Hallo,
mein Expartner hat sich nach fast 5 Jahren im Kurzschluss getrennt (Sept 2021), er wusste nicht wie man an der Beziehung und ihren Problemen arbeitet (ich wusste nicht viel von den Problemen, da er kaum geredet hat), oder wollte es auch einfach nicht mehr. Im Nachhinein sehe ich meine Fehler, habe mich oft entschuldigt und auch gefragt ob wir zusammen einen Neuanfang wagen wollen, in dem wir die Beziehung besser gestalten und ich mich ändere. Das wollte er nicht.
Was er jedoch seit der Trennung möchte ist der Kontakt zu mir. Wir haben noch einige Wochen in der gemeinsamen Wohnung zusammen gelebt (er wollte mich nicht alleine lassen), den Auszug konnte er nicht organisieren, hat mir alles überlassen. Das Reden, das Organisieren, alles.
Nun haben wir seit fast 5 Monaten eigentlich täglich Kontakt (den er genau so sucht wie ich) was zu vielen Schwierigkeiten führt- da ich ihn ja immer noch Liebe, er aber keine Beziehung mehr möchte, da er Angst hat sich zu verlieren und dann wieder Co-Abhängig ist. Er macht jetzt was er will hat er gesagt und nur Dinge die ihm gut tun. Das finde ich ja auch gut, hat er in der Beziehung trotz Aufforderung von mir nie gemacht, aber das ging wohl nur indem er sich von mir trennt, was mich auch extrem traurig macht.
Kurz vor der Trennung hat er sich einen neuen Freundeskreis in einer anderen Stadt aufgebaut (wo er jetzt auch wieder lebt und zeitweise arbeitet), nur noch Zeit dort verbracht, diese Menschen sind jetzt sein Beziehungsersatz. Ich kenne niemanden davon, mir wurde auch niemand vorgestellt als wir noch zusammen waren, da ich einmal Eifersüchtig war, bzw. hier in meiner Stadt saß, wo wir zusammen wohnten und er einfach kein Datum nennen konnte, wann er wieder zurück kommt. Das hat mich verletzt und ich hab überreagiert, da ich mich im Stich gelassen fühlte. Auch jetzt, wo er mich als normale Freundschaft haben möchte, dürfte ich ihn dort nicht besuchen, da wir keine Basis haben.
Wir streiten viel, weil er mich oft als letzte Priorität behandelt, verspricht Dinge und macht sie dann doch nicht, schiebt sie ewig auf (wollte mich besuchen, bucht aber nie sein Ticket) und wenn ich dann etwas dazu sage, oder Grenzen setze dann kommt immer das Totschlag Argument dass wir ja den Kontakt abbrechen können, wenn wir das nicht hinkriegen. Ich fühle mich als müsste ich ihm beweisen, dass ich alles über mich ergehen lassen kann und ruhig bleibe, damit er dann eventuell nachdenken könnte, ob er mich doch noch mal will. Es ist erniedrigend.
Er möchte eine friedliche Zeit haben und dass wir nicht ständig streiten, das lässt ihn fühlen, als wären wir noch in einer Beziehung, gleichzeitig holt er aber jede Woche noch was aus seiner Hinterhand hervor, das wieder zu Streit führt, weil ich mit diesen Dingen nicht umgehen kann (Lügen usw.) Ich leide extrem unter der Trennung, da eine gemeinsame Zukunft geplant hatte. Alles Dinge die er eigentlich auch wollte. Bis er sich halt getrennt hat.
Letzte Woche haben wir darüber geredet wie es weiter gehen soll, wenn wir beide so unterschiedliche Dinge wollen. Als ich meinte, dass wir dann den Kontakt einstellen müssen, damit ich heilen kann und mich neu orientieren kann hat er angefangen zu weinen und Ungläubig gefragt ob es das jetzt war? An dem Punkt sind wir dauernd, mir fällt das unglaublich schwer, da ich ihn ja noch sehr liebe und das eigentlich gar nicht will, und das Thema ist dann im Sande verlaufen, denn nach ein paar Tagen Bedenkzeit wollten wir noch mal darüber reden, da hatte er aber keine Zeit für und ist von selbst auch nicht mehr auf das Thema zurückgekommen.
Nun bin ich einfach ratlos. Ich schaffe es nicht ihn loszulassen, zu sehr hänge ich an den letzten 5 Jahren. Wir haben uns nun seit 2 Monaten nicht mehr gesehen, nur telefoniert und das kann ich irgendwann auch nicht mehr. Er verspricht seit 2 Monaten mich zu besuchen, dauernd kommt aber etwas dazwischen wie Arbeit, oder dass Zug fahren nicht geht etc. Wenn ich ihn dann frage warum er sich nicht festlegen kann und ob er überhaupt kommen möchte bejaht er es. Aber hält mich weiter hin. Er ist extrem ambivalent.
Ich weiß nicht wie ich da rauskommen soll, ich bin am Ende. Es zieht mich jeden Tag runter, habe aber Angst vor dem Loch das danach kommt.
Oft wünsche ich mir die Zeit der Trennung zurück, denn hätte ich damals einen klaren Cut gemacht, hätte er es sich entweder noch mal überlegt in der Zeit wo kein Kontakt besteht, oder mir würde es jetzt viel besser gehen. So erlebe ich die Trennung jeden Tag aufs Neue und es wird immer schlimmer.
23.02.2022 12:58 •
#1