Hallo! 3 Wochen sind mittlerweile vergangen und ich wollte ein kurzes Update geben. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, somit versuche ich die letzten 3 Wochen mal chronologisch aufzubauen. Nachdem ich Anfangs noch total am Boden zerstört war, vor ihr auch quasi zusammen gebrochen bin, was ich mit 41 Jahren gar nicht für möglich gehalten habe, wurde es mit der Zeit besser. Zum einem, weil ich 2-3 richtige gute Freunde habe, denen ich alles erzählen konnte und zum anderen, weil ich dachte, dass sich unsere Beziehung gebessert hat. Ich habe schon selbst gedacht, dass die Corona Krise unsere Ehe retten könnte, weil wir in den letzten Wochen so viel Zeit als Familie verbringen konnten, denn der übliche Freizeitstress fällt ja komplett weg. ICh habe diese Zeit genossen, es kam aber auch noch dazu, dass ich Urlaub hatte über die Ostertage. Nun ja, meine Frau und ich hatten ein freundliches Verhältnis, wir haben zusammen viel über die Kinder gelacht und teilweise haben wir auch wieder üb er andere Sachen zusammen gelacht, hatten gute Gespräche, nie über unsere Beziehung, aber über Gott und die Welt.
Sie war mir zugewandt, hat sich interessiert an mich gezeigt. Ich dachte also, es geht voran, ich war auch sehr behutsam. Sie hatte definitiv keinen Kontakt zu der Frau, von der sie mir vor 3 Wochen ja gesagt hat, dass sie sich verbliebt hat, es ist natürlich möglich, dass die sich per WhatsApp schreiben, danach frage ich nicht und schnüffel ich auch nicht hinterher. Getroffen haben können sie sich aber jedenfalls nicht.
2 Sachen haben mich aber in den letzten Wochen immer begleitet: Ende März, nachdem wir zusammen abends fern gesehen haben, wollte ich sie umarmen, als wir ins Bett gehen wollten, dabei hat sie mich nur angegrenzt und mich dann umarmt wie einen alten Kumpel, den man auf dem Rücken dabei klopft. Ich habe ihr dann später gesagt, dass ich das komisch fand und da schrieb sie mir dann, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlt. Einen Abend vorher habe ich schon ihre Hand genommen, die sich dann anfühlte, als hätte ich die Hand einer Toten in meiner Hand, weil kein drücken oder dergleichen zurück kam.
Die Tage danach ist mir dann bewußt geworden, wie schlimm eigentlich schon alles ist, wenn ihr selbst das schon zu viel ist. Und mir ist bewußt geworden, dass es zumindest ein seeeeehr sehr langer Weg wird, ehe wir mal wieder intim werden. Mir ist da klar geworden, dass sie offensichtlich gar keine Gefühle mehr für mich hat. Ich habe mich dann also komplett zurück gezogen, habe keinerlei Anstalten mehr gemacht, ihr irgendwie körperlich zu nahe zu kommen.
Ich weiß nicht, ob ich es oben geschrieben habe, aber den letzten S. hatten wir im November, danach habe ich schon keine Anläufe mehr unternommen.
Nun gut, trotz alle dem liefen die letzten Wochen eben toll, wir haben zusammen mit den Kindern viel unternommen als Familie, es war wirklich eine schöne Zeit und ich dachte eben, es wird wieder was. Vermutlich bin ich zu ungeduldig, aber ich habe nun heute nochmal das Gespräch gesucht, was ich jetzt wieder bereue, irgendwie aber auch nicht.
Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht weiß, wie es um uns steht und mich die Situation fertig macht.
Sie meinte dann, es hätte sich gegenüber letzten mal nichts geändert. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass mir das irgendwie klar ist, aber bei unseren letzten Gesprächen habe ich immer gesagt, lass es uns doch nochmal versuchen, dass wir wieder zusammen kommen. Im Grunde war das nie ihr vorschlag und mir ist nach den Gesprächen vor 3-4 Wochen erst klar geworden, dass sie im Grunde nie gesagt hat: ja, ich wünsche mir die alten Zeiten zurück, wir schaffen das schon. Ich wollte also von ihr hören, ob sie überhaupt noch dran glaubt, dass ihr Gefühle zurück kommen, quasi also ob die Liebe zurück kommen kann, wie oben im Titel beschrieben. In dem Gesprächen mit meinen Freunden gibt es dazu unterschiedliche Meinungen, auch hier im Forum sieht man das ja verschieden. Ich würde es mir zwar wünschen, alleine der Glaube daran schwindet immer mehr.
Wichtig zu wissen ist bei der ganzen Sache: sie hat von alleine nie was gesagt, jedenfalls nicht so offensiv, dass sie sehr unglücklich ist, dass sie mich nicht mehr liebt und schon gar nicht, dass sie sich in eine Frau verliebt hat. Auch jetzt spricht sie im Grunde nicht von Trennung, sie will derzeit einfach nur keinen körperlichen Kontakt zu mir.
Als ich sie heute gefragt habe, ob sie es nicht auch so will wie früher, da fing sie das erste mal an zu weinen. Ob es denn auch bedeuten würde, dass sie dann wieder gefangen ist. Das Wort gefangen und Gefängnis hat sie in den letzten Wochen auch schon ein oder 2 mal gesagt und ich habe sie dann gefragt, was sie damit meint. Und wer bis hier noch weiter gelesen hat, hier eine kurze Zusammenfassung unseres Alltages: wir machen beide, solange wir uns kennen (13 Jahre) Mannschaftssport, so haben wir uns auch kennengelernt. Wir haben uns immer beide unterstützt, nie musste der eine wegen dem anderen auf etwas verzichten, im Gegenteil, man hat alles andere liegen lassen, damit der Partner zum Sport konnte. Ich habe Montags/Mittwochs Training, sie Dienstags und Freitags. Zwischen September und März ist Saison angesagt, d.h. an 1-3 Wochenende im Monat hat einer von uns ein Spiel. Die Kinder sind immer mit dabei, toben in der Halle rum (also an den Wochenenden), eine Sportlerfamilie eben. Wohl gemerkt, bei beiden ist das so. Wenn bei mir die Saison vorbei ist, dann lasse ich regelmäßig Training ausfallen, in den Ferien ist es komplett tabu für mich. Sie dagegen macht immer weiter. Wir haben also nur den Donnerstag für uns alleine und je nachdem wann ich das Training ausfallen lasse, sind es 2-3 abende in der Woche. Das mit den Wochenenden klingt nun viel, aber im Schnitt sind es 2 Spiele im Monat von September bis März, die Hälfte davon quasi vor der Haustür, da gehen dann 3-4 Stunden drauf.
Jedenfalls sagt sie heute dann, dass sie immer alles absagen muss, weil MEIN Terminkalender immer so voll ist. Sie müsste immer auf die Kinder aufpassen. Und da bin ich ehrlich gesagt sauer geworden, denn ich zerreiße mich, habe einen sehr stressigen Job, bin aber immer ab 17:30 Uhr zu Hause, Mittwoch Nachmittags sogar gegen 13 Uhr. Ich habe die Möglichkeit bei der Arbeit neben dem normalen Urlaub (30 Tage) noch Bonuszeit zu nehmen, da kaufe ich mir die letzten 2 Jahre 10 Tage dazu. Ich hatte Elternzeit bei beiden Kindern genommen (jeweils 2 Monate). Ich spiele und mache sehr viel mit den Kindern, bringe sie jeden abend ins Bett, an den Tagen an denen sie Training hat, mache ich das alleine, an den Tagen an denen ich Training habe auch, weil sie nicht vor Ort Training hat, ich dagegen schon. Seit 2 1/2 Jahren kümmere ich mich JEDE Nacht um meinen Sohn, bzw. kommt er nachts zu mir rüber (wir schlafen getrennt, weil ich schnarche, langsam glaube ich es hat andere Gründe....) Natürlich hat sie die Hauptlast, was daran liegt, dass sie Lehrerin ist und nachmittags mit den Kids alleine ist. An drei Tagen der Woche bringe ich die Kids morgens zur Kita, weil sie früh los muss. Als sie dann sagte, ich würde zu wenig für die Kinder machen, bin ich sauer geworden. Und es kam auch der Vorwurf, sie müsste immer aufräumen. Ja, sie räumt mehr auf, aber ich bin derjenige, der den Müll macht, der den kompletten riesigen Garten macht (mache ich, wenn die Kinder im Bett sind und sie beim Training. Ich räume selbstverständlich auch auf, bin als Mann aber halt nicht so genau, wie sich das manche Frau vielleicht wünscht! Bin aber weit davon entfernt alles liegen zu lassen. Aber kurz zusammen gefasst: ich zerreiße mich, um allen gerecht zu werden und finde es nun unfassbar ungerecht, dass mir sowas zum Vorwurf gemacht wird. Ich habe NIE gesagt: nein, das können wir nicht machen, weil ich ein Spiel habe etc.
Das alles ist meiner Meinung nach auch vorgeschoben, weil hinter dem ganzen was anderes schlummert, nämlich das sie mich einfach nicht mehr liebt, weil sie fest gestellt hat, dass sie auf Frauen steht. Wobei sie heute regelrecht mal eine Emotion zeigte und meinte, dass hätte mit dem ganzen nichts zu tun.
Ich glaube halt, dass sie weiß, was sie verlieren würde, wenn wir nicht mehr zusammen sind. Deswegen hat sie Angst mir die Wahrheit zu sagen. Sie hat Angst vor den Konsequenzen einer Trennung, dass ganze schöne Familienleben, in einem schönen Haus mit einem eigentlich fürsorglichen Vater wäre dahin.
Man muss wissen, ich liebe meine Frau sehr und ich liebe natürlich über alles meine Kinder und ich wünsche mir nichts mehr, als das meine Frau mich wieder liebt, aber da bringt das Wünschen glaube ich herzlich wenig.
Spreche ich das Thema nicht mehr an, würde wir vermutlich die nächsten 15 Jahre glücklich unter einem Dach wohnen, aber will ich das?
Ich weiß, dass ich von der Traufe in den Regen komme: entweder ein 6loses Eheleben, mit einer ansonsten harmonischen Beziehung und Familie, oder ich lebe allein in einem Haus ohne Frau und Kinder (ok, die würde ich vermutlich im Wechselmodell oft genug bei mir haben). Aber ich weiß nicht, was mich auf Dauer unglücklicher macht. Ich will es meinen Kindern nicht antun, dass die eine Trennung mitmachen, nur weil Papa keine Liebe mehr von Mama bekommt. Denn abgesehen davon, läuft es prima, so paradox es klingt. Ich muss nun für mich entscheiden, wie mein Leben aussehen soll und muss eine Entscheidung treffen.
Das ganze dient hier übrigens zum einem um die ein oder andere Meinung zu hören, zum anderem aber als zur Eigentherapie, um meine Gedanken zu ordnen.
Vielleicht sollte ich dem Ganzen einfach noch mehr Zeit geben, denn sie hat heute selbst nochmal gesagt, sie weiß selbst nicht, was los ist und sie will ja keine Trennung, kann aber auch nicht versprechen, dass ihre Gefühle für mich sich mal wieder ändern. Ich wollte das Gespräch auch heute nicht zu sehr auf ihre Freundin lenken, denn da merke ich immer, das die Stimmung noch schneller kippt, als ohnehin schon.
Eine Sache, die mir jetzt noch einfällt: in dem Gespräch meinte sie noch, dass sie Angst davor hat, alleine mit mir in einem Raum zu sein, weil sie meint, dass ich Erwartungen habe. Das war auch eine Stelle, an der ich sauer geworden bin, denn nochmal, den letzten S. hatten wir im November, kurz danach ist es das erste mal zu Sprache gekommen und ich habe sie in Ruhe gelassen. Es klingt, es wäre ich eine 6-Bestie, der immer über sie herfällt, aber glaubt mir, so ist es nicht, bin sehr einfühlsam und hatte mich die letzten JAhre schon mit 1-2 mal im Monat! S. zufrieden gegeben. Und da es die letzten Jahre immer mehr abgeflaut ist, habe ich nicht nur deswegen meine Bedürfnisse komplett zurück gestellt, mich auf sie konzentriert und sie verwöhnt, in der Hoffnung, dass es mal wieder so wird, bevor die Kinder da waren. Aber es hat sich nie was daran geändert. In der Zeit vor ihr habe ich mir die Hörner abgestoßen, von daher bin ich damit klar gekommen, weil ich mein Lebensziel 2 tolle Kinder und eine tolle Frau ja habe.
So, wer immer noch nicht aufgegeben hat: herzlichen Dank fürs Lesen! Ich bin auf Meinungen gespannt...
20.04.2020 21:58 •
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