, weil sie verletzen.

Der Weg der dir hilft, geht nur über dich zu dir. Es gilt das Leben verstehen zu lernen. Diesen Ruf, so möchte ich es mal bezeichnen, kommt bei vielen erst viel später.

Habe ich es richtig verstanden, dass ihr nie eine Beziehung geführt habt? Nicht einmal ansatzweise? Wie sah eure Zwischenmenschliche Beziehung denn eigentlich aus? Irgendwas muss ja der Auslöser gewesen sein, dass es dich so hart getroffen hat. Dein Unterbewußtsein muss mehr wahrgenommen haben, als du dir selbst zugestehst. Sein Duft, seine Gestik. Irgendwas muss es sein, dass dein ich es genau so diffiniert: Er ist der Richtige für mich.

Und noch schlimmer, du wehrst dich dagegen. Du kämpfst eigentlich mit deinem innerem Ich. Weil dein Verstand sagt, es kann nicht sein. Und dein inneres Ich sagt, genau so ist es aber.

Verstehst du was ich meine.

Liebe Grüße Lilly

26.04.2017 09:37 • x 2 #2


A


Krankheit Liebeskummer - keine Medizin vorhanden

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C
Danke für die Antwort @machiennelilly!
Es ist wirklich wie ein innerer Kampf.
Wir kennen uns schon seit Jahren. Allerdings muss ich dazu sagen, dass er mir nie aufgefallen ist. Wir haben uns zwar fast jeden Tag gesehen, aber es war nicht so dass ich besonderes Interesse gezeigt habe. Die ganze Geschichte begann im Herbst des Jahres. Man hat sich unbewusst immer angeguckt, hat kurze Gespräche miteinander geführt und hat sich dann insgeheim dabei erwischt, wie immer häufiger ein kleines Lächeln über die Lippen kamen, als man sich gesehen hat. Es fing ganz langsam an. Ich habe es zunächst auch gar nicht begriffen. Irgendwann hat er mich gefragt ob er mich nach Hause fahren kann. Ich habe dankend abgelehnt. Ich merkte jedoch relativ schnell, dass ich immer häufiger anfing darüber nachzudenken. Irgendwann kam der Punkt, wo wir auch angefangen haben zu schreiben. Das erste Treffen ließ nicht lange auf sich warten. Wir verbrachten Zeit miteinander. Er kam zu mir, beim nächsten Treffen fuhr ich dann zu ihm. Es hat sich so großartig angefühlt. Niemals hätte ich zu dem Zeitpunkt damit gerechnet, dass es jetzt so auseinander gehen würde. Irgendwann veränderte sich die Situation. Er fragte nicht mehr nach Treffen, antwortete mir nur noch kurz und knapp und ließ mich stundenlang auf Antworten warten.
Er meinte immer es sei alles in Ordnung. Dabei wusste ich ganz genau dass es nicht so war. Ich stellte ihn zur Rede. Entweder ganz oder gar nicht. Dieses hinhalten konnte ich nicht mehr ertragen. Ich guckte ständig auf mein Handy ob er antwortete, ich ließ meine schlechte Laune an meinen Mitmenschen aus und ich verschloss mich immer mehr. Ich binde mich nicht sehr schnell an Menschen. Ich brauche sehr lange um jemanden zu finden, bei dem ich auch wirklich so sein kann, wie ich nun mal bin. Daher stellt er wahrscheinlich einen so großen Verlust für mich dar, weil ich bei ihm einfach ich sein konnte. Naja als ich ihn dann zur Rede stellte, ist er meinen Fragen mehr oder weniger ausgewichen. Er meinte er hätte nur wenig Zeit und auch im Moment nicht den Kopf um sich darüber Gedanken zu machen. Dabei denke ích mir, dass das einfach nur was mit Prioritäten setzen zu tun hat. Ich habe ja immer bemerkt wenn er am Wochenende unterwegs war durch sämtliche soziale Plattformen. Warum hat er für sowas Zeit aber für mich nicht? Das war der erste Gedanke, den ich hatte. Ich wollte mich nicht weiter für einen Menschen aufopfern, der nur dann für mich Zeit hat, wenn gerade nichts besseres ansteht. Somit konnte ich nicht damit Leben. Ich habe ihm klar gemacht, dass mir das ganze wichtig ist. Ich wollte dass er das weiß. Das er keine Zeit hat bzw. sich keine Zeit nehmen will, kann ich nun mal nicht ändern. Die Sache steht jetzt aber irgendwie immer noch so offen dar, was es mir nicht gerade erleichtert abzuschließen. Ende Mai haben wir noch eine anstehende Fahrt ins Ausland von der Schule aus. Wie ich diese Woche überstehen soll, ich mir bisher noch nicht klar.
Ich denke sehr viel darüber nach. Wahrscheinlich mehr als er jemals in seinem Leben denken wird. Dennoch komme ich zu keinem Ergebnis. Das Schlimmste sind meine Träume. In einigen Nächten träume ich davon, was so passiert ist. Ich wache dann nachts ganz verwirrt auf. Es wird mittlerweile besser mit den Träumen aber trotzdem stellt es eine Belastung dar. Er hat dafür gesorgt dass er zu einem Teil meines Lebens wird um mich dann einfach so stehen zu lassen? Hätte er mich nicht gefragt ob er mich nach Hause fahren kann und hätte er mich nicht angeschrieben und den Kontakt gesucht wäre er mir heute egal. Damit kann ich nur schwer umgehen..

26.04.2017 11:22 • x 1 #3


R
Hallo Christina,

da müssen wir alle mal durch, das gehört zum Leben dazu.
Nutze diese Gelegenheit, um daran zu wachsen. Beschäftige dich mit dir selbst, deinen Träumen, Wünschen, Zielen und Plänen.

Und vor allem eins: vergiss nicht zu Leben! Du bist 18, da kommt noch so viel auf dich zu.
Ich bin selbst erst 23, und hatte nach meiner letzten Beziehung gedacht, dass es das jetzt war, und ich nie mehr glücklich werden würde etc.

Falsch gedacht! Man muss es nur alles auf sich zukommen lassen.

Aber so wie du schreibst, denke ich dass du das auf jeden Fall hinbekommen wirst, da du für dein Alter sehr gut in der Lage bist, deine Gefühle und die Situation zu reflektieren.
Ist einerseits ein Fluch, aber andererseits auch eine Eigenschaft die dir viel bringen wird in deinem weiteren Leben.


Nicht aufgeben, es kommen definitiv wieder bessere Tage!

26.04.2017 12:09 • x 2 #4




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