Tag 6 der Kontaktsperre
Habe gestern Abend gelernt, ein bisschen hier im Forum gestöbert und telefoniert. Ziemlich ereignislos. Ich muss mich immer noch an das Alleinsein gewöhnen und merke auch, dass ich meine Freizeit nicht nur mit Lernen und Sport verbringen kann. Sie hinterlässt eine Lücke, die ich nun langsam wieder ausfüllen muss. Die fünf Sommermonate mit ihr kommen mir nur noch wie ein schöner surrealer Traum vor, ein verschwommenes Sommermärchen. An der Arbeit checke ich noch immer ab und zu ihren Online-Status, nur wie um mich zu vergewissern, dass es sie noch gibt. Beim Eintippen ihres Namens fühle ich keine großen Emotionen mehr. Einerseits bedaure ich das, andererseits bin ich erleichtert.
Heute ist mir bewusst geworden, dass gestern zwei Wochen seit der Trennung vergangen sind. Im Nachhinein habe ich jedes Zeitgefühl verloren, empfinde die vergangenen Tage nur als einen wirren Strudel aus Depression und Euphorie, Verzweiflung und Hoffnung, Leere und purer Willensanstrengung. Fühle mich ausgelaugt. Aber der Schmerz ist nicht mehr so stark, sondern einem gelegentlich dumpfen Pochen gewichen, wie bei einer genähten Wunde. Es ist an der Zeit mich von der Intensiv- auf die Normalstation zu verlegen und wieder in ein geregeltes und glückliches Leben zurückzufinden... meine Ernährung von Zig. und Alk. wieder auf gesunde Kost umzustellen.
Habe mir heute bei Amazon ein Buch bestellt, koche mir gerade etwas Leckeres und werde mir heute einen DVD-Abend mit meinem Lieblingsfilm gönnen. Auch für die nächsten Tage habe ich Pläne und hoffe, dass ich das Gröbste überstanden habe.
19.08.2015 18:38 •
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