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Kopf oder Herz entscheiden lassen?

H
Ich habe das hier erst in einem anderen Forum gepostet, weil es mir wirklich wichtig wäre, mal die Meinung von Leuten zu hören, die sich vielleicht in genau dersselben Situation befinden/befanden. Dummerweise war das ein Forum, in dem man generell kaum Antworten bekommt. daher hier also noch mal. Ich will den Text nicht neu schreiben. Auch wenn er jetzt nicht ganz spontan verfasst wurde, drückt er genau das aus, was in meinem Kopf und Herz gerade passiert. Tut mir auch Leid, dass es ein so langer Text ist. Würde euch auf jeden Fall bitten, nur zu antworten, wenn ihr sowas wirklich vielleicht auch kennt und nachempfinden könnt. und vor allem frei von irgendwelchen persönlichen Urteilen antworten könnt. Danke schonmal vorab.

Ich bin seit über 1,5 Jahren unglücklich in einen Mann verliebt und hab mittlerweile gar keine Kraft mehr dafür, irgendwie noch gegen den Liebeskummer anzukämpfen. Seit Monaten lasse ich es sozusagen nur noch so dahinlaufen und versuche einfach damit zu leben, nehme es halt hin wie es ist. Obwohl ich das eigentlich nicht will, es mich wahnsinnig belastet und ich einfach nur endlich wieder zufrieden und unbeschwert sein will. Ich weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. Weiß nur noch, dass es toll war, als ich Anfang letzten Jahres noch endlich mal richtig glücklich und zufrieden in meinen neuen Job gestartet bin. Fühlte mich so stark, entspannt und einfach im Einklang mit allem um mich herum. Ich hab solche Momente auch jetzt wohl noch. Gestern Mittag gab es z.B. eine Sache, über die ich mich so totlachen musste. Das tat so gut und ich war selbst sprachlos darüber, wie ich mich über eine solche Kleinigkeit das Lachen können so gefreut hab. Danach ist man halt aber dann doch immer wieder schnell zurück in der Realität. Eigentlich gebe ich nie auf, aber durch diese Situation merke ich, wie ich wahrscheinlich an meine äußerste Schmerzgrenze komme und die Kraft jetzt einfach voll ausgekostet ist.

Nachdem das anfängliche Kennenlernen mit ihm wirklich schön war und ich denke beide Parteien gerne miteinander zutun hatten, ging es total bergab. Missverständnisse, Diskussionen/Vorwürfe über Whatsapp, Kommunikationsprobleme, einige Kontaktabbrüche. Ich denke wir haben schon immer wieder versucht noch mal so gut wie anfangs miteinander auszukommen, aber irgendwann war der Wurm halt einfach drin und es ging nicht mehr. Mich haben meist die gemischten Signale von ihm total fertig gemacht, ich konnte nie genau sagen woran ich bin. Zusätzlich die schmerzvolle Tatsache, dass für mich wahrscheinlich im Grunde kein Platz in seinem Leben wäre. Ebenso waren es die Situationen, in denen ich genau merkte, dass er in diesem bestimmten Moment nichts mit mir zu tun haben wollte, aber es mir nie direkt sagte. Außerdem die Angst mich jemandem zu öffnen, der mich vielleicht nur wieder verletzt. Das Risiko erschien mir vor allem anfangs sehr groß, vorübergehend hatte ich es abgelegt, dann fing es wieder an, als er begann mir gemischte Signale zu senden. Das teilweise zu meinen Schwierigkeiten.

Worum es eigentlich geht: ich vermisse ihn. Es ist nicht so, dass ich nicht auch Ablenkung hätte. Aber im Unterbewusstsein ist er immer da. Mein Herz sagt, sprich mit ihm. Er fehlt dir. Du bist zu oft am Weinen, denkst ständig an ihn. Kürzlich habe ich hier mal mit anderen Usern darüber geschrieben, dass es nach solch einer Situation ja erstmal sinnvoll wäre, ganz neu zu starten. Sich neu kennenzulernen, einfach zu schauen, dass man alte Fehler sozusagen wieder gutmachen kann. Und dann erstmal langsam zu schauen und es einfach auf einen zukommen zu lassen und es zu nehmen, wie es kommt. Mein Problem ist, ich wüsste gar nicht wie ich ihn ansprechen oder ihm das beibringen sollte. Oder ob ich überhaupt sprechen und nicht lieber schreiben sollte. Und dann? Was sagen/schreiben? Um ein Gespräch bitten, ganz förmlich? Oder einfach fragen, ob man mal entspannt wieder bei einem Kaffee quatschen kann? Oder ganz anders? Gar nicht andeuten, dass ich die Sache inzwischen ganz locker sehe? Dass es mir erstmal ums Komplikationen beseitigen ginge? Oder das doch gleich offen auf den Tisch legen? Oder doch gsr nichts sagen? Dann kommt direkt wieder die Angst auf. Weil man ja so oft abgelehnt wurde. Ich weiß gar nicht, was ich jemals bei ihm richtig oder falsch gemacht habe. Deswegen wüsste ich gar nicht, wie ich auf ihn zugehen sollte. Ob überhaupt ein unverbindlicher Umgang für ihn ok oder selbst das zu viel wäre. Außerdem ist mein Herz oft der Part, der mich daran erinnert, dass er halt vielleicht doch der zurückhaltende ist, von dem er mir mal erzählt hatte. Oder, dass er vielleicht denkt, ich würde ihn auch gar nicht mehr in meinem Leben wollen. Mein Herz versucht mir eben immer wieder einzureden, dass es bestimmt immer Gründe für seine Art gab.

Der Kopf sagt: Lass das alles, ertrag den Schmerz. Irgendwann vergeht es vielleicht doch. Und es tut ja sowieso weh. Ob es nun weh tut, weil du ihn vermisst oder ob es weh tut, weil er dich wieder abweist, ist im Grunde egal. Von beiden Schmerzen ist ersterer erträglicher, weil du dich an den die letzten Monate gewöhnt hast.
Mein Kopf sagt, dass er mir eigentlich nie richtig gezeigt hat, dass es ihm wichtig ist, mich in seinem Leben zu haben. Bzw. dass es manchmal so, und manchmal so war. Der Kopf erinnert mich daran, dass ich nie klare Ansagen bekommen und auch zum Schluss nur einen kommentarlosen Kontaktabbruch Wert war. Jedesmal wenn mein Herz wieder schwach wird, weil ich irgendwo seinen Namen höre oder lese, ihn sehe oder an ihn denke, weil ich den ganzen Tag im selben Haus sitze wie er, oder wenn ich an unser wirklich schönes und entspanntes Kennenlernen zurückdenke, kommt der Kopf wieder an und erinnert mich daran, dass ich inzwischen Luft für ihn bin. Dass es ist, als würde ich schlagartig nicht mehr für ihn existieren und ihm das auch völlig egal ist. Dann sagt der Kopf zum Herz wieder und du Dummerchen vermisst ihn weiterhin. Jedesmal wenn ich ihn sehe wird mir klar, dass es mir weh tut und ihm nicht. Für ihn bin ich irrelevant, Zeitverschwendung, nichts anderes als andere Kollegen. Das ist das, was der Kopf sagt, weil der Kopf die Fakten sieht. Von ihm kommt kein einziges Zeichen mehr. Kontaktabbruch und das wars. Würde da wenigstens irgendwann mal hin und wieder auch nur ein kleinstes Zeichen seinerseits kommen, wäre es ja verständlich, dass das Herz nicht locker lassen kann. Und dann würde ich auch denken, ok, nimm vielleicht doch noch mal den Mut zusammen. Aber wie gesagt ist es, als hätten wir uns für ihn nie gekannt. Und es tut weh (ich weiß ich wiederhole mich), wenn es dir selbst so unglaublich schwer fällt und man sich fragt, wie es für die andere Person so einfach sein kann. Und dann fällt einem ein, dass man ja immer selbst diejenige war, die wieder einen Schritt auf ihn versucht hatte zu zu machen. Das ist wohl das schlimmste und schmerzhafteste an der Sache. Dass es immer wieder einseitig war. Weil man sich dann fragt, ob es wirklich so war, dass am Anfang von beiden Seiten Sympathie da war. Oder ob man sich das nicht nur eingebildet hat.

Wenn ich ihm sagen würde, Hey, pass auf, lass uns einfach wieder locker und entspannt ohne Druck wie am Anfang miteinander umgehen, würde er mir kein Wort glauben. Wahrscheinlich würde er nicht mal reagieren. Oder ich würde wieder eine kurze Antwort bekommen, damit wenigstens geantwortet wurde. Ich hätte sogar die Sorge, ihm schon damit zu nahe zu treten. Es würde Ablehnung kommen. Und der Kopf sagt dann, hab Stolz. Mach dich nicht zum Idioten. Aber dann mischt sich halt wieder das Herz ein, das einfach leidet, weil es ihn liebt und vermisst Und weil mein Herz immer noch vielmehr seine ganzen guten Seiten sieht, anstatt dem, was vorgefallen ist und mich verletzt hat. Ich denke manchmal, das ist der Unterschied zwischen ihm und mir. Ich hab sch. gebaut, ihm blöde Dinge an den Kopf geknallt, war oft nicht perfekt. Und er sieht wahrscheinlich nur noch das, verbindet nur noch das mit mir. Trotz allem, was von ihm kam und mich verletzt hat, sehe ich immer noch in erster Linie den wundervollen Menschen, der mir fehlt. Und denke so oft daran, wie er es anfangs monatelang mal hier mal da geschafft hat mich zum lächeln zu bringen, wie wir Spaß hatten oder was er so getan hat, was bei mir einfach unglaublich positiv ankam. Wovon er gar nichts weiß. Er wusste nie weil ich ihm das nie gesagt habe und mir das auch erst spät selbst bewusst wurde dass er einige Dinge getan hat, die ich sonst noch nie bei einem Mann kennengelernt habe, und somit erst durch ihn gemerkt habe, wie sehr ich diese Dinge mag. In welcher Form auch immer ich würde ihn so gerne wieder in meinem Leben haben. Das ist alles. Ich wäre damit zufrieden, wenn wir uns einfach wieder verstehen würden. Weil das immernoch besser ist, als sich gegenseitig wie Luft zu behandeln. Aber offenbar sehe das nur ich so. Und daher steht einfach die Kopfentscheidung gerade der Herzentscheidung so sehr im Weg. Ich will und muss mich niemandem aufdrängen.

Wenn jemand ähnliches kennt, würde ich mich sehr über Austausch freuenoder TippsAnregungenWürdet ihr Kopf oder Herz entscheiden lassen? Was wäre richtig?

22.11.2018 21:31 • #1


N
Liebe Himmelblau, Dein Kopf ist voll von Annahmen und Vermutungen, was passieren könnte, wenn Du nochmal auf ihn zugehst. Genau das ist das Problem: Es sind Annahmen und Vermutungen. Mehr nicht! Trotzdem lässt Du Dich von diesen steuern und leidest dabei. - In meinen Augen hast Du deshalb nur zwei Möglichkeiten:
Entweder Du schließt mit der Geschichte ab und schlägst ein neues Kapitel auf oder Du gehst tatsächlich noch ein Mal auf ihn zu! Ganz ehrlich? Was hast Du zu verlieren? Schlimmer als jetzt kann es doch gar nicht mehr werden, oder?
Du musst Dich ihm ja gar nicht direkt offenbaren. Es reicht doch, wenn Du ihm sagst oder schreibst, dass Du die Situation, wie sie jetzt ist, unschön findest und Du das gerne aus der Welt schaffen würdest. Wenn er darauf positiv reagiert, prima! Wenn er es ablehnt, hast Du eine endgültige Antwort und kannst anfangen abzuschließen, ohne Dein Gesicht verloren zu haben.

22.11.2018 22:21 • x 3 #2


A


Kopf oder Herz entscheiden lassen?

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H
Vielen Dank für deine liebe Antwort Ninka.

Du hast schon recht, im Grunde sind es zu einem großen Teil Vermutungen, die das Chaos in mir verursachen. Und wie gesagt, in erster Linie sehe ich in ihn ja auch den Mann, der mir gut tut/getan hat. Was sicher daran liegt, dass ich meist versuche das Gute in jedem zu sehen. Ich bin nicht nachtragend. Aber Prinzipien und verletzte Gefühle habe ich. Meine Vermutungen sind einfach nicht grundlos. Rückblickend war immer ich diejenige, die nach den Kontaktabbrüchen versucht hat, auf ihn zu zugehen. Der komplette Kontaktabbruch wäre ziemlich sicher schon viel früher gekommen, wenn ich es nicht immer wieder noch mal versucht hätte. Ich dachte mir halt immer, er ist mir wichtig, ich versuchs noch mal, ich war ja auch nicht ganz unschuldig an der Situation. Von ihm? Nichts. Nie. Eher Ablehnung, keine Zeit, viel zu tun (was okay ist, wenn es denn stimmt)...könnte nich mehr aufzählen. Und da bin ich ihn ja nicht mal böse. Nur frag ich mich, welche gute Beziehung, Freundschaft, zwischenmenschliches Verhältnis welcher Form auch immer denn darauf basiert, dass immer nur einer zeigt, dass das Verhältnis ihm etwas bedeutet? Zum Schluss der wortlose Kontaktabbruch, an genau dem Punkt, an dem ich dachte wir kriegen es vielleicht hin und wieder langsam anzunähern. Vielleicht war es aber auch nur einfach doch falsch, im mein Gefühle persönlich mitzuteilen. Man könnte vermuten, ihn hat genau das in die Flucht geschlagen letztendlich. Das geht mir halt einfach durch den Kopf und überschattet wire gesagt, dass das Herz ihn vermisst und es noch mal versuchen will.

Ich bin eigentlich der Meinung der letztendliche Bruch und Abstand könnte uns auch gut getan haben. Vielleicht könnte man jetzt wieder gelassen und so wie anfangs miteinander umgehen. Wie ich sagte - neu kennenlernen.

Egal, wie ich es drehe und wende. Du hast schon recht. Es gibt zwei Möglichkeiten. Endgültig abhaken oder Prinzipien beiseite, auf das Herz hören (und ich bin eigentlich auch kein Kopfmensch, wenn es um Gefühle geht) und ihn mal ansprechen oder anschreiben. So wie du vorschlägst, würde ich das wohl auch machen wollen. Einfach ganz unkomplizierte Worte wählen, genauso, wie ich mir das Verhältnis auch in Zukunft wünschen würde. Ohne selbst auf mich Druck auszuüben.

Werde wohl mal in mich gehen müssen die nächsten Tage um mir zu überlegen, was mir wichtig ist. Oder spontan nach Tageslaune entscheiden. Wäre vielleicht sogar besser manchmal. Bei anderen Kollegen zerbreche ich mir ja auch nicht den Kopf, wann und wie ich sie anspreche. Und bei denen ist es mir auch egal, wenn sie mir nicht auf meine Mails antworten. Vielleicht sollte ich mal so anfangen zu denken.

23.11.2018 07:32 • x 1 #3


N
Zitat von Himmelblau_:
Ich dachte mir halt immer, er ist mir wichtig, ich versuchs noch mal, ich war ja auch nicht ganz unschuldig an der Situation. Von ihm? Nichts. Nie. Eher Ablehnung, keine Zeit,


Wenn Du es wirklich schon des Öfteren erfolglos probiert hast, warum hältst Du dann so krampfhaft an ihm fest? Was ist das, was Dich so an ihn bindet? Ist das wirklich nur Liebe? Verstehe mich nicht falsch, wenn ich NUR Liebe schreibe. Liebe ist etwas Großartiges! Ich möchte nur Deinen Blickwinkel auf etwas Anderes richten. - Ich habe sehr lange an meiner ersten großen Liebe gehangen, bis mir irgendwann klar war, dass ich einem Phantom hinterherjage. Dass es das, was ich mir jahrelang eingebildet habe, so gar nicht gegeben hat. Ich habe diesen Mann einfach nur verherrlicht.

Zitat von Himmelblau_:
Und bei denen ist es mir auch egal, wenn sie mir nicht auf meine Mails antworten. Vielleicht sollte ich mal so anfangen zu denken


Es wäre toll, wenn Du dahin kommen würdest. Eventuell spürt er nämlich, dass Du von ihm nicht loskommst, auch wenn Du das zu verbergen versuchst.

Ich würde mich freuen, wenn Du bei Gelegenheit nochmal schreiben würdest, wie es weitergegangen ist!

Liebe Grüße

23.11.2018 12:26 • x 1 #4


H
Ich würde nicht sagen, dass ich krampfhaft an ihm festhalte. Wenn ich könnte, würde ich mich gerne wieder für andere Männer öffnen können. Versuche das ja auch, versuche ihnen eine Chance zu geben, habe Dates...nur springt da einfach nicht der Funke über. Auch wenn die Männer total nett, sympatisch und gutaussehend sind.

Um deine Frage zu beantworten, was mich an ihn bindet. Ich habe mir im Laufe des letzten Jahres auch mal überlegt, warum ich ihn nicht abhaken kann. Da ich all meine Verhaltensweisen generell immer hinterfrage, habe ich mir auch die Gedanken gemacht, ob ich ihn im Vergleich zu anderen Männer nicht einfach nur idealisiere. Allerdings tue ich genau das nicht. Würde mich jemand fragen, ob alles an ihm absolut perfekt und traumhaft ist, würde ich nein sagen. Ich meine, optisch entspricht er absolut meinem Traummann. Charakterlich bringt er die Dinge mit, die ich mir bei einem Traummann vorstelle. Zudem war von Anfang an seine warme Art/Ausstrahlung und die Tatsache, dass ich mich wohl in seiner Gegenwart fühle, ausschlaggebend. Ich verherrliche ihn nicht und denke, dass das sogar der Knackpunkt ist. Ich kann mich bestens über ihn aufregen, habe ich im Laufe der Zeit, in der wir uns kennen, hin und wieder festgestellt. Ich kann manches Verhalten absolut nicht nachvollziehen, wie z.B. sich einfach kommentarlos von jemandem zurückzuziehen. Macht man einfach nicht, finde ich in jeder Konstellation einfach nicht ok. Er hat mir schon so die ein oder andere Macke an sich gezeigt, die ich nicht prickelnd finde. Perfekt ist er definitiv nicht (wie natürlich keiner, wie auch ich nicht. Ich weiß ganz genau, dass ich mich auch nicht immer von meiner Schokoladenseite bei ihm gezeigt habe und würde wetten, es gibt Dinge an mir, die er auch als nicht perfekt einstufen würde). Das ist aber eben der Punkt. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich schon immer sehr wählerisch bin bei Männern. Wenn nicht mehr oder weniger sofort der erste Funke überspringt, will ich dem meist gar keine weiteren Chancen geben. Und leider bin ich immer schnell damit zu sagen den will ich nicht, der passt nicht zu mir, weil halt ein paar Kleinigkeiten nicht stimmen. War bei all denjenigen Männern so, mit denen ich in der Vergangenheit Dates hatte, aber nichts daraus zustande kam. Bei ihm ist es - und das hat mich einfach von selbst von Anfang an überrascht - dass ich sage, genau die Tatsache, dass er nicht perfekt ist, finde ich perfekt. Und ich wöllte auch gar nicht, dass er anders ist, als er ist. Und dann denke ich einfach so sollte es ja im Optimalfall auch sein, wenn ernste langfristige Beziehungen zustande kommen - dass man die Person mit ihren Macken einfach immer noch toller findet, als die anderen. Die Frage ist, ob mir sowas halt noch mal passiert. Das ist sicher ein Punkt, warum ich es nicht abhaken kann. Zudem bringt er halt neben seinen Kanten (und sicher hat er ja auch noch welche, die ich gar nicht kenne) einfach wie gesagt Dinge mit, die ich mir bei einem richtig tollen Mann vorstelle. Ich denke das sind für mich die Gründe, warum ich immer wieder über die Tatsache hinwegsehen will, dass irgendwann nur noch ich immer wieder Kontaktversuche gestartet habe. Anfangs war das ja komplett anders...anfangs war er sowas von (nicht unangenehm) offensiv bei mir, dass ich ihm nicht mal recht glauben konnte, als er meinte er sei schüchtern und zurückhaltend bei Frauen.

Naja...ich kann mich nie kurzfassen - entschuldige. Ich denke, das mit dem gelassen auf ihn zugehen werde ich schon hinkriegen. Da hat mir unsere kurze Unterhaltung hier jetzt schon geholfen. Wahrscheinlich ist das auch einfach nur eine Kopfsache, merke ich gerade. Ich habe meine kleine Vorgeschichte mit ihm, die ihn einfach von anderen Kollegen unterscheidet, aber ich glaube, wenn ich noch mal auf ihn zugehen sollte, werde ich mir einfach sagen er ist NICHT anders als andere und die Vorgeschichte spielt jetzt KEINE Rolle. Ich muss mir das ein paar Mal sagen und dann wird das schon. Immerhin ist der Unterschied jetzt, dass ich mir selbst gar keinen Druck mehr machen will. Ich will, dass wir uns einfach wieder so gut verstehen wie anfangs, miteinander lachen können. Die letzten Male, als ich immer wieder auf ihn zugegangen bin, war es anders. Da hatte ich mir selbst schon richtig den Druck gemacht, dass das mit uns unbedingt ernst werden muss. Daher hatte der Kontaktabbruch vielleicht jetzt auch was gutes - dass ich nämlich festgestellt habe, dass es noch wesentlich schlimmer sein kann, als nicht mit ihm zusammen zu sein. Nämlich ihn gar nicht in meinem Leben zu haben. Also lieber befreundet sein, als gar nichts, denke ich mir mittlerweile.

Also wie gesagt, muss mal ein bisschen in mich gehen. Nutze das Wochenende für mich und meine Gedanken und berichte dir dann sehr gerne mal. Danke dir auf jeden Fall!

23.11.2018 13:41 • x 1 #5


H
Hallo Ninka,

du sagtest, ich solle mal berichten. Das mache ich hiermit

Hatte ihn dann letzten Montag direkt angeschrieben und gefragt ob wir uns mal wieder sehen wollen, weil es schon so lange keinen Kontakt gab und ich das echt schade finde. Er hatte zugesagt und dann haben wir uns gestern Nachmittag bei uns im Firmengebäude noch auf einen Kaffee getroffen (was auch in diesem Fall total okay war, da Freitagnachmittags dort sowieso kaum einer mehr unterwegs ist).

Muss sagen, für mein Empfinden war es wirklich ein erfolgreiches Kaffeedate. Es war einfach nicht, wie unsere letzten Treffen, mit...naja...so einer Art Nervenkitzel/Druck verbunden. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Sicher lässt er mich weiterhin nicht kalt. Ich dachte mir danach auch wieder, wie kann es sein, dass der Kerl so toll ist Aber es war einfach entspannt und locker, wir hatten durchweg etwas zu quatschen, keine unangenehmen Gesprächspausen, auch mal ein Lächeln zwischendurch, wir haben uns wie gehabt gut verstanden und in dem Sinne war es eigentlich nicht anders als früher, aber irgendwie war es das dann doch. Positiv anders. So, dass ich echt sagen muss, der komplette Abstand und Kontaktabbruch über die letzten Monate hat vielleicht wirklich nicht geschadet. Weil man jetzt irgendwie wieder komplett locker miteinander reden konnte. Ich habe mich danach einfach darüber gefreut, wie unspektakulär und easy es irgendwie war. Und ich hatte den Eindruck, dass es auch für ihn gar keine unangenehme Situation war. Kam mir nicht so vor, als hätte irgendeiner von uns gleich wieder flüchten wollen. Und ich freue mich, wie entspannt ich weiterhin bin. Man liest ja in diesen Foren oft ach warte ab bis du ihn wieder triffst, dann bist du nicht mehr entspannt sein können. Ich bin es weiterhin und finde das echt gut.

Bin nur danach wieder an meinen Platz gegangen und wurde von dem mir gegenübersitzenden Kollegen gefragt, warum ich denn so rot bin, was ich angestellt hätte Dachte mir dann schon mal kurz schei..., hoffentlich war ich das nicht während des ganzen Kaffeedates. Aber ok, dann war es halt vielleicht einfach so. Vom persönlichen Gefühl her, also innerlich, war ich jedenfalls so locker, wie noch nie mit ihm. Und das tut echt gut.

Danke dir nochmal. Du hast ja eigentlich nicht viel dazu sagen müssen. Aber das, was du mir gesagt/geschrieben hast, hat sich jedenfalls positiv auf mich ausgewirkt

01.12.2018 17:57 • #6


H
Zitat:
was auch in diesem Fall total okay war, da Freitagnachmittags dort sowieso kaum einer mehr unterwegs ist


Wie sich das liest.... wollte damit natürlich nicht ausdrücken, dass ich nicht mit ihm gesehen werden wollte. Sonst wäre es ja die falsche Entscheidung gewesen, ihn wieder zu kontaktieren. Wollte nur sagen, so war man relativ ungestört

01.12.2018 19:10 • #7




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