Ich habe das hier erst in einem anderen Forum gepostet, weil es mir wirklich wichtig wäre, mal die Meinung von Leuten zu hören, die sich vielleicht in genau dersselben Situation befinden/befanden. Dummerweise war das ein Forum, in dem man generell kaum Antworten bekommt. daher hier also noch mal. Ich will den Text nicht neu schreiben. Auch wenn er jetzt nicht ganz spontan verfasst wurde, drückt er genau das aus, was in meinem Kopf und Herz gerade passiert. Tut mir auch Leid, dass es ein so langer Text ist. Würde euch auf jeden Fall bitten, nur zu antworten, wenn ihr sowas wirklich vielleicht auch kennt und nachempfinden könnt. und vor allem frei von irgendwelchen persönlichen Urteilen antworten könnt. Danke schonmal vorab.
Ich bin seit über 1,5 Jahren unglücklich in einen Mann verliebt und hab mittlerweile gar keine Kraft mehr dafür, irgendwie noch gegen den Liebeskummer anzukämpfen. Seit Monaten lasse ich es sozusagen nur noch so dahinlaufen und versuche einfach damit zu leben, nehme es halt hin wie es ist. Obwohl ich das eigentlich nicht will, es mich wahnsinnig belastet und ich einfach nur endlich wieder zufrieden und unbeschwert sein will. Ich weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. Weiß nur noch, dass es toll war, als ich Anfang letzten Jahres noch endlich mal richtig glücklich und zufrieden in meinen neuen Job gestartet bin. Fühlte mich so stark, entspannt und einfach im Einklang mit allem um mich herum. Ich hab solche Momente auch jetzt wohl noch. Gestern Mittag gab es z.B. eine Sache, über die ich mich so totlachen musste. Das tat so gut und ich war selbst sprachlos darüber, wie ich mich über eine solche Kleinigkeit das Lachen können so gefreut hab. Danach ist man halt aber dann doch immer wieder schnell zurück in der Realität. Eigentlich gebe ich nie auf, aber durch diese Situation merke ich, wie ich wahrscheinlich an meine äußerste Schmerzgrenze komme und die Kraft jetzt einfach voll ausgekostet ist.
Nachdem das anfängliche Kennenlernen mit ihm wirklich schön war und ich denke beide Parteien gerne miteinander zutun hatten, ging es total bergab. Missverständnisse, Diskussionen/Vorwürfe über Whatsapp, Kommunikationsprobleme, einige Kontaktabbrüche. Ich denke wir haben schon immer wieder versucht noch mal so gut wie anfangs miteinander auszukommen, aber irgendwann war der Wurm halt einfach drin und es ging nicht mehr. Mich haben meist die gemischten Signale von ihm total fertig gemacht, ich konnte nie genau sagen woran ich bin. Zusätzlich die schmerzvolle Tatsache, dass für mich wahrscheinlich im Grunde kein Platz in seinem Leben wäre. Ebenso waren es die Situationen, in denen ich genau merkte, dass er in diesem bestimmten Moment nichts mit mir zu tun haben wollte, aber es mir nie direkt sagte. Außerdem die Angst mich jemandem zu öffnen, der mich vielleicht nur wieder verletzt. Das Risiko erschien mir vor allem anfangs sehr groß, vorübergehend hatte ich es abgelegt, dann fing es wieder an, als er begann mir gemischte Signale zu senden. Das teilweise zu meinen Schwierigkeiten.
Worum es eigentlich geht: ich vermisse ihn. Es ist nicht so, dass ich nicht auch Ablenkung hätte. Aber im Unterbewusstsein ist er immer da. Mein Herz sagt, sprich mit ihm. Er fehlt dir. Du bist zu oft am Weinen, denkst ständig an ihn. Kürzlich habe ich hier mal mit anderen Usern darüber geschrieben, dass es nach solch einer Situation ja erstmal sinnvoll wäre, ganz neu zu starten. Sich neu kennenzulernen, einfach zu schauen, dass man alte Fehler sozusagen wieder gutmachen kann. Und dann erstmal langsam zu schauen und es einfach auf einen zukommen zu lassen und es zu nehmen, wie es kommt. Mein Problem ist, ich wüsste gar nicht wie ich ihn ansprechen oder ihm das beibringen sollte. Oder ob ich überhaupt sprechen und nicht lieber schreiben sollte. Und dann? Was sagen/schreiben? Um ein Gespräch bitten, ganz förmlich? Oder einfach fragen, ob man mal entspannt wieder bei einem Kaffee quatschen kann? Oder ganz anders? Gar nicht andeuten, dass ich die Sache inzwischen ganz locker sehe? Dass es mir erstmal ums Komplikationen beseitigen ginge? Oder das doch gleich offen auf den Tisch legen? Oder doch gsr nichts sagen? Dann kommt direkt wieder die Angst auf. Weil man ja so oft abgelehnt wurde. Ich weiß gar nicht, was ich jemals bei ihm richtig oder falsch gemacht habe. Deswegen wüsste ich gar nicht, wie ich auf ihn zugehen sollte. Ob überhaupt ein unverbindlicher Umgang für ihn ok oder selbst das zu viel wäre. Außerdem ist mein Herz oft der Part, der mich daran erinnert, dass er halt vielleicht doch der zurückhaltende ist, von dem er mir mal erzählt hatte. Oder, dass er vielleicht denkt, ich würde ihn auch gar nicht mehr in meinem Leben wollen. Mein Herz versucht mir eben immer wieder einzureden, dass es bestimmt immer Gründe für seine Art gab.
Der Kopf sagt: Lass das alles, ertrag den Schmerz. Irgendwann vergeht es vielleicht doch. Und es tut ja sowieso weh. Ob es nun weh tut, weil du ihn vermisst oder ob es weh tut, weil er dich wieder abweist, ist im Grunde egal. Von beiden Schmerzen ist ersterer erträglicher, weil du dich an den die letzten Monate gewöhnt hast.
Mein Kopf sagt, dass er mir eigentlich nie richtig gezeigt hat, dass es ihm wichtig ist, mich in seinem Leben zu haben. Bzw. dass es manchmal so, und manchmal so war. Der Kopf erinnert mich daran, dass ich nie klare Ansagen bekommen und auch zum Schluss nur einen kommentarlosen Kontaktabbruch Wert war. Jedesmal wenn mein Herz wieder schwach wird, weil ich irgendwo seinen Namen höre oder lese, ihn sehe oder an ihn denke, weil ich den ganzen Tag im selben Haus sitze wie er, oder wenn ich an unser wirklich schönes und entspanntes Kennenlernen zurückdenke, kommt der Kopf wieder an und erinnert mich daran, dass ich inzwischen Luft für ihn bin. Dass es ist, als würde ich schlagartig nicht mehr für ihn existieren und ihm das auch völlig egal ist. Dann sagt der Kopf zum Herz wieder und du Dummerchen vermisst ihn weiterhin. Jedesmal wenn ich ihn sehe wird mir klar, dass es mir weh tut und ihm nicht. Für ihn bin ich irrelevant, Zeitverschwendung, nichts anderes als andere Kollegen. Das ist das, was der Kopf sagt, weil der Kopf die Fakten sieht. Von ihm kommt kein einziges Zeichen mehr. Kontaktabbruch und das wars. Würde da wenigstens irgendwann mal hin und wieder auch nur ein kleinstes Zeichen seinerseits kommen, wäre es ja verständlich, dass das Herz nicht locker lassen kann. Und dann würde ich auch denken, ok, nimm vielleicht doch noch mal den Mut zusammen. Aber wie gesagt ist es, als hätten wir uns für ihn nie gekannt. Und es tut weh (ich weiß ich wiederhole mich), wenn es dir selbst so unglaublich schwer fällt und man sich fragt, wie es für die andere Person so einfach sein kann. Und dann fällt einem ein, dass man ja immer selbst diejenige war, die wieder einen Schritt auf ihn versucht hatte zu zu machen. Das ist wohl das schlimmste und schmerzhafteste an der Sache. Dass es immer wieder einseitig war. Weil man sich dann fragt, ob es wirklich so war, dass am Anfang von beiden Seiten Sympathie da war. Oder ob man sich das nicht nur eingebildet hat.
Wenn ich ihm sagen würde, Hey, pass auf, lass uns einfach wieder locker und entspannt ohne Druck wie am Anfang miteinander umgehen, würde er mir kein Wort glauben. Wahrscheinlich würde er nicht mal reagieren. Oder ich würde wieder eine kurze Antwort bekommen, damit wenigstens geantwortet wurde. Ich hätte sogar die Sorge, ihm schon damit zu nahe zu treten. Es würde Ablehnung kommen. Und der Kopf sagt dann, hab Stolz. Mach dich nicht zum Idioten. Aber dann mischt sich halt wieder das Herz ein, das einfach leidet, weil es ihn liebt und vermisst Und weil mein Herz immer noch vielmehr seine ganzen guten Seiten sieht, anstatt dem, was vorgefallen ist und mich verletzt hat. Ich denke manchmal, das ist der Unterschied zwischen ihm und mir. Ich hab sch. gebaut, ihm blöde Dinge an den Kopf geknallt, war oft nicht perfekt. Und er sieht wahrscheinlich nur noch das, verbindet nur noch das mit mir. Trotz allem, was von ihm kam und mich verletzt hat, sehe ich immer noch in erster Linie den wundervollen Menschen, der mir fehlt. Und denke so oft daran, wie er es anfangs monatelang mal hier mal da geschafft hat mich zum lächeln zu bringen, wie wir Spaß hatten oder was er so getan hat, was bei mir einfach unglaublich positiv ankam. Wovon er gar nichts weiß. Er wusste nie weil ich ihm das nie gesagt habe und mir das auch erst spät selbst bewusst wurde dass er einige Dinge getan hat, die ich sonst noch nie bei einem Mann kennengelernt habe, und somit erst durch ihn gemerkt habe, wie sehr ich diese Dinge mag. In welcher Form auch immer ich würde ihn so gerne wieder in meinem Leben haben. Das ist alles. Ich wäre damit zufrieden, wenn wir uns einfach wieder verstehen würden. Weil das immernoch besser ist, als sich gegenseitig wie Luft zu behandeln. Aber offenbar sehe das nur ich so. Und daher steht einfach die Kopfentscheidung gerade der Herzentscheidung so sehr im Weg. Ich will und muss mich niemandem aufdrängen.
Wenn jemand ähnliches kennt, würde ich mich sehr über Austausch freuenoder TippsAnregungenWürdet ihr Kopf oder Herz entscheiden lassen? Was wäre richtig?
22.11.2018 21:31 •
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