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Komplimente von Männern - eure Erfahrungen

cicada
@ElGatoRojo
Danke, dass du nochmal nachfragst!

Ich hab' tatsächlich den Eindruck, dass auch viele Männer sehr mit ihrer Rolle hadern. Leider fällt es den meisten schwer darüber zu sprechen und sich Hilfe zu suchen, weil es noch genug gibt, denen es direkt in die Wiege geklatscht wurde, sich nicht so anzustellen.
Zum anderen wird auch kaum eine Plattform geboten, weil die Frauenrechtsbewegung gerade so laut ist.
Jetzt komm' ich in gefährliches Fahrwasser und bereite mich schon mal drauf vor, meinen Account zu löschen..urgh.
Beides ist gleichermaßen wichtig und es wäre schön, wenn es in irgendeiner Zeit mal nicht mehr um Frauen- oder Männerrechte sondern um Glecihberechtigung geht.
Männer haben schwerwiegende Probleme auf sich lasten, mit denen ich nicht in Berührung komme und umgekehrt.
Bevor du dich wunderst, warum ich diese flammende Rede schwinge:
Eigentlich wollt' ich nur sagen, was ich an Komplimenten gut und schlecht finde.
Ich hab' leider den Fehler gemacht und das Wort S. ins Spiel gebracht und damit Knöpfe gedrückt, die ich nicht drücken wollte- das tut mir sehr Leid.
Ich trau' mir eine Debatte über dieses Thema ehrlich gesagt gar nicht zu, weil mir zum einen das umfassende Wissen fehlt und ich lieber gar nicht diskutiere, als schlecht und weil es mich tatsächlich fertig macht, falsch verstanden zu werden.

Ich möchte nur gerne etwas beitragen können, ohne direkt in eine Diskussion verwickelt zu werden. Dass ich mit der Doppelmoral, die Mütter (auch Väter, bin aber keiner, kann ich nicht beurteilen) und Frauen (auch Männer, bin aber keiner, kann ich nicht beurteilen) entegenschlägt meine Probleme habe, heißt, dass ich mit der Doppelmoral meine Probleme habe. Nichts weiter.
Und dass mein Berufsfeld (Künstler) ein riesen Problem mit Diskriminierung hat, ist tatsächlich ein Fakt, an dem ich leider nichts ändern kann, obwohl ich Männer nicht hasse. Es ist halt nur schade, egal für wen, wenn man konstant aufpassen muss, was man sagt, weil es einem falsch ausgelegt werden könnte- aber dass kennst du mit Sicherheit sehr gut.

Ich hadere auch nicht mit meinem Dasein als Frau, ich bin gerne eine.
Und dass ich solche Sprüche gedrückt oder in solche Situationen gebracht werde, schiebe ich auch nicht auf 'die Männer!' sondern auf 'die Idiot*innen!'.

Von daher tut's mir Leid, dass ich Unruhe reingebracht hab, ich find' euch cool und les' ein bisschen still weiter.
Danke für den Input!

13.05.2022 11:21 • x 4 #391


L
Zitat von Tin_:
eine Frau als Menschen zu sehen, nicht nur als S.. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Genau das ist der Punkt. Ist doch erstens Empfänger-Interpretation zu behaupten, nur weil er meinen Hintern begutachtet, bin ich auschließlich S., und zweitens, selbst wenn? Solange das eine Fantasie bleibt.

Zitat von Tin_:
Anders sieht es aus, wenn sich Männer sowas erlauben.

Finde ich ja eben nicht und verstehe die Frauenwelt deswegen sehr oft gar nicht. Es macht keinen Unterschied, wer sich was erlaubt, Frau/Mann, Freunde, Kollegen, es spielt nur eine Rolle, ob ich das Erlaubte als okay empfinde oder nicht. Und wenn nicht, sollte ich meinen Mund aufmachen.
Die andere Variante wäre, vielleicht einfach mal den Stock aus dem A. zu ziehen und alles etwas entspannter zu sehen. Live and let live. Eine Ausnahme eventuell - Abhängigkeitsverhältnisse.

Zitat von Tin_:
Wie das im außen ankommt oder wirkt, ist ja völlig egal weil man ja so ein selbstbewusster, autonomer Charakter ist, der so frei von allen Zwängen dieser Welt ist. jaja.... ;P

Mir persönlich ist meine Außenwirkung völlig bewusst, ich genieße sie auch durchaus, was aber nicht heißt, dass ich mir ständig drum Gedanken mache.

Zitat von ElGatoRojo:
Och nööh - damit überprüft sie doch nur die Außenwirkung.

Das hast du ganz richtig erkannt!

Zitat von Tin_:
Also ich kann meinen hintern nicht im 90 Grad Winkel von hinten sehen. Gibts da nen Trick?

Beweglichkeitstraining.

Zitat von ElGatoRojo:
Trivial gesagt akzeptieren offenbar die meisten Männer ihre Rolle als Mann eher als eben zufällig naturgegeben, während mehr Frauen mit ihrem Dasein als Frau damit hadern.

Hat natürlich geschichtliche Gründe in jahrtausendealten Konventionen mangelnder Gleichberechtigung. Daher verständlich.
Mir fällt aber immer mehr auf, wie viele Männer mit ihrem "Mannsein” Probleme haben, weil dieses gesellschaftlich so nicht mehr akzeptiert ist und die Erfüllung diverser Rollen und Ansprüche (sei ein Mann, weine nicht, weine aber schon, wenn es um die Liebe geht, sei dominant, sei aber auch verständnisvoll, sei ein Macher, dennoch empfindsam, usw.) überfordert. Besonders die Männer, die sich Gedanken machen.

13.05.2022 11:21 • x 2 #392


A


Komplimente von Männern - eure Erfahrungen

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ElGatoRojo
Zitat von bravecat:
Als Frau wird/wurde bestimmtes von dir erwartet, vorallem im Zusammenhang mit Kind und Haushalt.

Als Mann wird im Normalfall ebenso Bestimmtes erwartet. Auch in Bezug auf Kind und Haushalt, aber auch Haus, Hof und Handwerk. Ja, und? Letztlich wird von jedem etwas erwartet, vor allem dann, wenn Leute in einer Beziehung zusammen leben. Die Frage ist, was man akzeptiert, um anderen zu gefallen. Nur - so ganz ohne Anpassung ist eben das Leben mit anderen Menschen nicht smooth möglich.

13.05.2022 11:22 • x 2 #393


DieSeherin
Zitat von ElGatoRojo:
Trivial gesagt akzeptieren offenbar die meisten Männer ihre Rolle als Mann eher als eben zufällig naturgegeben, während mehr Frauen mit ihrem Dasein als Frau damit hadern. Daraus könnte man den Schluss ziehen, Frauen wären benachteiligt. Gibt aber auch eine Reihe von Frauen, die ihre Existenz als Frau als vorteilhaft ansehen. Und nun?

nun, die rollen und die damit verbundenen aufgaben haben sich ja sehr verändert! nicht mehr von wegen mann bringt das tote tier mit nach hause und frau kümmert sich um die höhle und die brut. das war ja einfach und verständlich, wer was zu tun hat!

und gerade bei den veränderungen hatten und haben frauen wohl den härteren kampf, bei der aufgabenverteilung nicht übervorteilt zu werden.

13.05.2022 11:25 • #394


T
Zitat von ElGatoRojo:
Seitenspiegel oder Taschenspiegel im Spiegel. Die bequeme Frau fragt einfach einen Mann.

HA! Wenn sich nun das nächste mal eine Frau beschwert, dass man(n) ihr auf den Hintern geschaut hat, kann man(n) sagen: Wollte dir nur die Spiegel erparen?!

13.05.2022 11:26 • x 1 #395


Fragebogen
Zitat von bravecat:
Rollenbilder

Ich denke auch genau da liegt ein Punkt der schwierig ist... Die Frau hat sich erkämpft das Sie für sich alles vereinbaren darf... und das ist ein riesiger Berg... Wir sind ja längst weg vom Frauen Bild Frau... Haushalt Herd Kinder... Beim Mann fängt es aber gerade erst an das sich sein Rollenbild verändert ... Arbeit Garten Auto Müll runter bringen war einmal... Es gibt in beiden Richtungen die Tendenz zu Allrounder ... aber wie das zu leisten ist ‍️ Ich glaube das es viele Männer verunsichert weil es kein definiertes Rollenbild mehr gibt.... Der starke Beschützer der das Essen auf den Tisch bringt... der wird heutzutage nicht mehr benötigt .... Frau hat sich weiterentwickelt... Mann ist noch dabei... Und so gibt es auf beiden Seiten halt auch Probleme ... das ist evolution...

13.05.2022 11:33 • x 4 #396


ElGatoRojo
Zitat von cicada:
denen es direkt in die Wiege geklatscht wurde, sich nicht so anzustellen.

Ein Indianer kennt keinen Schmerz lernen kleine Jungs spätestens, wenn sie vier sind. Die meisten haben damit allerdings keine Probleme. Dabei geht es eben auch um das Standing in Männergruppen (denn das Leben von Männern spielt sich nicht nur in Bezug auf Frauen ab). Vermutlich spielt dieses Standing auch eine Rolle bei der Attraktivität eines Mannes für Frauen. Also verwendet ein Mann viel Zeit für sein Standing. Zeit, die manche Frau für überflüssig hält, die aber ihm wichtig ist (und die indirekt auch ihr Vorteil sein kann). Nicht nur materiell gesehen, sondern auch imagemäßig.
Zitat von LikeTheStars21:
Mir fällt aber immer mehr auf, wie viele Männer mit ihrem Mannsein” Probleme haben, weil dieses gesellschaftlich so nicht mehr akzeptiert ist und die Erfüllung diverser Rollen und Ansprüche (sei ein Mann, weine nicht, weine aber schon, wenn es um die Liebe geht, sei dominant, sei aber auch verständnisvoll, sei ein Macher, dennoch empfindsam, usw.) überfordert. Besonders die Männer, die sich Gedanken machen.

Man muss nicht alle Ansprüche erfüllen wollen. Sollte seine individuellen Grenzen kennen und seinen Ehrgeiz auf realistische Ziele setzen. Manchmal hilft auch eine gewisse Gleichgültigkeit und Unhöflichkeit. Vermutlich ist Verläßlichkeit auf Dauer zielführender als emotionaler Schmus.

13.05.2022 11:39 • x 1 #397


L
Zitat von Tin_:
HA! Wenn sich nun das nächste mal eine Frau beschwert, dass man(n) ihr auf den Hintern geschaut hat, kann man(n) sagen: Wollte dir nur die Spiegel ...

Wenn du so ehrlich bist wie der Spiegel, könnte das eine Option sein…

Frage: Woran bzw. wie bemerkt frau, dass du ihr auf den Hintern geschaut hast? Hat sie hinten Augen?

13.05.2022 11:43 • #398


B
Also meine Söhne lernten den Quatsch mit: Ein Indianer kennt keinen Schmerz nicht! Ich finde diese Rollenklischee einfach fürchterlich. Dieses mit dem Indianer Spruch fördert nur die spätere Sprachlosigkeit von Männern.

13.05.2022 11:46 • x 4 #399


T
Ich könnte gerade fast heulen, was Cicada, Die Seherin, der Kater, LikeTheStars21, brave Katze, ... hier so schreiben... Vor Glück! Mensch, eure Beiträge finde ich supertoll, multidimensional (wollte das immer schonmal schreiben dass Wort) und wirklich toll. Hach, schön, dass es sowas noch gibt. Und SO stelle ich mir wirklich den AUSTAUSCH und ENTWICKLUNG von Gleichberechtigung und den Standpunkten vor. Fühlt euch mal schultergeklopft und wohlwollend angeschaut.

Zitat von cicada:
Von daher fällt mir gerade keine andere, politisch korrekte Formulierung dazu ein.

Das Dilemma unserer Zeit. Es muss eben nicht alles in politisch korrekte Formen gepresst werden. Die Definition von korrekt ist hierbei das Übel in meinen Augen.
Zitat von cicada:
Super anstrengend und kräftezehrend für alle Parteien

Absolut! Bin da völlig bei dir. Weil gefühlt alles zu einem Kampf ausartet. ich will nicht GEGEN Frauen kämpfen, ich will mit MENSCHEN sozialverträglich Co-existieren. Ich möchte nicht immer wieder darauf hingewiesen werden (und ja, das passiert darum ist es so ein Tiggerthema für mich) wie von Natur aus doof ich doch bin, weil ich einen P. statt einer V. habe. Der größte Reizpunkt für mich dabei ist: Ja, es gibt S. Vollidioten/innen (hier gendere ich mal ganz bewusst und gewollt), die in die Schranken gewiesen werden sollten. Solch ein Verhalten ist nicht zu tolerieren. Aber nun kommts: ICH bin nicht SO. Aber ich muss mich immer wieder so behandeln lassen, obwohl ich nichts Falsches tue. Ich werde pauschal mit solchen Idioten/innen in einen Sack geschmissen und muss die Konsequenzen mit ausbaden. WARUM?! Diese Ungerechtigkeit macht mir da am meisten zu schaffen.
Zitat von bravecat:
Ich denke das meint sie mit Leistung als Frau . Das spielt auf die alten Rollenbilder an.

Hätte es geheissen: Meine Leistung.... (Zitat cicada) dann wäre da keine Wertung mit bei gewesen. Ich möchte auch deutlich sagen, dass ich sie damit nicht angehen wollte. Ich war einfach interessiert, warum sie das so herausgestellt hat. Als ob es was besonders tolles oder besonders negatives sei... als Frau. Primär ist sie doch erstmal ein Mensch, wie wir alle.
Zitat von cicada:
Beides ist gleichermaßen wichtig und es wäre schön, wenn es in irgendeiner Zeit mal nicht mehr um Frauen- oder Männerrechte sondern um Glecihberechtigung geht.

Ja bitte! Nichts andere möchte ich! Auch wenn man meinen Kreuzzug gegen militanten und verblendeten Feminismus die letzten Tage anders deuten konnte. GLEICHberechtigung! Und das sehe ich derzeit eben nicht.
Zitat von cicada:
Ich hab' leider den Fehler gemacht und das Wort S. ins Spiel gebracht und damit Knöpfe gedrückt, die ich nicht drücken wollte- das tut mir sehr Leid.

Du hast keinen Fehler gemacht und du musst dich für nichts entschuldigen. Dein Posting hat diesen tollen Austausch hier in Rollen gebracht. Eher möchte ich mich bei dir bedanken!
Zitat von cicada:
Ich trau' mir eine Debatte über dieses Thema ehrlich gesagt gar nicht zu, weil mir zum einen das umfassende Wissen fehlt und ich lieber gar nicht diskutiere, als schlecht und weil es mich tatsächlich fertig macht, falsch verstanden zu werden.

Und für diesen Satz möchte ich dich einfach mal knutschen! Ein Mensch, der sagt: Hab zu wenig Wissen zu einer Sache und deswegen möchte ich mich da nicht einbringen. WOW, dass ich sowas noch erleben darf. DAS ist für mich emotionale und rationale Intelligenz!
Zitat von cicada:
Von daher tut's mir Leid, dass ich Unruhe reingebracht hab, ich find' euch cool und les' ein bisschen still weiter.
Danke für den Input!

Bitte nicht. Keine Entschuldigung. Deine Beiträge sind mit die besten, die ich die letzten Tage/Wochen hier gelesen habe. du hast hier neue Perspektiven reingebracht und sehr feinfühlig einen tollen Austausch angestossen! Weiter so und bloß nicht abmelden oder schweigen!

13.05.2022 11:46 • x 5 #400


T
Zitat von LikeTheStars21:
Frage: Woran bzw. wie bemerkt frau, dass du ihr auf den Hintern geschaut hast? Hat sie hinten Augen?

Eigentlich merkt sie das nicht. Ich bin kein Starrer/Sabberer. Flüchtiger Blick eher, denn irgendwie ist es auch so, dass ich die Frau nicht degradieren (S.) möchte. Also der Gedanke ist nicht bewusst so da, eher eine Art Schamgefühl oder unwohles Gefühl. Schwer zu beschreiben.
Das gilt übrigens für fremde Frauen. Bei meiner Partnerin sieht das leicht anders aus - aber die weiss auch, dass ich viel mehr in ihr sehe als Triebbefriedigung.

13.05.2022 11:50 • #401


L
Zitat von ElGatoRojo:
Vermutlich ist Verläßlichkeit auf Dauer zielführender als emotionaler Schmus.

Definiere emotionalen Schmus…
Ich finde es bedenklich und auch nicht sonderlich gesund, wenn Menschen - und leider tun Männer dies öfter als Frauen, Gründe sind schon genannt worden - ihre Emotionen wegrationalisieren oder wegen vorhergehender Verletzungen wegschließen.

13.05.2022 11:50 • x 1 #402


ElGatoRojo
Zitat von Butterblume63:
Dieses mit dem Indianer Spruch fördert nur die spätere Sprachlosigkeit von Männern.

Nö - du vergisst, dass Männer nicht nur mit Frauen agieren, sondern auch miteinander. Und vieles muss nicht zerredet werden. Da ist eben jeder individuell anders.

13.05.2022 11:50 • #403


B
Zitat von ElGatoRojo:
Nö - du vergisst, dass Männer nicht nur mit Frauen agieren, sondern auch miteinander. Und vieles muss nicht zerredet werden. Da ist eben jeder ...

Nein,das vergesse ich nicht. Dazu haben meine Söhne Berufe wo es einen sehr geringen Frauenanteil gibt. Geschadet hat ihnen die Erziehung nicht,dass sie weinen durften und genauso getröstet wurden wie ihre Schwestern.

13.05.2022 11:54 • #404


ElGatoRojo
Zitat von LikeTheStars21:
Ich finde es bedenklich und auch nicht sonderlich gesund, wenn Menschen - und leider tun Männer dies öfter als Frauen, Gründe sind schon genannt worden - ihre Emotionen wegrationalisieren oder wegen vorhergehender Verletzungen wegschließen.

Darum geht es ja nicht. Aber sich nur von Emotionen leiten zu lassen?

13.05.2022 11:57 • #405


A


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