Hey,
eigentlich bin ich hier mehr der stille Mitleser, allerdings konnte ich einige der Tipps hier im Forum gut für mich umsetzen und diese haben mir bisher auch sehr geholfen. Vielleicht finde ich also auch einen guten Gedanken zu diesem Thema, welches mich aktuell beschäftigt.
Bei mir steht nun in 1-2 Wochen ein Urlaub an und ich frage mich, wie ich den Kopf bis dahin besser frei bekommen kann?
Zur Erklärung: Ich habe hier bisher nicht so viel zu mir und meiner Trennung geschrieben, aber kurz zusammengefasst ist diese jetzt ca 4 Monate her. Meine (nun) Ex-Freundin hat sich zu Ostern nach einer ca 1 jährigen Beziehung von mir getrennt und obwohl ich es durchaus in den letzten 1-2 Wochen davor kommen sah, hat es mich dennoch weit mehr getroffen als ich zunächst dachte. Wir beide fanden (auch ihren Aussagen nach) die Beziehung sehr harmonisch und ihr ist die Trennung auch sichtlich nicht leicht gefallen, aber ich wollte sie auch nicht an mich fesseln, da sie offensichtlich zuletzt nicht mehr glücklich schien mit uns. Ich möchte das Thema nun auch gar nicht groß breit treten.
Wir hatten am Anfang eine längere Freundschaft+ und waren beide zunächst skeptisch ob daraus mehr werden könnte / sollte, aber sie brachte letztlich den Stein dazu nach Monaten ins Rollen und es wurde danach eine 1 jährige Fernbeziehung daraus. Das war für sie merklich nicht so leicht wurde aber besser mit der Zeit, ich hatte damit schon aus früherer Zeit meine Erfahrungen gesammelt. Zusätzlich kam ein Punkt auf, den sie nur mal am Anfang unseres Kontaktes erwähnte, nämlich das sie mich zwar charakterlich und menschlich für unglaublich toll hält, aber optisch hätte ich eben nicht zu 100% ihrem üblichen Schema entsprochen - davon wollte ich mich aber nicht abhalten lassen, da ich sie wirklich fantastisch fand (Rosa-Rote Brille inklusive ). Nach einigen guten Gesprächen dazu damals war das Thema vom Tisch, so dachte ich. Aber ein, zwei Wochen vor der Trennung kam das dann alles wieder hoch leider.
Im Nachgang erfuhr ich dann, das ein neuer Mann im Spiel war. Optisch wohl näher an dem, was sie sich immer gewünscht hatte, aus der gleichen Stadt, ähnliche Interessen. Ich habe das natürlich bemerkt vor der Trennung - ich war ja nicht völlig blind, wollte aber nicht der eifersüchtige Freund sein, der hinter jedem Mann gleich einen potentiellen Konkurrenten sieht und habe zunächst nichts groß gesagt und mich sogar gefreut, da sie sehr wenig Freunde allgemein hatte. Vielleicht war ich zu naiv (mal wieder)
Zu Ostern hat sie sich getrennt, obwohl sie nach einem persönlichen Gespräch und Essen es nochmal mit uns versuchen wollte, aber ich ahnte schon, dass es spätestens dann vorbei ist, wenn sie zurück fährt und sie Abstand gewinnt zu mir. Es kam auch exakt so 2 Tage später.
Wir hatten danach erst mal keinen Kontakt, ich habe die Ratschläge hier beherzigt und die angebotene Freundschaft abgelehnt, um selbst Abstand zu gewinnen und das möglichst zu verarbeiten für mich. Es kam allerdings nach Wochen nochmal Kontakt auf kurz und ich erfuhr, dass sie mit ihm zusammen gekommen war, die Beziehung wohl aber nach diesem ca 1 Monat schon zerbrochen ist. Mein könnte hier schadenfroh sein, aber für mich war das nur ernüchternd. Ich dachte, das die Trennung so wenigstens für einen von uns seine Vorteile aktiv hat und sie wieder glücklich wird nach mir. Dennoch war es rational am Ende wohl das Beste für uns beide, ich selbst bin auch kein perfekter Mann und sie brauchte wohl jemand anderen einfach.
Sie ist nun wie ich zuletzt erfuhr in psychischer Behandlung und wir haben den Kontakt (wohl zum Besten für uns Beide) erneut einschlafen lassen.
So viel zum Hintergrund.
Ich versuche nun seit inzwischen 4 Monaten irgendwie eine Art Neuanfang, wenn man so will.
Durch den Wegfall der Beziehung, welche mich durchaus gut in Beschlag genommen hat oft, sind einige Baustellen aufgekommen in meinem Leben.
Ich habe festgestellt, dass ich mich mit einigen, eher toxischen Personen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umgeben habe. Hier habe ich ein paar Kontakte zurückgefahren oder ganz abgebrochen und habe mit einigen Freunden auch über so manches Thema gesprochen inzwischen. Gerade aktuell zur Corona Zeit spürt man diese fehlenden Kontakte natürlich nun sehr, aber ich hoffe diese künftig durch neue ersetzen zu können nach Möglichkeit.
Jedenfalls versuche ich aktiv zu bleiben, den Weg in meine Hobbys wieder mehr zu finden und ich bin wohl aktuell meinen wenigen Freunden recht lästig mit meinem neuen Unternehmungsdrang
Um den Haken zu meiner eigentliche Frage zu schlagen:
Ich war nun mit 2 Kumpeln dieses Wochenende auf einer Bergtour, Wandern und Fotografieren und es war wirklich toll! Aber leider kam der bohrende Schwermut wieder durch, wie so häufig in letzter Zeit.
Natürlich ist mir bewusst, dass es keine Wunderpille gibt mit der man einfach alles vergisst und weiter macht als wäre nie etwas gewesen - vermutlich brauche ich noch mehr Zeit einfach.
Allerdings steht nun kommende Woche eine längere Reise nach Italien, konkret Rom, an mit einem guten Freund. Ursprünglich war dies mal ein Ziel von meiner Ex und mir, allerdings will ich diese Reise und möchte mich von einer missglückten Beziehung davon nicht abhalten lassen!
Dennoch plagen mich ein paar Sorgen nun. Was, wenn ich wieder der Melancholie anheim falle und ich es nicht schaffe mich komplett auf die Reise, eben mit meinem Kumpel einzulassen und diese einfach zu genießen? Ich befürchte, gerade Abends wenn die Aktivitäten des Tages durch sind, keine besonders gute Gesellschaft abzugeben.
Sicherlich war hier der oder die eine oder andere schon mal in ähnlicher Situation und hat vielleicht einen Tipp, was man meiden oder bewusst tun kann oder sollte?
Zur Zeit fühle ich mich als Single nicht unbedingt unwohl, bin aber sicher noch nicht offen für neues in meinem Leben, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin. Alles fühlt sich etwas weniger farbenfroh an, seit sie weg ist (wer hätte gedacht das ich mal so philosophisch denke) - ich hätte wirklich nicht erwartet jemand, den ich erst so kurz kenne, mal derart zu vermissen in meinem Leben.
Aber die Vergangenheit lässt sich nicht mehr umschreiben, wir haben beide unsere Fehler gemacht und es muss weiter gehen. Langsam, mit Gegenwind und bergauf, aber vorwärts!
Eigentlich hilft es mir schon, mir das gerade einfach mal von der Seele zu schreiben, etwas Dampf ab zu lassen. Da ich meinen Freunden wirklich wohl schon genug mit meiner Trennung auf die Nerven gefallen bin bisher. Mir ist bewusst, dass ich wohl auch etwas auf hohem Niveau jammere unter Anbetracht dessen, was manche hier im Forum teils erlebt haben.
Ich hoffe einfach, dass der Urlaub einen positiven Effekt hat und mich nicht noch mehr vergangenen Geistern nachhängen lässt dann. Vermutlich bin ich in dieser Hinsicht auch ein gebranntes Kind, da ich mit meiner ersten Ex-Freundin vor Jahren einen Urlaub in Paris hatte, welcher durch die Trennung kurz darauf sehr an Glanz verloren hat in meinen Augen, obwohl er sehr schön war. Vermutlich mache ich mir nur zu viele Gedanken, aber es wäre eben sehr angenehm, sich ohne arg gemischte Gefühle an diesen Urlaub zurück erinnern zu können künftig.
Oder haltet ihr es womöglich sogar für eine dumme Idee, jetzt in den Urlaub zu fahren (Corona wurde natürlich entsprechend berücksichtigt in der Planung, dass soll jetzt nicht das Thema sein)? Ich denke Ablenkung schadet nicht und vielleicht hilft es mir, schneller einen Strich für mich setzen zu können. Aber vielleicht sehe ich das auch sehr falsch?
Vermutlich werde ich dennoch vor dem Kolosseum stehen und mich fragen, wie wohl ihr Gesichtsausdruck gewesen wäre, da ich es eben auch gerne mit ihr erlebt hätte. Auch wenn das völlig irrational ist und ich mir um sie und so etwas besser keine Gedanken mehr mache. Natürlich freue ich mich auch, mit meinem Kumpel zu fahren, dass soll es nicht schmälern
Vielleicht hilft mir der Abstand zum Alltag und das nicht mehr täglich in der Arbeit vergraben aber auch, ein paar der mentalen Mauern wieder abzubauen die ich bei mir in letzter Zeit bemerke. Falls ich irgendwann der richtigen Frau begegne - und bei mir dürfte man dieses FALLS wohl wirklich groß schreiben - fände ich es schon sehr schade wenn nichts daraus wird dann, nur weil ich es nicht schaffe wieder jemand an mich heran zu lassen und meine Deckung runter zu nehmen künftig.
17.08.2020 11:14 •
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