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Kontakt aufnehmen?

S
Hey, zunächst vielen Dank für das Lesen und Beraten

Ich habe die letzten Jahre in offenen Beziehungsformen gelebt, zuerst jahrelang in einer Hauptbeziehung, die S. geöffnet wurde, danach gab es / gibt es parallel laufende Situationships, die ich sehr genossen habe. Nun habe ich vor 9 Monaten einen Mann kennengelernt, der selbst gerade aus einer langfristigen Beziehung kam. Wir sprachen über unsere Vorstellungen und einigten uns auf eine gemeinsame Zeit, ohne diese etikettieren zu wollen, dabei wurde der Augenmerk auf S. und eine schöne Zeit gelegt. Wir verbrachten miteinander eine intensive Zeit. Wir fuhren miteinander in den Urlaub, verbrachten miteinander verlängerte Wochenenden, quatschen nächtelang am Lagerfeuer und hatten natürlich auch S.. Wir dateten parallel andere Menschen und sprachen darüber offen miteinander. Ich beendete die Begegnung, da ich den Eindruck hatte, dass wir uns etwas verrennen, da unsere Planungen zum Teil Monate ins Voraus gingen. Wir sind beide beruflich angespannt und haben sonst noch weitere Verantwortungen zu tragen. Unsere Begegnung rutschte allmählich in den Vordergrund und ich hatte den Eindruck, dass wir unsere Freiheit gefährden, daher entschied ich mich es zu beenden. Er nahm es freundlich auf, bot weitere S. bei Interesse an und bekundete, dass er mich mag. Ich habe mich nach der Nachricht zurückgezogen. Wir begegneten uns nach paar Wochen zufällig und wechselten anschließend paar Sätze per Whatsapp. Er sagte erneut, dass er Interesse an weiteren S. hätte. Er verfolgt weiterhin mein Treiben online. Nun merke ich nach 2 Monaten, dass er mir nicht aus dem Kopf geht. Die Begegnung war sowohl körperlich als auch mental sehr intensiv. Ich weiß im Moment nicht, ob ich mich doch auf weitere Treffen einlassen soll? Zum einen weiß ich nicht, ob ich evtl. Angst vor einer derart intensiven Begegnung habe und durch die Angst etwas verpasse. Zum anderen wurde durch uns beide die Konzentration auf das Körperliche so stark betont, dass ich irgendwann dachte, dass zwischen dem Gesprochenen und unserer Handlung eine Differenz besteht. Zudem könnte vielleicht wichtig sein, dass ich die letzten Jahre schon sehr stark nach meiner Nase gelebt habe und viele Begegnung auf eine schöne Zeit reduziert habe und er darüber im Bilde war und mir daher nie wirklich auf die Pelle gerückt ist und sein Interesse immer auf eine zurückhaltende/freundliche Art offenbart hat. So und nun? Soll ich mich melden? Auf weitere Treffen einlassen? Ich weiß im Moment nicht, ob überhaupt eindeutig geworden ist, wo mein Problem liegt Ich beantworte Unklarheiten gerne Danke nochmals und liebe Grüße!

17.08.2024 08:06 • #1


Cagy
Hallo Sahar,
wenn du nochmal Kontakt aufnimmst hättest du zumindest die Chance mit ihm bei einem Treffen über deine Gefühle/Bedenken zu sprechen....und zu erfahren wie er darüber denkt.
Du beschreibst euer Verhältnis als sehr intensiv und zugewandt.. da sollte es kein Problem sein es zu versuchen.
Was kann passieren. Schlimmstenfalls das nichts dabei rauskommt und/oder du sicher bist das eine Trennung besser wäre.
Bestenfalls wartet er nur auf ein Zeichen und könnt einen neuen * Level* versuchen..
Machst du jetzt gar nichts wirst du evtl. immer denken : ..hätte ich mal.

17.08.2024 09:05 • x 1 #2


A


Kontakt aufnehmen?

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S
Hallo Cagy, vielen Dank. Manchmal muss man doch über den eigenen Schatten springen und nicht prophylaktisch vorgreifen. Ich habe mich nun gemeldet!

17.08.2024 21:12 • x 1 #3


N
@Sahar Da ich ähnlich lebe, würde mich sehr interessieren, was genau deine Angst ist (oder war -jetzt hast du dich ja überwunden. ). Mir wird das nicht richtig ersichtlich. In meinen Augen sieht das nämlich sehr gut aus.
Ist es die Sorge, dass du dich selbst in deiner Freiheit einschränkst durch die Intensität eures Zusammenseins?

17.08.2024 21:35 • x 1 #4


S
Ich lebe bereits seit langer Zeit in offenen, parallelen Konstellationen, die zum Teil sehr stark von mir aber auch von dem jeweiligen Gegenüber auf eine schöne, wertschätzende aber eben nicht verpflichtende, benennende Art geführt wurden. Ich vermute, dass dieses Mal der Ablauf noch wesentlicher offener und direkter, sowohl in der Kommunikation aber auch in der Ausgestaltung der Unternehmungen war. Zudem gab es vielleicht doch nach langer Zeit eine stärkere mentale Verbindung, zumindest scheint es auf meiner Seite so zu sein. Ich denke, dass es einfach eine Angst ist, sich in etwas zu verrennen, das nicht dem Fundament eines klassischen romantischen Diktats entspricht - sich aber anteilig so angefühlt hat. Zudem ist es die Angst, vielleicht selbst nicht genau zu wissen, was man erwartet oder sich eigentlich vom Gegenüber, von sich selbst erhofft. Ich finde es nicht immer einfach, wenn man tollen Menschen parallel begegnet und dann zum größten Teil von klassischen Liebesvorstellungen umgeben wird. Die Mitte zu finden, scheint zumindest gerade für mich nicht leicht zu sein, obwohl ich durchaus in der Ausgestaltung zwischengeschlechtlicher Beziehungen erfahren bin. Letztlich hat unsere Konstellation dazu geführt, dass ich mich überwinden konnte und eben einer durchaus spannenden Begegnung nicht prophylaktisch aus dem Weg gehen wollte, um zu vermeiden, dass ich verletzt werde. Ich niemanden in seinen Haltungen aber auch nicht in meinen eingeschränkt werden möchte. Ich habe letztlich aber doch gemerkt, dass mich dieser Mensch weiterhin beschäftigt hat. Für den Rest werde ich wohl zumindest nach der Pause beim ersten Wiedersehen ein Gefühl bekommen.

17.08.2024 22:03 • x 2 #5


S
Vielleicht nochmal ergänzend... . In der erwähnten Begegnung hat es mich sehr irritiert, dass mein Gegenüber sehr oft betont hat, dass unsere Begegnung rein S. Natur ist. Wobei sie - wie bereits erwähnt - sehr zeit- aber auch in anderen Hinsichten intensiv war. Segelurlaub auf 2m²...Wochenenden, die verlängert wurden...Abende, die kein Ende nahmen...etc. Ich bin es vielleicht aber auch anders gewohnt, bis jetzt haben meistens kurze kommunikative updates gereicht.

17.08.2024 22:17 • x 1 #6


ElGatoRojo
Zitat von Sahar:
ob ich evtl. Angst vor einer derart intensiven Begegnung habe und durch die Angst etwas verpasse.

Zitat von Nanonaned:
Ist es die Sorge, dass du dich selbst in deiner Freiheit einschränkst durch die Intensität eures Zusammenseins?

Zitat von Sahar:
Ich lebe bereits seit langer Zeit in offenen, parallelen Konstellationen, die zum Teil sehr stark von mir aber auch von dem jeweiligen Gegenüber auf eine schöne, wertschätzende aber eben nicht verpflichtende, benennende Art geführt wurden.

Nichts gegen ein S., dass lazy, easy und freundlich miteinander verläuft und wo man sich orientiert, wie es sich ergibt, aber was auch nicht etwas irgendwie Besonderes bringt..

Das, was mit dem Mann jetzt passiert, ist allerdings eine andere Klasse der Leidenschaft. Gibt Leute, für die ist es Voraussetzung, überhaupt mit wem was anzufangen. Andere vermeiden so etwas des Risikos wegen, verletzt werden zu können. Andererseits - du lebst intensiver mit jemanden, wenn du dich einbringst für jemanden.

17.08.2024 22:19 • x 1 #7


S
Ich weiß nicht wirklich, ob eine Gegenüberstellung verschiedener Beziehungsformen nützlich ist. Einbringen ist eine Voraussetzung für jegliche Begegnung.

17.08.2024 22:35 • #8


N
@ElGatoRojo
Ich seh das ebenfalls anders, auch, wenn sich mein Zugang denk ich doch von dem der Fragestellerin unterscheidet.
Eine monogame Zweierbeziehung ist nicht zwangsläufig etwas Intensiveres, Gefühlvolleres oder Besondereres, als verschiedene Typen offener Beziehungsformen. Aber das versteht man, denk ich, fast nur, wenn man selbst so empfindet bzw. lebt.

17.08.2024 22:40 • x 2 #9


S
Gut, bei dem Begriff des Besonderen gehe ich mit. Dem Begriff der Leidenschaft kann ich durchaus auch folgen. Vielleicht ist hier einfach auch besondere Leidenschaft am Werken ; ) Wie wäre denn dein Zugang? Denn du erwähntest, dass er sich von meinen unterscheiden wurde.

17.08.2024 22:48 • #10


N
@Sahar Ich lebe polyamor. Da habe ich seit 6 Jahren eine feste Beziehung mit einem Partner, mit dem ich auch zusammenlebe. Dann führe ich momentan zwei lockere, erlebnis- und genussorientierte Beziehungen, die, so denke ich, ähnlich ausgestaltet sind, wie die deinen.
...und dann hatte ich bis vor 9 Tagen noch einen Mann, wegen dem ich im Moment ziemlich leide, mit dem die Beziehung auch eher festerer Natur war, aber auf großer Distanz.
Da bereue ich momentan etwas, mich -wie es sein Wunsch und Bedürfnis war- emotional fester drauf eingelassen zu haben (-aber freilich nur, weil das so eine tiefe Wunde hinterlassen hat). In diesem Sinne bin ich vielleicht gar keine so gute Rat-Geberin für dich. :')

17.08.2024 23:00 • #11


S
Danke für die Antwort. Nun kann ich besser folgen. Zwischen Euch besteht kein Kontakt? Wenn ja, was hat zu dem Abbruch geführt?

17.08.2024 23:05 • #12


T
@Sahar hättest du denn gerne eine etwas verbindlichere Beziehung mit dem Mann..?
Falls nein, verstehe ich dein Problem/den Grund deines Schreibens hier, glaube ich, gar nicht.
Denn für etwas Unverbindliches klingt das doch gut - aber wo wäre da dann ein Problem?!

Oder hast du Angst vor Verletzung?

17.08.2024 23:06 • x 1 #13


N
@Sahar Wir waren jetzt 20 Monate zusammen und trafen uns ungefähr alle 40 Tage für einige Tage an verschiedenen Orten.
Er wollte unsere Beziehung intensivieren (in Richtung näher zueinander ziehen und dergleichen), aber ich gab ihm schon alles, was mir möglich war. :/ Hat leider nicht gereicht. Ich gebe ehrlich zu, das hat mich tatsächlich sehr zerschellt.
Aber ich will nicht, dass dich das im Hinblick auf deine Problemstellung besorgt.

Es war wirklich jeden Tag wert.

17.08.2024 23:11 • #14


S
@thegrirlnextdoor Das ist eine sehr gute Frage bzw. Feststellung. Ich möchte definitiv keine klassische monogame Zweierbeziehung. Auf der anderen Seite möchte ich nicht, dass die Begegnung sprachlich auf das S. reduziert wird. Vermutlich irritiert mich das.

17.08.2024 23:17 • #15


A


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