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Kontaktabbruch zu den Eltern

H
@Gartentante: ich habe das mit den Ar. noch nicht komplett gelesen, finde den Artikel aber sehr erfrischend geschrieben. Danke für den Link

21.10.2023 20:48 • x 2 #16


N
Meine Mutter ist auch so. Nur wenn sie von mir etwas wollte war sie nett. Ansonsten Psychoterror.

Mich hat das schon von Kind an krank gemacht bis heute.

Ich habe den Kontakt vor ein paar Jahren abgebrochen und bereue es nicht. Nach dem Tod meines Vaters hat sie meine Situation ausgenutzt und mir meinen Erbteil entwendet auf betrügerische Weise damit sie mit ihrem neuen Lover genug Geld fürs auswandern hat. Ich habe nichts von meinem Vater außer ein paar Fotos. Ich habe keine Anteile am Haus was er für mich haben wollte. Keine Erinnerungsstücke. Alles hat sie zu Geld gemacht.

Mir geht es ohne sie besser, ich arbeite an meinem Selbstwert und habe verstanden dass ich mich von ihr nicht so behandeln lassen muss nur weil sie meine Mutter ist.

Wer sich nicht elterlich verhält darf auch keine Ansprüche stellen.

21.10.2023 20:49 • x 7 #17


A


Kontaktabbruch zu den Eltern

x 3


H
Zitat von Hoffrau:
sehr erfrischend geschrieben

Vor allem die Opferrolle möchte ich nicht mehr bekleiden. Ich bin 54. Meine Mutter 85.

Ich habe Mitleid, besser Mitgefühl. Das Gefühl ist echt. Hassen fällt schwer und macht hässlich.

Es gibt so viel Schönes. Im Leben.

21.10.2023 20:52 • x 3 #18


awake
Zitat von Milly85:
Du tust mir soooo leid….. ich teile dein Leid auf eine gewisse Art und Weise. mein Vater hat sich mein ganzes Leben lang nie um mich geschert. Nicht mal zum Geburtstag gratuliert, wenn, dann echt nur ganz selten, könnte ich an einer Hand abzählen. Bin seit ich 2 war zwar ein Scheidungskind, aber trotzdem hat es ...

Auch Dir einen ganz lieben Dank! Ich kann Deine Gefühle mitfühlen. Es ist ernüchternd, so in eine Rolle der vermeintlichen jetzt-aber-Versorgerin gedrängt zu werden, zu Menschen, die ich/du wenig gar nicht kennen.

Die Verdachtsdiagnose meines guten Bekannten, damals beim psychosozialen Dienst, ging in Richtung NPS. Im Zuge dieses unsäglichen Gespräches präsentierte mir mein Vater seinen Kranken-Ordner, wohl um mein Mitleid/-Gefühl zu erregen. Siehe da, geschrieben war: NPS .

Er erhoffte sich, offenbar in völliger Unkenntnis von mir, dass das mein Mitgefühl in Schwung bringen könnte. Allerdings, das ist mir jetzt klar, löste eben das den Tinnitus/das Rauschen aus.

Danke auch für den Link, ich schaue ihn mir morgen an .

21.10.2023 20:53 • x 3 #19


H
Zitat von Gartentante:
Vor allem die Opferrolle möchte ich nicht mehr bekleiden. Ich bin 54. Meine Mutter 85. Ich habe Mitleid, besser Mitgefühl. Das Gefühl ist echt. ...

Du bist eine kluge Frau

21.10.2023 20:54 • x 1 #20


awake
Zitat von Kleeblatt99:
@awake Danke für deine Schilderungen. Eine starke Frau lese ich in deiner Antwort raus und bin mir ganz sicher,dass du gut für dich sorgst. Ganz viel Kraft wünsche ich dir bei deinem Weg eine gute Lösung für dich zu finden und vorallem für Dich als Priorität. Danke für die Zeit das zu ...

Statt vielen Worten: Danke und weil ich den Emoji gerade nicht finde: hugs!

21.10.2023 20:57 • x 1 #21


awake
Seits mir nicht böse, ich antworte, so schnell ich kann. Aber manchmal dauert es etwas. Vielen Dank an dieser Stelle für Eure Anregungen und Gedanken.

21.10.2023 20:59 • x 2 #22


Hansl
Zitat von awake:
Meine Frage an Euch ist, hat jemand ähnliche Erfahrungen und wie geht Ihr damit um? Hat die Zeit Verletzungen geheilt und ist perspekt

Deine Eltern sind in meinen Augen Gewalttäter.
An emotionaler und seelischer Gewalt in der Oberliga.
Ich persönlich habe auch erst die letzten 3 Jahre erkannt, welch schreckliches Wesen meine Mutter war und ist.
Kontakt so gut es geht abgebrochen.
Meine Meinung dazu ist, daß man leibliche Eltern total überbewertet.
Herrscht zudem so ein derartiges Gewaltklima, wer braucht so was?

Ja, ich finde es legitim, den Kontakt zu derartigen Eltern einzustellen.
Der Narzisst lebt durch Manipulation, Schuldumkehr.
Übergriffige Machtausübung.

Niemand ist verpflichtet, sich dies anzutun.

21.10.2023 21:02 • x 11 #23


awake
Zitat von Hansl:
Deine Eltern sind in meinen Augen Gewalttäter. An emotionaler und seelischer Gewalt in der Oberliga. Ich persönlich habe auch erst die letzten 3 Jahre erkannt, welch schreckliches Wesen meine Mutter war und ist. Kontakt so gut es geht abgebrochen. Meine Meinung dazu ist, daß man leibliche Eltern total ...

Danke Dir für Deine Gedanken! Eltern=ist für mich ein abstrakter Begriff. Ich weiß, bei wem ich groß geworden bin, wer mir Werte vermittelt hat, die heute in meinem Leben zählen. Um den Begriff zu brauchen, meine Eltern sprich Erzeuger waren es nicht.

Nach dem Tod meiner Oma führte ich ein Telefonat mit ihrer Hausärztin. Wir kennen uns, seit ich 11 Jahre alt war. Ich wollte mich dafür bedanken, dass sie ihr und auch mir/uns (meinem damaligen Ehemann) in der letzten Zeit zur Seite gestanden hat. Sie sagte im Verlauf des Gespräches und das wortwörtlich, weil es sich bei mir eingebrannt hat: Wir [sprich ihr Praxisteam und sie] waren so dankbar, dass Du bei Deinen Großeltern aufgewachsen bist.

Die ganze Dimension ist mir erst Jahre danach bewusst geworden.
Ja, Stand heute, werde ich keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen.

21.10.2023 21:22 • x 2 #24


Hansl
Zitat von awake:
Die ganze Dimension ist mir erst Jahre danach bewusst geworden.
Ja, Stand heute, werde ich keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen.

Ja.
Wer oder was hat es ausgelöst?

Bei mir öffnete sich die Büchse der Pandora durch Liebe, die sich den Weg in mein Inneres suchte.
Und dann auf das traf in mir, was Glück verhindern soll.

21.10.2023 21:47 • x 3 #25


G
Der demografische Wandel ist in Deutschland längst angekommen, die Zahl der Hochbetagten steigt.
Angehörige, wie du liebe awake, kommen mit den auch altersbedingten Abbauten physischer und psychischer Kräfte nur schwer zurecht, nur, diese ältere Generation möchte auch versorgt werden.
Fremdbetreuung und Versorgung? Die heutige Jugend und mittlere Generation ist häufig in Therapie, was glaubt ihr, wie es mit diesen Menschen aussieht, wenn sie die 80 überschreiten?

21.10.2023 22:17 • x 1 #26


awake
Zitat von Hansl:
Ja. Wer oder was hat es ausgelöst? Bei mir öffnete sich die Büchse der Pandora durch Liebe, die sich den Weg in mein Inneres suchte. Und dann auf das traf in mir, was Glück verhindern soll.

Auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken!

Das Thema ist gerade nicht vorherrschend, dazu bin ich ganz bei mir. Die Büchse der Pandora bemühte wohl ein anderer. Wenn wir bei der griechischen Sagenwelt bleiben wollen, bin ich wohl die, die ihrem Vater schreckliche Kopfschmerzen bereitete.

Dafür bin ich mit meinem Gardemaß von 1,85 m aber wiederum völlig ungeeignet.

21.10.2023 22:30 • x 1 #27


H
Zitat von awake:
Auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken! Das Thema ist gerade nicht vorherrschend, dazu bin ich ganz bei mir. Die Büchse der Pandora bemühte wohl ...

Ich mag deinen Humor

21.10.2023 22:34 • x 1 #28


awake
Zitat von Hoffrau:
Ich mag deinen Humor

Merci beaucoup! Auch wenn es mir nicht gerade nach Lachen ist. Ich habe mir angewöhnt, das Leben von seinen positiven Seiten wahrzunehmen. Heute Morgen weckte mich das Tschacken eines streitenden Elsternpaares. Gefangen zwischen weiterschlafen und einem dringendem Bedürfnis ging ich dann doch den Weg ins Bad.

Nun lebe ich hier sehr dörflich und es treib mich auf den Balkon. Herr und Frau Elster waren verschwunden, allerdings kam ich in den Genuss einer Sternschnuppe.

Ich hatte in dem Moment das Gefühl, dass alles gut ist, alles auf seinem Weg. Das hat mich über den Tag begleitet.

Ich wünsche Dir eine gute Nacht!

21.10.2023 22:44 • x 5 #29


KeinRoboter
Liebe @awake
danke, dass du deine Erfahrungen hier teilst und zeigst, wie man mit solchen Situationen umgehen kann.

Zitat von awake:
Meine Frage an Euch ist, hat jemand ähnliche Erfahrungen und wie geht Ihr damit um? Hat die Zeit Verletzungen geheilt und ist perspektivisch wieder eine Annäherung möglich?

Ja, ich habe lange gebraucht um zu verstehen, dass besonders das Verhalten meiner Mutter und was sie mir seit meiner Kindheit damit vermittelt hat, nicht richtig ist.
Ich bin mit den Gedanken aufgewachsen, ich hätte meine Mutter bereits als Säugling abgelehnt und sie hätte mich nicht lieben können - ich fühlte mich nicht liebenswert. Häufig war ich die Schuldige, es gab viel Streit, Vertrauen konnte ich ihr nie (vertraute Gespräche, auch intime Details, hat sie anderen Müttern erzählt, die das dann ihren Töchter erzählt haben - meinen Mitschülerinnen), häufig habe ich Dinge angeblich falsch verstanden oder sie hätte das so nie gesagt...Naja, ein bekanntes Muster.
Die Beziehung war und ist heute noch von Distanz geprägt, viel konnte ich als Tochter in ihren Augen nicht richtig machen, sobald es aber schwierig wurde oder es Probleme gab, war ich genau richtig.

Aus diesen und weiteren Gründen hatte ich eine längere Zeit keinen Kontakt zu meinen Eltern, heute ist es distanziert in Ordnung. Mittlerweile gehe ich aus belastenden Situationen einfach heraus und versuche das verletzende Verhalten nicht mehr an mich heranzulassen.

Zitat von awake:
Für mich bin ich raus, das übernehme ich nicht.

Ich kann deine Einstellung voll und ganz verstehen. Brücken abzubrechen ist häufig viel schwieriger und erfordert viel Mut und Stärke.

Als ich zum ersten Mal an diesem Punkt war, fiel es mir zunächst schwer, diesen Gedanken zuzulassen und auszusprechen. Heute erlaube ich mir das und habe deswegen auch keine Schuldgefühle mehr.

Das Päckchen, das meine Eltern mir mitgegeben haben und das ich so lange mit mir herumgetragen habe, habe ich irgendwann begonnen auszupacken und verstehe mich seitdem besser. Beispielsweise warum ich länger brauche, um Menschen zu vertrauen und mich ein Vertrauensbruch dann schwer treffen kann. Oder warum ich mich um Menschen bemühe, die ähnliche Verhaltensweisen wie meine Mutter zeigen (beispielsweise die Schweigebehandlung).

Für mich hat sich gezeigt, Verletzungen können heilen, wenn ich mich damit auseinandersetze und die Schuld nicht bei meinen Eltern suche. Ihr Anteil ist mir bewusst, sie sind aber nicht Teil meiner Lösung für diese Probleme und werden es auch nie sein. Ein Festhalten an ihrem falschen Verhalten bringt mich nicht weiter und ich mag lieber nach vorne als zurück blicken.

Heute sehe ich aber auch das Positive, was durch dieses Beziehung entstanden ist, z.B. meine Unabhängigkeit und Selbstständigkeit oder meinen Umgang mit Problemen oder Konflikten.

Man kann es nur versuchen besser zu machen

21.10.2023 23:32 • x 4 #30


A


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