Kommt man jemals darüber hinweg?

E
Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und dachte, ich erzähle Euch mal meine Geschichte. Das, was ich erlebt habe, ich sicherlich nicht außergewöhnlich, aber ich spüre zum ersten Mal, wie sehr eine Trennung schmerzen kann. Wahrscheinlich weil ich diesmal geglaubt habe, wirklich den passenden Deckel für mich gefunden zu haben...

Ich habe zuletzt etwas über ein Jahr eine Wochenendbeziehung geführt und eine sehr schöne Zeit erlebt. Vor etwas über 4 Monaten kam dann das Aus - für mich sehr unerwartet. Es ist auch nicht so, dass er eine andere Frau kennengelernt hat, sondern die Beziehung ist einfach an den Umständen gescheitert.

Wenn man sich vorstellt, dass wir schon von Heirat und Familiengründung gesprochen haben, ist es für mich unfassbar, jetzt hier zu sitzen und diese Zeilen zu schreiben.

Ich hätte mein Leben für ihn aufgegeben und wäre zu ihm gezogen, aber er wollte nicht, dass ich das für ihn mache und mich am Ende vielleicht in der neuen Umgebung nicht wohlfühle (obwohl ich immer sehr gerne dort war). Er hat einfach aus Vernunft gehandelt und nicht auf sein Herz gehört. Am Tag als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hat er mir sogar noch gesagt, dass er mich liebt! Das Ganze war schon sehr dramatisch...

Um so schlimmer ist es für mich, diese Trennung zu akzeptieren. Auch nach 4 Monaten ist alles noch so real und ich habe das Gefühl, gleich von einem bösen Traum aufzuwachen... Ich kann an nichts anderes denken, nichts kann mich davon ablenken (selbst auf der Arbeit bei höchster Konzentration verfolgen mich die Bilder der Zeit meiner Beziehung). Leider sind bei mir scheinbar nur die schönen Erinnerungen haften geblieben!

Ich weiß wirklich bald nicht mehr, was ich machen soll, ich könnte den ganzen Tag nur heulen (obwohl es mir zwischenzeitlich schon mal etwas besser ging).

Wahrscheinlich liegt es daran, dass mich letztes Wochenende die Vergangenheit wieder eingeholt hat. Ich dummes Schaf hatte mir nach dieser Zeit (4 Monate ohne jeglichen Kontakt) ein Herz gefasst und meinem Ex-Freund eine Mail geschrieben. Da ich noch Sachen von ihm habe, wollte ich wissen, was damit passieren soll. Allerdings bekam ich keine Antwort und habe so seiner Mutter (mit der ich mich sehr gut verstanden habe und die das Ganze auch nicht verstehen kann) eine SMS geschickt. Sie hat mir geantwortet, dass sie z. Z. alle nicht zu Hause sind, weil der Opa gestorben ist. So, da war ich natürlich geschockt, denn ich kannte ihn ja auch und hatte ihn sehr liebgewonnen. Und wie es der Teufel will, musste ich natürlich gerade zu diesem Zeitpunkt die Mail schreiben (Fettnapf lässt grüßen)...

Tja, und so geht es mir nun seit einer Woche wieder extrem schlecht und ich weiß bald nicht mehr ein noch aus. Ich kann mir ein Leben ohne ihn irgendwie gar nicht mehr vorstellen und hätte ihn am liebsten zurück. Und das, obwohl er mir ja so weh getan hat, dass ich heute noch leide. Aber was soll ich machen? Ich liebe ihn einfach immer noch und kann ihn nicht vergessen, so sehr ich das auch versuche!

Ich werde aber jetzt nichts weiter unternehmen, denn ich will ihm ja auch nicht hinterherlaufen. Schließlich wollte er mich ja nicht mehr, so schlimm das auch für mich ist! Andererseits würde ich am liebsten zu ihm fahren und ihn bitten, sich das alles nochmal zu überlegen...

Tja, das ist in groben Zügen meine Geschichte. Vielleicht war es gar nicht schlecht, mir das mal alles von der Seele zu schreiben. Ich erhoffe mir davon auch nicht DEN Lösungsvorschlag, denn im Grunde, kann einem bei solch einem Problem eigentlich keiner richtig helfen. Da muss man wohl einfach alleine durch!

Trotzdem danke für Eure Aufmerksamkeit!

Viele Grüße
C.

22.03.2003 15:31 • #1


L
Liebe C.

Eine Beziehung in der sich beide noch lieben mit Vernunft zu beenden, ich weiß nicht ob ich das so glauben kann, warst Du doch für alles offen.

Wenn Du es brauchst, ruf ihn an und sprich mit ihm über Deine Gefühle aber erwarte nichts von diesem Gespräch, es könnte Dir sehr weh tun und Dich noch weiter runterziehen. Es hat nichts mit hinterherlaufen zu tun. Du möchtest Klarheit, wissen ob er noch genauso fühlt wie Du, ob er auch traurig ist und diesen Schmerz fühlt wie Du. Aber as ist wenn nicht ? Wenn er vielleicht sogar schon eine neue hat? Willst Du das wissen?

Dass Du Deine mail zu einen unglücklichen Tag schriebst kann ja wohl passieren, wußtest Du ja nichts von den Ereignissen.

Er hat ja bis heute die Chance sie zu beantworten, tut es aber nicht. Willst Du weiterhin Ungewissheit oder eventuell Dir noch mehr Schmerzen zufügen? Denk nochmal nach, was Du wirklich tun willst und zur Zeit verkraftest.

Ich wünsch Dir viel Kraft Deine Gedanken zu sortieren um bald wieder glücklicheren Zeiten zu begegnen

Deine logo

22.03.2003 15:56 • #2


A


Kommt man jemals darüber hinweg?

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E
Hallo !

Grundsätzlich finde ich einen Kontaktabbruch in eurer Situation, wie du sie beschrieben hast auch nicht gerade sinnvoll.... immerhin scheint es da ja noch offene Fragen für dich zu geben bzw. hast du noch ein Mitteilungsbedürfnis ihm gegenüber. Aus meiner Sicht kann man durch einen lediglichen Kontaktabbruch nämlich auch nicht verarbeiten, selbst wenn es für euch keinerlei Hoffnung mehr geben sollte.
Wenn er sehr an seinem Opa gehangen hat, dann würde ich mich allerdings nicht sofort zu diesem Thema melden.... lass ihm ein wenig Zeit, schick ihm eine e-mail mit Beileidsbekundung (womit du auch deinen angeblichen Fettnapf ausmerzt) und signalisier ihm, dass er sich bei dir melden kann ohne ihm Druck zu machen (auch wenns schwer fällt). Danach ist leider eine Intensivablenkung deinerseits gefragt, denn er könnte sich etwas zeit lassen mit dem melden... er muss nun ja (vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben ?) den Verlust eines sehr nahestehenden Menschen durch den Tod verkraften.  

Ich hoffe, du schaffst es in dieser Warteposition ein wenig auszuharren... versuch sie zu nutzen und dir vielleicht klar zu machen, was genau du von deinem Leben willst und vergleich das mit euren Möglichkeiten.

Überleg nochmal, ob eure Beziehung nur aus dem von dir benanntem rationalen Grund gescheitert ist.... Habt ihr eigentlich länger über das Thema gesprochen ?? Wie stark bist du an deinen Wohnort gebunden ?

Was ich im Übrigen etwas merkwürdig finde ist, dass er für dich entschieden hat... er hat für dich entschieden, dass die Aufgabe deines jetzigen Wohnortes schlecht ist.... vielleicht fühlt er sich zu sehr verantwortlich in dem Fall ??  Immerhin könnte eure Beziehung dann ja immer noch scheitern und er würde sich Vorwürfe machen, dich aus deinem Leben herausgerissen zu haben. Hättest du denn Vorstellungen, wie du dir dort ein Leben aufbauen könntest ? Also ein Leben, neben dem Leben mit ihm ? Diese Überlegungen solltest du vor einem Gespräch mit ihm angestellt haben denke ich, um ihm das dann verdeutlichen zu können und die Diskussion voranzutreiben. Auf diesem Wege könntet ihr unter Umständen zu einer kreativen Lösung gelangen.

Liebe Grüße
Susa3

23.03.2003 17:28 • #3


E
Liebe Logo, liebe Susa,

erst mal vielen Dank für Eure Beiträge. Es tut gut, zu wissen, dass einem zugehört wurde und man es scheinbar wert ist, dass sich andere (selbst fremde) Menschen Gedanken machen...

Das Ende unserer Beziehung ist wirklich sehr schwer zu verstehen, weil es weder einen handfesten Grund noch Streit gab. Er hatte zu dem Zeitpunkt sehr viel Stress wegen seiner Arbeit und wusste nicht nicht mehr, wie er alles unter einen Hut bekommen sollte. Dann hat er wohl als einzigen Ausweg gesehen, die Beziehung zu beenden. Er wollte mich nicht an sich binden und frei für seine eigenen Entscheidungen sein.

Das Seltsame für mich dabei ist, dass er es war, der zuerst von Zusammenziehen und Familie usw. gesprochen hat. Da dies in meinen Augen allerdings ein großer Schritt im Leben ist, wollte ich in dieser Richtung nichts überstürzen. Ich wollte es auch, aber noch nicht so schnell. Wahrscheinlich hat er dieses Zögern als Ablehnung interpretiert und es war schlussendlich zu spät. Als ich dann soweit war und mir wirklich vorstellen konnte, meine Arbeit hier aufzugeben, wollte er nicht mehr...

Er sagte noch zu mir, dass er weiß, dass er mir uns sich selbst sehr weh tut und er wohl den größten Fehler seines Lebens machen würde... Aber es sei das Beste für uns beide! Tja, leider ist es nur so, dass ich daran nichts Gutes sehen kann...

In der jetzigen Situation werde ich ihn wohl nicht anrufen, weil ich ein bisschen Angst vor seiner Reaktion habe. Ich denke einfach, er hat momentan einfach ganz andere Sorgen (ich weiß wie es ist, einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren). Eine Beileidsmail habe ich ihm bereits geschickt. Antwort habe ich noch keine bekommen, aber wegen den momentanen Umständen kann ich das auch verstehen. Zumindest rede ich mir ein, dass das der Grund ist, warum er sich nicht meldet! Es kann ja auch sein, dass er sauer ist, weil ich nach all der Zeit wieder Kontakt zu ihm aufgenommen habe. Vielleicht ruft mich seine Mutter ja mal an, das hat sie mir jedenfalls geschrieben...

Ich werde jetzt gar nichts mehr unternehmen, außer einfach abzuwarten, ob ich noch mal etwas höre. Schließlich hat er seit der Trennung ja auch nichts mehr von sich hören lassen. Allerdings kann das auch damit zusammenhängen, dass ich keine Freundschaft aufrechterhalten wollte (das hätte ich einfach nicht geschafft, denn man kann doch die Gefühle nicht einfach so umschalten). Klar, man weiß nie, was ist, wenn mehr Zeit vergangen ist, aber momentan könnte ich mir das einfach nicht vorstellen.

Irgendwie sehe ich keine Hoffnung mehr, dass sich noch alles zum Guten wendet und das heißt, ich muss mir um ein neues Leben an seinem Wohnort keine Gedanken mehr machen. Natürlich wäre es für mich nicht ganz einfach gewesen, alles hinter mir zu lassen, aber im Grunde hätte ich nur meinen Job aufgegeben. In meine Wohnung hätte ich immer wieder zurück gekonnt (sie ist im Haus meiner Eltern) und meine Freunde wären mir auch geblieben (die Entfernung die zwischen beiden Orten liegt, beträgt nur 110 km). Von daher wäre alles gar nicht so schlimm gewesen.

Aber er hatte wohl trotzdem Angst, dass er Schuld sein könnte, wenn die Beziehung dann scheitert und ich wegen ihm mein Leben geändert hätte. Das kann ich sogar ein bisschen verstehen, aber einer muss doch immer mehr aufgeben als der andere.

Ich habe wirklich alles versucht und gekämpft, um ihn zu überzeugen, dass er uns noch eine Chance geben soll, denn in meinen Augen gibt es für alles eine Lösung. Leider war ich damit nicht sehr erfolgreich...

Viele können nicht verstehen, dass ich ihm so nachtrauere, wo er mir doch so sehr weh getan hat und meinen, ich müsste Wut entwickeln. Tja, aber leider kann ich das nicht.

Ich lasse jetzt wohl am besten die Zeit für mich arbeiten, ich werde es zumindest versuchen. Und wenn ich gar nichts mehr hören sollte, muss ich mich wohl endgültig mit dem Ende abfinden, so schwer mir das auch fallen wird.

Noch mal VIELEN DANK für Eure Unterstützung!

Liebe Grüße
Carmen

23.03.2003 19:41 • #4


E
Hi Carmen,

ich wollte Dir nur sagen das nicht nur du solche schmerzen hast ! Als ich deine Geschichte gelesen habe, habe ich gedacht das ich diese Zeilen geschrieben habe.... Wirklich ! Mir geht es im Augenblick genau so wie Dir !
Vor 3 Wochen habe ich meine erste Liebe das letzte mal gesehen.... es gab schon immer kleine Streitigkeiten zwischen uns und es war auch eine Wochenendbeziehung.... naja,auf jeden fall haben wir in diesen 3 Wochen noch 2 mal telefoniert ( da war er schon komisch zu mir,anscheinend wollte er schluß machen brachte es aber nicht übers Herz mir es zu sagen)....aber seid letzter Woche geht er nicht mal mehr ans Telefon und er meldet sich gar nicht mehr bei mir.
Das alles ist so schlimm für mich. Ich kann nicht glauben das Schluß sein soll ! Das Gefühl in nie mehr wieder zu sehen...furchtbar !
Dies ist mein erster Liebeskummer und ich fühle mich wie in einem Schockzustand.... Ich hab auf jeden Fall diese Woche beschloßen mich nicht mehr bei ihm zu melden. So schlimm das auch ist !
Aber ich geb die Hoffung nicht auf,weil ich ihn auch noch liebe !

Also liebe Carmen, gebe die Hoffnung nicht auf,vielleicht bringt es ja auch was.... Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst,wirklich! Mail mir doch mal,ich würde mich riesig freuen,dann könnten wir beide unsren Frust von der Seele schreiben und ich würde dir gerne zu hören!

Also hoffentlich bis bald ?

Ganz liebe Grüße, Christine

25.03.2003 20:53 • #5


E
Hallo Christine!

Es tut mir leid, dass du auch solche Schmerzen durchleben musst. Bei mir ist es ja nun schon ca. 4 1/2 Monate her, seit er das letzte Mal bei mir war. Am Anfang war es wirklich die Hölle. Man kann gar nicht glauben, dass der Mensch, den man liebt und mit dem man sogar Zukunftspläne geschmiedet hat, nicht mehr zum Leben dazu gehört. Da ist einfach eine unendliche Leere...

Ob es der erste oder x-te Liebeskummer ist, ist nicht ausschlaggebend, denke ich. Es liegt wohl eher daran, wie sehr man einen Menschen geliebt hat. Je intensiver, um so stärker ist auch der Schmerz.

Was ich in meinem Fall nicht verstehe ist, dass er es über's Herz bringt, sich einfach nicht mehr zu melden. Wie kann ich ihm denn jetzt so egal sein? Das geht nicht in meinen Kopf.

Mittlerweile habe ich es schon bereut, überhaupt wieder Kontakt zu ihm aufgenommen zu haben. Ich hätte einfach die Sachen zusammen packen und ihm schicken sollen! Aber ich dachte, es sind seine Sachen, dann soll er selber entscheiden, was damit passieren soll. Außerdem wollte ich es mir dadurch erleichtern, mit allem abzuschließen.

Bis heute habe ich noch keine Antwort bekommen, wobei ich nicht weiß, ob es wegen des Trauerfalls ist oder ob er einfach die Mails ignoriert (das wäre gut möglich). Er hat noch nicht einmal auf die Beileidsmail, die ich ja auch im Namen meiner Eltern geschrieben habe, reagiert.

Irgendwie fühlt man sich durch so ein Verhalten sehr wertlos und nicht beachtet. Wie kann ein Mensch, mit dem einen so viel verbindet, einen denn einfach so hängen lassen?

Ich muss auch sagen, dass ich so langsam wirklich anfange, etwas Wut zu entwickeln und frage mich, wie ein Mensch dazu kommt, einem anderen so weh zu tun. Allerdings ist nicht jeder Tag gleich. Heute geht es mir relativ gut und ich habe nicht ganz so viel über die Sache nachgedacht - dann ist es auch einfacher, wütend zu sein. Aber wenn ich einen schlechten Tag habe, tut es einfach nur weh und ich fühle mich ganz klein...

Bei dir ist das Ganze ja noch nicht so lange her. Vielleicht - und das hoffe ich sehr für dich - wendet sich ja das Blatt und ihr beide findet noch mal zusammen (das Ende wurde nach deinen Schilderungen ja eigentlich gar nicht ausgesprochen). Das wünsche ich dir sehr, denn keiner hat es verdient, so zu leiden.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir wirklich viel Kraft für die nächste Zeit. Es kann eigentlich nur besser werden...

Liebe Grüße
Carmen

26.03.2003 21:35 • #6




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