Hallo liebe Foris, ich bin neu hier und habe mich angemeldet weil ich mir erhoffe, so besser mit der Situation umzugehen. Ein wenig zu mir: ich bin fast 25 Jahre alt und studiere, arbeite nebenbei und war bis Februar 3,5 Jahre single. Irgendwann hatte ich dann wieder das Bedürfnis nach einer Partnerschaft und ich dachte mir, dass ich mal den kleinen Zeh ins Wasser strecken könnte. Im schlimmsten Fall hast du ein paar Dates und Gespräche mit interessanten Menschen, im besten Fall wird was daraus.
Also meldete ich mich auf einer Seite an und wurde prompt angeschrieben. Ich traf mich mit dem Mann und stellte fest, dass ich ihn sehr gut leiden konnte, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Kurzum, wir wurden nach 4 Wochen datens ein Paar.
Das war im Februar.
Am Donnerstag dann der Schock aus heiterem Himmel: er trennte sich von mir mit den Worten, seine Gefühle würden für eine Beziehung nicht ausreichen. Ich bin so entsetzlich traurig. Ich war am Anfang so vorsichtig, habe alles ein bisschen entspannt angehen lassen und einfach die Momente genossen.
Er sprach von Zusammenziehen, von Plänen in der Zukunft und dergleichen - und das ist noch nicht so lange her. Ich ließ mich immer mehr ein auf ihn und jetzt, da die Beziehung an Ernsthaftigkeit gewonnen hatte, zieht er plötzlich die Notbremse.
Wir hatten keine schweren Streits, haben viel kommuniziert und waren offen zueinander - zumindest dachte ich das.
Vor drei Wochen fing es langsam und schleichend an dass wir uns noch weniger sehen konnten (wir leben gut 50km auseinander) da er in eine neue Wohnung zog und mit der Finanzierung des Bachelors zu tun hatte, mit Prüfungen usw. Ich habe ihm den Freiraum gelassen, weiß ich doch aus Erfahrung, wie stressig alles sein kann. Doch mich beschlich allmählich das Gefühl, irgendwas stimme nicht.
Er meldete sich peu a peu immer weniger. Ich sprach ihn darauf an und er meinte, er habe nur viel zu tun. Dann fing es an, dass sich diese Distanz langsam aber sicher auch bemerkbar machte, wenn wir uns sahen. Kaum Körperkontakt oder Zärtlichkeiten. Jetzt am Wochenende dann wurde es ganz komisch und wir haben uns ganze 2 mal geküsst.
Mittwoch, nachdem ich quasi nichts von ihm hörte außer sporadischen, kurzen Nachrichten, habe ich ihn dann darauf angesprochen. Da sagte er dann nach Drängen am Telefon, er wisse nicht ob er mit mir zusammen sein wolle noch, wisse nicht was er fühle und ob es vielleicht am Stress liege.
Donnerstagmorgen dann war er sich plötzlich sicher, dass er nicht mehr wollte. Ich muss das akzeptieren, Gefühle kann man nicht erzwingen. Das weiß ich. Und ich weiß auch, dass er dann wohl einfach nicht der Richtige für mich gewesen ist. Dennoch bin ich vollkommen traurig.
Ich vermisse ihn. Richtig körperlich. Alles tut mir weh und ich kann weder essen noch schlafen. Ich habe seitdem nichts von ihm gehört. Alle seine Sachen sind schon fortgepackt, doch die müssen wir ja noch austauschen.
Aber daran kann ich im Moment nicht mal denken. Ich würde es nicht ertragen mit ihm zu reden, geschweige denn ihn zu sehen. Es tut unendlich weh, dass er meine Gefühle nicht erwidert und das nach 7 Monaten Beziehung. Dafür gibt es wohl keinen richtigen Zeitpunkt und ich bin mir sicher, er hat es versucht, aber man kann eben nichts erzwingen. Und dennoch leide ich massiv.
Ich habe mich das erste Mal nach Jahren wieder geöffnet. Ich habe mich eingelassen. Und jetzt bin ich verletzt und fühle mich schrecklich. Es tut einfach weh.
Ich gehe meiner Nebentätigkeit nach, aber ich muss mich so zusammenreißen, dass ich mich am ganzen Körper verspanne.
Ich erhoffe mir hier vielleicht Gleichgesinnte, mit denen ich mich austauschen kann, damit ich mich nicht mehr so alleine fühle. Ich weiß nicht mal, ob ich hier richtig bin. Ich wollte mir alles vielleicht auch einfach mal von der Seele schreiben und weiß nicht mal, ob das hier so Sinn macht wie ich es erzähle. Aber mir geht es gar nicht gut und ich bin am Rande meiner Leistungsfähigkeit.
Danke fürs Zuhören.
11.09.2017 15:10 •
x 1 #1