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Können sich Menschen wirklich ändern?

H
Hallo liebes Forum,

Ich habe da mal eine Frage die mich gerade sehr beschäftigt.. Ich habe mich vor ca. 2 Monaten von meinem ex getrennt, wir waren 2 Jahre zusammen.

Grund war, dass es ständig Streit gab und er dann auch öfter sehr ausfallend wurde.. Zudem denke ich, dass er ein Choleriker ist, er rastet wirklich schnell bei jeder Kleinigkeit aus.

Mir gings wirklich nicht gut damit, aber diese ständigen streitereien habe ich nicht mehr ausgehalten. Jetzt langsam ging es mir wieder besser, hatten auch 3-4 Wochen keinen Kontakt mehr.. Bis jetzt!

Er schreibt mir wieder wie sehr er sein Verhalten bereut, wie sehr er mich und alles vemisst und dass er sich ändert.. Ich war mir eigentlich sicher, dass ich ihn nicht zurück möchte aber nun überlege ich schon.. Nun meine Frage: können sich Menschen wirklich in so kurzer Zeit ändern bzw. kann man seinen Charakter/ Verhaltensweisen wirklich nur allein mit gutem Willen ändern ? Ist jemand von euch wieder zurück zum ex und was habt ihr für Erfahrungen ? Ich weiß, dass jede Geschichte anders ist aber mich interessieren trotzdem eure Erfahrungen

Schon mal vielen Dank für jede Antwort!

10.11.2015 20:34 • #1


O
Es gibt einen Spruch und nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe im Leben, halte ich ihn für wahr:

Menschen ändern sich nur aus zwei Gründen
ebtweder, sie haben genug gelernt um es selbst zu wollen
oder sie wurden oft genug verletzt um es zu müssen

10.11.2015 20:45 • x 4 #2


A


Können sich Menschen wirklich ändern?

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OneDay
Ich denke, Menschen können sich weiterentwickeln, wenn sie das selbst wollen. Die Betonung liegt dabei auf selbst wollen. Kann auch sein, er schmiert dir Honig ums Maul, um dem Trennungsschmerz zu entgehen.
Ist aber ein Entwicklungsprozess, der bei so ausgeprägten Verhaltensweisen recht lange andauern wird, sehr schwierig wird. Und ohne Begleitung kaum möglich sein wird. Ich meine professionelle Begleitung, durch einen Therapeuten. Da er anderenfalls sich selbst, so wie er jetzt ist, sich immer wieder selbst verhindert, was zu noch mehr Frust in ihm führt. Frust der irgendwann explodiert.

10.11.2015 20:51 • #3


T
Ich kenne eine ähnliche Aussage wie One:

Nur zwei Kräfte sind in der Lage einen Menschen wirklich zu verändern: Die Liebe und die Katastrophe.

In eurem Fall hat er nun beides auf einmal. Wichtig ist ob aus seiner Reue auch Konsequenzen erwachsen oder er sofort wieder in gewohnte Verhaltensmuster zurückfallen würde. Du wirst ihm erklären müssen was ganz konkret deine Probleme mit ihm waren und welche Änderungen du auf welche Weise wünscht. Danach müsste die Zeit zeigen ob er wirklich die Dinge umsetzt die du für eine harmonische Beziehung brauchst. Sei nicht ungerecht mit den Forderungen, aber dennoch bestimmt - du allein weißt was dir gut tut.

10.11.2015 20:55 • #4


H
Danke für die Antworten..

Wir haben in den zwei Jahren wirklich viel geredet, geändert hat sich aber nie wirklich etwas, da er immer ne gute Antwort parat hatte warum er jetzt genau so heftig reagiert.. Er hat auch oft gesagt *hättest du nicht dies und jenes gemacht, dann hätte ich mich auch nicht aufregen müssen, dich beschimpfen müssen etc*

Professionelle Hilfe lehnt er ab, das habe ich ihm auch schon vorgeschlagen.. Ich glaube in Grunde weiß ich dass sich nicht wirklich was ändern würde.. Auch wenn ich es mir so sehr wünsche.. Mich überrascht nur wie überzeugend er gerade ist, er sagt wirklich alles was ich immer von ihm hören wollte..

10.11.2015 21:03 • #5


T
Wenn dir noch etwas an ihm liegt kannst du das ja als Rahmenbedingungen für einen Neustart festlegen: Er muss sich in Therapie begeben und er braucht nie wieder nach Gründen suchen warum er dich beschimpft. Es gibt keine. Mach eine klare Ansage: Richte einmal noch Schimpfworte gegen mich und ich bin weg - endgültig. Du musst dann aber auch dazu stehen!

10.11.2015 21:06 • #6


OneDay
Es wäre eine Beziehung auf Bewährung, mit Vertrauen hat das nicht viel zu tun. Es gäbe immer eine Art hintergründiges Misstrauen.

10.11.2015 21:09 • x 1 #7


T
Es gibt auch dazu ein Sprichwort - diesmal aus dem asiatischen Raum:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Das lässt sich im positiven wie im negativen bestätigen. Wenn er daran festhält weil ihm an seiner Partnerin liegt, wird es irgendwann in Fleisch und Blut übergehen. Wenn nicht, hat sie zumindest absolute Klarheit wo sie bei ihm steht und muss sich später keine Vorwürfe machen hätte ich nur. So oder so gewinnt sie daraus.

10.11.2015 21:13 • #8


OneDay
Ja immer mit dem Risiko verbunden, noch ein halbes Jahr seine respektlosen (jedenfalls habe ich es so interpretiert) Ausfälle zu ertragen, obwohl sie jetzt schon genug hat.

10.11.2015 21:24 • #9


T
Ich habe beim besten Willen keinen Roman verfasst - die paar Zeilen pro Antwort solltest du schon zu lesen in der Lage sein Wie bereits erwähnt habe ich ihr angeraten dass sie klar festlegen soll, dass dies seine letzte Chance ist und sie bei der ersten Beschimpfung endgültig die Reißleine zieht.

10.11.2015 21:45 • #10


L
Ja, ein Mensch kann sich weiterentwickeln.
Mein getrennter Mann mit einer egozentrischen narzistischen Seite, alles bestimmen zu wollen und auch auszurasten, möchte dass wir wieder zusammenkommen.
Ich habe ihm klar gemacht dass ich nie mehr mit einem aggressiven Mann ins Bett gehe.
Er änderte sich u n d
ich änderte meine Reaktion darauf.
Wenn ich merke dass er ins Bestimmenwollen driftet schweige ich und gebe nicht gleich Contra.
Ich bespreche mich mit dem buddhistischrn Priester in meinem Meditationskreis, z.B. wenn einer glühende Kohlen wirft, nicht zurückwerfen,
denn mein getrennter Mann will auch nicht wirklich zur Eheberatung.
Ich würde sagen, kannst Du mit anderen Reaktionen auf sein Ausflippen zur Entdramatisierung beitragen.
Denn bei uns haben wir uns gefenseitig hochgeschaukelt .
Alles Gute !

11.11.2015 08:43 • #11


M
@Hi123

So 4 jahre später würde mich interessieren wie deine Geschichte ausgegangen ist, da ich momentan in einer ähnlichen Situation bin.
Vll liest du es ja, weil du eine Benachrichtigung bekommst?!?!

05.01.2020 19:50 • #12


Mienchen
Wenn du dich für stabil genug einschätzt und den Wunsch hast, dann probiere es nochmal.
Allerdings würdest du ihm dann in jedem Streit unterstellen, das er wieder cholerisch ist und sich gar nichts geändert hat. Ähnlich wie bei Fremdgehern.

Man wird die Vorgeschichte nie ausblenden, auch wenn man verziehen hat.

05.01.2020 19:55 • #13


L
Zitat von Hi123:
Zudem denke ich, dass er ein Choleriker ist, er rastet wirklich schnell bei jeder Kleinigkeit aus.


Ich habe mir zu diesem Thema mal ein längeres youtube-video eines Therapeuten angesehen.

Der hat ganz klar gesagt, dass es bei jedem Menschen gewisse grundlegende charakterliche Züge gibt, die genetisch festgelegt sind, also Intro-/Extraversion, Fröhlichkeit/Melancholie und auch Cholerik.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass dein Freund diesen Charakterzug nicht grundlegend wird ändern können. Also musst du davon ausgehen, dass er in bestimmten stressigen Situationen auch weiterhin dazu neigen wird. Vielleicht würde eine Therapie helfen, damit er allzu große Ausbrüche vermeiden kann.

Viel wichtiger ist aber, so meinte der Therapeut, wie er sich nach diesen Ausbrüchen verhält bzw. wie er sich generell gegenüber dir verhält.
Also ist er im Grunde die meiste Zeit dir gegenüber liebevoll und kommt nach so einem Ausbruch auf dich zu entschuldigt sich und bereut das tatsächlich.

Wenn es so ist, dann ist es möglich, dass man sich damit arrangieren kann.

05.01.2020 19:58 • x 1 #14


Elbstrand
Ich arbeite seit längerem daran, nicht immer nur Mr. Nice Guy zu sein. Veränderung ist ein steiniger Weg, denn Verhaltensmuster sind tief in uns verankert. Der reine Satz Ich ändere mich auch bringt meiner Meinung nach gar nichts, wenn dafür nicht wirklich was getan wird. Echte Auseinandersetzung, Therapie, begleitende Sachen wie neue Hobbys, Seminare und Workshops. Und dranbleiben und Geduld mit sich haben.

19.01.2020 21:10 • x 2 #15


A


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