Ja das mit dem endgültigen Loslassen stimmt ganz offenbar.
Zu deinen Fragen:
mein Betrug: wir sind sehr jung zusammengekommen. Ich konnte mich mit dem Gedanken der ewigen Bindung nicht so recht anfreunden. Immer wieder hatte ich die Krise, dass ich wohl niemals eine andere Beziehung führen werde, einen Vergleich habe und auch der Reiz nach so vielen Jahren mit einem anderen Mann ins Bett zu gehen. Zudem war damals unsere Beziehung so ziemlich am Tiefpunkt. Ich fühlte mich wenig unterstützt, er baute seine Freizeit + Beruf immer weiter aus, war unzuverlässig usw. Und statt dass wir Lösungen gefunden haben, haben wir nur herumgestritten
sein Betrug: er dürfte sich verliebt haben und gleichzeit zu wenig geliebt von mir. Es hat ihn wohl abgebrüht, dass ich die Beziehung in all den Jahren immer wieder in Frage gestellt habe, dachte er würde mir ohnehin nie reichen. So in etwa hat er es mir damals zumindest erklärt.
zeitlich hat sich das überschnitten zum Teil. Seins ist aufgeflogen, meins habe ich kurz daraufhin gestanden, weil mir das Außmaß der Verletzung, die man mit so einem Betrug anrichtet klar wurde.
Er ist wie gesagt gar nicht damit zurechtgekommen. Ist/War seitdem auf einem Egotrip. Lebte alle seine Bedürfnisse ohne jede Rücksicht auf mich aus. Das erste halbe Jahr war die Hölle, aber da konnte ich es als Verletztheit rechtfertigen. Danach ging es aber über in Gefühlskälte. Nahm noch weniger Rücksicht. Hat sich wieder verliebt, wieder gelogen, usw und dann schlussendlich sagte ich so geht es nicht mehr und er sah es ein, meinte er könne wohl nicht mehr. Danach fing das ewige hin und her mit zahllosen Verletzungen an.
Also ja wir hatten auch vorher keine perfekte Beziehung. Meiner Meinung aber unendlich starke Gefühle und es war (ist?) etwas ganz besonderes. Körperlich hat immer alles gepasst, so sind und waren wir immer auf einer Wellenlänge. Durch unsere Krise wurde mir dann auch klar, dass viele unserer Probleme so einfach zu lösen gewesen wären. Jeder beharrt auf seinem Standpunkt und man vergisst all die 100 anderen Varianten, die es noch gibt um Konflikte zu klären. Ich von meiner Seite, weiß dass viel schief gelaufen ist, aber mir wurde so vieles klar und bewusst in dieser Zeit. Lernte mich und meine Grenzen und meine Gefühle besser kennen. Auch die Paartherapie hat meiner Meinung damals viel gebracht. Nur gehören dennoch 2 dazu und ich bin mir bei ihm nicht sicher, ob er diese Entwicklung bereits gemacht hat. Und mit ein paar Dingen, die ich sicherlich einfach akzeptieren müsste an ihm (zB sein Bedürfnis nach Zeit für sich zum Sport/Arbeiten/Freunde/Hobbies, das jeden Junggesellen übertrifft) bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich da tatsächlich drüberstehen kann.
Und überhaupt, wir haben so viele Verletzungen erlebt. Kann man sich davon überhaupt noch erholen? Ich frage mich, ob ich ihm jemals wieder vertrauen könnte. Ich habe keine Lust auf Kontrolle oder Abende an denen ich seine Worte in Frage stelle und mich mies fühle. Und könnte ich ihm verzeihen? Nur woher weiß man das vorher.
Es würde mich freuen, wenn mir vielleicht noch ein paar schreiben, die ebenfalls in der Situation waren/sind. Ich fühle mich schon so unfähig und schlecht, keine Entscheidung zu treffen. Auch wegen den Kindern, die sicher so viel spüren und mitbekommen, obwohl wir uns bemühen, dass sie es nicht merken..
03.08.2014 20:15 •
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