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Kostenteilung bei gemeinsamen Hausstand mit Eigentum

Nachtlicht
Zitat von Toretto:
Allerdings fände ich auf der einen Seite einen Rücklagentopf in den beiden den gleichen Anteil einzahlen (und der auch wirklich zurückgelegt wird) fairer als eine Miete (in Ermangelung von Rechten, insbesondere nach einer Trennung). Reparaturen werden dann daraus bezahlt. Trennen sich die Partner, wird die Hälfte der noch vorhandenen Rücklagen zurückgezahlt.


Das wäre z. B. ein Modell mit dem ich mich sowohl als Eigentümer als auch als Zugezogene sehr wohl fühlen würde, weil ich darin mehr Gerechtigkeit und ein besseres Gespür für Eigenverantwortung sehe als in den Nur-Nebenkosten-sonst-ist-es-keine-Liebe Modellen.

Zitat von Toretto:
Bleibt da nicht ein Geschmäckle zurück?


Bleibt nicht bei fast jeder Trennung ein Geschmäckle zurück?

01.03.2021 11:28 • x 1 #331


R
Zitat von Toretto:
Nur was macht man auf der anderen Seite , wenn man im Vorjahr umfangreich aus diesem Topf modernisiert hat und sich der Eigentümer danach vom nicht-Eigentümer trennt? Bleibt da nicht ein Geschmäckle zurück?


Im Grunde bleibt immer ein Geschmäckle.
Zu bedenken wäre bei der Lösung dann auch noch, wie alt denn das Haus, der Dachstuhl, die Wasser- und Stromleitungen, die Heizung usw. ist.
Ich bin quasi vom Fach und könnte mir selbst ein Bild machen. Aber will man dann vor Einzug einen Gutachter hinzuziehen, so wie ich es ggf. bei einem Hauskauf machen würde?
Wenn ich als Nicht-Eigentümer die Sanierung des (maroden) Hauses mittragen sollte, wäre das doch genauso unfair, wie eine etwaige Finanzierung der Immobilie selbst, wenn ich nicht im Grundbuch eingetragen werde.

01.03.2021 11:28 • x 1 #332


A


Kostenteilung bei gemeinsamen Hausstand mit Eigentum

x 3


Mia2
[quote=Karili]Ich denke es bleiben nur zwei Lösungen: 1.Die Partnerin zieht mit einem festen Mietvertrag ein, der ihre Verpflichtungen und Rechte genau oder ähnlich wie ein normaler Mietvertrag regelt. Vorteil für ihn: Er hat regelmäßige Mieteinnahmen, die z.B. große Reparaturen an seinem Eigentum decken ...[/quote. Das kann doch nicht euer Ernst sein. Stellt euch vor, frueher und auch heute heiraten Menschen auch ohne Vertrag.,oder leben zusammen. Wie soll denn so ein Konstrukt ueber Jahrzehnte tragen. Das geht vielleicht bei u60. Wenn keiner mehr Familie will oder wenn es dem anderen egal ist, wo er Miete zahlt. Fuer die Gründung einer Familie ist so eine Vorstellung einfach absurd. Was ist wenn die Frau kein Einkommen mehr hat, wegen den Kindern oder wenn sie nur wenig verdient. Du darfst ausziehen, die Kinder koennen bleiben? Oder ist man im Kopf dann nur noch geduldet. Oder stelle dir das mal umgedreht vor? Du bist zwar der Vater deiner Kinder, aber du hast den Mietvertrag. Auch Maenner koennen krank werden. Denkt ihr wirklich, dass tut einer Beziehung gut? Echt, ich kann mir das nicht vorstellen. Und was meinst du denn mit Miete und Rechte. Evtl. 3 Monate Kündigungsfrist. Ich fasse das grad nicht.

01.03.2021 12:14 • #333


T
Zitat von Mia2:
Und was meinst du denn mit Miete und Rechte. Evtl. 3 Monate Kündigungsfrist. Ich fasse das grad nicht.


Nee, daran dachte ich nicht und das muss man ja nicht so vereinbaren. Eher um zu verhindern, dass der Eigentümer den anderen von jetzt auf gleich vor die Tür setzen darf. Ich denke das ist die größte Sorge oder das größte Risiko des nicht-Eigentümers.

01.03.2021 12:37 • #334


T
Zitat von Karili:
Anspruch auf eine Ablösesumme für von ihr bezahlte Renovierungen/Einbauten? - Als Mieterin hätte sie das ja.


Kannst du bitte erläutern wie du das genau meinst?

01.03.2021 12:41 • #335


K
@Mia2

Genau wegen der Rechtsunsicherheit stehen viele Ehepaare nach langer Ehezeit jahrelang vor dem Scheidungsrichter. So werden RA reich, aber gewonnen ist in der Regel nichts und einst sich liebende Menschen hassen sich im Rosenkrieg, weil neben der emotionalen Verletzung zeitgleich die finanzielle Existenzsicherung oder Rache kommt. Das darf eigentlich nicht wahr sein!

Früher war es übrigens eher geregelt. Da wurde im gleichen sozialen Sektor geheiratet. Die Frau zog meistens zum Mann, brachte aber den Hausstand in Form einer Mtgifttruhe mit. Die Arbeit war klar durch das soziale Umfeld geregelt. Wer macht was in Garten, Haushalt, auf dem Hof. Erst später mit der industriellen Revolution verelendeten gerade Frauen, denn sie mussten neben der traditionellen Rolle als Hausfrau und Mutter noch Geld mit Fabrikarbeit oder Heimarbeit verdienen. Der Mutterschutz wurde übrigens von Bismarck eingeführt - und der war garantiert kein Feminist. Es ging hier darum dass sich die Frauen nicht zu Tode schuften und dabei vielleicht die Kinder verlieren.

Es hat diese finanziellen Verhandlungen zu allen Zeiten gegeben. Bis in die Anfang 70er Jahre achteten Eltern darauf, dass die Tochter einen Mann nahm, der sie versorgen konnte, und der Sohn eine Frau nahm, die dem Stand entsprach und so seine Karriere befördern konnte. Mitgift gab es da übrigens nach wie vor.

Heute hat sich mit Gesetzen zur Gleichberechtigung und der Verteilung der Hausarbeit und geteilter Elternzeit einiges verändert. Das heißt aber nicht, dass ein Partner ohne Netz in der Beziehung leben muss, weil das romantischer ist. Viele ältere Frauen stehen heute mit einer Minirente da, nicht nur weil sie vor der Ehe berufstätig waren und dann mit den Kindern Zuhause , sondern weil es als normal galt, dass sich die Frau bei Beginn der Ehe die Rentenansprüche auszahlen ließ, um die neue Küche zu kaufen... das ist der ungeregelte Käse vor dem man dann irgendwann steht. Es sei denn es gibt Verträge und die Abmachung, dem Zuhause bleibenden Partner ein Gehalt und Beiträge zu seiner Rente zu zahlen.

01.03.2021 12:43 • x 3 #336


K
@Toretto

Wenn ich als Mieterin Modernisierungen in der Wohnung durchführe, denen der Vermieter zustimmt, die er aber nicht bezahlt, z.B. Laminat, teure Duschtrennwand, Einbauküche in besondererem Küchengrundriss, dann würde die ich als Mieterin entweder von dem nachfolgenden Mieter einen Abstand verlangen - meist suchen Vermieter einen solchen Mieter auch gezielt, da sie der Modernisierung ja zugestimmt haben. Oder der Vermieter zahlt bei Auszug den Abstand, deklariert das Modernisierte nun als Wohnungsausstattung und vermietet teurer als bisher.

01.03.2021 12:48 • x 1 #337


T
Zitat von Karili:
@Toretto Wenn ich als Mieterin Modernisierungen in der Wohnung durchführe, denen der Vermieter zustimmt, die er aber nicht bezahlt, z.B. Laminat, teure Duschtrennwand, Einbauküche in besondererem Küchengrundriss, dann würde die ich als Mieterin entweder von dem nachfolgenden Mieter einen Abstand verlangen - meist ...


Das "kann" man so versuchen (klappt ja auch oft) aber einen rechtlichen Anspruch hat man darauf nicht, es sei denn es wurde mit dem Vermieter so vereinbart. Man "darf" lediglich die Umbauen gratis in der Wohnung lassen.

01.03.2021 12:51 • x 1 #338


K
Zitat von Toretto:
Das kann man so versuchen (klappt ja auch oft) aber einen rechtlichen Anspruch hat man darauf nicht, es sei denn es wurde mit dem Vermieter so vereinbart. Man darf lediglich die Umbauen gratis in der Wohnung lassen.


Das ist richtig. In der Regel übernimmt ein Nachmieter gut durchgeführte Modernisierungen aber, und sei es nur, um die Wohnung überhaupt zu bekommen. Ich bin in meine Wohnung umrenoviert gezogen, weil es nur so und nicht anders angeboten wurde. Hätte ein Vermieter bereits die Venylplatten verlegt, die Kacheln im Bad erneuert und dem Vermieter eine neue Dusche, Waschbecken und Anderes aus den Rippen geleiert, wäre ich glücklich gewesen. Die Renovierung war der Hammer und ich hätte lieber Abstand bezahlt.

01.03.2021 12:56 • x 1 #339


Mia2
Ja, sicher sollte es gut geregelt sein, vorallem wenn man eine Familie gruendet. Und sicher waere es schoen, wenn man im Falle einer Trennung keinen Rosenkrieg führen muss. Aber oft kommt es anders als man denkt. Wenn man aber als Paar beginnt, und der andere hat ein Haus z. Bsp.durch Lotto oder Erbschaft,dann wirklich zu denken. Oh, er wohnt jetzt kostenlos bei mir, das geht ja garnicht. Das faende ich schon schraeg. Da ist es besser, es kaufen sich beide zusammen ein Haus und teilen alles. Das ist fuer die Beziehung dann echt gesünder.

01.03.2021 12:57 • x 2 #340


T
Zitat von Mia2:
Oh, er wohnt jetzt kostenlos bei mir, das geht ja garnicht. Das faende ich schon schraeg.


Es gibt doch in dieser Konstellation zwei Partner; warum betrachtest du die Situation ausschließlich aus diesem Blickwinkel?
Könnte es nicht auch sein, dass sich der Partner, der dazuzieht freiwillig einen fairen Anteil dazugeben WILL? Eben weil dieser Partner weiterhin auf Augenhöhe sein will und nicht für lau - oder fürs kochen - leben will?

Generell: Ich lese hier viel von Abzocke, ausnehmen usw. wenn man es zunächst ergebnisoffen wagt in Richtung Mietanteil zu denken. Ist es nicht gerade Ausnehmen, wenn man gratis auf Kosten anderer lebt?
Und ich rede hier von Menschen, die grundsätzlich für ihr Geld arbeiten müssen. Keine Aristokraten nur hatte einer von beiden eben die finanziellen Mittel eine Immobilie abzuzahlen (warum auch immer).

01.03.2021 17:03 • x 2 #341


K
@Toretto

Dein Thread hat mir den Gedanken gefestigt, dass man in jedem Fall sehr klar trennen muss zwischen der für beide anfallenden täglichen Arbeit und Tätigkeiten, die de Wert der Immobilie für den Eigentümer mehrt.

Hat sie z.B. Spaß an der Gartenarbeit, legt tolle Beete an und pflegt einen Garten, der das äußere Erscheinungsbild des Hauses fördert, würde ich hier nicht mehr nur von ihrem Hobby sprechen. Dann müsste das Paar sich überlegen, wie es die Kosten für Pflanzen etc. aufteilt und ob die Wertsteigerung des Hauses durch den Garten mal durchgerechnet wird und sie dann entsprechend von der Wertsteigerung mitprofitiert.

01.03.2021 17:21 • x 1 #342


T
Zitat von Karili:
@Toretto Dein Thread hat mir den Gedanken gefestigt, dass man in jedem Fall sehr klar trennen muss zwischen der für beide anfallenden täglichen Arbeit und Tätigkeiten, die de Wert der Immobilie für den Eigentümer mehrt. Hat sie z.B. Spaß an der Gartenarbeit, ...


Genau solche Antworten finde ich hilfreich für einen Austausch und um andere Sichtweisen nachvollziehen zu können. Danke für deinen Kommentar

01.03.2021 18:19 • #343


Mia2
Ich glaube, wir reden echt aneinander vorbei. Ich glaube auch mit einem schoenen Garten wirst du nicht unbedingt eine hohe Wertsteigerung erhalten, eher eben mit einem neuen Dach. Einer kocht besonders gut, oder macht den Garten schoen, weil es eben schoen sein soll. Mancher zieht die Kinder mit 30 Std. gross, und macht Haushalt, Kochen und Garten. Und der Mann hat 12 Std. Dienste und ist dann auch platt, verdient dann aber mehr.Soll er dann die Kinder Versorgung bezahlen. Vielleicht waere es ein Weg, aber ich fuerchte, damit geht eine Beziehung noch schneller baden. Sicher kann der andere auch zahlen wollen. Vielleicht waere da auch ein Kurzurlaub schoener ab und an. Eines ist sicher Geiz und Aufrechnungen wird eine Ehe /Beziehung nicht gluecklich machen. Es geht nur Miteinander mit bißchen Augenhöhe. Ich denke, ein gemeinsames Aufbauen von allen ist am Ende fuer alle besser. Ich finde ihr denkt da wirklich zu extrem materialistisch. Aber vielleicht ist das auch heute fast normal. Setzt euch an einen Tisch, klärt eure Vorstellungen. Eines ist klar, wenn einer zu sehr drunter leidet, und der andere immer die Dollarzeichen im Auge hat, ist es frueher oder spaeter eh vorbei. Das ist nur meine Meinung. Alles Gute.

01.03.2021 18:44 • x 1 #344


T
Zitat von Mia2:
Eines ist sicher Geiz und Aufrechnungen wird eine Ehe /Beziehung nicht gluecklich machen. Es geht nur Miteinander mit bißchen Augenhöhe.


Da hast du meine volle Zustimmung.

Ich denke wie so oft gibt es nicht genau die eine richtige Lösung.

01.03.2021 18:50 • #345


A


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