Kleidungsstil von Frauen / Haut zeigen oder nicht?

Zitat von Tin_:

Falsch, ich weiss wie es ist, wie eines dieser Schweine behandelt zu werden, weil es in mir gesehen wurde. Und das ist nun nicht gewichtig?

Und weil Du das weißt, weißt Du, daß jedes Gruppenmitglied einer bestimmten Gruppe ständig Angst vor etwas sehr sehr wahrscheinlichem hat?

Tin, ich verstehe vollkommen, daß es super mies ist, sich angegriffen zu fühlen. Ich bin eine weiße cis-Frau mir richtigem Namen in de facto Westeuropa.

Aber Du machst Deine persönliche Betroffenheit schon wieder gleich mit einer strukturellen Benachteiligung einer ganzen Gruppe. Du sagst, ich weiß, wie schlimm das ist.
Nein, Du weißt, wie schlimm das ist, wenn ich wieder und wieder persönlich hier als militante Feministin angegriffen werden. Da ist Vergleichbarkeit aufgrund persönlicher Betroffenheit gegeben.

Du bist aber nicht bereit, die politische Dimension zu sehen. Die strukturelle. du hast doch sicher irgedneine Minderheiten-Erfahrung. Strukturelle Schlechtbehandlung und individuelle Schlechterstellung sind nicht das gleiche.

Du bist sauer, weil man Dich in einer Gruppe positioniert, aber Du hast keine Angst davor in dieser Gruppe zu sein, oder?

Wut und Angst sind zwei sehr verschiedene Dinge. Wut kann man sich leisten, so bald man Angst überwunden hat.
Minderheiten zeichnen sich durch Angst aus; nicht durch Wut.

Das ist eventuell auch ein Fehler, der Dir argumentativ unterläuft, Du empfindest mich (oder Frauen) als wut-getrieben, nicht Angst-getrieben.

Besser?

Beim Thema sind wir jetzt ja nur noch indirekt. Wird jetzt leicht missionarisch.

Zitat von E-Claire:

Es geht darum, daß wenn Du einen Raum betrittst, Du nicht automatisch schaust, wie viele andere Frauen oder PoC/Minderheiten ansonsten in dem Raum sind. Du betrittst einen Raum und der Unterschied zwischen, der Raum gehört Dir oder den anderen ist schlicht und ergreifend Deine Leistung.

Das kommt allerdings auch bei Männern darauf an, welchen Raum du wann betrittst.

Zitat von E-Claire:

Und diese Form von Benachteiligung überhaupt sehen zu können, ist ein großes Streitthema, welches Du heute in ganz häufiger Form hast und als weißes, männliches Privileg bezeichnet wird.

Erzähl mit mal, welches Privileg ich habe. Habe mich Zeit meines Lebens nicht privilegiert fühlen können. Mich und meine Familie von Qualitätsarbeit ernährt. Verträge und Vereinbarungen gehalten. Ehrenämter übernommen, Handwerker korrekt bezahlt. Dann erzähle mir nichts von irgendwelcher Schuld gegenüber irgendwen anders.

Zitat von Tin_:

Ich melde dich mal ne Runde. Nichts zum Thema beizutragen, aber provozieren wollen. Nice Try

Austeilen, aber nicht einstecken können.
Ach Tin, irgendwann platzt die Bombe in Dir.
Wetten?
.

Zitat von E-Claire:

Du empfindest mich (oder Frauen) als wut-getrieben, nicht Angst-getrieben.

Kommt jedenfalls so rüber.

Wäre es Angst, könnte man sich ja mit Männern verbünden und ihren Schutz annehmen. Was allerdings manche Frauen durchaus tun - die sind dann aber natürlich nicht fortschrittlich.

Zitat von Tin_:

Und wenn ich von Frauen so behandelt werde, als wäre ich jemand der sie ungerecht behandelt, soll ich aber fair bleiben? Da liegt doch der Fehler schon sehr offensichtlich offen. I

Ja schon.

Mal anders stell dir, dich und mich als weißes cops in den USA vor. Wir beide sind durch unsere humanen Werte geeint und retten kleine Kätzchen. BLM kommt und sagt, es werden überdurchschnittlich viel PoC umgebracht, durch Eure Mitstreiter.

Gehen wir beide jetzt hin und fühlen uns davon angegriffen, daß in unseren gemeinsamen Reihen, überdurchschnittlich viele unserer KollegInnen auf PoC anders und nicht so cool reagieren und verteidigen uns? Sagen wir echt, ich fühle mich individuell nicht anerkannt, weil eine Gruppe offensichtlich ein strukturelles Problem hat? Und die Aufmerksamkeit auf das strukturelle Problem mag ich nicht anerkennen, weil es mich persönlich verletzt?

Könntest Du anerkennen, daß dein sehr valides sich nicht anerkannt fühlen, aber eventuell nur macht, daß Du ein sehr markantes Problem überlagerst, noch dazu einem dem Du ja zustimmst?

So sehr es mich oder Dich auch trifft und wir kleine Kätzchen der Welt retten jeden Tag, Mitglieder unserer gemeinsamen in diesem hypothetischen Fall Gruppe bringen statistisch gesehen überproportional viele PoC um.

Und die einzige Antwort, die wir beiden haben, ach das ist genauso, wie nicht individuell anerkannt zu werden?
Frage, ist das für Dich logisch. Macht das für Dich Sinn?

Und falls ja, kannst Du das strukturell und nicht nur individuell begründen?

Zitat von ElGatoRojo:

Wäre es Angst, könnte man sich ja mit Männern verbünden und ihren Schutz annehmen.

Genau das!

ich will keinen Beschützer, ich möchte genauso bemitleidet und gefürchtet werden, wie ein Mann allein.

Denn nur das ist Gleichberechtigung.

Und komm mir nicht mit Biologie, dann sind wir schon wieder beim von Dir vorher ins Spiel gebrachte Matriarchat. Wer Macht hat, schafft an.

Ich will nicht beschützt werden oder Schutz suchen müssen, ich will Gleichberechtigung. Daß Du und jeder andere genauso viel Angst oder Überlegenheit mir gegenüber hast, wie jedem anderen Mann, dem Du begegnest auch.

Wenn Du nicht anerkennen kannst, daß Schutz zu suchen ein Machtfaktor ist, den wir Frauen, die meisten von uns sind ja nicht so ganz doof, suchen, der aber immer (!) im Austausch gegen (...) rennt, dann sind wir leider in meinem Verständnis von Gleichberechtigung echt weit weg.

Ich will nicht beschützt werden, ich will in der gleichen Position sein, wie ein durchschnittlicher Mann, ich kann Schutz offerieren und muß hin und wieder selber Schutz suchen.
Alles andere macht mich davon abhängig, Deiner Wertung, ob ich Schutz verdiene, gerecht zu werden, daß ist (wer zahlt, schafft an) ein Privileg und hat null mit Gleichberechtigung zu tun.