Liebe Logo, liebe Susa,
erst mal vielen Dank für Eure Beiträge. Es tut gut, zu wissen, dass einem zugehört wurde und man es scheinbar wert ist, dass sich andere (selbst fremde) Menschen Gedanken machen...
Das Ende unserer Beziehung ist wirklich sehr schwer zu verstehen, weil es weder einen handfesten Grund noch Streit gab. Er hatte zu dem Zeitpunkt sehr viel Stress wegen seiner Arbeit und wusste nicht nicht mehr, wie er alles unter einen Hut bekommen sollte. Dann hat er wohl als einzigen Ausweg gesehen, die Beziehung zu beenden. Er wollte mich nicht an sich binden und frei für seine eigenen Entscheidungen sein.
Das Seltsame für mich dabei ist, dass er es war, der zuerst von Zusammenziehen und Familie usw. gesprochen hat. Da dies in meinen Augen allerdings ein großer Schritt im Leben ist, wollte ich in dieser Richtung nichts überstürzen. Ich wollte es auch, aber noch nicht so schnell. Wahrscheinlich hat er dieses Zögern als Ablehnung interpretiert und es war schlussendlich zu spät. Als ich dann soweit war und mir wirklich vorstellen konnte, meine Arbeit hier aufzugeben, wollte er nicht mehr...
Er sagte noch zu mir, dass er weiß, dass er mir uns sich selbst sehr weh tut und er wohl den größten Fehler seines Lebens machen würde... Aber es sei das Beste für uns beide! Tja, leider ist es nur so, dass ich daran nichts Gutes sehen kann...
In der jetzigen Situation werde ich ihn wohl nicht anrufen, weil ich ein bisschen Angst vor seiner Reaktion habe. Ich denke einfach, er hat momentan einfach ganz andere Sorgen (ich weiß wie es ist, einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren). Eine Beileidsmail habe ich ihm bereits geschickt. Antwort habe ich noch keine bekommen, aber wegen den momentanen Umständen kann ich das auch verstehen. Zumindest rede ich mir ein, dass das der Grund ist, warum er sich nicht meldet! Es kann ja auch sein, dass er sauer ist, weil ich nach all der Zeit wieder Kontakt zu ihm aufgenommen habe. Vielleicht ruft mich seine Mutter ja mal an, das hat sie mir jedenfalls geschrieben...
Ich werde jetzt gar nichts mehr unternehmen, außer einfach abzuwarten, ob ich noch mal etwas höre. Schließlich hat er seit der Trennung ja auch nichts mehr von sich hören lassen. Allerdings kann das auch damit zusammenhängen, dass ich keine Freundschaft aufrechterhalten wollte (das hätte ich einfach nicht geschafft, denn man kann doch die Gefühle nicht einfach so umschalten). Klar, man weiß nie, was ist, wenn mehr Zeit vergangen ist, aber momentan könnte ich mir das einfach nicht vorstellen.
Irgendwie sehe ich keine Hoffnung mehr, dass sich noch alles zum Guten wendet und das heißt, ich muss mir um ein neues Leben an seinem Wohnort keine Gedanken mehr machen. Natürlich wäre es für mich nicht ganz einfach gewesen, alles hinter mir zu lassen, aber im Grunde hätte ich nur meinen Job aufgegeben. In meine Wohnung hätte ich immer wieder zurück gekonnt (sie ist im Haus meiner Eltern) und meine Freunde wären mir auch geblieben (die Entfernung die zwischen beiden Orten liegt, beträgt nur 110 km). Von daher wäre alles gar nicht so schlimm gewesen.
Aber er hatte wohl trotzdem Angst, dass er Schuld sein könnte, wenn die Beziehung dann scheitert und ich wegen ihm mein Leben geändert hätte. Das kann ich sogar ein bisschen verstehen, aber einer muss doch immer mehr aufgeben als der andere.
Ich habe wirklich alles versucht und gekämpft, um ihn zu überzeugen, dass er uns noch eine Chance geben soll, denn in meinen Augen gibt es für alles eine Lösung. Leider war ich damit nicht sehr erfolgreich...
Viele können nicht verstehen, dass ich ihm so nachtrauere, wo er mir doch so sehr weh getan hat und meinen, ich müsste Wut entwickeln. Tja, aber leider kann ich das nicht.
Ich lasse jetzt wohl am besten die Zeit für mich arbeiten, ich werde es zumindest versuchen. Und wenn ich gar nichts mehr hören sollte, muss ich mich wohl endgültig mit dem Ende abfinden, so schwer mir das auch fallen wird.
Noch mal VIELEN DANK für Eure Unterstützung!
Liebe Grüße
Carmen