Hallo ihr Lieben,
mein Ex-Freund und ich waren etwa 1 Jahr zusammen. Vorausgegangen war der Beziehung zunächst eine sehr enge Freundschaft, aus der sich eine Freundschaft plus entwickelte, die sich über etwa ein Jahr zog. Irgendwann bat er mich, keinen S. mit anderen Männern zu haben (was ich sowieso nicht hatte). Ein halbes Jahr später gestand er mir seine Liebe: eine wunderbare Partnerschaft begann. Man muss dazu sagen, dass seine erste Beziehung sieben Jahre lang ging und ich deshalb immer sehr geduldig war und wartete bis er sich bereit für eine Beziehung fühlte.
Nach etwa einem halben Jahr Beziehung und vielen wundervollen Erlebnissen trat dann ein, was viele kennen: die kleinen Macken des jeweils anderen fingen an, an unserer Beziehung zu nagen. Ich wurde recht unglücklich in der Beziehung und konnte mich häufig schon in kleinen Auseinandersetzungen nicht vor den Tränen bewahren. Trotzdem suchten wir immer nach Lösungen und hatten auch stets noch unsere schönen Momente zusammen.
Als er vor 2,5 Monaten von zuhause auszog (er ist 26) schlug er vor, dass wir von nun an 3 Tage die Woche bei ihm und 3 Tage die Woche in meiner Wohnung verbringen könnten. Einen Tag sollten wir jeder für uns behalten. Ich merkte schnell, dass wir uns viel zu oft sahen. Die kleinen Streitereien wurden schlimmer, ich hatte keine Zeit mehr für mich, die ich dringend brauchte. Wenn ich ansprach, ob wir uns weniger sehen könnten oder auf Probleme hinwies, machte er komplett dicht und fasste dies eher als Beleidigung auf. Er sagte immer: Wir haben keine Probleme!
Vor 4 Wochen flogen wir mitsamt seiner Familie (Mutter, Vater, Schwester, Schwager) in die Türkei, wo ich seine Großmutter und den Rest der Familie kennen lernen sollte. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich mich dabei so unwohl fühlen könnte. Ich habe großes Verständnis dafür, dass in der Türkei natürlich türkisch gesprochen wird. Leider wurde aber auch unter uns am Tisch oder im Alltag gar kein Deutsch mehr gesprochen, sodass ich an den meisten Unterhaltungen nicht teil haben konnte. Ich zog mich sehr zurück und bekam großes Heimweh. In der zweiten Woche des Urlaubs, den wir zu zweit im Hotel verbrachten, wurde ich dann tierisch krank. Mein Ex-Freund war aber wundervoll, begleitete mich ins Krankenhaus und dolmetschte für mich.
Seit wir aus der Türkei wieder zurück waren, war unsere Beziehung nur noch von Streit beherrscht. Jeder Kleinigkeit entwickelte sich zur Krise. Das ging vier Tage so, bis ich den Entschluss fasste nun einen tiefen Blick in mich selbst zuzulassen und an mir und der Beziehung zu arbeiten. Ich erkannte, dass ich mich eingeengt gefühlt hatte und mich von ihm emotional abhängig gemacht hatte. Ich entschied mich für die Beziehung und wollte nun vieles besser machen und mich nachhaltig verändern. Doch er entschied sich für das Gegenteilige und machte eine Woche nach unserem großen Urlaub mit mir Schluss. Seine Aussage: wir passen einfach nicht zusammen und keiner sollte sich für den anderen ändern. Er war sich nicht sicher, ob er mich noch liebte.
Seitdem sind fast zwei Wochen vergangen, in denen von ihm gar nichts mehr kam. Wir haben gar keinen Kontakt. Meine Sachen sind noch bei ihm, seine bei mir. Er lernt zurzeit für eine Klausur, weshalb er wohl ziemlich abgelenkt ist. Ich kann mit dieser Beziehung zurzeit noch überhaupt nicht abschließen, da ich sicher bin, dass er der Mann für mich ist. Ich nutze gerade die Zeit, um wieder unabhängig zu werden und mich selbst wieder glücklich zu machen. Danach würde ich es so gerne nochmal mit ihm probieren. Wie sollte ich mich jetzt am besten verhalten? Hätte ich die Kontaktsperre ankündigen müssen ? Was macht man, wenn es überhaupt nie zum Kontakt kam nach der Trennung?
Und was mache ich mit seinen Sachen? Soll ich warten, bis er sich meldet?
Ich wäre für Euren Rat sehr dankbar!
18.09.2018 15:30 •
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