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Kontaktverbot nach Polizeieinsatz - Ehe vorbei?

Dibbelabbes
Hallo und Danke an euch alle, das waren viele Antworten.

Euer Tenor ist ja recht eindeutig.

Ich übernehme für mein Handeln Verantwortung. Dass ich meine Frau beleidigt habe und ihr die Hand weggeschlagen habe, das geht gar nicht. Mir ist das bewusst und das war es mir auch bereits in dem Moment. Ich versuche auch nicht, mich hinter meiner Therapeutin oder meiner Diagnose Borderline zu verstecken. In der Therapie arbeiten wir sehr gezielt an Maßnahmen, die mir weiterhelfen, bspw. Aus der Situation entfernen, DBT-Skills, Abreagieren durch Sport, auch EMDR-Traumatherapie uvm. Es ist ein längerer Prozess, der gerade erst im Gange ist. Der Fokus auf unsere Beziehung war in den letzten Wochen verstärkt da, weil es eben viele Streitigkeiten zwischen uns gab.
Bislang gab es noch keine Gespräche, die mit meiner Frau zu dritt geführt wurden. Ein Angebot für ein Angehörigengespräch lag schon länger auf dem Tisch, was sie nicht angenommen hat bislang (keine Schuldzuweisung an sie, sie hatte ihre Gründe).
Meine Therapeutin entschuldigt mein Verhalten auch nicht. Sie sagt mir, dass es nicht in Ordnung ist und dass ich daran arbeiten muss, durch eben o.g. Maßnahmen.
Diese haben mir zeitweise auch sehr gut geholfen. Ich war längere Zeit sehr stabil, konnte die Maßnahmen anwenden und es war in Ordnung. Doch in den letzten Wochen habe ich es schleifen lassen - und direkt kam es zu Rückfällen. Dass das meine Frau schockiert und sehr belastet hat, weiß ich. Und nochmal: ICH HÄTTE DAS NICHT TUN DÜRFEN, das weiß ich.
Sie wollte mir in dem Moment unser Kind entreißen - ich habe mir in meiner Verzweiflung nicht anders zu helfen gewusst. Das war FALSCH. Die gesamte Dynamik war schlimm in diesem Moment. Ich hatte Angst, dass meine Frau mit unserer Tochter geht, und ggf. nicht wiederkommt. Entschuldigt dies mein Verhalten? Nein. Ist es eine Erklärung? Ja.

Ich kann euch verstehen, dass ihr aus meinen Schilderungen unsere Beziehung als destruktiv, toxisch und nicht zukunftsfähig erachtet.
Was mir Hoffnung gibt? Gemeinsame Zukunftsvorstellungen. Unsere Tochter. Gemeinsame Werte. Die Bereitschaft, an uns und unserer Beziehung zu arbeiten - denn diese ist sicherlich bei uns beiden da! Wir müssen es nur endlich schaffen, auch wieder darüber zu sprechen wie es in der Vergangenheit bereits passiert ist. Und dazu brauchen wir Hilfe von Außen.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so genau, was meine Intention hinter meinem Beitrag war. Heute morgen ging es mir deshalb schlecht, deshalb habe ich hier mal geschrieben.

30.11.2022 12:34 • x 2 #16


L
Zitat von Dibbelabbes:
Leider haben wir uns viel gestritten in den letzten 5-6 Wochen. Ich wurde mehrmals laut, habe sie mit Verpiss dich und Du kotzt mich an beschimpft. Das hat sie sehr verletzt. Ich bin mir meines Verhaltens bewusst und weiß, dass das nicht gut war. Ihren Anteil an den Streits sieht sie allerdings kaum.

Sie hat keinen Anteil, dass Du SOWAS zu Deiner Frau, Deiner Partnerin und der Mutter Deiner Tochter sagt. MERK DIR DAS!

Sowas von Assi.

DU hast es nicht im Griff, also arbeite an DIR anstatt die woanders zu suchen und Gründe (Stress etc.) für ein unirdsches Verhalten zu suchen.

30.11.2022 12:38 • x 1 #17


A


Kontaktverbot nach Polizeieinsatz - Ehe vorbei?

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Dibbelabbes
Zitat von Lumba:
Sie hat keinen Anteil, dass Du SOWAS zu Deiner Frau, Deiner Partnerin und der Mutter Deiner Tochter sagt. MERK DIR DAS! Sowas von Assi. DU hast es nicht im Griff, also arbeite an DIR anstatt die woanders zu suchen und Gründe (Stress etc.) für ein unirdsches Verhalten zu suchen.

Ja, da hast du recht. Es ist meine Verantwortung.

30.11.2022 12:39 • #18


L
Zitat von Dibbelabbes:
Ja, da hast du recht. Es ist meine Verantwortung.

Ok und was DU jetzt KONKRET vor?

30.11.2022 12:40 • x 1 #19


Dibbelabbes
Zitat von Lumba:
Ok und was DU jetzt KONKRET vor?

Nun, egal ob es zur Trennung und dem Ende der Beziehung kommt oder es vielleicht doch weitergehen kann: Weiter an mir arbeiten, jeden Tag meine Skills etc. anwenden, sodass ich für meine Tochter ein guter Vater sein kann. Das Wichtigste ist glaube ich, dass ich lerne, meine Spannung generell körperlich abzubauen (z.B. durch Kampfsport) und dass ich mich in Streitsituationen aus dieser Situation rausziehe.
Falls meine Frau uns noch eine Chance gibt, möchte ich in Gesprächen behutsam klären, wie es ihr dabei geht und was sie alles verletzt hat. Vielleicht kann uns Offenheit dabei helfen, das zu verarbeiten? Und ich denke auch, dass wir professionelle Hilfe brauchen.

30.11.2022 12:47 • #20


I
Zitat von Dibbelabbes:
Was mir Hoffnung gibt? Gemeinsame Zukunftsvorstellungen. Unsere Tochter. Gemeinsame Werte. Die Bereitschaft, an uns und unserer Beziehung zu arbeiten - denn diese ist sicherlich bei uns beiden da!

Alles schön und gut, wenn du dich an dieser Hoffnung festklammern willst, wird dich keiner davon abhalten können.
Aber es gibt einfach Momente in denen man sich eingestehen sollte, dass man gescheitert ist. Und ich denke, bei euch sollte das der Fall sein, ihr habt euch selbst für euer Kind nur ein paar Wochen zusammenreißen können, dann hats Kloppe und Beleidigungen gesetzt.
Ich würde die Hand dafür ins Feuer legen, dass es in Kürze wieder so weit, eher noch weiter, geht. Eure individuellen und gemeinsamen Probleme sind nunmal leider keine wie ein Pickel, den man schnell mal ausdrückt und dann abheilen lässt, zumal ihr euch gegenseitig schadet

30.11.2022 13:45 • x 5 #21


Dibbelabbes
Zitat von Iunderstand:
Alles schön und gut, wenn du dich an dieser Hoffnung festklammern willst, wird dich keiner davon abhalten können. Aber es gibt einfach Momente in denen man sich eingestehen sollte, dass man gescheitert ist. Und ich denke, bei euch sollte das der Fall sein, ihr habt euch selbst für euer Kind nur ein paar Wochen ...

Das ist eine ehrliche Meinung, danke.

30.11.2022 13:49 • x 1 #22


CanisaWuff
Ich komme aus einer Ehe mit Lügen, Dro., Alk. und auch solchen Beleidigungen.
Ein Segen gab es keine Kinder aus dieser Beziehung, mein Ex hat schon des Öfteren versucht wieder Kontakt zu bekommen.
Aber ich kann das nicht mehr und will es auch nicht mehr, vor allem, da er, wenn er keinen Erfolg hat, mich dann wieder als Schl.ampe geh endlich sterben beschimpft.
Irgendwann ist einfach genug und lieber TE, wenn es nun bei Deiner Frau so ist, dann ist die Ehe am Ende.

30.11.2022 14:00 • x 5 #23


Elfe11
Da ich selbst einen Borderline / Narzismus Ex habe, sehe ich das etwas anders. Du machst eine Therapie und arbeitest an dir. Sehr gut! Bis jetzt gibt's ja viele Erfolge zu verzeichnen. Jetzt ist es leider in einer Stresssituation eskaliert... Traurig! Du warst krank und dein Umfeld auch. Damit kommen Borderline überhaupt nicht zurecht. Das triggert sie leider total und löst heftige Rückfälle oder sogar Psychosen aus. Mein Ex ist während einer schweren Grippe auf mich im Affekt losgegangen ohne Grund. Die heisse Zitrone mit Zitronen Geschmack aus der Apotheke war leider alle und nur noch ein Päckchen mit heisser Zitrone mit Holundergeschmack oder Kirsch da. Die falsche Farbe hat ihn getriggert. Er hat mich am Hals gepackt und umgerannt, ich landete auf dem Boden und er hat mich zweimal runter gedrückt, als ich versuchte aufzustehen. Und ich war damals sportlich. Auf ein Hör auf hat er dann gestoppt und ist in die Küche gegangen... Und ich bin mit letzter Kraft aus der Tür. Wir brauchten viele Wochen Auszeit und Abstand. Leider machte er auch keine Therapie oder sagte es mir zumindest nicht. Wir haben es dann wieder versucht miteinander in einer LAT, aber letztlich ging er dann wieder fremd. In Sachen Aggression hat er sich etwas gebessert. Er hat zwar laut geschrien und gebrüllt, aber ist dann aus dem Raum gegangen. Grund dazu hab' ich ihm nie gegeben.

Und klar, wenn man krank ist, braucht man erst Ruhe und dann Regeneration. Da lässt sich keine Wohnung renovieren. Deine Frau ist da sehr unvernünftig und fordert zuviel! Du arbeitest ja auch in Vollzeit und hilfst mit Haushalt und Baby. Ich kann das schon nachvollziehen dass es dann eben lauten Streit gab auf ihre Vorwürfe hin. Ihr solltet eine Paartherapie machen zusätzlich.

30.11.2022 14:19 • x 2 #24


Y
Warum sollte deine Frau glauben, dass so etwas kein einziges Mal mehr vor kommt? Nur, wenn das geklärt ist, lohnt es sich, weiter darüber nachzudenken. Stell dir vor, es wäre nicht beleidigen/schlagen/treten, sondern fremd gehen. Wie oft dürfte deine Frau fremdgehen, bevor du dich endgültig trennst? Wie viel Verständnis dürfte sie da von dir erwarten? Gäbe es eine Krankheit, wegen der sie auf dein Verständnis hoffen dürfte?

30.11.2022 14:33 • x 1 #25


Elfe11
Zitat von Elfe11:
In Sachen Aggression hat er sich etwas gebessert. Er hat zwar laut geschrien und gebrüllt, aber ist dann aus dem Raum gegangen. Grund dazu hab' ich ihm nie gegeben.


Es hat leider ein einziger Hustenanfall meinerseits (nach schweren Erkrankung der Lunge) ausgereicht, um ihn zu triggern und einen Wutanfall auszulösen... Oder kleinere Missverständnisse, wie ich wartete abends auf ihn in einer Cafébar, da er sich über 1h (!) verspätete und ich in der Kälte vor seiner Wohnung stand ohne Schlüssel... Er bekam prompt einen Wutanfall und hat mir eine Eifersuchtsszene in dem Cafe gemacht, wo ich geduldig auf ihn wartete... Ich sass auf einem Pulverfass! Angefangen hat es übrigens auch mit kleinen Schubsen und Abwertungen, Beleidigungen. Und im Alltag ist so ein Mann einem keine Hilfe. Auf Dauer kann und will und muss man so nicht zusammen leben.

30.11.2022 14:34 • x 2 #26


Dibbelabbes
Zitat von CanisaWuff:
Ich komme aus einer Ehe mit Lügen, Dro., Alk. und auch solchen Beleidigungen. Ein Segen gab es keine Kinder aus dieser Beziehung, mein Ex hat schon des Öfteren versucht wieder Kontakt zu bekommen. Aber ich kann das nicht mehr und will es auch nicht mehr, vor allem, da er, wenn er keinen Erfolg hat, mich dann ...

Vielen Dank für deine Meinung. Deine Situation mit deinem Ex klingt sehr schlimm, das tut mir leid.

Dazu möchte ich sagen, dass ich weder Dro. nehme noch Alk. trinke. Das habe ich schon als mögliche Trigger erkannt und aus meinem Leben gestrichen.
Ja, ich habe meine Frau auch beleidigt. Sie hat auch schon zu mir gesagt Wie viel soll ich noch ertragen?
Es ist heftig zu erkennen, dass man seine Partnerin so verletzt hat. Ich bereue das sehr.

Wie bereits geschrieben kann ich nur hoffen, dass sie mit mir daran arbeiten möchte.

30.11.2022 15:11 • x 1 #27


Dibbelabbes
Zitat von Elfe11:
Da ich selbst einen Borderline / Narzismus Ex habe, sehe ich das etwas anders. Du machst eine Therapie und arbeitest an dir. Sehr gut! Bis jetzt gibt's ja viele Erfolge zu verzeichnen. Jetzt ist es leider in einer Stresssituation eskaliert... Traurig! Du warst krank und dein Umfeld auch. Damit kommen Borderline ...

Danke für deine Offenheit.

Manchmal bin ich so ein Pulverfass, manchmal aber eben auch nicht. Und das macht es für mich so schwer, mich zu erklären (von rechtfertigen spreche ich gar nicht erst).

Ich bin aber eben kein Monster! Ich versuche im Alltag immer liebevoll und zuvorkommend zu sein, natürlich auch meiner Frau gegenüber. Ich würde von mir behaupten, dass ich gute Qualitäten als Mann habe und trotz meiner Diagnose immer alles gebe für die Beziehung und auch unsere Tochter. Klar, sollte selbstverständlich sein - aber das ist es nicht, ich komme selbst aus einem Elternhaus, in dem das nicht der Fall war.
Ich habe damals eine Therapie auch proaktiv von mir selbst aus angefangen. Ich bin immer gewillt, an mir zu arbeiten.
Es frustriert mich selbst so sehr, dass es in den letzten Wochen zu solchen Rückschlägen kam. Das bereue ich sehr. Ich kann mir auch kaum vorstellen, was meine Frau fühlt und denkt.

30.11.2022 15:15 • x 2 #28


Dibbelabbes
Zitat von Yoda563:
Warum sollte deine Frau glauben, dass so etwas kein einziges Mal mehr vor kommt? Nur, wenn das geklärt ist, lohnt es sich, weiter darüber nachzudenken. Stell dir vor, es wäre nicht beleidigen/schlagen/treten, sondern fremd gehen. Wie oft dürfte deine Frau fremdgehen, bevor du dich endgültig trennst? Wie viel ...

Du hast völlig recht, ich würde da die Messlatte wohl auch sehr hoch hängen, keine Frage.

Warum sollte sie mir glauben, dass so etwas kein einziges Mal mehr vorkommt?
Nun ich wäre gewillt, alles dafür zu tun. Auch zeitweilige räumliche Trennung, um sich vorsichtig wieder einander anzunähern.

Ich mache bereits:
- Wöchentliche Therapiesitzungen inkl. EMDR Traumatherapie
- intensivere Arbeit mit DBT Skills, was ich in den letzten Wochen vernachlässigt habe

Ich werde nächste Woche wieder beginnen:
- Kampfsport (Kickboxen)

Ich möchte mit ihr gemeinsam an unseren Problemen, bspw. Kommunikation arbeiten. Ich möchte sie besser verstehen in ihren Bedürfnissen.

Gibt es noch mehr, was ich tun könnte?

30.11.2022 15:19 • x 2 #29


Dibbelabbes
Zitat von Yoda563:
Warum sollte deine Frau glauben, dass so etwas kein einziges Mal mehr vor kommt? Nur, wenn das geklärt ist, lohnt es sich, weiter darüber nachzudenken. Stell dir vor, es wäre nicht beleidigen/schlagen/treten, sondern fremd gehen. Wie oft dürfte deine Frau fremdgehen, bevor du dich endgültig trennst? Wie viel ...

Ich würde natürlich immer versuchen, meine Frau so gut es geht zu unterstützen, wenn sie erkranken sollte.

30.11.2022 15:21 • #30


A


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