Klassische Geliebte oder doch die Ausnahme?

Zitat von MissLilly:

Ein Mann der tatsächlich etwas (wichtiges) auf sich selbst hält, selbstbewusst, loyal, integer, fürsorglich ist und einen gewissen Anspruch hat, weil er ein echter Macher und kein Blender ist, der wird sich ganz sicher nicht an eine Frau klammern, die angeblich hysterisch, unselbständig und alleine nicht lebensfähig ist...

Es ist schon ein starkes Stück, was der EM da über seine Frau mitteilt. Die TE hat das natürlich gierig aufgesogen und für bare Münze genommen. Und sie mag vielleicht ein wenig instabil sein, aber sie muss deswegen keine schlechte Mutter sein. Das wiederum aber sagt er der TE, damit sie Verständnis dafür aufbringt, dass er sich (noch ) nicht trennen kann. Dabei ist es ja Quatsch, denn wäre die EF tatsächlich so, dann könnte er sich ja niemals für die TE trennen. Aber er hat ihr ja erzählt, dass er sich noch nicht trennen kann. Er hat sie gezielt in der Warteschleife gehalten und über seine Ehe schwadroniert, aber er kann sich nicht trennen, weil die EF ja so instabil und unselbständig ist. Der TE war es recht, denn alles was zu Hause bei ihm schlecht läuft, spielt ihr in die Karten, wie sie meint.

Dabei ist es verwerflich, was der Mann da für ein Spiel treibt und eigentlich müsste der TE auffallen, dass es Zeichen eines schlechten Charakters ist, wenn einer die Frau, mit der er Kinder hat, schlecht macht. Aber derlei Kleinigkeiten werden von verliebten Frauen gerne übersehen, denn sie empfinden dann eher Mitleid mit dem Mann. Und dann kommen solche Gedankengänge wie, ach der Arme, dem geht es ja so schlecht mit dieser furchtbaren Frau (die natürlich wesentlich weniger furchtbar ist als von ihm dargestellt wird) und daher bin ich seine Nummer eins, denn niemals würde er derlei Dinge mit mir erleben. Ich bin die Bessere und ich muss nur warten, Geduld und Verständnis aufbringen, dann wird er sich sicher bald trennen. Er braucht nur noch eine günstige Gelegenheit, die aber nie kommt.
Die Sache mit dem Ehebett ist dermaßen geschmacklos und ekelhaft, aber auch das fiel der TE ja nicht auf. Die Begierde war so groß, da tut es auch das eheliche Bett als Unterlage. Aber auch das fiel ihr nicht negativ auf. Im Gegenteil, es zeigt ihr ja, wie scharf er auf sie ist und daher ist das ja eher positiv zu bewerten.

So jung ist die TE auch nicht, dass sie nicht über die Mechanismen von Affären Bescheid wissen könnte, aber klar, wenn man selbst verliebt und voller Hoffnung ist, bildet man sich immer ein, man selbst wäre die berühmte Ausnahme und er würde mit wehenden Fahnen zu ihr überlaufen.
Man lernt im Endeffekt nur aus dem, was man selbst erlebt hat. Bleibt zu hoffen, dass sie jetzt begreift, dass mit diesem Mann keinen Blumentopf, geschweige denn eine exklusive Beziehung zu erwarten hat. Und dass sie sich nie mehr mit einem gebundenen Mann einlässt, denn der Ablauf ist immer derselbe. Es scheint ein Drehbuch für Affären zu geben, das alle nachspielen.

Eigentlich wurde die TE von ihm nach Strich und Faden verar.... aber es fällt brutal schwer, sich das einzugestehen, denn es bedeutet einen harten Abschied von einer Illusion, an die man sich zwei Jahre lang geklammert hat.

Zitat von Begonie:

Es ist schon ein starkes Stück, was der EM da über seine Frau mitteilt. Die TE hat das natürlich gierig aufgesogen und für bare Münze genommen. Und sie mag vielleicht ein wenig instabil sein, aber sie muss deswegen keine schlechte Mutter sein. Das wiederum aber sagt er der TE, damit sie Verständnis dafür aufbringt, dass er sich (noch ) nicht trennen kann. Dabei ist es ja Quatsch, denn wäre die EF tatsächlich so, dann könnte er sich ja niemals für die TE trennen. Aber er hat ihr ja erzählt, dass er sich noch nicht trennen kann. Er hat sie gezielt in der Warteschleife gehalten und über seine Ehe schwadroniert, aber er kann sich nicht trennen, weil die EF ja so instabil und unselbständig ist. Der TE war es recht, denn alles was zu Hause bei ihm schlecht läuft, spielt ihr in die Karten, wie sie meint.

Dabei ist es verwerflich, was der Mann da für ein Spiel treibt und eigentlich müsste der TE auffallen, dass es Zeichen eines schlechten Charakters ist, wenn einer die Frau, mit der er Kinder hat, schlecht macht. Aber derlei Kleinigkeiten werden von verliebten Frauen gerne übersehen, denn sie empfinden dann eher Mitleid mit dem Mann.

Zitat von Begonie:

Dabei ist es ja Quatsch, denn wäre die EF tatsächlich so, dann könnte er sich ja niemals für die TE trennen. Aber er hat ihr ja erzählt, dass er sich noch nicht trennen kann

Wer weiss, er sucht sicher noch den passenden Mann für seine Frau, am besten einen Psychologen, da sie ja eh einen an der Waffel hat und falls es da zu Nervenzusammenbrüche käme… da sollte man Geduld mit ihm haben.
Der macht das schon…

Ist doch prima wenn man seiner AF erzählen kann, der Ehefrau kann man das nicht zumuten… da steht er sogar noch als Fürsorglich da…
Clevere Art sich jahrelang ne Affäre zu halten…

Zitat von Isely:

Ist doch prima wenn man seiner AF erzählen kann, der Ehefrau kann man das nicht zumuten… da steht er sogar noch als Fürsorglich da…
Clevere Art sich jahrelang ne Affäre zu halten…

Männer, die sich für Gold halten...aber wie Plastik glänzen, trifft man ja nun nicht überall ... oder doch?

Zitat von Heffalump:

Männer, die sich für Gold halten...aber wie Plastik glänzen, trifft man ja nun nicht überall ... oder doch?

Oh ja, da fällt mir auch so ein Glanzstück ein…
Sag ich ja, clever…

Zitat von Tamara123:

Seine Gründe waren immer nachvollziehbar. Seine Kinder liegen ihm sehr am Herzen. Sie wäre alleine keine so gute Mutter und braucht ihn immer wieder um ein bisschen auf den Boden zu kommen.

ab hier habe ich aufgehört zu lesen.
Was ist das denn für ein Quatsch.. die Mutter ist nicht gut, darum muss er bleiben.
So einen Mann willst Du haben, der keine Hemmungen hat die Mutter seiner Kinder schlecht zu machen?

Er treibt es mit Dir im Ehebett,
die Ehefrau versucht die Ehe zu retten und Du meinst, dass sie klammert und dann noch das.

Was denkst Du denn, was bei Dir so viel besser wäre und warum er ausgerechnet dann bei Dir bleiben sollte?
Der kann noch 2 Stück neben Dir haben und Du merkst es nicht, weil Du jeden Schmarn glaubst, den er Dir erzählt.

Auch,wenn die Te hier nicht mehr liest. Irgendwann, vielleicht nach etlichen Ehrenrunden wird es ihr wie Schuppen von den Augen fallen und sie vor sich selbst schämen. Ich kann sowieso Frauen nicht verstehen die solche Typen toll finden die ihre Frauen vor ihnen schlecht machen. Schon in dem Moment würde mich der Brechreiz überkommen. Genauso hätte ich nie einen Mann als Freund in Betracht gezogen der über seine Ex- Freundinnen schlecht gesprochen hätte. Aber jeder Jeck ist anders.
Ich hoffe die Te konnte einiges an Erkenntnissen für sich mitnehmen. Sie hat nun wie so viele vor ihr die Erfahrungen gemacht, daß sie zuviel in die Affäre rein interpretiert hat.

Zitat von Butterblume63:

Auch,wenn die Te hier nicht mehr liest.

Gestern war sie noch online, also lesen wird sie schon - nur, die Antworten erreichen eben nicht Disney Niveau

Zitat von Heffalump:

Gestern war sie noch online, also lesen wird sie schon - nur, die Antworten erreichen eben nicht Disney Niveau

Ich weiß nicht, was Ihre Hoffnung war. Vielleicht sanfter formulierte Aussagen, aber ich finde, dass es wichtig ist, auch Kritik anzunehmen. Zwei Jahre sind eine sehr lange Zeit, ich glaube dass für das eigene Selbstbild, gerade mit eigenen vorherigen Betrugserfahrungen durch ihren Exfreund, vielleicht es schwer zulässt, zu sehen, dass es vielleicht nicht die große Liebe ist. Es heißt nicht, dass der Mann nur mit Kalkül gehandelt hat, aber sehr unreif und abwertend der EF gegenüber. Vielleicht kriselt die Ehe, aber lösen kann er sich nicht. Mein Freund hat eine Exfrau, sie haben mehrere Kinder gemeinsam. Er redet nicht gut über sie. Wohl aber über seine letzte Partnerin. Über seine Exfrau denke ich dennoch nicht schlecht, ich kenne sie nicht und die Kinder sind klasse, so schlecht kann sie nicht sein. Manche Erzählungen finde ich übel, aber ich bilde mir keine Meinung. Ich denke, wenn man alles übernimmt und ins gleiche Horn bläst, kann man lernen, lieber etwas Distanz zu waren. Bei meinem Freund denke ich, dass beide sich mal sehr geliebt haben, und daher die bösen Worte kommen. Vielleicht Enttäuschung. Glaube man sollte sowas immer hinterfragen. Ich persönlich finde es sehr lang, daraus kann man für sich viel ziehen und dann für eine tiefe Liebe frei machen. Ich habe auch das Gefühl, dass die TE noch nicht soweit ist, es mit kritischen Abstand anzuschauen.

Zitat von Butterblume63:

Ich kann sowieso Frauen nicht verstehen die solche Typen toll finden ...

Ich möchte dazu mal einen Gedanken teilen. Vielleicht ist das ein Puzzlestein zu etwas Verständnis (nicht zu verwechseln: verstehen ist nicht dasselbe wie gutheißen).
Meine Oma hielt zeitlebens immer zu der Seite des Mannes, wenn es um Beziehungsdramen etc ging. Immer. Sie hatte dabei irgendwie etwas Giftiges, Verachtendes in sich in Bezug auf die Frau. Selbst bei Promi-Geschichten wie irgendwelchem schwängernden Besenkammersex mit fremden Frauen, während die eigene im Krankenhaus das gemeinsame Kind zur Welt bringt, kam als Reaktion nur, na, die Ehefrau wird schon ihren Teil dazu beigetragen haben, dass sooo etwas überhaupt passieren konnte! Sie wird ihn da schon hingetrieben haben.
Der Hintergrund meiner Oma war, dass sie, 1933 geboren, ohne Vater aufwuchs. Sie wurde in der Schule in Hitler-Deutschland dafür ausgelacht, dass sie keinen hatte. Meine Uroma hatte den Mann sehr geliebt, er war ihr aber fremdgegangen während der Schwangerschaft und das konnte sie ihm nie verzeihen. Irgendwann stand er dann mal auf dem Schulhof, um seine Tochter heimlich zu sehen, und schenkte ihr einen Füllhalter. Dieser Füllhalter blieb zeitlebens das Heiligtum meiner Oma. So wie ihr Vater. Der ja nicht ihr Vater sein durfte, weil ihre böse Mutter es nicht zugelassen hat. Dabei war er sogar auf den Schulhof gekommen und hatte ihr einen Füllhalter geschenkt! Das war die Perspektive meiner Oma.
Mich hat das immer so aufgeregt.
Aber irgendwann hab ich es zumindest begriffen.
Dass hinter dem ganzen Unverständnis, dem Groll, der verdrehten Wahrnehmung, der spöttischen Überheblichkeit eine ohnmächtige, tiefe Traurigkeit saß, ein ganzes Leben lang. Eine elementare Verletztheit, Verlassenheit.
Um vor sich selbst ein kleines Stück Liebe und heile Welt zu bewahren, wurde dieser Vater wie Jesus auf einen Sockel gestellt und Wut galt den bösen Frauen.

Zitat von Butterblume63:

Ich kann sowieso Frauen nicht verstehen die solche Typen toll finden die ihre Frauen vor ihnen schlecht machen.

Ich glaube das ist der Verliebtheit geschuldet. Die rosa Brille.
Und hat bestimmt auch mit diesem Ach, der arme Mann-Rettungsgedanken zu tun.
Der Chef meiner Frau...genau dasselbe.
Wäre sie nicht verliebt gewesen, hätte sie das auch mehr als komisch gefunden.

Zitat von Frida3lisa:

Ich habe auch das Gefühl, dass die TE noch nicht soweit ist, es mit kritischen Abstand anzuschauen.

Das habe ich jetzt schon so oft hier im Forum gemerkt: auch wenn die Posts wohlwollend, und eben nicht angreifend, sind, kommen sie bei Menschen in der Situation der TE, entweder gar nicht an oder sie fühlen sich von den Antworten angegriffen.
Der Affären-Kokon.

Zitat von paulaner:

Ich glaube das ist der Verliebtheit geschuldet. Die rosa Brille.
Und hat bestimmt auch mit diesem Ach, der arme Mann-Rettungsgedanken zu tun.
Der Chef meiner Frau...genau dasselbe.
Wäre sie nicht verliebt gewesen, hätte sie das auch mehr als komisch gefunden.

Ich vermute eher, dass man sich selbst so viel besser findet, als diese Ehefrau… dieser Drachen
Nur wenn man es mal weiter denken würde, was macht es mich schon besser ?
Was gehört schon dazu ? Nicht viel oder ?
Wenn einer kaggee ist, sich auch augenscheinlich so verhält, gehört ja wirklich nicht viel dazu, selbst besser da zu stehen…
Er würde also auch jede andere nehmen, die nur einen Hauch netter ist…

Zitat von paulaner:

Das habe ich jetzt schon so oft hier im Forum gemerkt: auch wenn die Posts wohlwollend, und eben nicht angreifend, sind, kommen sie bei Menschen in der Situation der TE, entweder gar nicht an oder sie fühlen sich von den Antworten angegriffen.
Der Affären-Kokon.

Sie kommen bei Menschen in der Situation der TE vor allem deshalb nicht an bzw sie fühlen sich davon angegriffen, weil sie ja auch angegriffen WERDEN.
Sie haben ja nicht selten einfach auch einen sehr schäbigen Anteil an der Sache, wegen der sie hier unglücklich um Rat und Beistand suchen!
Und das trifft dann in den Affärenthreads etwas unglücklich auf (meist) Frauen, die den Mist von der anderen Seite kennen und denen da noch immer die Galle hochkommt, weil sie identifiziert sind mit der Geschichte.
Die Motivation, in den Affärenthreads zu lesen und zu schreiben, ist da doch nicht, der TE helfen zu wollen. Sondern dass man selbst mit dem Thema nicht durch ist ganz tief drinnen. Oder?

Zitat von Isely:

Ich vermute eher, dass man sich selbst so viel besser findet, als diese Ehefrau

du vergisst, wie hoch der Anteil von ihm ist, damit sie es so wahr nimmt.
Und wie leicht es ist, diejenigen in die pfanne zu hauen, die sich nicht wehren können.