Hallo liebe community,
ich habe mich nun auch hier angemeldet, um meine Erfahrungen mit euch zu teilen sowie etwas Trost und Unterstützung für meinen Trennungsprozess zu erhalten.
Konkret bin ich seit zwei Monaten alleine, nachdem sich mein Ex-Partner (+60) von mir (+55) nach neunjähriger Beziehungsdauer getrennt hat. Der Trennungsgrund war wohl keine andere Frau, sondern sagen wir einmal ein 'Projekt', das er schlussendlich nun doch ohne mich verwirklichen möchte.
Ich möchte jetzt hier in einem etwaigen Austausch mit euch aber gar nicht so sehr auf den Anlass der Trennung als vielmehr auf die Bewältigung derselben sowie - wenn es sich hier so ergibt - auch auf die tatsächlichen Gründe und die ehemalige Qualität der Beziehung eingehen.
Was die Trennung anbelangt, so habe ich mich bislang fast schon 'vorbildlich' verhalten. Soll heissen, dass ich diese direkt akzeptiert, nicht diskutiert, gebettelt oder anderweitig versucht hätte, ihn von seinem Entschluss abzubringen. Stattdessen habe ich ihn recht schnell darum gebeten, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen, was er widerstrebend getan hat. Sein endgültiger Auszug wird wohl Mitte Oktober sein und bis dahin muss ich damit leben, dass hier noch seine Möbel und auch sonstigen Sachen stehen.
Ich halte seit seinem Auszug eine konsequente Kontaktsperre ein, alleine aus Selbstschutz, weil mich alles andere sehr wahrscheinlich ziemlich mitnehmen würde.
Das habe ich zum Beispiel daran gemerkt, dass ich wieder völlig 'out of order' war, wenn er sich - was zweimal vorgekommen ist - doch bei mir gemeldet hat, weil er mich gerne gesehen hätte.
Beide Anfragen habe ich abgelehnt, da ich befürchtete, dass es ihm lediglich darum gehen könnte, sicher zu gehen, dass er mich nach wie vor wieder haben könnte, sofern er das nur wollte. Doch selbst bei den rein sachlichen Mitteilungen per E-Mail zur Organisation notwendiger Angelegenheiten nimmt es mich immer sehr mit, von ihm zu lesen.
Obwohl ich mir selbst immer wieder sage, dass ich eventuell ihn, aber keineswegs die Beziehung, so wie sie die letzten Jahre lief, zurückhaben möchte, schreit mein Herz dagegen und schmerzt selbst
jetzt nach zwei Monaten noch immer so, als gäbe es diese Vernunftsgründe gar nicht.
Ich lenke mich ansonsten ab, gehe unter Leute, auch wenn mir gar nicht danach ist, übe weiter meine Hobbies aus, doch kaum etwas macht mir noch wirklich Freude. Extrem ist vor allen Dingen auch mein Schlaf, der nach zweimonatiger Trauer weiterhin so grottenschlecht ist, dass ich oft mitten in der Nacht mit dem Gefühl aufwache, dass eine zwei Zentner schwere Bleiplatte auf meinem Brustkorb liegt und ich deswegen keine Luft mehr bekomme. Morgen wache ich gerädert auf und schleppe mich zur Arbeit, wo ich mal mehr, mal weniger abgelenkt bin von meinem Schmerz.
Trotz all der Dinge, die ich mache, hat mein Selbstwertgefühl enorm gelitten, so dass ich momentan auch keine Zukunftsperspektiven mehr erkennen kann - weder (in ferner Zukunft) hinsichtlich eines neuen Partners noch anderweitig.
Über Rückmeldungen zu meinem sicherlich sehr banalen 'Fall', gerade auch was Tipps zum besseren Schlafen (Aber Achtung: Von Baldriantee bis Meditation habe ich alles durch, Chemie möchte ich nicht nehmen), zur Dauer des Liebeskummerschmerzes sowie zu euren Erfahrungen mit dem ganzen Trennungsübel und-Drama würde ich mich sehr freuen.
Unter Umständen ergibt sich hier ja ein Austausch, der allen Beteiligten etwas gibt und weiterhilft.
Ich bin selbstverständlich gerne bereit, mich auch in den anderen Strängen zu beteiligen.
Bis dahin,
MissGalaxie
18.09.2020 14:17 •
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