Hallo P.,
bin auch der Meinung, daß man sich ruhig immer wieder - vor allem wenn man gerade ein Tief hat - die negativen Seiten der Beziehung vor Augen halten sollte. So gewinnt man eine gewisse Distanz und sieht den anderen - auch wenn er wirklich vor einem steht - viel nüchterner. Das schafft Gelassenheit (zumindest äußerlich ;)), vor allem, wenn man auch dann mal auf negative Äußerlichkeiten achtet - den Bierbauch, die Halbglatze, den Pickel, die Segelohren, die O-Beine oder sonstwas.. ;D
Ich versuche wirklich, wenn ich meinen Ex mal wieder sehe (wir begegnen uns ja zwangsläufig fast täglich), ihn objektiv zu betrachten und dabei gesteigerten Wert auf Eigenschaften zu legen, die nicht so anziehend sind - und sei es nur ein zu lautes Lachen oder sein Watschelgang. Das hilft mir über den ersten Schockmoment recht gut hinweg.
Dieses und die negativen Erinnerungen bringen mich auch nach vorne, wenn es mir ganz dreckig geht. Er hat mir - zumindest im letzten halben Jahr - auch nicht wirklich gut getan und Menschen, die schlecht für einen sind, sollte man höflich, aber bestimmt verabschieden.
Natürlich kommt auch immer wieder der Schmerz, verlassen worden zu sein, die gemeinsamen Träume verloren zu haben und auch die Eifersucht, plötzlich nur noch Nr. 2 zu sein, hoch. Das versuche ich auch zuzulassen und für einen Moment mal Rotz und Wasser zu heulen. Bis ich dann wieder denke: Schluß damit jetzt, Du hast Dein eigenes Leben, kannst es gestalten wie Du möchtest und brauchst Dich nur noch mit Menschen umgeben, die Dir wirklich GUT tun, Dich nicht belügen und betrügen.
Dann geht's mir meistens besser, ich versuche nach vorne zu blicken und mich auf die Dinge zu konzentrieren, die mir (außer meiner verlorenen Liebe ;)) noch wichtig sind und stelle immer mehr fest - da gibt es doch einige!
Habe gerade den aktuellen Song von Rosenstolz gehört - der macht mir auch immer wieder Mut.
Kopf hoch liebe Grüße