Hallo P.!
Leider ist diese Trennungsphase gefühlsmäßig eine einzige Achterbahnfahrt und obwohl ich an einigen Tagen genau diese Einstellung zu ihm habe, wie du sie empfiehlst, habe ich heute wieder einen Tag des heulenden Elends, wo ich ihn einfach nur vermisse und zurückhaben will. Gleichzeitig weiß ich, dass ich, wenn ich mich jetzt bei ihm melde, den Rest meines Stolzes verliere, denn was wird mich empfangen, Mitleid? Schuldgefühle? Lüge? Das Gefühl, lästig zu fallen? Ich ertrage auch nicht den Gedanken, dass die beiden jetzt über mich reden, so als Altlast. Es ist so schwer zu begreifen. Für ihn gab es nie einen anderen ähnlich wichtigen Menschen im Leben wie mich und jetzt bin ich von einem Tag auf den anderen abgemeldet? Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich da jemals drüber hinwegkommen werde. Der Gedanke, jemand anderen irgendwann einmal lieben zu können, ist absolut unvorstellbar. Dies ist beileibe nicht die erste Trennung, die ich erlebe, aber dieses Mal ist alles ganz anders, eine völlig andere Dimension, von der ich dachte, es gäbe sie in meinem Leben nicht. Ich wünsche das, was ich gerade fühle, wirklich niemandem. Ich bereue auch so vieles, denn während der Beziehung war mir nicht immer klar, WIE wichtig er mir ist. Vielleicht hätte ich manche Dinge anders gemacht. Aber es ist müßig, darüber nachzudenken, es gibt eh kein zurück. Ich wünschte, ich wäre wenigstens wütend, aber ich kann ihm noch nicht mal beweisen, dass er während der Beziehung untreu gewesen ist, und der schnelle Wechsel ist in meinen Augen zwar auch menschlich total daneben, aber wirklich vorwerfen könnte ich ihm es nicht, zumal es auch noch nach etwas Ernstem klingt. Feigheit, ja, das kann ich ihm vorwerfen, aber das reicht leider nicht, in mir die Gefühle von Liebe abzutöten.
Ich wünsche dir einen besseren Tag als mir,
Natascha
04.04.2006 14:30 •
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