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Kompromisse aufgrund Geldmangel

Sinatheo
@alleswirdbesser ich habe Eigenkapital. Meine Eltern haben sich ein Haus ohne Eigenkapital gekauft. Freunde haben sich erst ein Haus ohne Eigenkapital gekauft. An den Zinsen wird einfach drauf gelegt. Und man zahlt länger.

07.09.2022 10:43 • #106


Sinatheo
@_Summer_ ja auch da weiß ich mittlerweile über jeden Cent bescheid. Daher habe Ich ihm ja auch vorgeschlagen etwas beizusteuern. Das hat er aber abgelehnt.

Wie hier schon jemand geschrieben hat, Kleinvieh macht auch Mist. Und je kleiner die Beträge, desto länger muss man zahlen.
Mittlerweile kommen eben Dinge die über Stiefmutter oder so finanziert wurden dazu.
1000 Euro in 50 Euro abzuzahlen dauert eben eine Weile.
Und alleine wenn ich nur 1 oder 2 Sachen für ihn abzahlen würde, hätte er schon 50 oder mehr Euro mehr im Monat.

07.09.2022 10:47 • #107


A


Kompromisse aufgrund Geldmangel

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Nachtlicht
Hallo Sinatheo,

du haderst aus meiner Sicht nachvollziehbar mit der Situation, denn du beschreibst eine deutliche und massive Schieflage der Bedürfnisse in eurer Beziehung. Darin schilderst du dich als diejenige, die mehr liebt - mehr Zuwendung (Kuscheln) ersehnt, mehr Verbindlichkeit (Heiraten, Zukunftspläne) wünscht und mehr Ressourcen aufzuwenden bereit ist.

Das ist ansich schon unschön, denn eigentlich sollen all diese Dinge in einer funktionierenden und erfüllenden Beziehung sich die Waage halten.

Wenn man so ein Ungleichgewicht bemerkt, wäre der richtige nächste Schritt, inne zu halten, Bilanz zu ziehen und sich zu überlegen, inwiefern man ein Gleichgewicht durch die Reduktion des eigenen Einsatzes erreichen könnte (was nur erfolgversprechend ist, wenn es sich um eine kleine Verschiebung des Gleichgewichtes handelt) oder aber sich zu hinterfragen, ob die eigenen Bedürfnisse überhaupt dauerhaft und grundsätzlich im Rahmen dieser Beziehung erfüllt werden können.

Bisher versuchst du diese Schieflage zwischen euch dadurch auszugleichen, dass du (noch) MEHR investierst, durch Anpassung, Verzicht oder sogar Übernahme seiner Verpflichtungen. Wahrscheinlich in der Hoffnung, es irgendwann, irgendwie von ihm zurück zu bekommen. Dein Bemühen bestätigt ihn aber eigentlich nur darin, sein Verhalten fortzuführen - es kommt ihm zupass, und du tolerierst es oder belohnst es sogar noch durch größere Anstrengungen deinerseits.

Hier sehe ich eine große Gefahr für dich, langfristig bitter enttäuscht zu werden - von dir selbst, denn du stellst ja hier die Weichen für deinen Lebenslauf. Vor allem angesichts deiner Bereitschaft, sogar etwas so Elementares wie deinen Kinderwunsch einer Beziehung unter zu ordnen, die dich nicht erfüllt. Das kann dir noch übel ins Kreuz kommen in späteren Jahren, viel Zeit hast du mit Anfang 30 ja leider nicht mehr.

Besonders kritisch sehe ich übrigens diesen Punkt:

Zitat von Sinatheo:
Die Mutter hat es vom Gericht verbieten lassen, dass er Kontakt zum Kind halten darf.

Zitat von thegirlnextdoor:
Ich kenne keinen einzigen Fall, in dem ein Elternteil einem anderen grundlos das Sorgerecht entziehen konnte. Nicht einmal Fälle, in denen es fürs Kind vielleicht wirklich besser gewesen wäre.


Ich auch nicht, und ich kenne echt viele Fälle. Und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven, nicht nur aus der Schilderung einer der Beteiligten.

Zumal es eine Sache ist, jemandem das Sorgerecht zu entziehen, und ein ganz anderes Kaliber, jemandem das Umgangsrecht zu entziehen. Ein solcher Fall ist mir tatsächlich noch nie untergekommen, nicht mal bei schlimmsten Misshandlungen, Missbrauch usw. des Kindes (nicht: des anderen Elternteils, sowas spielt für Sorgerecht oder gar Umgang überhaupt keine Rolle). Schlimmstenfalls gibt es zeitlich eng begrenzte, professionell begleitete Umgangskontakte.

Dazu kommt noch, dass das Kind inzwischen jugendlich ist. Spätestens mit Beginn der Pubertät wird die Frage nach der eigenen Herkunft, damit auch dem Vater, immer lauter in den Kindern und mit der entwicklungsbedingte Unabhängigkeit kommen auch mehr Möglichkeiten, selbst gegen den Willen der Mutter miteinander in Kontakt zu treten und zu bleiben - WENN man das als entfremdeter Vater denn auch will.

Bei deiner Schilderung sehe ich da eben genau das nicht bei deinem Freund: den Willen, Vater (seines existierenden Kindes, und eines potentiellen mit dir) zu sein. Er lehnt sich zurück, indem der die Bringschuld für den Kontakt seinem Kind zuschiebt. Finde ich persönlich sehr schlimm für ein Kind. Leider prallen alle Hinweise der User, dass dein Freund mit hoher Wahrscheinlichkeit ein sich eben nicht kümmernder Vater und kein durch widrige Umstände leider verhinderter Vater ist, an deiner rosa Brille ab.

Zitat von Sinatheo:
Auch wäre es ihm egal wenn er in privatinsolvenz gehen würde, sagt er


Auch diesen Satz finde ich ganz schlimm im Hinblick auf eure Partnerschaft.

Er sagt damit nämlich auch, dass es ihm egal ist welche Auswirkungen das auf dich hat.

Weißt du, ich kann mir absolut vorstellen, dass du noch ein paar Jahre mit ihm zusammen bist, zu seinen Bedingungen. Du die Faust in der Tasche ballst, die fehlende Nähe hinnimmst, dein geringeres Gehalt zu seinen Lebenshaltungskosten reinbutterst, du auf Kinder, Urlaub und schönes Wohnen verzichtest. Du über diese Verzichtsjahre immer kleiner, unzufriedener und damit auch unattraktiver für ihn wirst. Es würde mich gar nicht wundern, wenn er dann irgendwann diese Beziehung beendet und du in ein richtig tiefes Loch abstürzt, weil du so viel für ihn geopfert hast und dann auch noch ohne das bisschen, was du mit ihm hattest, da stehst.

Dein Freund scheint jemand zu sein, der ein lieber und liebenswerter Kerl ist, aber das macht ihn noch nicht zu einem Menschen mit echten partnerschaftlichen Qualitäten. Hier scheinst du für dich noch nicht gut erkennen zu können, was letztere eigentlich sind, und wie wichtig sie für eine gelingende Partnerschaft sind.

Liebe Sinatheo, zusammenfassend möchte ich dir auf den Weg geben dir Gedanken zu der Frage zu machen, ob euer Ungleichgewicht in der Beziehung wirklich tragbar für dich ist. Ob ein Leben ohne Kind, ohne solide Finanzlage, ohne gemeinsame Urlaube und ohne alltägliche Zärtlichkeiten das ist, was du für dich wünschst - jetzt, in zwei Jahren, in fünf Jahren, in zehn Jahren, als Fazit und Lebensrückblick eines Tages im Alterswohnsitz.

Ebenfalls möchte ich dir anraten, dich mit den Aspekten eines dependenten Persönlichkeitsstils zu befassen, denn da könnte das ein oder andere auf dich zutreffen. Mir hat es sehr geholfen im Hinblick auf Lebensqualität, Selbstliebe und in meinem eigenen Beziehungsverhalten, selbstschädigende Verhaltensweisen bei mir selbst zu identifizieren und damit dann auch zumindest in Teilen zu durchbrechen.

Ich verstehe den Effekt, dass du jetzt, nach den teils sehr unschönen Spiegelungen deiner Beschreibungen durch die User, deine Beziehung und deinen Freund verteidigen möchtest. Daher mein Tip, es einfach eine Weile sacken und in dir arbeiten zu lassen, den Thread in ein paar Tagen oder Wochen nochmal zu lesen, manche Überlegungen und Erweiterung der eigenen Sichtweise benötigen Ruhe und Zeit.

07.09.2022 10:49 • x 8 #108


Sinatheo
Ein dispo in Höhe von 5000 Euro abzuzahlen dauert auch. Vorallem durch die hohen Zinsen, geht das kleine ersparte alle 3 Monate auch wieder drauf

07.09.2022 10:50 • #109


A
@Sinatheo
Bei einem Hauskauf ohne Eigenkapital muss aber alles funktionieren. Weiß nicht wo du wohnst und wie hoch bei euch die Immobilenpreise sind... aber für mich sind 20 % Eigenkapital ein gutes Fundament. Ich wusste früh, dass ich bauen möchte und hab mir jahrelang was angespart und kann daher mein Haus auch alleine finanzieren.

Wenn du genug Eigenkapital und Möglichkeiten hast, empfehle ich dir, diesen Schritt alleine zu gehen. (Eintragung Grundbuch, Kreditvertrag etc. ) das aber nur nebenher.

Ich sehe Beziehungen als Teil eines Lebensabschnittes und bin daher bei so großen Anschaffungen grundsätzlich etwas vorsichtiger... sowas kann im Trennungsfall ganz schön schwierig werden.

Bei Geld hört halt leider die Freundschaft und auch die Liebe auf...

07.09.2022 10:50 • x 2 #110


L
Zitat von Sinatheo:
1000 Euro in 50 Euro abzuzahlen dauert eben eine Weile.

Richtig. Aber das sollte man sich vorher vergegenwärtigen.

Was du mit deinem Geld machst, ist deine Sache. Aber wenn du ihm eine Rate abnimmst, dann hat er exakt 50 Eur mehr. Auch davon kann niemand existieren, das löst das Problem nicht.

07.09.2022 10:51 • #111


S
@Sinatheo

Zitat von Sinatheo:
Und alleine wenn ich nur 1 oder 2 Sachen für ihn abzahlen würde, hätte er schon 50 oder mehr Euro mehr im Monat.

Ich würde dir ganz klar abraten davon,für ihn Raten abzuzahlen.

Eine Frage habe ich.
Theoretisch , du würdest 1-2 Sachen für ihn übernehmen. Meinst du ehrlich, er würde dann das ,,frei gewordene geld für einen Urlaub zb. Sparen oder eher anders ausgeben? Was ist dein Gefühl?
Wäre es eine Möglichkeit für dich,statt der Übernahme von Kosten,einfach einen Urlaub für zwei zu bezahlen? Wäre dies eine Alternative? Meinst du ,er würde dann mitkommen?

07.09.2022 10:52 • x 2 #112


Nachtlicht
Zitat von Sinatheo:
Und alleine wenn ich nur 1 oder 2 Sachen für ihn abzahlen würde, hätte er schon 50 oder mehr Euro mehr im Monat.


Nochmal ergänzend, weil ich nach Abschicken meines Beitrags direkt diesen Satz von dir vor Augen hatte.

Mein erster Gedanke ist, was macht er dann wohl mit den 50 Euro? Vermutlich, sie für sinnloses Zeug ausgeben, wie er es ja mit seinem sonstigen Restgeld auch macht - nach deiner Aussage. Glaubst du ernsthaft, dass sich seine Haltung zu dieser Thematik ändert, wenn du es ihm leichter machst, so zu leben wie er es tut?

Liebe Sinatheo, du siehst in euch ein Team. Das ehrt dich und zeigt deutlich, wie du dir eine Beziehung wünschst.

Wichtig ist für dich zu erkennen, dass diese Sichtweise sich recht einseitig darstellt, denn wenn er auch mit dir auf ein Team hinarbeiten würde, bekäme er diese Dinge für dich, für euch doch selbst in den Griff.

Er macht es sich in seinem Leben bequem, und du machst dir einen Kopf.

Ich kann dir nur dringendst davon abraten, auch nur einen Euro in die Schulden dieses Mannes zu investieren.

07.09.2022 10:56 • x 5 #113


alleswirdbesser
Zitat von Sinatheo:
@alleswirdbesser ich habe Eigenkapital. Meine Eltern haben sich ein Haus ohne Eigenkapital gekauft. Freunde haben sich erst ein Haus ohne ...

Wenn es vor Jahren war, kann sein. Heute prüfen die Banken sehr viel genauer. Deshalb bin ich noch nicht geschieden. Das Haus soll an einen Verwandten verkauft werden und trotz super Job bekommt er als noch nicht verheirateter jünger Mann keine Finanzierung durch.

07.09.2022 11:03 • x 1 #114


alleswirdbesser
Zitat von LittleOwl:
Aber wenn du ihm eine Rate abnimmst, dann hat er exakt 50 Eur mehr

Für eine neue Finanzierung.

07.09.2022 11:09 • x 3 #115


L
Zitat von Sinatheo:
@Lumba ich habe doch nie gesagt, dass alles wunderbar ist? Ich kann es einfach nur nicht leiden, wenn man so schlecht über Menschen urteilt, die man nicht kennt, wie es hier manche getan haben

Verstehe ich, ich mag das auch nicht.

Dann bleiben wir mal bei den Fakten - zu, 3. Mal

- Keine Nähe
- Keine gemeinsamen Wünsche (Kinder zB)
- Keine gemeinsamen Lebensziele
- Umgang mit Kind und Geld ist Dir bekannt.

Ich glaube, auf der Grundlage kann Frau eine Entscheidung treffen, wenn ihr ihre Wünsche und Ziele wichtig sind.

Darauf zu hoffen, dass er sich ändert oder Frau ihn ändert halte ich für Selbstaufgabe

07.09.2022 11:13 • x 2 #116


P
Ich glaube Sina ist im Zwiespalt, auf der einen Seite möchte sie vollends für ihren Partner da sein, auf der andren Seite vermisst sie innerlich gewisse Dinge, die für ihr Wohlergehen so wichtig sind.

Meine Gutmütigkeit hat mir früher auch mehr geschadet, weil ich auf so vieles verzichtet habe, obwohl es mir so sehr gefehlt hat.

Vermutlich muss Sina wohl auch erstmal an den Punkt kommen um zu merken, dass das eher ne ungesunde Partnerschaft ist.

07.09.2022 11:14 • x 2 #117


aquarius2
Dein Freund hat viele Kleinkredite, ein Dispo 5000Euro der wahrscheinlich maximal ausgereizt ist und kein Interesse was dran zu ändern.
Das sehe ich als einen großen Brocken der zwischen euch steht. Ich würde, wenn ich du wäre eine Immobilie nur dann erwerben, wenn ich das zu 100% alleine stemmen könnte. Da ist das Thema Kinder wohl auch geklärt, oder wäre er bereit in Elternzeit zu gehen?
Was, wenn er arbeitslos wird oder länger krank ist? Wie macht ihr das mit dem Haushalt, wer zahlt was?
Den Dispo sollte er mit einem Kleinkredit ablösen und erst Mal auf 1000Euro beschränken und eben immer erst was neues kaufen, wenn er das Geld zusammen hat und solange seine Ratenkäufe nicht abbezahlt sind eben nichts neues.
Dein Freund braucht einen Finanzberater egal ob mit dir zusammen oder nicht. Ich habe Mal Leute auf die Privatinsolvenz vorbereitet, die hatten teilweise mehr Geld als ich zur Verfügung gehabt, aber keine Rücklagen, dafür Netflix, SKY die modernste Unterhaltungselektronik waren Dauerkunden beim Lieferdienst und so weiter. Dann würden sie arbeitslos, krank oder haben sich getrennt und dann gab es kein Halten mehr.

07.09.2022 11:30 • x 5 #118


S
@Sinatheo

Zitat von Sinatheo:
Mittlerweile kommen eben Dinge die über Stiefmutter oder so finanziert wurden dazu.


Möchtest du das genauer beschreiben? Was die Stiefmutter zusätzlich für Kosten dazu verursacht?

Ich verstehe das du grade an einem gewissen Überlegungspunkt bist.

Ich habe leider das Gefühl, du bemühst dich mehr um seine Dinge,als er selbst. Du scheinst ein wirklichen tollen Charakter zu haben und das du ihn da unterstützen möchtest und dir Gedanken machst, ist wirklich toll. Aber wo bleibst du in der ganzen Sache?

07.09.2022 11:38 • x 1 #119


P
Sina, ich half damals meinem 2. Exmann auch finanziell. Als ich dann krank wurde (kann jedem passieren), konnte ich das nicht mehr. Zack Insolvenz beantragen müssen. Und ich hang da voll drin.

Nie mehr helfe ich einem Mann, wenn er Schulden hat. Getrennte Konten forever.

Hätte ich ihm nicht geholfen, hätte ich keine Insolvenz gehabt, da ich damals keine Schulden hatte.

07.09.2022 11:39 • x 5 #120


A


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