Nemo79
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Nemo79
Zitat von CaveCanem:Komischerweise ist genau DAS ein Parameter, das immer wieder in Beziehungen auftaucht, in denen Partner einander verlieren mit der Zeit.
Es wird gesetzt als Qualitätsmerkmal einer guten Beziehung.
Es scheint aber eher ein Symptom verheimlichter Unzufriedenheiten zu sein.
Im konflikthaften sich aneinander Reiben entsteht Verbindung. Man löst entstehende Probleme miteinander, anstatt in den Untergrund zu gehen.
Nemo79
Zitat von Lebensfreude:Und Kinder haben ganz feine Sensoren, die merken natürlich, was zwischen den Eltern los ist.
Die registrieren genau, wie ihr euch zusammen verhaltet.
Zitat von Nemo79:Ich sage es so wie es ist: Ein Gespräch wie wir es heute hatten, hatten wir in 13 Jahren Beziehung nicht gehabt. Und auch das habe ich ihr gesagt, denn ich habe Freunde, mit denen kann ich mich stundenlang über die Liebe, das Leben, Gefühle etc unterhalten, mit meiner Frau ging das nie,
Zitat von Nemo79:Ein gewaltiger Grund nochmal mehr, entweder nun den turnaround zu schaffen, oder Fakten zu schaffen...
Florentine
Zitat von Nemo79:Da hat sie mir dann erzählt, dass unsere 5jährige Tochter sie vor kurzem gefragt hat, ob Oma und Opa verheiratet sind, die küssen sich ja nie oder halten Händchen! Wahnsinn, dass sie sowas wahrnimmt!
Zitat von Nemo79:Sie sagt, sie hat irgendwann aufgegeben Sachen die sie nerven anzusprechen, weil es eh keinen Sinn hatte, weil es in einen Streit ausgeartet ist und ich nichts geändert habe
Nemo79
Zitat von Florentine:Das liest sich aber schon nach einer recht einseitigen Kiste.
Was hatte deine Frau denn zu meckern und warum hast du es ignoriert?
Ich meine, was ist mit DIR? Warum hast du keine Gespräche mehr gesucht?
Alex2020
Zitat von Nemo79:In der Anfangszeit hatten wir, viel S., aber soweit ich mich erinnern kann, ging es immer! von mir aus. Sie hat nie von alleine das Verlangen gehabt. Zwar hatte sie wohl auch Spaß daran und war aktiv, aber bestimmte, ich sag mal Praktiken, hat sie nie gemacht. Sie hatte an eine bestimmte Körperstelle von mir, kein Interesse. Ich habe sie ehrlich gesagt in 13 Jahren nie ansatzweise zu einem Höhepunkt bekommen, habe es irgendwann auch so hingenommen, aber sie trotzdem natürlich weiterhin verwöhnt. Bei mir hat sie das allerdings nie gemacht. Ich konnte auch nie wirklich darüber mit ihr sprechen, was ihr gefällt. Ich kann mich an eine Szene erinnern, als ich sie gefragt habe, was sie denn gerne machen würde, da hat sie mich so merkwürdig angeguckt, dass ich es nie vergessen habe. Sie war damals kurz vor den Tränen, wollte etwas sagen, hat es aber nicht
Alex2020
Alex2020
Zitat von Nemo79:Es ist definitiv auch eine einseitige Krise, ich fand ja bisher unser Leben ist doch ganz tutti. Was sie zu meckern hatte: sie hat die Hauptlast mit den Kindern! Das sind viele Kleinigkeiten, als Beispiel: wir wollen schwimmen gehen als Familie, dann macht sie im Grunde zwei Kinder fertig, packt die Tasche, macht essen fertig und muss ihr eigenes Zeugs zusammen packen. Für mich auch noch ein Handtuch. In der Zeit mache ich dann zum Beispiel den Müll oder räume irgendwas auf. Sie fragt sich dann, warum ich ihr nicht helfe und ich denke dann, mache ich schon mal andere Sachen, als die Plagen fertig zu machen. Anderes Beispiel: an den Tagen, an denen sie abends zum Sport geht, kam sie oft nach Hause und die Küche war nicht so, wie sie sich das vorgestellt habe, während ich dann um 22 Uhr vor dem Fernseher sitze, räumt sie dann die Küche auf. Ich sehe sowas dann aus einer anderen Perspektive, nämlich dass ich 8-9 Stunden bei der Arbeit war, die extrem stressig ist (kleine Kinder sind mindestens genauso stressig), dann muss ich alleine die beiden ins Bett bringen, mache das gröbste im Haushalt und lasse die 9 mal gerade sein und leg mich um halb 10 aufs Sofa.
Das sind nur kleine Beispiele, die sich eben aber sammeln. Ich denke da immer: bleib mal locker, ist schon nicht so wild, sie fühlt es aber ganz anders, denn sie meint, sie sitzt mit dem ganzen Haushalt und Kindern alleine.
Dann ist es ihr in den letzten Jahren unglaublich auf den Sack gegangen, dass alles andere immer wichtiger war. Wieder ein Beispiel: Wochenenden bei uns sind mit Sport meist dicht (beide gleich viel) dann ist mal ein freies Wochenende und dann mache ich den Kompost Haufen leer...
Ich denke: das muss gemacht werden, führt kein Weg dran vorbei, sie denkt, jetzt sitze ich wieder alleine mit den Kids.
Über solche Sachen haben wir am Ende nicht mehr gestritten, weil wir uns da nicht mehr angeglichen haben, jeder hatte seinen Standpunkt. Mein Problem ist generell, dass ich es allen recht machen will, halbe Sachen gibt es bei mir nicht. Von daher habe ich auch immer gesagt, was willst du denn, ich bin permanent am Gang und du wirfst mir vor, ich mache zu wenig. Aber es ist eben so, während sie sich an den Brotkrümeln auf dem Tisch ärgert, stört mich das Unkraut im Beet. Während sie lieber die Kinder nun fertig macht, sehe ich gegen den überlaufenden Mülleimer gegen an.
Das war aber auch nur ein Problem. Das andere ist, dass sie sich nie richtig geliebt gefühlt hat. Und da kann ich sie verstehen, denn es ist ja auch immer alles andere wichtiger als sie. Da ist die Ursache wohl im meinem Elternhaus zu finden, die haben auch eher nur funktioniert, ich habe die nie sich küssen sehen oder das die Händchen gehalten haben. (43 und 50iger Jahrgang). Meine Mutter hat sich um uns gekümmert und mein Vater um alles andere. Wobei ich mich nun keinesfalls nicht um meine Kinder kümmere, ich mache sehr viel mit denen, aber es stimmt bestimmt ein Stück weit, dass die alltäglichen Sachen eher von ihr gemacht werden.
Ich habe ihr gestern dann aber auch gesagt, dass ich auch Sachen in unserer Beziehung vermisse. Das ist aber alles nicht so schlimm, als das es die Beziehung in Gefahr bringen würde.
Auch habe ich ihr schon gesagt: ich werde versuchen sie mehr zu unterstützen, ich muss einige Dinge abgeben, sonst werde ich es auch nicht anders geregelt bekommen (bin auch noch ehrenamtlich in einem Verein tätig, bin Schiedsrichter, mittlerweile aber nur noch 5 mal im Jahr im Einsatz...) aber das sind alles Dinge, die immer wieder uns davon abhalten, mal das Leben zu genießen, alles ist immer Stress und Hektik und wir kommen dabei zu kurz. Mir war das immer bewusst, dass es schon sehr stressig bei uns ist, denke aber immer: bald wirds anders und wenn die Kinder größer sind, haben wir auch wieder mehr Zeit für uns. Und da sie auch nie einen unglücklichen Eindruck gemacht hat, habe ich auch nichts geändert. Und ich würde sagen, es ist ein Klassiker, aber ich habe ihre Liebe als selbstverständlich wahrgenommen... Das muss ich ändern, ich hoffe es ist noch nicht zu spät!
Florentine
Nemo79
Zitat von Alex2020:Gib bitter nicht zu viele Dinge ab, die dein Leben ausmachen, sonst wirst du irgendwann unglücklich sein und wirst deiner Frau die Schuld dafür geben, dass du dein Leben und deine Interessen aufgegeben hast.
Zitat von Alex2020:Frage sie, wann sie sich von dir geliebt fühlt? Wenn ihr Zeit zusammen ohne Kinder verbringt? Wenn ihr eine schöne Nacht habt? Wenn du ihr ein Geschenk gibst? Wenn du sie in ihren Wünschen und Zielen unterstützen? Wenn du für sie etwas machst (acts of service)?
Zitat von Florentine:Du wirst es immer anders empfinden - der Müll wird DICH dann stören und du wirst dich ärgern - oder es ihr auftragen, was sie dann ärgert oder es zu irgendeinem anderen Zeitpunkt machen - der vermutlich auch ungünstig ist.
Sonne100
Florentine
Nemo79
Zitat von Sonne100:100% Zustimmung, ich denke, das ist genau der Punkt! Kam mit Sicherheit zu kurz meine Wertschätzung für sie!Nemo, ich denke, bei deiner Frau geht es mehr um Wertschätzung.
Nemo79
Zitat von Florentine:Hey, wahrscheinlich projeziere ich hier viel, weil mir die Situation so ähnlich erscheint.
Dieses Einfordern von Hilfe ist aber in allen Fällen, die ich kenne, inklusive meinem eigenen, mehr ein Versuch, den Verlust der Gefühle irgendwie messbar und erklärbar zu machen.
Den das sind alles Dinge, die man anders hätte lösen können - hat man aber nicht. Das ist das eigentliche Problem und das wird m.E. dann an einer anderen Stelle und in anderer Gestalt wieder auftauchen.
Ich wünsche dir, dass deine Frau es ernst meint mit ihren Gefühlen, sollte es noch einen Versuch geben und es nicht nur um eine Trennungsvermeidung geht.
Ich lese hier auf jeden Fall weiter mit
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