@karlgustav Hej Karlgustav, ich finds toll, dass du den Handschuh aufhebst und so viel Energie aufbringst, diese ganzen Fragen, die doch sehr ans Eingemachte gehen, aufgreifst. Damit gibts du dir eine große Chance. Ich wünsche dir jetzt Stevermögen und dass du ein paar Dinge findest, die dir Freude machen.
Vielleicht hast du Lust, dich auch am Heiligen Abend noch ein wenig triggern zu lassen. Ich bin bei deiner Antwort auf den Punkt Liebe hängen geblieben:
Zitat von karlgustav: Liebe. Sie hat so viele interessante eigengenschaften an sich, die sind es wert, das ich sagen kann, beneidenswert. Ich liebe diese Frau.
Der Charakter passt usw. Ich möchte sie nicht verlieren.
Da sind auch ein paar Sachen, Eigenschaften, die dies Frau an sich hat, die ich ungern vermissen möchte.
Da kommen wie an einen heiklen Punkt, nämlich der Definition, was eigentlich Liebe ist. Darüber gibt es Artikel und Bücher in großer Zahl. Und eine fertige Definition gibt es nicht. Ich habe meine eigene, die ist nicht vom Baum gefallen, sondern das Ergebnis von viel Arbeit, Nachdenken, Studieren, Leiden etc. Und meine Auffassung ist nicht mainstream-kompatibel, weshalb ich hier auch wieder mit Gegenwind rechne. Nimm es einfach als Denkanstoß.
Was du in obigem Zitat geschrieben hast, ist die Beschreibung einer Person, die man liebenswert nennt, ein gängiger Begriff der Umgangssprache, wo es in der Regel gar nicht um Liebe geht. Die Kassiererin bei Aldi ist soo liebenswert oder so.
Die Eigenschaften deiner Frau haben dazu geführt, dass du dich von ihr angezogen fühltest, dich verliebt hast. Das ist aber noch nicht Liebe. Jemanden toll finden und daher haben und nicht verlieren möchten, ist keine Liebe, ganz und gar nicht. Das ist das, was wir gestern schon im Exkurs beim Begriff Brauchen benannt haben.
Brauchen, haben wollen, festhalten wollen, geliebt werden wollen, dass alles ist nicht Liebe. Warum nicht? Weil Liebe eine gebende Energie ist. Wenn ich liebe, gibt es einen Energiestrom von mir zur geliebten Person. Ich schaue, was gut ist für diese Person und möchte ihr das geben, so gut ich kann. Das Haben wollen ist ein Energiestrom in die entgegengetzte Richtung. Ich will, dass das Gute, das Schöne, das Angenehme von der geliebten Person zu mir strömt, und wenn es nicht strömt oder zu wenig, dann bin ich unglücklich.
Wenn du deine Frau lieben willst, geht es also darum, was du ihr geben kannst, was sie erfreut, was ihr nützt. Was könnte das sein? Verständnis, Freiheit, Zuhören, nicht wertendes Interesse, Umarmungen, solche Sachen. Achtung, ich habe nicht gesagt, dass du ihr alles das geben musst. Du musst es ja auch geben können. Aber drüber nachzudenken, was sie braucht oder hinhören um von ihr zu erfahren, was sie gerne hätte, das ist Teil von Liebe.
Das ist so noch nicht vollständig, ich habe aber noch nicht gefrühstückt und habe vor, nachher noch was zum Thema Freiheit zu sagen, der ja in deiner Beziehung ein besonders problematischer ist. cu