577

Körperliche Gewalt in der Beziehung

B
Zitat von Prinzessin28:
Vergessen werde ich allerdings nie und auch auch das Verzeihen fällt mir noch oft schwer.

Ich habe jetzt Deine Geschichte nicht nachgelesen.
Aber ich glaube diese Einstellung ist genau die richtige: Nicht vergessen- warum auch, in meinen Augen würde es eh nur ins Unterbewusste wandern und dort zum falschen Zeitpunkt hochpoppen. Und nicht vergessen heißt auch nicht umgekehrt, bei jeder Gelegenheit das Ganze wieder hochzuholen.
Und wenn Dir Verzeihen schwer fällt, bist Du meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg, denn dann meinst DU es wirklich ernst. Und wenn Du es geschafft hast, wirst DU sehen, wie sehr das befreit!

07.02.2021 10:58 • x 1 #76


L
Zitat von Sohnemann:
Wenn man diese grundlegenden Mechanismen verändern will, muss man das aktiv üben.

Selbstdisziplin kommt hier eine grosse Bedeutung zu.
Es gibt Personen, die über alle Massen emotional und unberechenbar sind.
Das sind Herausforderungen, wenn man aggressiv reagiert, haben sie gewonnen.
Souverän bleiben, aus der Situation gehen.
Man muss seine Erwartungen überprüfen und für seine eigenen Emotionen Verantwortung übernehmen.
Wenn soetwas wie, jetzt reicht es... in den Hirnwindungen aufkommt, versuchen ruhig zu bleiben, schnell 5 mal ein- und ausatmen.
Es ist oft schwierig, aber trainierbar.
Im Deeskalationstraining, mit anderen lernt man, sich nicht provozieren zu lassen, souverän zu bleiben.
Es werden viele Situationen durchgespielt, man wird auf seine teilweise aggressive Haltung aufmerksam gemacht und erfährt wie man in emotionalen Diskussionen, deren Inhalte für einen selbst nur schwer nachvollziehbar sind, trotzdem ruhig bleiben kann.

07.02.2021 10:59 • #77


A


Körperliche Gewalt in der Beziehung

x 3


S
Zitat von Scheol:
Was dann den Angriff rechtfertig ? Um mal wieder zurück zum Thema zu kommen.


Unterlass bitte solche Fragen.

07.02.2021 11:01 • #78


B
Zitat von Sohnemann:
Wenn ich dir also in die Nase petze und dir dabei sage dass du ein kleines gei... Stück bist.
Darfst du mich nicht schlagen.
Sonst kann ich dich anzeigen Und Geh selbst straffrei aus.

Das würde ja bedeuten, dass die eine Straftat schwerer wiegt als die andere und deswegen die kleiner Straftat aufgehoben ist.
Und normalerweise werden die Umstände vor Gericht zusammen bewertet. Da käme es zum Beispiel auch darauf an, wie Euer Größenverhältnis wäre, was für einen Eindruck die Gekniffene von deinen weiteren Handlungen hatte usw.
Gerade in der Juristerei ist alles nicht so binär einfach.
PS: ANzeigen darf man undkann man immer.

07.02.2021 11:06 • #79


B
Ich glaube, dass die heftigen Meinungsverschiedenheiten im Wesentlichen drauf beruhen, nicht an der grundsätzlichen Ablehnung der Gewalt liegt, sondern eher der daraus resultierende Umgang.

Die eine Fraktion ist der Meinung, dass jeder, der kleinere Gewalt ausübt nie wieder ohne Gewalt leben wird und sich steigern wird während die anderen da durchaus Verbesserungspotential sehen.

Und ein weiterer Streitpunkt ist, wie man die Vorgeschichte sieht. Die einen blenden sie komplett aus, die anderen versuchen zu verstehen, warum die Situation so eskalierte.

Und natürlich aus diesen Unterschieden resultieren wiederum unterschiedliche Definitionen, was den Verantwortung und Schuld bedeutet.

Ich selber bin tatsächlich der Meinung, dass die Geschichte niemals bei der Gewalt aufhören sollte, weil genau dann nämlich die Spirale nicht unterbrochen wird.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass wir Menschen fehlerhaft sind und weiterhin mit Beginn des eigenen Ich-Bewusstsein schuldig werden. Das ist ein nicht zu vermeidender Fakt. Man kann versuchen, sich möglichst wenig elefantenlike durch den Prozellanladen des Lebens zu bewegen, aber, ganz wird es keinen gelingen.
Nebenbemerkung- Deswegen finde ich es ja so tiefenentspannend,Christ zu sein. Ich brauche eben keine Angst zu haben, weil ich an die Vergebung meiner Sünden glaube- führ aber zu weit an dieser Stelle.
Aber aus diesem Weltbild heraus, bin ich der festen Überzeugung, dass jeder eine zweite Chance verdient. Jeder!
Und ich werde stets skeptisch, wenn jemand sagt, würde mir nieieieieie passieren und sich deswegen über andere stellt, denen das doch passiert.
Glückwunsch, wenn es Dir bislang gelungen ist. Und arbeite weiter an Dir, damit das so bleibt. Aber eine erfolgreiche Vergangenheit bringt keine Garantie für die Zukunft.

Ich bin ein Zahlenmensch .Daher habe ich ein bisschen herumgeforscht. Habt ihr gewusst, dass partnerschaftliche Gewalt nicht nur eine Verletzung der Menschenrechte darstellt, sondern, dass diese Gewalt auch massiven Einfluss auf die Wirtschaftsleitung eines Landes hat? Laut meiner Quelle bedeutet Gewalt im Allgemeinen eine Senkung des BIP um ca 11 Prozent. Und wenn man das aufteilt, dann fallen 47% davon auf partnerschaftliche Gewalt und nur 13% zwischenmenschliche Gewalt. Allerdings auch 38% auf Kindesmissbrauch.
Aber zurück dazu. Auch hier mit dem schnöden Mammon heißt es, das Gewaltprävention ganz wichtig ist, sehr viel Potential bietet.
Und, auf derselben Seite findet sich ein Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V..
Mir fehlt jetzt die Zeit, da noch tiefer nach Erfolgsmeldungen zu suchen, aber grundsätzlich werde ich bestätigt, dass Täterarbeit auch einen großen Anteil an Gewaltprävention hat.
Sprich nicht einfach wegschmeißen, sondern schauen, woher die Gewalt kommt, was regt mich so auf, dass ich nur noch zuschlagen kann.
Und selbstverständlich gilt es die Opfer auch aktiv zu schützen und mit ihren Traumata zu arbeiten. Zum Glück haben wir ja die Möglichkeit, beides zu tun.

07.02.2021 11:33 • x 5 #80


A
Zitat von Sliderman:
Es darf eigentlich keine zwei Meinungen zum Thema Gewalt im allgemeinen, oder zu Gewalt in Beziehungen geben....

Wenn es keine zwei Meinungen geben darf, sind wir bei beim Thema Zensur und Diktatur. Da werden die mit der "falschen Meinung" Mundtot gestellt.

Aber hier im detail geht es darum, dass selbst wenn man sich klar gegen Gewalt ausspricht aber eine andere Meinung zum Täter-Opfer-Verhältnis hat. Schon hier wird versucht die Meinung zu unterdrücken. Was in meinen Augen Erbärmlich ist. Dann kann sich jegliche Diskussion sparen, die Position niederschreiben und als Gesetz sehen. Ganz nach dem Motto "Die Partei hat immer Recht".

07.02.2021 12:02 • x 4 #81


S
[quote=AlexKidd]Wenn es keine zwei Meinungen geben darf, sind wir bei beim Thema Zensur und Diktatur. Da werden die mit der falschen Meinung Mundtot gestellt. Aber hier im detail geht es darum, dass selbst wenn man sich klar gegen Gewalt ausspricht aber eine andere Meinung zum Täter-Opfer-Verhältnis ...

Gewalt ist nicht verhandelbar und deshalb darf es auch keine zwei Meinungen geben!
Es gibt Leute, für die ist eine Ohrfeige keine Gewalt..... lehnen aber richtige Gewalt ab.....
Geht gar nicht, so etwas!

07.02.2021 12:08 • x 2 #82


A
Zitat von Sliderman:
Gewalt ist nicht verhandelbar und deshalb darf es auch keine zwei Meinungen geben!
Es gibt Leute, für die ist eine Ohrfeige keine Gewalt..... lehnen aber richtige Gewalt ab.....
Geht gar nicht, so etwas!

Das ist jetzt eine Meinung, die darf und soll vertreten werden. Aber auch eine andere Meinung darf und soll vertreten werden.

07.02.2021 12:21 • x 4 #83


B
Zitat von Sliderman:
Gewalt ist nicht verhandelbar und deshalb darf es auch keine zwei Meinungen geben

Ich habe mal dazu eine Frage. Wie oft willst Du so stumpf wiederholen, und was ist Dein Weg aus der Gewalt? Langsam bekomme ich auch den Eindruck Du willst gar nicht vestehen und weiterkommen. Was machst Du dann in solch einem Forum?

07.02.2021 12:22 • x 1 #84


S
Zitat von AlexKidd:
Das ist jetzt eine Meinung, die darf und soll vertreten werden. Aber auch eine andere Meinung darf und soll vertreten werden.


Es gibt weder ein bisschen schwanger, noch ein bisschen tot und schon gar nicht ein bisschen Gewalt!

07.02.2021 12:23 • x 2 #85


B
Zitat von Sliderman:
Es gibt weder ein bisschen schwanger, noch ein bisschen tot und schon gar nicht ein bisschen Gewalt!

Ja. Und weiter?

07.02.2021 12:25 • #86


L
Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Gewalt von jedem verurteilt wird.
Aber, es gibt Personen, die, wenn sie sich angegriffen fühlen, sei es nun in verbaler oder physisch drohender Form, die Faust machen.
Sliderman ist vermutlich in der ruhigen Fraktion beheimatet.
Andere haben Probleme damit, wenn jemand negativ über ihre Freundin redet, trotzdem souverän zu bleiben.
Diese Personen gilt es zu erreichen.
Eines von vielen Beispielen.
Als meine Ex fremd ging, hatte ich ebenfalls Probleme der Pfeife keine zu zimmern.
Aber, man darf seine eigenen Emotionen nicht gewinnen lassen, Sicherungen nicht durchbrennen lassen, und trägt Verantwortung für sein Tun.
Ich habe diesen Stress kompensiert, auch das ist erlernbar.

07.02.2021 12:35 • x 3 #87


Forenleitung
Zitat von AlexKidd:
Wenn es keine zwei Meinungen geben darf, sind wir bei beim Thema Zensur und Diktatur. Da werden die mit der falschen Meinung Mundtot gestellt.


Hallo,

nicht alles was man sagen kann und darf, muss man auch so sagen. Wir sind hier in einem Forum für Trennungsschmerzen. Daher gibt es hier auch Menschen, die mitunter aus problematischen Beziehungen stammen. Hier lesen also Mitglieder und Gäste, welche regelmäßig Gewalt in Beziehungen oder als Kind erfahren haben. Dazu kommen etliche Leser und hilfesuchende Menschen, welche das Thema noch Jahre nach der Erstellung finden.

Wer in diesem Thema dauerhaft schreiben möchte, muss in der Lage sein, seine Haltung mit Sensibilität zu begründen.

Wenn man der Meinung ist, dass eine Ohrfeige in der Erziehung, Partnerschaft etc. ein legitimes Mittel ist oder vorkommen darf, wenn man nur extremen Reizen ausgesetzt ist, sollte in diesem Thema nicht schreiben.

Zitat:
Positionieren ist das eine, andere Positionen/Meinung Mundtot bzw. zu zensieren ist das andere. Und da beweist die Forenleitung gerade kein objektives Handeln.


Die Haltung ist ganz klar, egal welcher Form von Reizen oder Konfrontation man ausgesetzt ist, die Hand gegen seinen Partner zu erheben verurteilen wir. Daran gibt es für uns nichts zu rütteln.

Du hast in dem anderen Thema geschrieben, dass sich die TE nicht zu wundern braucht, dass sie eine Ohrfeige bekommen hat. Dies sehen wir anders. Dafür wurdest Du aus dem Thema ausgeschlossen. Wenn Du damit ein Problem hast, dann sprich mit uns per privater Nachricht an oder trage es mit Fassung. Starte deswegen aber hier oder in anderen Themen keine Grundsatzdiskussion.

Auszug aus den Forenregeln welchen zugestimmt wurde:

Zitat:
Sollte ein Mitglied mit der Maßnahme eines Moderators nicht zufrieden sein oder Unstimmigkeiten auftauchen, so kann er diesen um Stellungnahme per Privater Nachricht bitten. Die Moderation ist grundsätzlich bereit, Handlungen im Privaten zu erklären. Dies heißt aber auch, dass wir öffentliche Diskussionen nicht dulden.


Es gibt genügend Foren und Plattformen, auf welchen man dieses Thema womöglich anders beleuchten kann. Hier im Trennungsforum darf es keine Legitimation für Gewalt jeglicher Art geben, ganz unabhängig von der Rechtslage. Wer das anders sieht, nutzt dieses Forum nicht.

Viele Grüße

07.02.2021 12:38 • x 12 #88


Z
Ich wurde in einer Beziehung noch nie Opfer von körperlicher Gewalt, was ich aber sehr wohl kenne ist das Hand ausrutschen als Kind und Jugendliche.

Rückblickend vermute ich dass es immer eine Mischung war aus angestauter Wut, Hilflosigkeit, Ungeduld, kurzzeitiger Verlust der Impulskontrolle, mangelnde Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass das in einer Beziehung in der Gewalt vorkommt ähnlich ist.

Und ich finde, zu verstehen wodurch Gewalt in Beziehungen entsteht, wo die sehr individuellen Grenzen sind, zu eruieren wann jemand Täter und wann Opfer ist bedeutet in keinster Weise, dass Gewalt toleriert und akzeptiert wird.

Bedeutet nämlich für mich, dass all die Menschen, die ehrenamtlich und beruflich mit Menschen arbeiten, die Gewalt ausgeübt haben ja dann gleichzeitig Gewalt verharmlosen und tolerieren.
Finde ich zu einfach.

Zitat von Sohnemann:
Nach körperlicher Gewalt ist die Beziehungen nicht mehr zu retten.

Die Frage ist nun, gibt es Alternativen?
Und wie sehen die aus?


Ich denke auch, wie bei ganz vielen Grenzüberschreitungen, dass eine Beendigung der momentanen Beziehung nach körperlicher Gewalt vollzogen werden sollte.
Und dann beide Beteiligten vor ihrer Haustüre kehren.
Wo sind meine Anteile, wo meine Defizite?
Wie oft war ich Täter, wann war ich Opfer?
Was möchte ich für mich ändern, woran möchte ich arbeiten? Und wie?

Und dann sehe ich durchaus die Möglichkeit Spiralen zu durchbrechen und sogar auch mit dem alten Partner eine neue Beziehung zu führen.

07.02.2021 12:39 • x 3 #89


Plentysweet
Zitat von Lancelot8:
Diese Personen gilt es zu erreichen.
Eines von vielen Beispielen.

Du hattest ja weiter oben aber auch schon geeignete Schulungsmaßnahmen erwähnt wie z.B. die Deeskalationsprogramme und das Antiaggressionstraining. Das ist ja wirklich gut, daß es so etwas gibt und von gut geschulten Personen durchgeführt wird.

07.02.2021 12:43 • x 1 #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag