Moin! Lang ist’s her, man o man 1/12 Jahre… Ich wollte mal ein Update geben. Ich hatte mich irgendwann dafür entschieden mich operieren zu lassen, weil ich unbedingt mit ihr zusammen bleiben wollte und hab mir eingeredet, dass ich das schon alles schaffen werde. Wir haben immer offen kommuniziert, weil es mir nach und nach schlechter ging. Ich hab’s oft abgetan und mir eingeredet: Augen zu und durch, sei mutig und sch. auf deine Ängste. Ich war zum OP Vorgespräch, habe, sobald ich Zweifel hatte, ihr die mitgeteilt, sie hat mich immer wieder eingefangen. Ich hab mir dann gesagt, junge, du bist 44 Jahre alt, hast schon zwei sehr gelungene Kinder, hast ein Haus, nen guten Job, ein drittes Kind wird doch ein Kinderspiel, zieh es jetzt durch.
Die tage vor der OP wurde es dann aber richtig schlimm, sowas habe ich dann auch noch nie erlebt: ich habe nächtelang nicht geschlafen, bin morgens um 4 durch den Ort gelaufen um danach irgendwie in den Schlaf zu finden und als es dann so schlimm wurde, dass ich mich öfters übergeben habe, habe ich die Reiseleine gezogen und ihr gesagt, dass ich es nicht kann.
Ich war sprichwörtlich am Ende. 3 Tage später hat sie dass Haus ausgeräumt und war weg.
Es war alles hochdramatisch, haben beide viel geweint, weil wir uns wirklich geliebt haben. Sie hat mir mehrmals gesagt, dass sie mir nicht böse ist, sie hat ja selbst gesehen, wie es mit mir bergab ging. Ich habe logischerweise nicht versucht sie umzustimmen (was mir auch nicht gelungen wäre), weil ich nicht der Grund sein wollte, dass sie kinderlos bleibt.
Per WhatsApp sind wir sporadisch in Verbindung geblieben, die Tage nach der Trennung waren merkwürdig, einerseits war der unfassbare Druck weg, was ehrlich gesagt eine Erleichterung war, andererseits hatte ich ab dem ersten Tag auch das Gefühl, dass ich es mir nicht verzeihen würde, sie gehen zu lassen. Die Wochen vergingen und ich habe versucht zu verstehen, warum ich mich nicht dafür entschieden konnte, mit ihr Kinder zu bekommen. Und es waren die vielen Kleinigkeiten, denen ich eigentlich nicht so viel Aufmerksamkeit schenken wollte, die aber wohl letztlich den Ausschlag gegen ein weiteres Kind haben. Es gab ein paar Situationen, die ggfls tatsächlich nicht so von ihr gemeint waren: ich habe die Kids immer montags bis mittwochs und jedes zweite Wochenende. Einmal sollten die Kinder aber schon Sonntag abends kommen, weil meine Ex-Frau irgendwie unterwegs wollte. Die rief dann aber schon nachmittags an, ob es auch ne Stunde eher geht, ich finde jede Minute mit meinen Kindern toll und hab deswegen ja gesagt, da saß meine Freundin neben mir und meinte: sch.! Das hatte mich extrem überrascht und verunsichert. Dann: an vielen Wochenende an dem ich die Kinder hatte, war meine (nun Ex-Freundin) wesentlich öfters bei ihren Eltern, als an den Wochenenden an denen ich alleine mit ihr sein konnte. Ich hab mir dann immer gesagt, dass es verständlich ist, sind ja nicht ihre Kinder, ich würde vermutlich auch lieber nur Zeit mit meinem Partner alleine haben wollen, als mit den Kindern.
Aber als es nun um ein Kind mit ihr zusammen ging, fehlte mir die Vorstellungskraft, wie das mal alles eine Einheit werden sollte. Die Kinder mochten sie und sie mochte die Kinder, aber es bestand zwischen denen keine herzliche Verbindung, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte und sowas lässt sich ja auch nicht erzwingen. Ganz anders zum Beispiel das Verhältnis zwischen der neuen Partnerin meine Ex Frau und meinen Kindern, die blödeln zusammen rum, sitzen auf deren Schoß etc, war mit meiner Ex-Freundin zu keiner Zeit so.
Zumindest vermute ich selbst, dass das der Grund für meine Bedenken war, ich kann es selbst bis heute nicht genau aufdröseln.
Nun ja, die Trennung ist mittlerweile etwas über ein Jahr her und man fragt sich, warum ich mich jetzt melde…?!
Wir hatten in den letzten 12 Monaten dann hin und wieder Kontakt. Haben Weihnachten zusammen gefrühstückt, zwischendurch geschrieben, mal 2-3 Monate gar nicht, dann waren wir Ostern zusammen spazieren und haben uns zum Essen verabredet, alles rein freundschaftlich. Insgeheim habe ich sie angehimmelt und mir wieder gedacht, man, was hast du da für eine tolle Frau verloren.
Nach den Treffen hatten wir uns geschrieben und beide haben gesagt, wie traurig es ist, dass es zwischen uns nicht geklappt hat, aber jeder nun seinen Weg gehen muss. Das letzte mal habe ich ihr im Mai zum
Geburtstag gratuliert, alles eben ohne irgendwelche Hintergedanken, ich mag sie natürlich weiterhin sehr als Menschen. Und nun, letzte Woche, sehe ich ihr neues Profilbild mit einem neuen Typen. sch., hat mich das umgehauen und zurück geworfen.
Ist man ehrlich zu sich selbst, hat man immer irgendwie gehofft, fernab jeglicher Vernunft, dass wir wieder zusammen kommen. Obwohl ich eben weiß, dass ich sie ziehen lassen muss, damit sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen kann. Einerseits freue ich mich, andererseits ist es natürlich ein Stich ins Herz, der es in sich hat. Es ist schwer zu sehen, dass es sich nun endgültig erledigt hat, auch wenn es mein Spatzenhirn nun endlich vielleicht begreift, weiterzuziehen. Habe den chatverlauf nun gelöscht, weil ich nicht mehr erinnert werden will, andererseits habe ich auch gedacht, man kann freundschaftlich verbunden bleiben, man hat den Menschen schließlich generell geliebt, aber manchmal muss man wohl Lebewohl sagen!
Irgendwie war die Trennung mit meiner Ex-Frau einfacher, weil man wenigstens auf sie sauer sein konnte, auch wenn ich mit meiner Ex-Frau das beste Verhältnis habe, was man sich vorstellen kann. (Mit ihrer neuen Partnerin verquatsche ich mich sogar oft Mund mag die beiden gerne um mich haben, was andere Menschen oft irritiert!
Naja, das Leben spielt einem schon blöde Streiche…
07.07.2024 22:04 •
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