Kommunikationsmuster in Dreiecksbeziehungen

. das mit der Wut ist eine sehr diffizile Sache. Und eine wichtige.
Danke, dass Du das hier teilst @frischgeföhnt .
Darf ich fragen, wie Du zur Wut gelangt bist? War es ein klarer Weg, ein sich wiederholender? Wenn es nicht zu persönlich ist, schreib doch noch etwas dazu. Ich mach es sonst PN.
Bei mir ist es in meinem Leben auf jeden Fall auch Thema. Als Kind und Heranwachsende wurde ich in einem Liebenden aber auch jähzornigen Kontext aufgezogen. Da habe ich dann verankert, dass ich besser wohl nicht auch noch wütend bin. Etliche Jahre später hab ich dann gemerkt, dass ich das Karrussel wohl besser mal anhalte. aber bevor Kuddel und Co da jetzt irgendwas rausfischen und ihr eigenes Ding rüberlegen, halte ich mal die Backen still.
Kekse Backen? Kuchen? Kännchen Kaffee?
In jedem Fall. einen schönen Sonntag!

Wut..
Dadurch dass der Kontakt nicht abriss.
Seine Frau bei mir erneut anrief.
Drohbriefe
Telefonterror.

Irgendwann wollte ich keine gehetzte Antilope mehr sein.

Meine Therapeutin hat sich einfach geduldig jede Verletzung mit mir angeschaut. Das war viel.

Es reichte einfach.

Ein eher schleichender Prozess allerdings.

Wut war nicht so meins.

Aushalten schon.

Das musste sich ändern.

Mir fällt es schwer, Wut zu empfinden.
Ich habe sie...mal kurz...mal für eine bestimmte Aussage oder so.
Und dann werde ich wieder weich.
Warum?
Warum lasse ich mir das alles bieten?
Warum habe ich mich auf dieses Spiel eingelassen?
Bin ich soooo schwach?
Irgendwo scheint der Schlüssel begraben zu liegen.

Was anderes noch die Muster betreffend.
In einem anderen Thread gestern Abend ist mir folgendes eingefallen:

Ich habe nicht nur Ich liebe dich von meinem AM zu hören bekommen,
sondern er hat auch oft gesagt: Ich bin stolz darauf, dass du mich liebst.

Was bitte ist denn das für ein Satz? Auf was ist er denn stolz?
Überhaupt wieder einmal nach so vielen Jahren geliebt zu werden? Diesen Satz Ich liebe Dich
zu hören? Sich begehrt zu fühlen?
Ich vermute, von jedem ein bisschen!

Wie gefangen muss ein Mensch sich in seiner Ehe fühlen, wenn er stolz darauf ist,
von einer anderen Frau geliebt zu werden....

Oder wie interpretiere ich diesen Satz: Ich bin stolz, dass du mich liebst?

... wenn ich meinen Hund pfeiffe und er kommt, bin ich auch stolz

so interpretiere ich es

Zitat:

Oder wie interpretiere ich diesen Satz: Ich bin stolz, dass du mich liebst?

Ganz einfach: Du bist eine tolle, starke, autark lebende, empathische Frau, die viel zu geben hat.
Und Du hast ihn als MANN wahrgenommen und er hat sich bei Dir gesehen(anerkannt) gefühlt.
Vermutlich sank sein (ohnehin nicht riesiger?) Selbstwert im Lauf seiner Ehe auf Höhe des Mariannengrabens.
Vermutlich stabilisierte seine Vaterrolle ihn diesbezüglich (was ich in Deinem Thread rausgelesen habe). Nun sind die Kinder erwachsen.

Ich bin so stolz darauf, dass eine Frau wie Du mich liebt.
Ich hätte nie gedacht, dass eine Frau wie Du mir eine Chance gibt.
-- Habe ich auch gehört.

Und ja, liest sich befremdlich.
Mein Ex besitzt nahezu zero Selbstwert/Selbstliebe.
Er sagte eines Tages selbst, er wisse das.
War für mich nicht sofort ersichtlich, da er auf den ersten Blick eher ein zappeliger Macher-Typ ist.
Mittlerweile verstehe ich dahingehend sein nahezu manisches Bedürfnis sich im AUSSEN Dauerbestätigung (v.a von Frauen) zu holen. Dass seine Frau das alleine nicht mehr schafft, macht Sinn.

@Sternenfischerin

also, es ist ja nicht zwingend notwendig Wut zu empfinden, die Umstände der Trennung (bzw. das wie des zusammen kommens) spielen da je eine recht große Rolle - und sich emotional von jemanden zu entfernen muss meiner Meinung nicht zwangsläufig mit Wut zu tun haben. Gleichgültigkeit ist da viel besser
Im Ernst, ich hab mir Deine Geschichte durchgelesen und wie so oft ist es halt so, dass sich AM trennen, wenn die AF anfängt Ansprüche zu stellen. (meist geht das auch einher mit dem zu Hause, der Gattin wird auch nicht verborgen bleiben, dass sich etwas geändert hat und sich dazu äußern ... ) also: Druck auf allen Seiten und so war das halt nicht vorgesehen und das ist es dann nicht mehr wert.

So hart das klingt. Und wenn es so ist, das es dem anderen das nicht mehr wert ist, dann sollte man das auch so glauben und keine anderen Gründe dahinter vermuten.
Stolz auf Deine Liebe zu ihm, tja, kann vieles bedeuten, vielleicht siehst Du besser aus als er (andere Liga, wie Männer gerne sagen) und das macht ihn stolz, oder dass er überhaupt eine Frau dazu bringen kann, ihn zu lieben, oder er gehört zu den Männern, die es stolz machen, etwas zu besitzen und er empfindet das so ... im Grunde völlig egal.

Er will nicht mehr - und Du warst ja unter den Umständen auch unglücklich - und ehrlich, 30 Jahre, kA aber ich glaube nicht, dass man(n) sich dann noch trennt, die Geschichte mit den Töchtern ist aus meiner Sicht nonsens. Sind erwachsene Menschen, vielleicht wären die nicht happy damit, aber die haben ihr Leben und er seines.

Also, lange Rede kurzer Sinn - Du musst nicht wütend sein, das ist nicht generell der Schlüssel zum entfernen ... es geht jetzt einfach nur Tag für Tag Liebeskummer durchleben und mit der Zeit wird es besser, bis es vorbei ist.
Ich weiß schon, was ne abgewirtschaftete ewige Leier, aber nun ja - so isses halt ... auch wenn das niemand hören will in dieser Situation.

Zitat von mcteapot:

wenn ich meinen Hund pfeiffe und er kommt, bin ich auch stolz

@mcteapot....ja, so kann man es auch sehen.
In mir rumort das gerade. Möchte ich wie ein Hund antanzen? Sicher nicht!

Zitat von blackeyed:

Und Du hast ihn als MANN wahrgenommen und er hat sich bei Dir gesehen(anerkannt) gefühlt.Vermutlich sank sein (ohnehin nicht riesiger?) Selbstwert im Lauf seiner Ehe auf Höhe des Mariannengrabens. Vermutlich stabilisierte seine Vaterrolle ihn diesbezüglich (was ich in Deinem Thread rausgelesen habe). Nun sind die Kinder erwachsen.

@blackeyed ...ja, genau das ist es! So habe ich es auch empfunden in dem Moment. Er besitzt null Selbstwert...und ist einfach nur froh, wieder anerkannt zu werden. Er traut sich null zu. Nicht zu widersprechen. Nicht zu sagen: Ich muss mein Leben ändern. Nein, er bleibt einfach drin hocken und lebt vor sich her. Ich werde das wohl niemals verstehen....
Aber ... wer weiß, vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein!
Er ist im Dauerkampf mit sich selbst. Dennoch kann es ihm nicht sooo schlecht gehen zuhause, da er ja die Ehe aushalten kann.
Ich erinnere mich, als ich ihn kennenlernte....
da bin ich ja gleich auf Abstand, weil er verheiratet war. Für mich den Anschein nach, sogar perfekt. Ein perfektes Eheleben. Tja...so perfekt ist es halt nicht mehr gewesen...und ich glaube, dieser Ausbruch mit mir hat ihm das deutlich gezeigt. Mir scheint, er hat nun ein schlechtes Gewissen....

Zitat von Küstenperle:

also: Druck auf allen Seiten und so war das halt nicht vorgesehen und das ist es dann nicht mehr wert.

@küstenperle...ja, so war es! Ich war es plötzlich nicht mehr wert. Und damit sank dann auch wieder MEIN Selbstwert.
Schon heftig, so einfach wieder in die Ecke gestellt zu werden.

Zitat von Küstenperle:

und ehrlich, 30 Jahre, kA aber ich glaube nicht, dass man(n) sich dann noch trennt, die Geschichte mit den Töchtern ist aus meiner Sicht nonsens. Sind erwachsene Menschen, vielleicht wären die nicht happy damit, aber die haben ihr Leben und er seines.

ja, 30 Jahre mit ein- und derselben Frau sind eine lange Zeit. Und ich weiß selbst, dass da ein Loslassen nicht einfach ist. Es geht ja nicht nur um die Frau, sondern auch um das Drumherum, was man sich gemeinsam aufgebaut hat.
Aber heißt das generell, man arrangiert sich dann mit diesem Leben? Ohne Liebe? Nur mit der Gewohnheit?
Seine Töchter hat er immer vorgeschoben. Er möchte kein böser Vater sein, der die Mutter seiner Kinder verlässt = null Selbstbewusstein und durch und durch von Angst zerfressen!

Zitat von Küstenperle:

es geht jetzt einfach nur Tag für Tag Liebeskummer durchleben und mit der Zeit wird es besser, bis es vorbei ist.Ich weiß schon, was ne abgewirtschaftete ewige Leier, aber nun ja - so isses halt ... auch wenn das niemand hören will in dieser Situation.

Ich weiß, dass dies der einzige Weg ist. Es ist mir bewusst.
Aber es ist schwer.

@sternenfischerin:

Was machen Menschen mit latent schwachem Selbstwert eher?

Aufstehen, auf den Tisch hauen, mal explodieren, die Trennung aussprechen, die Zügel in die Hand nehmen, Handeln, Scheidung durchziehen, zu sich und seinen himmelschreienden Bedürfnissen zu stehen -

oder mit den Schultern zu zucken, sich seinem (selbstgewähltem) Schicksal zu ergeben, heimlich ein paar Tränchen zu verdrücken, zu implodieren, in Selbstmitleid baden und dann TV anmachen, bis dass der Tod entscheidet?

Es ist absichtlich sehr reisserisch formuliert, aber Du weisst, worauf ich hinaus möchte.

Zitat von blackeyed:

aber Du weisst, worauf ich hinaus möchte

@blackeyed. boah. ja was für eine sch. alles.

manchmal muss man es wohl so deutlich lesen/hören können!

Zitat von Sternenfischerin:

@blackeyed. boah. ja was für eine sch. alles.

manchmal muss man es wohl so deutlich lesen/hören können!

Und wenn wir ehrlich sind, keine attraktiven Eigenschaften. Augenhöhe Fehlanzeige.
Stell Dir eine Beziehung mit ihm vor. In zwei, drei Jahren würde er vermutlich bei Dir mit hängenden Schultern auf der Couch sitzen, resignierend zur Kenntnis nehmen, dass Du auch keinen neuen Mann aus ihm gemacht hast.
Das einzig heilsame für all jene wäre, wenn sie eine gewisse Zeit alleine durchs Leben stapfen müssten. Ohne Mutti.
In irgendeinem Paralleluniversum wird es so ablaufen, aber heute hier und jetzt sehe ich das nicht. Ausser seine Frau will die Scheidung.

Andere Frage: Wie erklärt Dein ExAM es eigentlich seiner EF, dass er mit Deiner Tochter z.B Skifahren geht?

Zitat von blackeyed:

Ausser seine Frau will die Scheidung.

@blackeyed ...ich gebe zu, in finsteren Momenten wünsche ich ihm dies. Damit er endlich mal gezwungen wird, sich selbst zu reflektieren und seine Lebensweise zu überdenken. Aber inzwischen bin ich mir nicht sicher, ob sich seine EF nicht genauso resignierend in den Sessel setzt und einfach die gewissen finanziellen und gesicherten Vorzüge genießt...und der Olle lässt sie in Ruhe....

Zitat von blackeyed:

Andere Frage: Wie erklärt Dein ExAM es eigentlich seiner EF, dass er mit Deiner Tochter z.B Skifahren geht?

Gute Frage. Das weiß ich nicht. Seine letzte Aussage hierzu war, dass er ihr das gesagt hat. Aber wie und wann? Keine Ahnung.
Jedenfalls bin ich überzeugt, dass er nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Denn meine Tochter ist ein Teil von einer großen Clique, die ein gemeinsames Hobby teilen. Und seltsamerweise benutzt er DAS halt als Vorwand. ICH werde dabei unterschlagen, von mir ist da nie die Rede. Und wenn er sagt, er geht zu XY, dann fragt seine EF natürlich, warum? Aber dann sabbelt er was - und sie akzeptiert. Entweder vertraut sie ihm maßlos - oder es ist ihr egal.

Zitat von Sternenfischerin:

Entweder vertraut sie ihm maßlos - oder es ist ihr egal.

Oder sie hat maßlos Angst verlassen zu werden, wenn sie zu sehr aufmuckt.
Weil sie keine Ahnung hat, wie sie alleine zurechtkommen soll (und das muss sich nicht unbedingt auf den finanziellen Aspekt beziehen).

@Ema ....ich weiß nicht, ob sie diese Angst hat.
Sie macht einen recht selbstbewussten Eindruck auf mich. Ich glaube sogar eher, dass sie ihn ganz gut im Griff hat.

Aber es ist auch völlig egal.
Ich mache mir viel zu viel Gedanken um ihn.
Hat er es Ernst gemeint? Was war ehrlich, was war gelogen? Jedes Gefühl, jede Berührung stelle ich in Frage.
Jedes Wort, was er gesagt hat, mir erzählt hat aus seiner Ehe...alles stelle ich in Frage....
und jedes liebe Wort was einmal war, gibt es heute nicht mehr.
Es ist vorbei.
Und dass ist das, was ich akzeptieren muss. Egal wie.
Und gerade bin ich wieder so wütend, so sauer.
Hat er sich jemals Gedanken gemacht, wie es MIR mit allem geht?

NEIN!

Karmaregel
Wer akzeptiert lässt los