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Kommunikationsmuster in Dreiecksbeziehungen

I
Doch das ist mir bewusst und du kannst dir gar nicht vorstellen wie ich mich über mich selber ärgere...
Genau deswegen versuche ich gerade mich aus dieser Affäre zu lösen.

23.02.2017 10:21 • #106


Y
Die Worte, Sätze allein sind es nicht. Sie schaffen aber den Raum für Interpretationen und die Worte siedeln genau da an, wo es um Bedürfnisse, verborgene Wünsche, Hoffnungen geht. Die Hoffnungen projizieren die Erfüllung dieser Bedürfnisse in eine ungewisse Zukunft als eine Art Heilsversprechen, Erlösung, Erfüllung.

Zu Meeresrauschen:
Interessant: sowohl die eine als auch die andere Beziehung allein machen dich nicht glücklich? Erst beide zusammen genommen machen dich glücklich? Oder auch nicht?
Dann liegt dein Gefühl fürs Glücklichksein wohl nicht in Beziehung/Partnerschaft/Affäre? Wo liegt denn dein Glücklichsein begraben? Was genau fehlt, was du bei zwei Frauen suchst und nicht findest? Vielleicht suchst du mal bei dir?

Manchmal hab ich das Gefühl, dass wir Menschen (ich eingeschlossen) deshalb Beziehungen führen, um uns von unserem eigentlichen, persönlichen Drama abzulenken.

23.02.2017 10:31 • x 2 #107


A


Kommunikationsmuster in Dreiecksbeziehungen

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G
@keto: Ich bin mir dessen voll bewusst und zur Zeit genau in der Situation. Ein geeigneter Beziehungskandidat ist sogar da. Schmetterlinge und Sympathie...alles wie es sein sollte. Nur die völlige Lösung vom AM nicht, da ich ständig das Gefühl habe ihn zu betrügen mit seinem Vorwurf im Ohr, dass ich ja nicht einmal auf ihn warten würde (nach 2 Jahren mit Aussicht auf noch ein zusätzliches)

23.02.2017 10:35 • #108


Y
Zitat von Yonda:
Manchmal hab ich das Gefühl, dass wir Menschen (ich eingeschlossen) deshalb Beziehungen führen, um uns von unserem eigentlichen, persönlichen Drama abzulenken.


Ich glaube eher, Menschen führen Beziehungen weil sie Liebe geben wollen und zugleich auch geliebt werden wollen. Das ist menschlich.
Dabei ist es die Kunst in Beziehungen, bei sich zu bleiben, d.h. das persönliche Drama des anderen nicht auf sich zu schultern, zu unterstützen ja, aber nicht verantworten. Deshalb tun meiner Ansicht Affären vielen Leuten auch so weh, sie lassen sich zu sehr vereinnahmen in negative Konstrukte und in die Verantworung nehmen........

23.02.2017 10:39 • x 4 #109


K
Zitat von Keto:
Das regt mich als Mann immer so auf - wie viele tolle Frauen sind wohl in solchen sinnlosen Affären gefangen und sind gar nicht auf dem Partnermarkt.
Das ist doch völlig abwegig.

Und deswegen ist all die Wut auf die AMs auch nur eine Seite der Medaille - ihr lasst es doch mit euch machen.


Ja, da ist was Wahres dran! So gibt es nämlich Männer, die gleich zwei Frauen haben, während andere glücklich wären, wenn sie mal eine bekommen würden. Ich frage mich immer noch, was gebundene Männer so anziehend macht für Frauen, dass diese sich lieber auf so einen einlassen als auf einen Single-Mann mit echtem Interesse. Die fehlende Bedürftigkeit und dadurch vermeintliche Souveränität und Selbstsicherheit, die vielen Singles leider abgeht? *kopfkratz*

23.02.2017 10:42 • x 1 #110


Y
Zitat von Selbstliebe:
Zitat von Yonda:
Manchmal hab ich das Gefühl, dass wir Menschen (ich eingeschlossen) deshalb Beziehungen führen, um uns von unserem eigentlichen, persönlichen Drama abzulenken.


Ich glaube eher, Menschen führen Beziehungen weil sie Liebe geben wollen und zugleich auch geliebt werden wollen. Das ist menschlich.
Dabei ist es die Kunst in Beziehungen, bei sich zu bleiben, d.h. das persönliche Drama des anderen nicht auf sich zu schultern, zu unterstützen ja, aber nicht verantworten. Deshalb tun meiner Ansicht Affären vielen Leuten auch so weh, sie lassen sich zu sehr vereinnahmen in negative Konstrukte und in die Verantworung nehmen........



Das wäre dann in meinen Augen eine sehr reife Art und Weise mit dem eigenen persönlichen Drama umzugehen.

Möglicherweise. Das ist aber doch wohl in jeder Art von Beziehung der Fall. Die Ehe schützt davor ja auch nicht.

23.02.2017 10:44 • x 1 #111


Lyra
Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ein ungebundener Mann wär mir natürlich auch lieber gewesen.
Jedoch kommt der AM einem in gewisser Weise ungebunden vor, weil er ja ständig erzählt, die Ehe bestünde nur noch auf dem Papier blablablubb ... bald Trennung, Scheidung.... nicht mehr lange....

Man hat ja irgendwie das Gefühl als AF, dass es sich eigentlich um einen ungebundenen Mann handelt.
Sicher naiv, aber ich denke, das ist in vielen Fällen so.

Ein Punkt, der mir persönlich auffällt: In den 40ern lernt man kaum ungebundene Männer kennen. Entweder (vermeintlich) glücklich verheiratet und somit tabu oder (angeblich) in Scheidung, dann potenziell interessant. So viele Singlemänner gibt's gefühlt nämlich in einer gewissen Altersspanne gar nicht mehr auf dem Markt. Da müsste man dann als Frau schon eher nach Senioren schauen.

lg an alle
Lyra

23.02.2017 10:50 • x 4 #112


L
Zitat von frischgeföhnt:
Hey

Toll, dass es dir so gut geht. Deine Leichtigkeit und Unbeschwertheit lesen sich gerade zu heraus aus seinem Zeilen.

Und WTF, hörst du immer gnadenlos auf deinen Bauch?

Mich triggern ungemein Sätze.
Oder das, was ich glaube, es sich dahinter verbergen könnte.

Mein Exam z. B. hat oft wegen Zahnschmerzen (nicht lachen bitte) abgesagt oder andere seiner für mich unangenehmen Handlungen mit Befindlichkeiten begründet.

Mein Exmann in Ansätzen auch. Hinzu kam zwei im Jahr eine echte Männergrippe.

Ich ertrage kein Mimimi. Nicht mal ansatzweise. Aber ist das gerecht? Wo fängt Mitgefühl an?

Ich spüre mich da nicht deutlich. Reagiere ich über? Oder nur komplett anders.

Die neue Föhni ist keine Stück weniger kompliziert als die alte.

Die beiden streiten immer so viel. Leider immer in meinem Kopf. Da sie bei mir wohnen, muss ich mich damit auseinandersetzen. Ätzend ...


Mittlerweile ist mein Bauch und Kopf nicht mehr im Krieg. Ich schaue mir aus der Ratio gewisse Dinge an. Ist er Single, arbeitet er, wirkt er Verantwortungsbewusst, geht er gut mit seiner Umwelt um etc.

Dann kommt mein Bauch. Was löst er in mir aus? Habe ich Interesse? Bin ich neugierig etc
Bei den Männern in den letzten Monaten war es so, dass Bauch und Kopf nicht hin und hergerissen war, sondern im Einklang entschieden haben, ne den möchte ich nicht als Partner.

Du könntest versuchen den Durck bei dir rauszunehmen. Du musst heute noch keinen Partner haben, es darf auch langsam gehen. Die Triggerpunkte zeigen dir, ah, da ist noch was, was gesehen werden möchte. Wie ist die aktuelle Situation?
Wie wäre dein Wunschsituation? Was könntest du tun, um diese Wunschsituation zu haben?

Mich hat es einfach losgelassen, einen Partner haben zu wollen. Ich bin Selbstbezogener geworden, kümmere mich um meine Familie, meine Arbeit, meine Hobbys etc. Ich spüre halt kein Mangel mehr, dadurch ist es für mich spielerisch im Umgang mit Männern.
Mein Ex-AM hatte mir nie abgesagt, es gab keine Standardfloskeln. Sie waren schon Sachbezogen. Daher bin ich da nicht so geprägt.

Föhni, nicht alle sind wie dein EX-AM. Diese neuen Männer sind vielleicht auch nur unsicher, haben ein minimi-Verhalten, weil sie selbst so verletzt wurden, oder nicht wissen, wie sie kommunizieren sollen.

Wenn man stärker wird, wird man auch irgendwie sanfter. Du könntest vielleicht bei einem Verhalten, das bei dir triggert, dir etwas Abstand gönnen und dich fragen, ob es nun wirklich schlimm ist, oder du Angst hast, dass es zu einer Verletzung führen kann.

Für dich beginnt eine neue Zeit. Achte auf dich, du bist jetzt schon ziemlich präsent in deiner weiblichen Energie, sonst ziehst du Männer deines alten Musters an wie die Motten das Licht! Du wirst nun noch einmal Feinjustierungen an dir vornehmen müssen. Deine Antennen werden dummerweise immer feiner. Du gehst noch radikaler zurück zu dir, anstatt dass du dich wie früher sofort seufzend in behaarte Männerarme fallen lässt. Eine spannende Zeit beginnt.

Wenn du dich nicht mehr verleugnest, verleugnet dich auch der Mensch, der zu dir gehört, nicht mehr.

Wenn du dich nicht mehr belügst, belügt dich auch der Mensch, der zu dir gehört, nicht mehr.

Wenn du endlich zu dir stehst, steht auch der Mensch, der zu dir gehört, zu dir.

Wenn du dich endlich wertschätzt, wertschätzt dich auch der Mensch, der zu dir gehört.

Wenn du dich nicht mehr verlässt, verlässt dich auch der Mensch, der zu dir gehört, nicht mehr.

23.02.2017 10:54 • x 9 #113


D
Danke erst mal an Dich, den Austausch finde ich gut.
Zitat von WhosThatGirl:
Zitat von Dummda2:
Bitte nicht falsch verstehen, aber genau hier, finde ich, belügst du dich gerade selber.


Ist ok, dass siehst Du mit Hintergrund Deiner Geschichte vielleicht so.

Ich sehe und agiere da anders. Ich bleibe hier mal nur bei mir selbst (mag Ego sein):

Zitat von Dummda2:
1. jede Affäre beginnt per Definition mit einem Verrat.


Aber nicht an mir und auch ich verrate niemanden (keinen Partner). Es ist der Beginn des Verrats an meinen eigenen Werten.
ich meine das nicht wertend oder im Sinne böse AF. Auch wenn sie nichts von der EF weiß, dann ist eine Lüge doch im RUm. Auch ungesprochene Lügen (z.B. Durch dem Am) wirken.

Zitat von Dummda2:
2. in dem Moment, wo er sich nicht an seine eigenen Worte hält und Dich vertröstet, beginnt er einen weiteren Verrät


Da hast Du recht. Er verrät unsere Liebe und unsere Vorstellung an eine gemeinsame Zukunft. Die er für uns in Aussicht stellt.
Es ist aber ein Prozess, zu erkennen, dass er sich eben nicht an diese, seine Worte hält.
Das muss ja mein Empfinden werden.auf jeden Fall. Es ist eine Illusion, dass wir Informationen sofort rational erkennen und entsprechend handeln. Kann natürlich auch beim AM so sein. Er versucht sich ein Konstrukt zu erarbeiten, mit dem er leben kann.
Evtl. tue ich ihm ja auch Unrecht, wenn ich zu dem Schluss komme, dass er nur redet (ohne der Absicht auch das zu tun) und nie den Mut aufbringt oder was auch immer, den Weg zu gehen.
Letztlich war das aber ausschlaggebend für mich, die Trennung einzuleiten.
Also hab ich mich nicht selbst belogen, da ich die Konsequenz gesetzt habe.
Wenn auch viel zu spät.

Zitat von Dummda2:
3. Jedes Mal wo er auch mit seiner Frau schläft, verrät er euch beide.


Das ist ein Fakt und wird oft nicht gesehen.
Das wäre dann der zweite Grund bei der Aufarbeitung, nicht mit ihm leben zu wollen.
Das wäre aber auch der Grund für mich, mich als Partnerin zu trennen. Das Wissen, er hat mich über einen langen Zeitraum belogen und betrogen.
Und dann noch die Kombination, dass er nicht willens war, daran was zu verändern.
es gibt bestimmt die Fälle, wo der AM nihct mit seiner Frau schläft. Ich habe es meinem Mann sogar vorgeworfen. Ich fand es absolut daneben, dass er zweigleisig fuhr. Das hat er auch sofort anerkannt

In meiner persönlichen Geschichte hab ich aber gespürt, dass da nichts läuft mit seiner Partnerin.
Das magst Du jetzt als falsch oder naiv abtun.
Ist es aber nicht. Es ist die gleiche Intuition, welche einer EF (oder allgemein einer Frau) spüren lässt, dass irgendwas nicht stimmt.
Auf diese Intuition konnte und kann ich mich verlassen.
Die Bestätigung darüber, daß mein Bauchgefühl richtig war, bekam ich einige Zeit nach Beendigung der Affäre.
In EMails las ich es von ihr schwarz auf weiß. Sie beklagte, dass er seit Jahren nicht weiß, wie sich ihr Körper anfühlt, weil er sich komplett distanziert hätte.
Da kam noch soviel mehr ans Licht, aber das soll nicht in diesem Forum stehen.
Das ist auch zu privat.
Und nochmal: die Einsicht in diesen Mailverkehr bekam ich weder von ihm, noch von ihr. Es gab den Moment und ich nutzte ihn um mir ein wahres Bild zu schaffen.
Es hat auch dazu beigetragen, abschließen zu können, da einige meiner Fragen beantwortet waren.
in meinem Fall ist es ja auch so. Das was er mir vorgeworfen hat und womit er die Affäre für sich begründet hat waren Dinge, die er mindestens zu gleichen Teilen zu verantworten hat. Das wird uns jetzt auch zunehmend deutlich. Ein Gespräch zwischen AF und Ef kann unter Umständen beiden dienen. Aber ist halt schwierig.
Zitat von Dummda2:
Wenn du meinst, du begehst einen Verrät, weil du es publik machst, gestehst du dir letztlich ein, dass er nicht zu Dir steht.


Genau das hab ich mir eingestanden und mich deshalb getrennt. Es hat gedauert, aber die Konsequenz war klar.

Übrigens sind wir alle aufgeflogen. Da war die Affäre aber schon einige Monate beendet.
Vielleicht musste es genau so kommen.
Da wir zusammen arbeiteten, kam immer wieder der Versuch auf, es wieder zu starten. Das unterband ich und erhöhte den Druck auf ihn, es zu sagen. Auch wenn es schon zu Ende war.

Dann war er da der Moment, als sie (bewusst oder unbewusst) nachgehakt hat und ich durch keine Worte ihr die Antwort gab.
Kein Lügen für etwas mehr, was beendet war.


Zitat von Dummda2:
Kann es sein, dass es letztlich der Vorwurf an sich selber war, sich nicht selber genug gewürdigt zu haben?


Das spielt sicher mit. Ja ich war eine zeitlang inkonsequenter, als ich eigentlich bin. Schwach in der Phase auch, aber ehrlich. Meine Motive waren klar und alles andere als heimlich.

23.02.2017 11:00 • #114


Ema
Zitat von Keto:
Zitat von Immerpech88:
Was mich immer tierisch aufregt! Wenn wir das so mit denen machen würden, dann würden die so durchdrehen. Mein AM macht ja schon voll die Szene nur wenn er denkt ich könnte einen anderen haben. Das widerspricht sich doch dann auch wieder.


Und warum lässt du das mit dir machen?
Ist dir nicht bewusst, dass du damit wahrscheinlich den Mann verpasst, der wirklich eine Partnerschaft mit dir wollte.

Das regt mich als Mann immer so auf - wie viele tolle Frauen sind wohl in solchen sinnlosen Affären gefangen und sind gar nicht auf dem Partnermarkt.
Das ist doch völlig abwegig.

Und deswegen ist all die Wut auf die AMs auch nur eine Seite der Medaille - ihr lasst es doch mit euch machen.


Sieh es mal so, Keto,
diese tollen Frauen sind durch die Ereignisse gerade dazu gezwungen, einen richtig tiefen Blick in sich selbst zu werfen. Die lernen gerade einen Haufen. Lauter Dinge, mit denen man sich ohne Not gar nicht beschäftigen würde. Zu schmerzhaft.

Und hinterher kann man wahrscheinlich mit denen eine echt tolle Beziehung führen

Zumindest ist das die Hoffnung, die mich nährt. Hätte ich die nicht, könnte ich jetzt total einpacken....

23.02.2017 11:00 • x 6 #115


G
Da kann ich Dir beipflichten Lyra. Ich bin auch in dieser Altersklasse. Und genau diese Aussage des AM: Ich bin ja eigentlich schon fast getrennt...gib mir Zeit hat mich bereits zwei Jahre in der Sache drinhängen lassen. Der andere Mann, welchen ich neu kennengelernt habe ist auch nicht geschieden aber IST wirklich (gesetzlich) getrennt und ich kann ihn auch zu Hause besuchen und mich offiziell mit ihm zeigen. Ich denke das ist der entscheidende Unterschied. Fakten sind schlussendlich das einzige was zählt...und kein Affärenblabla (eigentlich, wenn ich könnte, würde, ich werde etc.)

23.02.2017 11:03 • x 2 #116


Lyra
Ich versteh da eh einiges nicht, ist mir halt auch nie passiert, und ich bin auch nicht der Typ.

Als ich verheiratet war, gab es für mich nur meine Ehe und meinen Ehemann. Alle anderen Männer waren für mich Neutrums. Punkt.
Als es Probleme gab, haben wir darüber geredet und versucht sie zu lösen.
Als es trotz vieler und langer Bemühungen nicht funktionierte, habe ich mir nicht jemand anderen gesucht, sondern mich getrennt und bin ausgezogen. So einfach.
Laut Statistik treffen Frauen, die zweigleisig fahren, um einiges früher finale Entscheidungen als Männer (müsste mal suchen, was die Quelle war, ist schon paar Jahre her).

Warum gibt es so viele Ehemänner, die zweigleisig fahren? Und warum lügen sie von morgens bis abends, zuhause bei ihrer Frau, in den freien Stunden bei der AF? Irgendwie ist das doch widerlich.

lg Lyra

23.02.2017 11:09 • x 8 #117


K
Lyra, ich habe es genauso gemacht wie Du. Wäre mir während meiner Ehe ein Mann begegnet, in den ich mich verliebt hätte, hätte ich sofort mit meinem Mann darüber gesprochen und mich gefragt, warum mir das überhaupt passieren kann. Ich wäre aber im Leben nicht auf die Idee gekommen, dieser Verliebtheit heimlich nachzugehen. Oder ein Sprungbrett zu brauchen, um meine Ehe zu beenden. Das hätte ich auch extrem ar schig von mir selbst gefunden meinem Mann gegenüber. Das hätte er nach all den Jahren nun wirklich nicht verdient, sich so ausgewechselt zu fühlen.

Aber nicht jeder Mensch ist so konsequent, denke ich. Viele sind so von Angst getrieben, dass sie eben lieber in einem Netz von Betrug und Lügen leben als konsequent zu handeln. Ich sage das ohne Wertung, denn für mich ist so ein Verhalten ein Zeichen von Schwäche, und warum jemand so schwach ist, hat auch immer Gründe. Es ist ja ebenso ein Zeichen von Schwäche, in einer Beziehung zu bleiben, in der einem ganz wesentliche Elemente einer Beziehung fehlen und nicht mal in der Lage zu sein, mit dem Partner darüber zu sprechen.

23.02.2017 11:15 • x 4 #118


Lyra
Mir fällt jedenfalls auf, dass Männer dieses Zweigleisige eher fahren als Frauen. Das ist kein Vorurteil, wie gesagt. Woran liegt das?

In meinem Fall war er sehr gefangen in Ängsten, die sein soziales Umfeld betreffen. Er hat sich auch einfach nicht getraut, auszubrechen, wollte immer den Schein wahren. Alle sollten denken, es läuft mit seiner Frau und Familie. Er wollte nicht als Versager und Schuldiger dastehen. Zudem hatte er tatsächlich auch lange noch gehofft, dass seine Frau bzw. seine Ehe die Kurve doch nochmal kriegt. Die Jahre wollte er nicht wegwerfen.

Ich hab ihm in dieser schweren Zeit sehr gutgetan. Oft hat er denn auch etwas von gemeinsamer Zukunft gefaselt. Ich hab ihm das leider geglaubt. Er sich vermutlich in diesen Momenten selbst auch, deswegen wirkte er auch so überzeugend ;°)

Fakt: Ich bin ihm nicht gut genug. Das ist schon hart zu schlucken, muss ich zugeben. Andererseits: Er ist ein Idiot, wenn er es so sieht.

lg Lyra

23.02.2017 11:24 • x 1 #119


G
@lyra: Ich stelle jetzt mal eine Behauptung auf: Männer definieren sich mehr als wir Frauen über das was sie leisten. Sie zeigen auch häufig ihre Liebe mehr durch das was sie für eine Frau und ihre Familie tun als durch Zuwendung und Gefühle. Gerade bei traditionell veranlagten Männern ist ihre Rolle als der Ernährer und Beschützer der Familie für ihren Selbstwert entscheidend. Auch das Ansehen in der Gesellschaft als ehrenhafter Mann, der vielleicht sogar noch wichtige Ämter innehat ist für sie wichtig. Eine AM bringt dieses Konstrukt gehörig ins Wackeln und deshalb wird deren Vorhandensein so lange wie es geht verheimlicht.
Frauen beziehen ihren Selbstwert mehr über ihre engsten Beziehungen. Deshalb leiden wir meines Erachtens auch mehr, wenn die Beziehung nicht mehr glücklich ist auf emotionaler Ebene und sind auch schneller bereit die Konsequenzen zu ziehen.

23.02.2017 11:27 • x 3 #120


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