Du bist angepasst.
Als erstes gewöhnst Du Dir zu jeder Fahrt einen großen Puffer an, nimmst dein Handy mit, damit Du pünktlich bist und jede Minuten die Verspätung sofort mitteilen kannst, denn Du weist wie empfindlich er hier ist. Über Tobsuchtsanfälle schaust Du genauso hinweg wie Versuche von ihm gewünschte noch wesentlich extremere Verhaltensanpassungen zu erzwingen.
Solange er kein Einkommen hat, oder in der Ausbildung keines dass sich nennenswert auswirkt, übernimmst Du das ohne wenn und aber, läßt ihn bei dir Wohnen und sobald es geht beziehst Du mit Ihm eine größere Wohnung. Du ermöglichst ihm ein Studium und zahlst, zahlst Möbel, zahlst Urlaube und natürlich die Einkäufe, und Du machst es gerne. Sein Kontostand wächst, deiner nicht. Nach 6 Jahren heiratest Du, und vertraust Ihm vollständig, Du gibst Dich ganz hin. Du machst alles gerne, weil Du liebst und daran glaubst dass ein Eheversprechen etwas zählt - weil es für Dich zählt!
Nach 7 Jahren bist du dann auf einmal in einer Situation angekommen, in der er andauernd an Dir herumnörgelt. Er verbietet Dir deine Meinung so zu sagen wie Du es empfindest und angemessen erachtest. Er erzählt was von Kritik ist genauso wie körperliche Gewalt, und kann auch in der Eheberatung nichts äußern als Befindlichkeiten und Ansprüche. Die Wohnung wird nur noch von Dir aufgeräumt, denn es ist ja eh schon egal. Dass es immer nur um Ihn geht, und Du zufrieden bist dass er da ist und nicht mehr erwartest, ist nicht wichtig.
Du läßt das alles mit Dir machen, Du akzeptierst auch das bei Ihm, und hast ihn trotz allem immer noch gerne und bist trotzdem zufrieden - es wir schon wieder besser werden!
Im 8. Jahr verläßt er Dich von heute auf morgen, aufs Eheversprechen wird von Ihm gepfiffen, Du darfst ausziehen und sollst finanziell bluten.
Nach zwei Monaten bist Du soweit, dass nur noch Hass in Dir ist. Es tut einfach zu sehr weh bedingungslos alles gegeben zu haben und trotzdem weggeschickt zu werden.
04.12.2016 23:15 •
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