So, am PC ist es einfacher. Also, was wirklich krass war, wir wurden gefragt, warum wir da sind. Ich habe es zusammengefasst, (keine Liebe mehr von ihrer Seite, stattdessen verliebt in einer anderen Frau und wir kommen nicht mehr ins Gespräch, weil sie einfach nicht reden kann). Die Therapeutin, die wirklich was von ihrem Fach verstanden hat, ist wohl ein dipl. Psychologin und Ende 50 / Anfang 60, ist am Anfang dann gleich auf das Thema eingestiegen und wollte über die andere Frau sprechen. Das sie ja ganz andere Qualitäten hat als ein Mann und ich ja gar keine Chance hätte. Aber das war die erste Stelle, an der meine Frau nichts gesagt hat und damit meine ich nicht, das sie etwas nichtssagendes gesagt hat, sondern sie hat einfach kein Wort raus gebracht. Kommen wir später nochmal drauf zurück. Ich habe selbst gesagt, in den letzten Jahren haben wir uns nicht um uns gekümmert, sondern nur um die Kinder und haben uns dann Freiräume geschaffen, damit wir unseren Sport jeweils nachgehen konnten, dabei haben wir uns also unterstützt. Leider haben wir hier nicht die Möglichkeit, unsere Kinder abzugeben, so dass wir wenig Zeit für uns als Paar hatten, höchstens abends dann hier auf dem Sofa. Da haben aber beide dran mitgewirkt und ich dachte ja, die Kinder werden älter und dann wird es andere Möglichkeiten geben, für sie hat es aber nicht mehr gereicht, gesagt hat sie aber auch nie was. Naja, zwischendurch habe ich gedacht, da es von ihr so hoffnungslos alles klang: warum sitzen wir hier überhaupt noch...Die Therapeutin sagte am Ende, dass wir schauen, ob wir wieder zueinander finden, oder ob es letztlich auf Trennungsgespräche hinaus läuft, oder aber auch eine Dreiecksbeziehung. Das hat sie auch so gesagt, dass keine mehr eine Antwort geben konnte, ich war aber ganz schön baff und habe auch erstmal nichts gesagt. Meiner Meinung nach ist es aber ausgeschlossen, denn solange meine Frau mich nicht liebt, kann es gar keine Dreicksbeziehung geben, sondern dann bin ich der Dulli, der ihr den Rücken frei hält, damit sie sich mit der anderen Frau vergnügt. Funktioniert nicht, es würde dann gehen, wenn sie tatsächlich sagt: ich liebe beide. Klingt komisch, aber weil der Affären Partner eine Frau ist, wäre das nicht völlig ausgeschlossen für mich. Wäre es ein Mann, wäre eh schon längst schluss.
Was halt noch so bemerkenswert war: es gab 2-3 Situationen, in denen meine Frau einfach nichts gesagt hat. Sie bekommt dann einfach den Mund nicht auf, was mich in der Vergangenheit schon mal auf die Palme gebracht hat, mittlerweile weiß ich wie man damit umgehen muss, nämlich ich habe gelernt, sie dann einfach in Ruhe zu lassen. Sie ist eine Erwachsene Frau, Lehrerin und steht mitten im Leben, aber bei Konflikten verschlägt es ihr tatsächlich die Sprache. Ich glaube auch die Ursache zu kennen: sie hat schon des öfteren erzählt, dass ihr Vater, wenn sie in der Kindheit nicht das getan haben, was sie sollten, stundenlange Monologe gehalten hat, da dürften auch keine Widerworte kommen und am Ende hatte sie sich immer dermaßen schlecht gefühlt, weil sie meinte, ihr Vater hat mit allem Recht. Ich denke, sowas prägt einen.
Zu uns: sie hat auch da nun endlich einige male geweint und man hat gemerkt, unter welchen Druck sie steht. Sie will auf keinen Fall die Familie sprengen, aber auch den Kontakt zu der anderen Frau nicht aufgeben. Ich selbst weiß ehrlich gesagt bis heute nicht, was genau zwischen denen ist. Ist es nur platonisch, ist es etwas körperliches, planen die eine Zukunft, wie sieht die andere Frau das ganze...?! die ist ja selbst noch verheiratet mit einer anderen Frau und hat ein Kind, die wohnen unter einem Dach, sind aber getrennt...
Das ganze will ich am Dienstag, da ist der nächste Termin, in Erfahrung bringen, wobei ich auch nicht weiß, ob sich dadurch was für mich ändert.
Und zum Thema, ob ich zu harmoniebedürftig bin: ich versuche einfach nicht, mein handeln zu sehr von meinen Emotionen abhängig zu machen. Ich versuche es derzeit noch auszuhalten, denn mir geht die Familie auch über alles. Solange es noch irgendeine Chance gibt, will ich es versuchen. Und sie hat ja selbst gesagt, lass uns die Therapie noch machen. Ich erhoffe mir davon auch antworten von ihr.
Ich verarbeite das ganze gerade mit ziemlich guten Freunden, mit denen ich vertrauensvoll darüber sprechen kann.
Eins ist aber auch klar, auch wenn ich das nun seit mind. November 2019 ahnen und seit März diesen Jahres weiß: ewig werde ich es nicht mitmachen. Ein richtiges Zeitlimit gibt es nicht, aber ich denke, Silvester will ich diesen Zustand nicht mehr haben.
Andere Sache: ich komme gerade von 5 Tagen Inselurlaub mit den Kindern wieder. Allein! Meine Frau war noch eine Nacht mit da, am nächsten tag ist sie abgereist, war von Anfang an so geplant, für sie war es das erste mal, dass sie so lange die Kinder nicht dabei hatte, sie konnte komplett entspannen, hat lange gepennt, zweimal am Tag hatten wir per Video telefoniert. Selbstverständlich kann sie sich auch in der Zeit mit der Frau vergnügt haben, ich weiß es nicht, aber solange es zur Entscheidungsfindung beiträgt... Gestern und heute hatten wir eine tolle Zeit, man hat gemerkt, dass ihr das sehr gut getan hat. Gerne kann auf mich eingeprügelt werden, ob ich mich noch ewig verarschen lassen möchte, aber Hass und Wut bringt mich erstmal nicht weiter.
Nochmal, ich mache nun die Therapie, und sei es um die Trennung vernünftig zu regeln. Ich glaube aber immer noch daran, dass ihr Verstand sagt, bleib bei der Familie, ihr Herz aber gerade anderweitig vergeben ist.
Und mir ist auch klar, dass weiter oben was anderes von mir steht, es endgültig beenden kann ich es aber immer noch, zunächst will ich alles versuchen.