Doch nicht mein Abschiedspost… Ich muss mal was loswerden, frage mich gerade, ob vielleicht mit mir etwas nicht stimmt.
Für diejenigen die nicht alles lesen wollen eine kleine Zusammenfassung: 2 Kinder, 7+4, Ehe nach 7 Jahren und 13 Jahren Beziehung im Januar 2021beendet, da sich die Frau in eine Frau verliebt hat. Die sind glücklich zusammen, Kinder werden im Wechselmodell betreut, Verhàltnis zur Ex ist freundschaftlich, keinerlei Konflikte, quasi Mustertrennung. Ich will sie nicht zurück, es lief nach der Trennung top.
Angefangen hat es im Mai 2019, wie gesagt, endgültig getrennt im Oktober 2020, Auszug Januar 2021.
So, das Jahr 2021 war anfangs ein auf und ab, was die Gemütslage anging, ab m Juni 2021 aber eigentlich nur noch bergauf, weil eben alles so gut lief. Hier und da mal Dates gehabt, die mal spannend waren und mal nicht. Ende 2021 hat’s dann Boom gemacht und ich habe eigentlich die Traumfrau schlechthin getroffen. Intelligent, zielstrebig, locker, sehr gut aussehend, mag meine Kinder, meine Kinder lieben sie, witzig, überragender S., sie engt mich nicht ein, hat eigene Hobbys, stresst nicht, zickt nicht… könnte so weiter machen, ich finde nichts, was mich wirklich stört. 3 Monate war ich verknallt ohne ende. Da sie 70 km weg wohnte, haben wir, gegen jede Vernunft und meinen eigenen Prinzipien, erstmal die Verliebtheitsphase abzuwarten, bereits nach 3 Monaten gesagt, dass wir zusammen ziehen. Ich war völlig euphorisch, habe mich gefragt, wie ich nur nochmal so ein Glück haben kann.
Doch plötzlich, seit ein paar Tagen, ist alles weg bei mir! Sie macht nichts anderes als vorher, ist immer noch die tolle Frau, scheint mich sehr zu lieben, aber als wenn jemand bei mir den Schalter ausgemacht hat, bin ich plötzlich leer. Ich habe das Gefühl, dass ich mein "altes" Leben aus 2021 zurück haben will. Der Junggeselle, der die Zeit alleine zu Hause genießt, der in der Kinderfreien Zeit tun und lassen kann, was er will.
Und da frage ich mich, ob ich evtl nicht für eine Beziehung geeignet bin. Passiere Ich Revue, fällt mir auf, dass meine erste Beziehung Anfang der 2000er Jahre eine Fernbeziehung war, die nach 5 Jahren gescheitert ist, weil ich nie auf die Idee gekommen wäre mein Dorf zu verlassen. Mit meiner baldigen Ex Frau war es genauso, ich hatte mir wieder eine Fernbeziehung "ausgesucht", nach 4 Jahren kam erst der zusammenzug und nach 7 Jahren habe ich ihr erst einen Antrag gemacht. Ich habe zwar gerne Zeit mit ihr verbracht, aber habe auch viel drum gegeben, möglichst immer was anderes zu tun, was nichts mit ihr zu tun hatte. Letztlich wohl der Grund, dass sie sich anderweitig umgeschaut hat.
Und jetzt irgendwie das gleiche: obwohl sie mich in keiner Weise einschränkt, widerstrebt mir irgendwas, habe ein mulmiges Gefühl und weiß nicht, warum es so ist.
Eine Theorie ist, dass es natürlich mit 2 Kindern im Wechselmodell, einen eigenen Haus mit Garten, Hobbys, Vollzeit Job der mich fordert etc irgendwie nie Ruhe gibt und ich vielleicht einfach nur gestresst bin.
Die andere Theorie: ich brauche zwar S., aber alles andere irgendwie nicht.
Klingt zwar hart, aber so fühlt es sich manchmal an. Wobei ich auch monatelang wenig bis gar keinen S. mit meiner Ex hatte, aber es ging mir trotzdem gut.
Und auch letztes Jahr, als ich alleine war, ging es mir überwiegend gut, ich saß nicht alleine zu Hause und habe mich bedauert weil ich alleine war. Ich habe meine Kinder, Familie, tolle Freunde, finanziell und gesundheitlich alles in Ordnung. Trotzdem hat man "gesucht" und ich dachte mit ihr habe ich "gefunden".
Mein Plan: die nächsten Wochen in mich hinein hören und dann, wenn das Gefühl so bleibt, mit ihr reden. Mich nervt meine eigenes ambivalentes Verhalten und ich will erfahren, warum es so ist. Vielleicht bekomme ich ja hier wieder etwas Input!