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Komplett abschließen oder Freundschaft?

L
Hallo zusammen,

nach langem Überlegen, unter welcher Kategorie mein Anliegen unterzubringen ist, habe ich mich für diese entschieden und hoffe, das passt einigermaßen.

Wie ich hier an verschiedenen Stellen bereits ausführte (z.B. Ich war nur der Kompromiss unter Liebeskummer), habe ich zwar Trennungschmerz und Liebeskummer erlitten, aber dies beruhte nicht auf einer Beziehung sondern auf einem Irrtum; der Mensch, mit dem ich mich 4 Jahre lang 1-2 x wöchentlich in einer privaten Beziehung getroffen habe, war nicht meine Beziehung , sondern ein Freund Pluss. Affäre finde ich nicht passend als Bezeichnung, weil keiner von uns anderweitig gebunden war. Eine reine S.-Beziehung war es auch nicht, sondern die Freundschaft, also das Unterhalten, Teilnehmen am Leben des Anderen spielte eine Rolle. Die Teilnahme beschränkte sich aufs Reden darüber und evtl- trösten etc., aber das ist ja auch nicht wenig, gerade, wenn dadurch ein geschützter Rahmen entsteht, wo man sich mal über Familiäres unterhalten kann mit einer neutralen Person, die zu einem hält.

Ausgelöst wurde der Cut, als ich durch puren Zufall erfuhr, dass er per Kontaktanzeige nach einer Beziehung sucht. Zunächst war ich sehr gekränkt, gefühlt war es für mich mit ihm eine Beziehung gewesen.
Ich habe erstmal 6 Wochen es abgelehnt, ihn zu treffen. Im Rahmen eines E-Mail-Tausches nach einem etwas missglückten Treffen klärte sich das Missverständnis endgültig. Nun sehen wir uns weiterhin nicht auf meinen Wunsch hin.
Ich habe auf die Sache je nach Darstellung verschiedenste Reaktionen bekommen; es war die ganze Palette dabei von: Wie kann der Depp so unverschämt sein und so auf deinen Gefühlen rumtrampeln (verkürzte Darstellung) bis zu da gibt es doch gar kein Problem, er hatte es doch klar kommuniziert (auch verkürzte Darstellung).
Fortsetzen in der Form möchte ich es nicht mehr. Auffällig war, dass ich meine Bedürfnisse nach allem, was über Treffen mit S. und Reden hinausgegangen wäre, unterdrückt und selten geäußert habe.
Sinnvoll erscheint, an mir zu arbeiten und mich zu fragen, warum ich das so in der Form zugelassen habe.
Ich finde es nicht sinnvoll, ihn anzuklagen, wobei ich auch öfters Ärger über ihn verdrängt habe (zu spät kommen), der im Rahmen von Freundschaft berechtigt war, weil er nicht diskutiert sondern dann wegrennt oder unangenehm reagiert (in E-Mails ist er dann aber anders).
Die Frage ist jetzt, ob und wie ich die Freundschaft fortsetzen soll. Ich vemisse ihn, und ich habe auch noch Gefühle für ihn, aber auch den klaren Willen, dass ich keine Affäre ohne Liebe will. Ich mache mir Gedanken, ob er mich braucht (als Freund), andererseits meldet er sich nicht obwohl ich keine komplette Kontaktsperre verhängt habe, er könnte mailen z.B.
Dann wieder der Gedanke, meine Güte, warum verabrede ich nicht einfach ab und an ein Kaffetrinken, dann reden wir ein bißchen und ich mach mir keinen Kopf mehr.
Ich bin halt kein Mensch, der einfach langjährige Freunde fallen lässt.
Ich merke aber auch, dass es gut tut, so wenig Kontakt wie möglich zu haben zumindestens für einen bestimmten Zeitraum, weil einen das mehr auf die wesentlichen Fragen zurückwirft und die Gefahr nicht so groß ist, sich davon abzulenken. Gefühle, die ich vergraben hatte, haben jetzt auch wiede mehr Chancen, an die Oberfläche zu gelangen, und das ist eigentlich gut.
Es tat gut, das alles mal hinzuschreiben. Danke fürs Lesen.
Liebe Grüße!

30.05.2015 10:41 • #1


I
hallo luise,

die antwort hast du dir schon gegeben: es ist für dich immo besser, keinen kontakt zu pflegen.

nach einiger zeit, wirst du ihn mit freundes augen sehen, dann ist auch wieder eine annäherung möglich und sinnvoller als heute.

ein schöner nebeneffekt finde ich, dass sich durch diese geschichte in dir klarer abzeichnet, was du in zukunft brauchst in sachen liebe.

ein wenig schöner effekt ist, dass man viel liebe zu geben hat, aber keine adresse. aber liebe an die falsche adresse zu senden, beleidigt sie.

30.05.2015 11:13 • x 1 #2


A


Komplett abschließen oder Freundschaft?

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F
Liebe Luise,

Wenn Du den Kontakt fortsetzen möchtest muss Dir bewusst sein dass es sehr schmerzlich sein kann.

Er sucht aktiv nach einer Beziehung. Kannst Du das freundschaftlich wegstecken wenn er diese findet oder auch nur Frauen trifft um diese Kennenzulernen?

Blockierst Du Dich nicht selbst wenn Du Ihn weiterhin siehst?

Ich habe auch einen Freund für den ich mehr empfunden habe. Es baut an das Gefühl (Liebe/Sehnsucht) aber es dauert durch den Kontakt deutlich länger. Ich hab mir oft eingeredet es wäre überstanden und war in diesen Zeiten überzeugt davon. Ich hab einen tollen Mann kennengelernt der eigentlich perfekt für mich hätte sein können und ich konnte nur denken 'du bist nicht er'
Ich denke ohne den Kontakt wäre ich weiter aber der Mensch ist mir wichtig von daher bin ich bereit noch etwas Zeit im Sinne einer Freundschaft zu investieren.

Ich bin gespannt wie Du Dich entscheidest.

30.05.2015 11:20 • x 1 #3


Emma14
Hallo Luise,

eigentlich ganz einfach: er sucht eine Beziehung und findet sie vielleicht bald. Kannst du damit umgehen, wenn er dir davon berichtet? Wenn ja, ist eine Freundschaft möglich. Verletzt es dich, was wohl der Fall sein dürfte,
ist es besser ihn nicht mehr zu sehen.. Ich praktiziere das so, habe auch noch Gefühle für meinen
Ex, der weiter mit mir freundschaftlich Kontaktakt haben wollte. Ich kann das nicht. Aber es ist zum Heulen.

30.05.2015 11:43 • x 1 #4


S
Hallo Luise!
Eigentlich hast Du Dir die Antwort schon selbst gegeben:
Zitat von LuiseR:
Ich merke aber auch, dass es gut tut, so wenig Kontakt wie möglich zu haben zumindestens für einen bestimmten Zeitraum, weil einen das mehr auf die wesentlichen Fragen zurückwirft und die Gefahr nicht so groß ist, sich davon abzulenken. Gefühle, die ich vergraben hatte, haben jetzt auch wiede mehr Chancen, an die Oberfläche zu gelangen, und das ist eigentlich gut.


Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich nicht den Kontakt suchen, denn: Du scheinst mehr für ihn zu empfinden als er für Dich - das hast Du nicht verdient! Wie könntest Du damit umgehen/klarkommen, sollte er tatsächlich eine Partnerin kennenlernen? Ich fürchte, da würde eine Freundschaft auf eine sehr harte Probe gestellt. Sollte er erstmal keine kennenlernen und ihr doch wieder die eine oder andere S.Begegnung haben, so quält Dich das auch nur unnötig. Ich war vor einigen Jahren in einer ähnlichen Lage - wir wollten da mit aufhören, konnten aber die Finger nicht voneinander lassen. Es hat letztlich fast 2 Jahre gedauert und ich habe dann radikal den Kontakt abgebrochen - aus reinem Selbstschutz. Es hat auch lange gedauert, bis ich ihn vergessen konnte.

Liebe Grüße!

30.05.2015 18:57 • x 1 #5


A
Zitat von sungoo:
Es hat letztlich fast 2 Jahre gedauert und ich habe dann radikal den Kontakt abgebrochen - aus reinem Selbstschutz. Es hat auch lange gedauert, bis ich ihn vergessen konnte.!



wärendessen hat aber keiner von euch beiden jemand neuen gehabt oder doch?

30.05.2015 19:03 • #6


L
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten!

@idaho
Zitat:
ein wenig schöner effekt ist, dass man viel liebe zu geben hat, aber keine adresse. aber liebe an die falsche adresse zu senden, beleidigt sie.


Danke, super, habe ich mir an die Wand gepinnt!

Auch Euch anderen vielen Dank ; ich kann jetzt besser drüber nachdenken und mir mögliche Konsequenzen vorstellen.
Eine evtl. weitere Freundschaft müsste sehr bewusst gestaltet werden. Dass ich die Finger von ihm lassen kann- da bin ich recht optimistisch; komischerweise stört mich die Vorstellung gar nicht, dass er schon eine Andere haben könnte.
Allerdings ginge es für mich gar nicht, wieder solch einen Treffrhythmus mit ihm einzuführen, wenn er dann nämlich plötzlich absagt, ist das natürlich schon recht verletzend.
Regelmässig sich zu treffen war ihm immer wichtig, beim Abschied immer irgendwas fürs nächste Mal verabreden, locker zwar und ohne Termin, aber mit Aussicht aufs nächste Mal... und er wohnt im selben Stadtteil wie ich ..
Wenn er weit weg wohnen würde, wäre das alles einfacher...

30.05.2015 19:46 • #7


S
Zitat von Anonymus00:
Zitat von sungoo:
Es hat letztlich fast 2 Jahre gedauert und ich habe dann radikal den Kontakt abgebrochen - aus reinem Selbstschutz. Es hat auch lange gedauert, bis ich ihn vergessen konnte.!



wärendessen hat aber keiner von euch beiden jemand neuen gehabt oder doch?


Hallo,
nein, keiner hatte einen neuen Partner. Aber was macht das für einen Unterschied? Hätte jemand von uns einen neuen Partner gehabt, so wäre die Geschichte vermutlich vorbei gewesen. Für mich war es klar, dass die Geschichte irgendwann mal vorbei ist - nur der Zeitpunkt war nicht klar. Wenn er jemanden kennengelernt hätte, wäre ich mördermässig eifersüchtig gewesen....soviel zum Thema abschalten der Gefühle und Freunde sein.

30.05.2015 20:39 • #8


L
Hallo sungoo,

wie gut, dass Du es aus Selbstschutz dann doch noch geschafft hast, die Sache zu beenden.

Zitat:
nein, keiner hatte einen neuen Partner. Aber was macht das für einen Unterschied? Hätte jemand von uns einen neuen Partner gehabt, so wäre die Geschichte vermutlich vorbei gewesen. Für mich war es klar, dass die Geschichte irgendwann mal vorbei ist - nur der Zeitpunkt war nicht klar. Wenn er jemanden kennengelernt hätte, wäre ich mördermässig eifersüchtig gewesen....soviel zum Thema abschalten der Gefühle und Freunde sein.


Ich glaube, dass Abschalten der Gefühle tatsächlich nicht möglich ist.
Und nicht gesund! Ich bin anscheinend gut darin, die meinen zu verdrängen, daher sollte ich das im Blick haben, danke fürs nochmalige Draufstoßen !
Ich glaube, ich bin am Suchen, ob es eine Form geben könnte, die machbar ist, weil ich zwei Freunde habe, wo das geht. Die wohnen aber auch in einer anderen Stadt, der eine ist auch verheiratet. Hin und wieder träume ich davon, dass ich mit ihm im Altersheim wieder zusammen komme Auf die Frau war ich mal furchtbar eifersüchtig; als er vor Jahren mal Eheprobleme hatte, habe ich ihn sogar beraten. Sowas ist dann komplett grenzwertig, und das mache ich auch nich mehr, habe ich mir vorgenommen. Der Kontakt besteht aus seltenen Telefonaten, ab und an eine Mail und Geburtstagsgrüßen.
Der Andere ist solo, hat auch große Probleme mit Frauen. Aber er ist ein ganz toller Mensch und ich bin froh, dass wir ab und an telefonieren. Gefühle habe ich jetzt auch nicht mehr in der intensiven Form für ihn (und er hatte noch nie welche für mich, aber findet mich als Mensch wohl auch wichtig).

Ich glaube, intensiver freundschaftlicher Kontakt in Form von Unternehmungen und Treffen ist tatsächlich nicht möglich mit dem jetzigen Kandidaten. Bzw. ungesund.

Liebe Grüße!

30.05.2015 20:55 • #9


A
Zitat von sungoo:
Wenn er jemanden kennengelernt hätte, wäre ich mördermässig eifersüchtig gewesen....soviel zum Thema abschalten der Gefühle und Freunde sein.


jaaa ich glaube das es mir nicht anders ergehen würde wenn es denn soweit wäre

30.05.2015 20:58 • #10


I
Hallo Ihr Lieben,

eines finde ich auch ganz klar,
wenn der eine geliebt hat und der andere nur eune unverbindliche Beziehung hatte,
ist für den der liebt die Verschmerzphase wichtig.

Ob anschließend eine Freundschaft wächst, hängt von den Grundlagen ab, die einen verbinden.
In meinem Fall sind das Bestärkungen der Persönlichkeiten, die Einbindung in einen gemeinsamen Kreis, bei mir über die berufliche Zusammenarbeit alle paar Monate.

31.05.2015 04:07 • x 1 #11


L
Hallo
zusammen,

@Irisgrün
Danke für die guten Formulierungen; da ich mit meinem .... Freund.... weder im Job zusammentreffe noch einen gemeinsamen Kreis habe, bliebe noch folgendes:
Zitat:
In meinem Fall sind das Bestärkungen der Persönlichkeiten


Das ginge wohl, darum könnte es weiter gehen bei uns. Danke für das Auf den Punkt bringen!,
ich wünsche Dir für die Entwicklung einer Freundschaft weiter alles Gute!

@ Alle
Ich ertappe mich bei folgendem Gedanken:
Ich war ja anscheinend diejenige, die zu verpeilt war, ihn immer wieder zu fragen, ob wir denn nun zusammen sind. Da er Nein gesagt hätte, wäre die Entwicklung dann wohl früher in eine andere Richtung gegangen. Und nun ist es aber so und ich habe ihm von heute auf morgen eine stützende Freundin genommen.
Andererseits könnte er sich per E-Mail melden, meines Erachtens , wenn er Beratung bräuchte (er hat kein einfaches Leben).
Obwohl ich ihn nicht anklagen möchte - er hätte sich auch einfühlsamer mir gegenüber verhalten können.
Ob er wirklich Erfolg hat mit neuen Kontakten - bin ich mir nicht so sicher, er ist nicht so ein einfacher Typ. Aber andererseits könnte es trotzdem sein. So dass er vermutlich schon Ersatz haben könnte (jemand, der ihn berät usw.) Fände ich auch OK. Ich weiß gerade auch nicht, ob ich mich von ihm wirklich in meiner Persönlichkeit bestärkt fühlte.

Dann kommt es wieder hoch, dass ich das, was früher war, zurück möchte; dass ich, und wenn er nur eine SMS schickte, glücklich war, weil die Welt - mein Konstrukt derselben- wieder in Ordnung war a la: Er vergisst mich nicht, es ist alles Ok, wir werden uns wieder treffen, ich habe eine regelmässige Bindung zu jemandem. Liebe ist das vermutlich auch nicht ?

01.06.2015 09:52 • #12


S
Hallo LuiseR,

mir fällt auf, dass du dich komplett selbst raus nimmst zum Teil. Ich kenne das von mir, dass ich eine gewisse Distanz zu meinen Gefühlen dazu einnehmen und damit zu mir und dann kommen solche Aussagen dabei raus wie die Arme hat ja jetzt gar keinen mehr, nachdem sie mich 3 Monate wie schei. behandelt hat und ich sie dann geblockt habe, weil es für mich zu schlimm wurde. Vielleicht sollte ich mich bei ihr melden, sie braucht ja jemanden, hat immer jemanden gebraucht, ich kann mir nicht vorstellen das sie wirklich schon Ersatz gefunden hat, der Versteht was sie braucht. Zumindest ist das meine Erfahrung. Vielleicht steckt dahinter auch der verquere Versuch noch eine gewisse Bedeutung für den Anderen zu haben. Die hat man aber nun mal leider nicht. Zumindest in meinem Fall habe ich mir über Monate immer neue Geschichten zusammen gebaut in denen ich alles Falsch gemacht habe und ich doch nur noch mehr versuchen muss ihr zu zeigen, wie wichtig sie mir ist, damit es wieder klappt. Ich bin alleine Schuld, also liegt es auch in meiner Hand es noch ändern zu können. Tuts aber nun mal nicht.
Interessant ist woher so etwas kommt. Warum will man eine Bindung schützen und erhalten, in der so mit einem umgegangen wird? Warum nimmt man sich selber so sehr zurück um eine Bindung nicht zu gefährden, selbst wenn diese schon vorbei ist. Ist diese Bindung so existenziell für einen das man sich dafür selber aufgibt?
Bei mir ist inzwischen klar, dass es aus meiner Kindheit kommt, in der ich schon früh zu viel Verantwortung übernehmen musste und meine Grenzen immer wieder von einer überlebenswichtigen Bezugsperson heftig überschritten wurden. Mir wurde das Gefühl gegeben, Schuld an dem Dilema meiner Eltern zu sein und ich lernte Gefühle abzuschalten, als Falsch zu empfinden. Fing an mich Falsch und Schuldig zu fühlen, obwohl sie diejenigen waren, die sich daneben benommen haben. Das hat das Beziehungsende bei mir reaktiviert und das passte. Ich suchte die Schuld bei mir, sie auch. Da ist es nicht schwer jemanden zu finden. Ich könnte mir vorstellen, dass unsere Muster sich da nicht ganz unähnlich sind.
Und klar gibts immer wieder Momente in denen man das Gute was war zurück möchte. Das man eine Bindung zu jemanden möchte, irgendwo aufgehoben sein, geborgen. Vielleicht einen kleinen Rückzugssort von der komischen Welt da draußen. Internetlehrbuch xy3000 würde jetzt wahrschienlcih wieder alles kalt wegdiagnostizieren. Liebe ist wenn alle ganz ganz unabhängig sind und ganz bei sich selbst und bloß nie nie was von ihrer Verantwortung für sich abgeben. Alles andere ist Abhängigkeit. Ich denke das was du beschreibst kann man durchaus Liebe nennen, allerdings eine Liebe die mit einer negativen Abhängigkeit verbunden ist(Liebe und Beziehungen sind immer Abhängigkeit wenn mans ernst meint meine ich) und die Frage sollte jetzt sein, warum bin ich da rein gekommen und warum hab ich nichts dagegen unternommen.
Ich hoffe du kannst damit was anfangen, so schön konzentriert wie du kann ich in meiner verplantheit wohl noch nicht schreiben, aber vielleicht ist ja was brauchbares dabei.

viele Grüße
Schlenz

01.06.2015 19:36 • x 2 #13


L
Hallo Schlenz,
danke für Deinen Beitrag!
In meiner Kindheit habe ich wohl gelernt, dass ich Bezugspersonen Wünsche erfüllen/ ihnen helfen muss, ohne dass sie sich äußern. Dann lieben sie einen, und nur dann. Gleichzeitig habe ich vermutlich wohl auch gelernt, dass enge Bindungen weh tun, und dass man sie daher besser vermeidet. Insofern kam das, was der Freund modus vivendi genannt hat, auch mir entgegen (daher habe ich wohl nichts dagegen unternommen).
Nun geht es darum, was ich mir wirklich wünsche, wenn diese erlernten Muster keine Rolle spielen. Ich finde es sehr schwer, das herauszufinden geschweige denn in Worte zu fassen. Deine Formulierung umschreibt die Richtung meines Wunsches schon recht gut:

Zitat:
Das man eine Bindung zu jemanden möchte, irgendwo aufgehoben sein, geborgen. Vielleicht einen kleinen Rückzugssort von der komischen Welt da draußen.


Und hier musste ich echt lachen!
Zitat:
Internetlehrbuch xy3000 würde jetzt wahrschienlcih wieder alles kalt wegdiagnostizieren. Liebe ist wenn alle ganz ganz unabhängig sind und ganz bei sich selbst und bloß nie nie was von ihrer Verantwortung für sich abgeben. Alles andere ist Abhängigkeit.


Ich muss ja zugeben, ich habe ihm heute im Anschluss an meinen Beitrag hier eine SMS geschrieben :
Lieber XY Wie geht es Dir?
Weil ich dachte ich möchte wirklich wissen, wie es ihm geht.
Dann las ich hier in einem anderen Thread, wie gefühlslos es doch ist, so etwas per SMS abzuhandeln.
Also schrieb ich ihm nochmal, dass ich es oberflächlich finde, sowas per SMS abzuhandeln, und ob wir nochmal ein Treffen vereinbaren könnten
Ein wenig hatte ich aber auch den Hintergedanken, dass, wenn ich erfahre, dass es ihm gut geht, ich mir ja auch keine weiteren Gedanken machen muss, ob er mich braucht, ob er leidet usw.
Er hat zurückgesmst, es gehe ihm gut und wie es mir denn gehe, und wann ich Zeit hätte.
Ich habe ihm drei Zeitvorschläge gemacht. Ich glaube, ich muss noch etwas mehr herausfinden:

Es ist in dieser Sache für mich nicht eindeutig feststellbar, ob er sich mies verhalten hat. Es kann sein, dass der Drang, dass wir uns regelmässig treffen, von Anfang an eher von mir gekommen ist, und er mir entgegenkommen wollte; natürlich auch nicht uneigennützig. Er hat in mir vermutlich ebenso einen Ersatz für eine fehlende Partnerschaft gesucht wie letztendlich ich auch- mit dem Unterschied, dass es ihm die ganze Zeit bewusst war und er auch nicht so viel für mich fühlte wie ich.
Möglicherweise wird bei dem Treffen (ein Termin steht noch nicht) es gar nicht darauf hinauslaufen, dass wir uns weitertreffen, jedenfalls nicht oft und nicht regelmässig. Bzw. sollte es in diese Richtung gehen, werde ich das nicht unterstützen bzw. mitmachen. Und vielleicht geht das sogar recht gut, denn:
Er war vermutlich weniger auf Unterstützung meinerseits angewiesen, wie ich es gerne gehabt hätte; ich glaube, hauptsächlich wollte er sich entspannen.
Natürlich besteht die Gefahr, dass ich wieder in ein Muster reinrutsche, wo ich mich dann immer einfach aufs nächste Treffen mit ihm freue, und mir keine Gedanken mehr über meine wirklichen Wünsche betreffs Partnerschaft mache. Und infolgedessen auch in Richtung Verwirklichung keine Fortschritte mache. Aber die Wahrscheinlichkeit halte ich nicht für so groß. Eigentlich habe ich auf solch eine Pseudobeziehung wirklich keinerlei Lust mehr, die Sache mit der Kontaktanzeige hatte mich sehr gekränkt, und es stimmte vor allem zum Schluß alles hinten und vorne nicht mehr, das konnte selbst ich nicht mehr übersehen.
Ich will die Liebe einfach nicht mehr an die falsche Adresse senden.
Aber wohin dann?

Mit dieser Frage verabschiede ich mich in die gute Nacht

01.06.2015 23:23 • #14


S
Hey LuiseR,

leider komme ich irgednwie jetzt erst dazu dir hier zu antworten. Ich finde du macht einen sehr durchdachten rationalen eindruck. Allerdings finde ich auch das aus dir ein wenig die verwirrung spricht. Du weißt nicht wirklich was du willst oder wie du es bekommst, aber du spürst, das etwas fehlt. Zumindest interpretiere ich das so, bitte korrigiere mich gern, wenn ich das falsch verstehe!
Insgesamt erkenne ich mich in deinem verhalten ganz gut wieder, bzw. meine dies zu tun. Du nimmst dich da selber ein wenig raus. Willst dich lieber um einen Partner kümmern, als um dich selbst. Vielleicht auch die Flucht vor dem Selbst, den eigenen Problemen? Die Aufmerksamkeit die man jemand Anderem gibt, weil man sie sich selbst nicht geben kann. Nicht geben will. Vielleicht auch auf Grund des eigenen Musters.
Du hast ja am Ende Klar gestellt, dass du Liebe hast, die du gerne geben würdest. Ich finde das ist erstmal etwas sehr positives! Vielleicht ist auch Liebe von der du ein Stück erstmal dir selbst zukommen lassen solltest? Liebe die nicht nur zu anderen will, sondern auch zu dir. Bei dem wie bin ich da leider überfragt, da stecke ich wohl gerade selber fest!

vielleicht war das ja eine kleine Hilfe.

Viele Grüße,
Schlenz

13.06.2015 22:11 • x 1 #15


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