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Kontakt mit Kindsvater/-Mutter nach Betrug

Ilea123
Hallo ihr,

mich würden eure Erfahrungen interessieren:

Wie ist euer Umgang mit dem anderen Elternteil nachdem diese(r) euch betrogen hat?

Klar, in der direkten Zeit nach dem Betrug und der Trennung ist dieser Kontakt meist eher bescheiden und weniger konstruktiv und darf das meiner Meinung auch sein.

Aber gibt es im Forum Menschen, die es nach Monaten oder Jahren geschafft haben, einen einigermaßen entspannten Umgang hinzukriegen? Und hat das sogar jemand in dem Fall geschafft, dass der Ex dann weiterhin mit der Affäre zusammen ist?

Mich würden auch die anderen Erfahrungen interessieren. also wenn man auch Jahre später gar nicht mehr mit dem Ex kann oder was auch immer.

Schreibt eure Geschichten! Ich freue mich über jede einzelne.

Danke euch!

20.02.2020 15:37 • #1


Plentysweet
Hallo Ilea,
wir kennen uns ja aus dem Skala Thread .
Ich frage mich beim Lesen Deines Themas, was es Dir so schwer macht? Ist es die Tatsache, dass Dein Ex Dich verlassen hat (also Trauer, Ohnmacht, Hilflosigkeit)? Trauerst Du um ihn als Menschen? Oder kriegst Du es nicht verknust, dass er Dich hintergangen hat? Oder dass er DICH nicht mehr wollte, also ist es eher ein narzisstischer Schmerz? Das macht ja alles einen erheblichen Unterschied in der Bewältigung. Vielleicht müsstest Du da nochmal näher in Dich hineinspüren, was Dich stört.
Und: Warum hat er Dich betrogen und nicht den offenen Weg genutzt? Habt Ihr darüber gesprochen?
Ansonsten denke ich, fährt man langfristig mit einer verzeihenden und verstehenden Haltung am Besten und diese verhindert auch, dass man selber verbittert oder sich weiteren Beziehungen verschließt.

20.02.2020 15:56 • x 1 #2


A


Kontakt mit Kindsvater/-Mutter nach Betrug

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M
Ich bin so jemand!
Mein ehemaliger Mann hat seine Affäre sogar geheiratet, wir haben uns aber nach etwa einem Jahr Krieg und Gezerre mehr oder weniger friedlich darauf geeinigt, dass uns unsere Liebe zu unserem Kind auf ewig einen wird!

Das waren aber harte Jahre, ich habe ganz viel nachgegeben, zurückgestellt und geschluckt, aber immer dabei nur an das Wohl unseres Kindes gedacht!
Da musste ich dann eben auch die neue Frau aushalten, die sich aber Gott sei Dank nicht sonderlich für unser Kind interessiert hat (außer, wenn es darum ging, gegen das Kind zu sticheln)! Und Du kannst mir glauben, ich habe die Frau gehasst dafür!
Viele haben mir dieses Nachgeben, diese Kompromissbereitschaft oft als Schwäche ausgelegt, ich habe mich aber immer als stark empfunden, weil ich viel schneller in meinen eigenen Frieden gekommen bin!

Nach der Trennung von seiner Frau waren wir fast so etwas wie Freunde, allerdings hat er pünktlich zum 18. Geburtstag einen riesigen Streit wegen Unterhalt angezettelt und dann mehr oder weniger den Kontakt zu mir abgebrochen!

Das war und ist mir aber relativ schnuppe, weil es ja von den 18 Jahren, die unser Kind auf der Welt ist, die 16 Jahre, die wir auseinander sind, gut geklappt hat!

Nun kann unser Kind sich eine eigene Meinung bilden! Und, sie sieht uns beide sehr klar, wie ich finde, liebt uns beide und ist stolz auf uns, dass wir sie (fast) nie zum Spielball unserer Befindlichkeiten gemacht haben!
Es ist nicht einfach, aber wenn einem nicht dauernd das eigene Ego im Weg steht, durchaus machbar!
Viel Glück für Euch!
Miss March

20.02.2020 16:18 • x 8 #3


Ilea123
Vielen lieben Dank euch beiden für die Antworten!

Ich tue mich (schon immer) schwer damit, wenn ich irgendwas nicht wirklich beeinflussen kann. In vielen Bereichen habe ich das in den letzten Jahren gelernt...also einfach ergebnisoffen auf den Prozess zu vertrauen. Aber in dieser Beziehung fällt mir das unendlich schwer. Ich bin mitten in einem Prozess, der richtig gut ist und in dem ich mich das erste Mal richtig tiefgehend mit mir selbst beschäftige, begleitet von meiner Therapeutin und Freundin. Es fällt mir wieder viel leichter, mich selbst zu spüren und mich abzugrenzen, wenn mir was nicht gut tut. Ich entscheide gerade von Tag zu Tag, ob ich mit ihm kommuniziere oder nicht, je nachdem wie ich mich fühle. Jetzt entwickelt sich bei mir gerade eine gewisse Angst davor, dass ich vielleicht irgendwann mal merke, dass es einfach jeden Tag am besten wäre, keinen bzw das erforderliche Minimum an Kontakt zu haben....und das macht mich für mein Kind sehr traurig. Es fällt mir da schwer ergebnisoffen in diesen Ebtwicklungsprozess reinzugehen, aber ich kann ein Vergeben auch nicht erzwingen (ich habe schon öfter mal versucht, dort reinzugehen...)

Mir steht also in der Hinsicht gerade mein eigener Anspruch im Weg.

@plentysweet : danke für deine immer wieder sehr hilfreichen Fragen!

Er meinte, er konnte es nicht anders, er war überfordert. Emotional am Ende weil sein Vater im Sterben lag, wir mit unserem Kleinen viel zu tun und keine Zeit für uns hatten und dann hat er sich verliebt. Er hat wohl ein paar Wochen versucht, dagegen anzukämpfen (allein), ohne dass irgendwas passiert ist und der Betrug ist dann eher spontan passiert (weil er jemanden besuchen wollte, der nicht da war und in ihrer Nachbarschaft wohnte und dann ist er irgendwie dorthin geraten...Wasauchimmer). Es ist ein Mal passiert, dann hat er es mir gesagt. Ich habe sehr lange gehofft und gewartet und bin dann nach ein paar Monaten doch ausgezogen, weil er sich nicht bewegt hat und nur in seinem Sud war. Mit der anderen hatte er aber angeblich keinen Kontakt. So ca. 1 Jahr nach der ganzen Aktion sind sie dann aber jetzt zusammen gekommen (offiziell).

Ja, warum hat er nicht offen kommuniziert? Er sagt, er hatte Angst, war wie gelähmt. Er hat sich auch nicht von mir getrennt, das musste alles ich machen.

In meinem Schmerz geht es schon viel um mich, ja. Ich vermisse nicht ihn als Person, vor allem nicht die Person der letzten Jahre. Ich bin traurig, aber mehr weil es die Familie nicht mehr gibt, traurig darüber dass die Verbindung (von der ich mal dachte, sie wäre einzigartig gewesen) sowas nicht ausgehalten hat, dass ihm eine Beziehung zu ihr am Ende wichtiger war als eine freundschaftliche Elternbeziehung mit mir, dass er mich so behandelt hat. Es geht mir mehr darum, dass er mich so respektlos behandelt hat, mich Zb tagelang nixht angeschaut hat, weil er mit seiner Verliebtheit nicht umgehen und mir es nicht sagen konnte, weil er sich danach auch an viele Absprachen nicht gehalten hat (um die ich ihn gebeten und die er mir zugesichert hatte), weil es sich laut ihm in den Situationen irgendwie anders ergeben und richtig angefühlt hat und so was. Dass er es nixht geschafft hat, irgendwann mal klar auszusprechen, was er fühlt und was er will und mich somit monatelang hingehalten hat.

Ich ärgere mich über mich selbst darüber, dass ich das mit mir habe machen lassen...alles! Dass ich nach dem Betrug Lebenszeit damit verschwendet habe, mich um ihn zu kümmern und ihn in Depression und Trauer zu unterstützen. Und jetzt hat er vor kurzem noch gesagt, für ihn wären wir schon seit dem Tag des Betrugs nicht mehr zusammen gewesen. Aber mir das mal zu kommunizieren? In den ganzen Monaten, die wir noch zusammen gelebt haben...neee!

Er war meine erste tiefere Verbindung und ich habe noch keinerlei Erfahrung mit endgültigen Trennungen und Verletzungen dieser Art. Meine einzigen Trennungserfahrungen sind die Trennungen von ihm und da kamen wir dann immer wieder zusammen.

am liebsten würde ich mich überhaupt nicht mehr mit ihm beschäftigen. Ihn komplett aus meinem Leben verbannen. Aber ich muss ja und da habe ich dnn wieder diesen blöden Anspruch an mich, dass es irgendwann jawohl freundschaftlich sein soll...



Ach plenty, es ist einfach so viel, für jemanden wie mich, die sich sonst nicht sonderlich viel mit ihren Gefühlen beschäftigt hat und hauptsächlich im Kopf zuhause war (und dabei vieles verdrängt hat)...
Hat das schon narzisstische Züge?

Ich habe gerade so Lust, mich und meine Gefühle und Bedürfnisse noch näher kennenzulernen und meinen Weg weiterzugehen...wenn ich da nicht fast jeden Tag wieder durch Nachrichten etc. an ihn erinnert werden würde. Er löst einfach immer noch sehr viel bei mir aus....

@Miss March: wie hast du dich der anderen Frau gegenüber dann verhalten? Toll, dass du das für deine TTochter geschafft hast...

20.02.2020 21:36 • x 1 #4


Plentysweet
Zitat von Ilea123:
Er meinte, er konnte es nicht anders, er war überfordert.

Naja. Das bezweifel ich. Man hat immer eine Wahl, wenn man WILL.
Zitat von Ilea123:
Emotional am Ende

Aber er hatte noch genug Kraft sich fremd zu verlieben? Hol ihn bitte vom Podest.
Zitat von Ilea123:
weil er sich nicht bewegt hat und nur in seinem Sud war

Er hat sich für Euch nicht bewegt. Für die Neue ging es dann, nachdem Du die Trennung in die Hand genommen hast. Für mich liest er sich ein bißchen feige und unentschlossen. Und ich glaube, daß Dich sein Verhalten (und das liest man hier raus) sehr gekränkt, verletzt hat.
Zitat von Ilea123:
Ich bin traurig, aber mehr weil es die Familie nicht mehr gibt, traurig darüber dass die Verbindung (von der ich mal dachte, sie wäre einzigartig gewesen) sowas nicht ausgehalten hat, dass ihm eine Beziehung zu ihr am Ende wichtiger war als eine freundschaftliche Elternbeziehung mit mir, dass er mich so behandelt hat.

Eine große Ent-täuschung für Dich.
Zitat von Ilea123:
Es geht mir mehr darum, dass er mich so respektlos behandelt hat, mich Zb tagelang nixht angeschaut hat,

Kränkung.
Zitat von Ilea123:
auch an viele Absprachen nicht gehalten hat

Auch wieder Kränkung und Verletzung Deiner Werte.
Zitat von Ilea123:
und mich somit monatelang hingehalten hat.

Ebenso.
Zitat von Ilea123:
Ich ärgere mich über mich selbst darüber, dass ich das mit mir habe machen lassen...

Das denke ich auch. Du haderst mit Dir selbst. Er benimmt sich wie ein Ar...und Du hilfst ihm noch.
Zitat von Ilea123:
Und jetzt hat er vor kurzem noch gesagt, für ihn wären wir schon seit dem Tag des Betrugs nicht mehr zusammen gewesen.

Das ist ja auch ein schwerer Schlag ins Gesicht und ich versteh, daß Du da noch nicht friedlich abschließen kannst.
Zitat von Ilea123:
am liebsten würde ich mich überhaupt nicht mehr mit ihm beschäftigen

Dann tu es eine Weile auch nicht, kümmere Dich um Dich und heile!
Zitat von Ilea123:
Aber ich muss ja und da habe ich dnn wieder diesen blöden Anspruch an mich, dass es irgendwann jawohl freundschaftlich sein soll...

Vergiß ihn erstmal. Für eine Freundschaft braucht Ihr eine bereinigte Basis und die ist noch nicht da, meiner Mng nach.
Zitat von Ilea123:
Hat das schon narzisstische Züge?

Nein. Du bist einfach enttäuscht und verletzt und musst Dich von einem Traum verabschieden. Gib Dir Zeit und sei gnädig mit Dir selbst . Es braucht Zeit um Kränkungen zu verarbeiten und damit abzuschließen.
Zitat:
Ich habe gerade so Lust, mich und meine Gefühle und Bedürfnisse noch näher kennenzulernen und meinen Weg weiterzugehen...

Tu das! Du tust es für Dich!
Zitat:
Er löst einfach immer noch sehr viel bei mir aus....

Ja. Aber Dir gehts ja nicht gut damit und er ist neu gebunden. Was also soll das? Versuche Dich zu lösen, eigenständig zu sein und auf Deine eigenen Füße zu stellen. Du kannst nur gewinnen . Egal wohin das führt .

20.02.2020 22:09 • x 4 #5


Heffalump
Zitat von Ilea123:
Und jetzt hat er vor kurzem noch gesagt, für ihn wären wir schon seit dem Tag des Betrugs nicht mehr zusammen gewesen.

Ab + zu treten se halt nach.
Ich bin jetzt seit 10.17 mit Sohn allein, er ist wieder verheiratet, verhältnis ist gut. Solange ich nicht zuviel sehe, von ihm.

20.02.2020 22:14 • x 1 #6


M
@ilea123: Es war schwierig!
Die Frau gehörte zu unserem erweiterten Bekanntenkreis, was die Sache nicht einfacher gemacht hat! Ich hatte sie nie gemocht und war Wirklich perplex, dass mein damaliger Mann sich diese Frau gewählt hat!
Kontakt hatte ich relativ wenig, ich fand sie aber auch aus diversen, nicht die Familie betreffende, Gründen menschlich einfach nur Unterirdisch!
Sie hat sich nach ein paar Jahren mal halbherzig bei mir entschuldigt, was sie nicht hätte machen müssen, aber ich habe auch ihr lange für den Betrug die Pest an den Hals gewünscht! Genützt hatte es - außer verschwendete Zeit und Energie- nichts!
Also wurde die neue Frau - in erster Linie auf Wunsch des Vaters - brav von mir zu Geburtstagen eingeladen, sie war bei der Einschulung mit dabei und ich habe dann höflich distanziert versucht, Haltung zu wahren!
Für unser Kind eben - war ja die neue Familie und waren ja auch nur jeweils wenige Stunden, die ich mit denen durchhalten musste!
Als dann die erste von zahlreichen Trennungen kam (heute sind sie schon wieder geschieden) und ich absolut keine Schadenfreude gespürt habe, wusste ich, dass ich wirklich abgeschlossen habe!
Das wünsche ich Dir auch!

20.02.2020 22:51 • x 3 #7


M
Nachtrag: das klingt jetzt alles so, als ob ich das ganz easy gewuppt habe, es war aber nicht so!
Es war zeitweise, als ob ich durch die Hölle ginge, und ich dachte oft, dass ich es nicht schaffe!
Aber jeder wird Dir bestätigen, dass es besser wird, wenn Du Dich auf Dich fokussierst, und da scheinst Du ja auf einem guten Weg zu sein! Gib Dir die Zeit, die Du brauchst, Deine Gefühle sind völlig nachvollziehbar!
Liebe Grüße

20.02.2020 23:00 • x 4 #8


Ilea123
Vielen Dank, plenty! Das tat gerade sehr gut...

Ich denke schon seit ein paar Tagen darüber nach, meine ganzen Aufzeichnungen aus den Krisen der ganzen Jahre mit ihm zu verbrennen. Eigentlich wollte ich (in meiner verkopften Art) mir das alles nochmal durchlesen und dann irgendwie sowas wie Lehren daraus ziehen...fürs Leben, für neue Beziehungen... Aber immer wenn ich da reingehen will, schaffe ich es nur kurz und rege mich dann irgendwann sehr auf...das würde Jahre dauern und ich müsste jeden Tag in dieses blöde Gefühl rein.

Ich habe jahrelang so viel Energie auf ihn verschwendet und ihm in seinen Depri-Phasen immer wieder Lebensenergie gegeben. Irgendwann reichst auch mal!

Mit den Werten hast du auch recht! Unbedingt! Mir sind Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Wertschätzung total wichtig. Eine ehemalige Freundin bezeichnete diese meine Werte mal als alt, traditionell und konservativ und eine zeitlang dachte ich wegen seines Verhaltens und der Aussagen dieser ehemaligen Freundin, dass ich total unentspannt und uncool wäre (ja, ich weiß, da schlummert noch einiges aus der Kindheit). Mittlerweile finde ich meine Werte toll und habe auch viele Leute kennengelernt, die ähnliche Werte feiern.

Ja, ich glaube, da ist noch ein längerer Weg vor mir. Momentan mache ich eine Verhaltenstherapie, aber ich habe gerade heute mit meiner Therapeutin darüber gesprochen, ob nicht auch tiefenpsychologiscje Arbeit sinnvoll wäre (in meiner Kindheit habe ich viel Manipulation, Mobbing und wenig echte Zuneigung erlebt und mein Ex war meine erste richtige Beziehung. Davor bin ich 25 Jahre immer weggelaufen, wenn es ernster wurde).

Beide Therapieformen zusammen geht ja leider nicht.

Es ist anstrengend, dieses Gefühlsleben, aber ich bin froh, dass ich aus diesem Kokon aufgewacht bin und jetzt noch die Möglichkeit für echte Begegnungen habe...

20.02.2020 23:03 • x 2 #9


Ilea123
Zitat von Miss March:
Die Frau gehörte zu unserem erweiterten Bekanntenkreis, was die Sache nicht einfacher gemacht hat!


Ja, so war es bei mir leider auch. Ich fand sie eigentlich ganz sympathisch, aber die Tatsache, dass sie mit der eigenen Erfahrung als Mutter von kleinen Kindern und einer Trennung in dieser Kleinkindphase sich ganz bewusst an meinen Ex rangemacht hat - wissend, dass es mich gibt, dass wir ein Kind haben, das knapp 1 Jahr alt ist und dass die Phase für Beziehungen einfach eine Belastungsprobe ist - macht sie für mich sehr sehr sehr sehr unsympathisch. Und ich kann mir nicht vorstellen, irgendwas mit ihr zu tun zu haben. Respekt davor, dass du das alles ausgehalten hast. Ich hoffe, diese Frau besitzt den Anstand, bei solchen Veranstaltungen wie Einschulung etc. zuhause zu bleiben und nichts einzufordern.

20.02.2020 23:14 • x 2 #10


Plentysweet
Zitat von Ilea123:
und mein Ex war meine erste richtige Beziehung.

Dann ist es ja auch klar, dass es so bedeutungsvoll für Dich war. Und mit ihm, Deiner ersten ernsthaften Beziehung hast Du ein Kind bekommen. Ich verstehe gut daß es Dir da, gepaart mit Deiner Vorgeschichte (Mobbing, keine echte Liebe usw..) erstmal den Boden unter den Füßen wegzieht . Im Grunde bist Du nun aufgerufen, die Arbeit zu machen, die Du Dir von der Partnerschaft erhofft hast: Den Zugang zu Dir selbst, Deinen eigenen Kraft Ressourcen, Trost spenden, gehalten werden, sich selbst eine gute innere Mutter sein, etc...
Ich würde auch an Deiner Stelle ne tiefenspsych. orientierte Therapie vorziehen, damit Du gründlich an die Wurzeln der Probleme herangeführt wirst und diese aufarbeiten kannst.
Und grenz Dich von dieser ungesunden Person, der neuen Frau Deines Partners gut ab. Es ist anstrengend und ich versteh, dass Dir zum Ko...ist. Aber wie gesagt, Du kannst Dich daran weiter entwickeln, persönlich. Und das kommt dann Deinem/Euren Kind auch zugute .

21.02.2020 13:03 • x 2 #11


Z
Zitat von Plentysweet:
...Ich würde auch an Deiner Stelle ne tiefenspsych. orientierte Therapie vorziehen, damit Du gründlich an die Wurzeln der Probleme herangeführt wirst und diese aufarbeiten kannst....

Alles rund um den Satz: Daccord.
Nur bei der tiefenpsychologischen Therapie schüttelt es mich. Ist natürlich nur meine eigene Meinung - ich z.B. würde eine Gestalttherapie jederzeit den Tiefenpsychologen vorziehen. Finde es gerade in dem Bereich wichtig eine Therapieform zu finden, die einen selbst anspricht, zusagt.

@Ilea123 : Von der Krankenkasse erstattungsfähig (falls das ein Argument ist) sind gegenwärtig die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologische Psychotherapie und die Psychoanalyse. Gesprächstherapie (die früher in der DDR das Therapieverfahren schlechthin war), systemische und Gestalttherapie werden von der KK leider leider nicht übernommen.
Schau Dir an was Dir am ehesten liegt?

21.02.2020 13:18 • x 2 #12


Plentysweet
Zitat von Zwiebel:
Nur bei der tiefenpsychologischen Therapie schüttelt es mich.

Echt ? Ich habe durchweg gute Erfahrungen damit gemacht. Aber ok.
Zitat:
Finde es gerade in dem Bereich wichtig eine Therapieform zu finden, die einen selbst anspricht, zusagt.

Das auf jeden Fall.
Und daß Du mit dem Menschen kannst, ist auch wichtig!

21.02.2020 13:54 • x 1 #13


Ilea123
Zitat von Zwiebel:
ich z.B. würde eine Gestalttherapie jederzeit den Tiefenpsychologen vorziehen.


Witzig! In die Richtung wollte ich eigentlich gehen im Sinne eines offenen Familienprozesses oder Familienzirkels. Das sind mehrtägige Seminare. Als ich das meiner Therapeutin erzählt habe, fand sie das momentan eher kontraproduktiv, da Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisches Vorgehen parallel wohl nicht sinnvoll sind.
Sie meinte also, ich solle erstmal meine Verhaltenstherapie beenden und dann in ein paar Monaten überlegen, ob ich zu einem tiefenpsychologischen Therapeuten wechsele...alles, was in gestalttherapeutische/körpertherapeutische Richtung ging, lehnte sie mit den Worten ab: das sind alles keine anerkannten Richtungen und wir haben oft genug mit deren Auswirkungen zu tun. Da wird dann was aufgemacht und der Patient bleibt dann damit allein.

Das hat mich ehrlich gesagt ganz schön verunsichert. Eine längere gestalttherapeutische Therapie kann ich mir leider nicht leisten. Ich bin darauf angewiesen, was die Kasse mir bezahlt oder eben mehrtägige Seminare.

Ich schwimme da gerade ein bisschen.

Hat jemand Erfahrungen mit tiefenpsychologischer Therapie? Mir graut es davor, jahrelang in meiner Vergangenheit zu forschen und mich dort zu verlieren...wahrscheinlich fand ich deshalb die Idee mit den Seminaren ganz gut...mal kurz 5 Tage Vergangenheit aufarbeiten...so viel zum Thema Geduld

21.02.2020 14:22 • x 1 #14


Plentysweet
Zitat von Ilea123:
Hat jemand Erfahrungen mit tiefenpsychologischer Therapie

Also ich habe, wie gesagt, damit Erfahrungen und für mich persönlich war es gut.
Es war auch ein super Psychologe (warmherzig und klug). Mir hat es gelegen, den Sachen auf den Grund zu gehen. Ich wollte immer vom Kopf her verstehen, warum etwas so und so war. Und Du bleibst ja nicht darin stecken, sondern erarbeitest auch Strategien für die Gegenwart. Tiefenpsychologen arbeiten auch mit Methoden der Verhaltenstherapie. Und umgekehrt. Also da durchmischt sich die Ansätze. Und Du lernst gegenwärtige Probleme anders einzuschätzen.
Aber da tickt jeder sicher anders und braucht auch etwas anderes. Du musst es vielleicht ausprobieren. Du hast ja anfangs die 5 probatorischen Sitzungen. Da kannst Du gucken, ob es was ist für Dich.

Aber das mit den Familienseminaren finde ich auch gut !

21.02.2020 14:37 • x 3 #15


A


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