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Klarkommen nach Trennung

Moody92
Zitat von Joeyjo:
Die Frau hat kein Bock was zusammen zu machen, stört sich aber dann daran, wenn du deinen Hobbys nachgehst?

Der Sport hat sie nicht gestört, das Zocken schon. Sie war da wirklich etwas kleinlich, aber ich habe es auch irgendwann übertrieben. Quasi aus Trotz: Was, du willst mir das verbieten? Jetzt erst recht! - Affig, ich weiß.

Zitat von Joeyjo:
Hat sie das denn?

Nein. Klar hätte sie das genauso tun können, aber zu dem Zeitpunkt lag der Ball mMn bei mir, das Ruder rumzureißen. Sie hatte vorher schon deutlich mehr investiert und versucht.

Zitat von Joeyjo:

Hat sie doch genauso.

Ja, nur kommt sie deutlich besser damit klar.

Zitat von Joeyjo:
Emotionale Distanz, weil deine Bedürfnisse nicht befriedigt werden?
Hast du Lust auf eine Beziehung ohne Körperkontakt? Bist du 70?
Ist doch nachvollziehbar ...

Ist so ein bisschen das Henne/Ei Problem. Ich würde sagen, ich habe angefangen, mich emotional zurückzuziehen, weil immer irgendwas im Job war bzw. bei mir dahingehend Unzufriedenheit herrschte.
Daraufhin hat sie sich irgendwann körperlich zurückgezogen und mir vorgeworfen, ich würde nur ankommen, wenn ich S. will (was ich so nicht zu 100% unterschreiben würde, aber dass sich eine Tendenz dahin entwickelte, kann ich nicht abstreiten), ich habe mich angegriffen gefühlt und war gefrustet und der Teufelskreis fing an.
Ist halt auch ein klassisches Warnzeichen, welches ich wirklich KONSEQUENT ignorierte und lieber weiter Frust geschoben habe, anstatt das Problem GEMEINSAM mit meiner Partnerin anzugehen und offen darüber zu sprechen.


Wisst ihr, wenn ich 12 Monate zurückblicke und mein Leben von damals mit meinem Leben jetzt vergleiche, bin ich wirklich komplett abgestürzt. Ich würde alles dafür geben, die Zeit zurückzudrehen.
Ich hatte in der neuen Wohnung die Chance, etwas zu ändern und hatte bis kurz vor der Trennung immer noch einen Fuß in der Tür, aber ich bin einfach nicht über meinen Schatten gesprungen.

Die Monate davor waren einfach ein Auf und Ab der Gefühle und ich wusste überhaupt nicht, woran ich bin, doch statt die Führung zu übernehmen und alles zu versuchen, habe ich das Ganze dahinplätschern lassen, bis es aus war.
Ja, sie hat zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr viel in die Beziehung investiert, aber ich habe mich davon auch direkt entmutigen lassen und beim kleinsten Gegenwind alles eingestellt. Das wäre meine Zeit gewesen, um zu kämpfen, doch aufgewacht bin ich erst jetzt.
Nun, wo der Schritt einmal gegangen ist, gibt es kein Zurück mehr, und das macht mich fertig.

Sie war 2 oder 3 Wochen vor der Trennung mit 2 Freundinnen im Kurzurlaub und schrieb mir jeden Tag mehrere Nachrichten und rief jeden Abend an, sagte mir, dass sie mich und unsere kleine Familie vermisst und dass es irgendwie nicht mit und nicht ohne mich ginge.
Statt zu sagen, dass sie mir auch fehlt und ihr zu sagen, was sie mir bedeutet und dass wir das irgendwie gemeinsam schaffen müssen, habe ich einfach das Thema gewechselt, weil ich es in diesem Moment nicht gefühlt habe, genervt war und einfach froh, mal für 3 Tage alleine in der Wohnung zu sein, um runterzukommen. Anschließend haben wir uns am Telefon gestritten und aufgelegt.
Das war rückblickend meine letzte Chance, danach war der Rest besiegelt.

Ich bin aktuell an einem Punkt angelangt, an dem ich meinen kompletten Lebenswillen verloren habe.
Ich bin seit 2 Wochen in Therapie und werde versuchen, da wieder rauszukommen, aber die Vorwürfe, nicht das gewürdigt zu haben, was ich hatte, und vor allen Dingen, nie richtig gekämpft zu haben, hallen in jeder Minute nach.

11.10.2024 17:09 • x 2 #31


O
Zitat von Downer:
Ist so ein bisschen das Henne/Ei Problem. Ich würde sagen, ich habe angefangen, mich emotional zurückzuziehen, weil immer irgendwas im Job war bzw. bei mir dahingehend Unzufriedenheit herrschte.
Daraufhin hat sie sich irgendwann körperlich zurückgezogen und mir vorgeworfen, ich würde nur ankommen, wenn ich S. will (was ich so nicht zu 100% unterschreiben würde, aber dass sich eine Tendenz dahin entwickelte, kann ich nicht abstreiten), ich habe mich angegriffen gefühlt und war gefrustet und der Teufelskreis fing an.

Ach weißt du, eine verliebte Frau nimmt gerne den S. und dieNähe und Zärtlichkeit mit und gibt sich Mühe es dem Mann recht zu machen, um ihm zu gefallen und um ihn zu halten. Wenn eine Frau S. ablehnt, dann stimmt halt irgendwas nicht. Ich habe vor Trennungen bis zuletzt mit meinen Freunden innigen S. gehabt, mit Gefühl, und wir waren uns nah. Trotzdem gingen sie mir alle 3 fremd. Du bist gut im Reflektieren, aber du nimmst gerade zuviel Schuld auf dich und denkst zu negativ. Selbstkritik ist immer hilfreich. Selbstzerfleischen ist kontraproduktiv. Du hast dein Bestes gegeben, sie sicher auch. Irgendwie hat es letztlich nicht gepasst. Bitte arbeite täglich mit der Affirmation Niemand hat Schuld. Manchmal passt es einfach nicht, die Bedürfnisse und Vorstellungen sind zu unterschiedlich oder die Anziehungskraft ist nicht stark genug oder die Umstände sind störend. Bei mir sind zum Beispiel die Eltern schwer krank geworden und verstorben, der Papa sass im Rollstuhl, mein Job war stressig und herausfordernd. Ich denke, du bist aktuell zu belastet. Lies mal unter Belastungsreaktion, da gibt man sich wirklich an allem die Schuld. Zu Unrecht. Was lief denn gut in Eurer Beziehung? Was hast du gut gemacht? Was lief heute gut? Magst du bitte mit Dankbarkeitsmeditation täglich starten? Das hat mir sehr geholfen. Für welche 3 Dinge bist du heute dankbar?

11.10.2024 20:04 • x 2 #32


A


Klarkommen nach Trennung

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O
Zitat von Downer:
weil ich es in diesem Moment nicht gefühlt habe, genervt war und einfach froh, mal für 3 Tage alleine in der Wohnung zu sein, um runterzukommen.

Das ist völlig in Ordnung!
Ich denke, du warst im Job und sonst überlastet. Du hast Ruhe gebraucht.
Bitte arbeite täglich mit der positiven Affirmation Ich bin okay, ja?
Du bist ein ernsthafter, nachdenklicher, reflektierter Mann. Das ist klasse!
Bitte arbeite jetzt täglich 10 Minuten mit Selfcare.

Eine Freundin, die dich liebt und mag und braucht und die sich bindet an dich, die gibt dich nicht so schnell auf!
Da draußen gibt's Männer, die schlagen und ignorieren und behandeln ihre Frauen schlecht! Die sind aggressiv! Die trinken oder Dro. nehmen oder unzuverlässig sind! Du weißt gar nicht, was es für schrecklich Männer gibt! Also bitte, denk mal über deinen Selbstwet nach. Nobody is perfekt. Du bist ein guter Mann und Mensch.
Es tut richtig weh dich zu lesen!
Leider bekommen wir im Leben nicht immer das, was wir wollen.

11.10.2024 20:11 • x 3 #33


O
Mein Lieber, eine verliebte Frau geht nicht so schnell!

Eine Frau sollte gehen, wenn sie belogen und betrogen oder geschlagen oder massiv vernachlässigt und schlecht behandelt wird... Das war bei Euch NIE der Fall!

Beziehungen enden manchmal. Obwohl beide es versucht und gewollt haben.

Lenk' dich ein bisschen ab. TV an. Täglich Lieblingsmusik. Es wird aufwärts gehen.

Wir haben hier alle schlimmen Trennungskummer überstanden, du wirst das auch!

11.10.2024 20:42 • x 3 #34


H


Das hab ich heute gehört und musste an Deine Geschichte denken. Du bist nicht allein. Aber ich glaube auch, dass es immer gute Gründe gibt, warum man nicht ständig die beste Version seiner selbst sein kann, was ich eh für lächerlich halte.

Du hast nichts verloren, was so perfekt war, wie Du es Dir gerade hindenkst.

11.10.2024 22:26 • x 2 #35


O
lieber @Scheol, wir brauchen deine männliche Perspektive

11.10.2024 22:32 • x 2 #36


H
Zitat von Olive70:
wir brauchen deine männliche Perspektive

Denkst Du @Mann1989 ist eine Frau? 'Tschuldigung, nur Spaß. Aber ich glaub auch er braucht Männerfreunde.

11.10.2024 22:45 • #37


Moody92
Zitat von Olive70:
Eine Freundin, die dich liebt und mag und braucht und die sich bindet an dich, die gibt dich nicht so schnell auf!

Sie hat auch nicht schnell aufgegeben, ich habe einfach jahrelang zu wenig in die Beziehung investiert und mich nicht weiter-, sondern eher zurückentwickelt. Ich hätte meine Themen genau wie meine Ex während der Beziehung angehen soll, evtl. wären wir gemeinsam daran gewachsen, aber (Paar-)Therapien waren in meinen Augen ein totales Stigma und ein Eingeständnis des eigenen Versagens. Oh, wie sehr man sich irren kann!
Zitat von Olive70:
Da draußen gibt's Männer, die schlagen und ignorieren und behandeln ihre Frauen schlecht! Die sind aggressiv! Die trinken oder Dro. nehmen oder unzuverlässig sind! Du weißt gar nicht, was es für schrecklich Männer gibt!

Mag sein, mein Anspruch an mich selbst ist allerdings auch etwas höher, als nur die eigene Frau nicht zu schlagen.
Klingt wieder etwas zynisch - ich weiß natürlich, worauf du hinaus willst.
Zitat von Olive70:
oder die Umstände sind störend.

Das war der größte Knackpunkt.
Corona, die Wohnsituation, der Job (bei mir) der schwierige Hund - wir (anfangs) bzw. ich (gegen Ende) haben der Negativität einfach zu viel Raum gegeben, sodass wir/ich gar nicht sehen konnten, wie gut es uns eigentlich geht.
Zitat von Olive70:
Was lief denn gut in Eurer Beziehung? Was hast du gut gemacht? Was lief heute gut?

Unsere Beziehung lief primär vor dem Zusammenziehen gut, danach haben irgendwann die o.g. Umstände und der Alltag reingekickt, wobei wir/ich damals wie gesagt auch teilweise aus einer Mücke einen Elefanten gemacht haben. Die Leichtigkeit war einfach sehr schnell verflogen und ich wollte das nicht war haben, weshalb ich die Augen vor unseren Probleme verschloss.
Was habe ich gut gemacht? Ganz ehrlich, da fällt mir in der Rückschau seit dem Zusammenziehen nicht so viel ein, was ich nicht als selbstverständlich erachten würde. Ich war auf jeden Fall kein Mann der großen Gesten, der seine Freundin mit einem romantischen Sommerabend-Picknick überrascht hat o.Ä.
Zitat von Olive70:
Für welche 3 Dinge bist du heute dankbar?

- für meine körperliche Gesundheit
- für meine Mutter, die mich so gut es geht auffängt, obwohl sie genug andere Dinge um die Ohren hat
- für dieses Forum, in dem ich meinen heutigen Samstagabend verbringen werde, weil sich keiner meiner Freunde mal von sich aus gemeldet hat und ich keinen Bock hatte, immer der zu sein, der fragt ob was geht.

12.10.2024 18:15 • x 1 #38


Moody92
Zitat von Love_Sucks:
Und brich den Kontakt zu ihr ab, entferne sie von Social Media, hör auf nachzusehen was sie macht und mit wem! Du folterst dich damit selbst. Ich kenne das. Anfangs geht es einem noch ganz gut, weil man bei der Ex auch keine Veränderung im Leben sieht und man sich sagen kann: 'Ohne mich geht's ihr auch nicht ...

Ich kriegs irgendwie nicht hin, einzelne Sätze von dir zu zitieren, daher so:
Das was du schreibst mit Erst sieht man bei der Ex auch keine Veränderung und man kann sich entspannt zurücklehnen, solange bis sich eben doch was tut war 1:1 mein Gedankengang.
Als ich ins Grübeln kam dachte ich mir, ihr wird es schon nicht anders gehen, bis ich dann gemerkt habe, dass es ihr doch anders geht, nämlich besser. Mir war schon klar, dass sie keine Schwierigkeiten haben wird, jemand neuen zu finden, nur dass sie es auch schon will und emotional dafür bereit ist, hat mich tief getroffen.

12.10.2024 18:20 • x 2 #39


Moody92
Zitat von Mann1989:
Nur, Du musst dich eben trauen weiterzumachen, auf die Leute zuzugehen

Beileibe nicht meine große Stärke, aber irgendwas werde ich wohl machen müssen. Ich bin nicht besonders extrovertiert und auch kein Frauenheld, umso verwunderter bin ich rückblickend, dass ich die Trennung an sich so entspannt durchgezogen habe, ohne Panik zu bekommen. Die kam erst später - vermutlich weil mir wieder eingefallen ist, dass ich kein Frauenheld bin.
Zitat von Mann1989:
Sei nicht so streng mit Dir und löse dich vom Gedanken nicht alles gegeben zu haben. In jenem Moment hast Du dein Bestmögliches versucht, mehr kannst und darfst Du nicht von Dir erwarten.

Mein damals Bestmögliches kommt mir ein halbes Jahr später so lächerlich wenig vor, deshalb strafe ich mich auch so ab. Besonders wenn ich überlege, wie hoch meine Fallhöhe war. Und Junge, bin ich tief gefallen.
Diese Beziehung und alles was damit verbunden war, hat 80% meines Lebens ausgemacht. Wie gesund das ist, ist natürlich fraglich, ich wünschte nur, ich hätte das früher erkannt und während der Beziehung gegengesteuert anstatt jetzt, wo ich am Boden liege und kaum noch Kraft habe.

12.10.2024 18:31 • x 1 #40


O
Zitat von Downer:
willst.

Das war der größte Knackpunkt.
Corona, die Wohnsituation, der Job (bei mir) der schwierige Hund - wir (anfangs) bzw. ich (gegen Ende) haben der Negativität einfach zu viel Raum gegeben, sodass wir/ich gar nicht sehen konnten, wie gut es uns eigentlich geht.

Ich befürchte, da kam einfach einiges zusammen. Schade!
Bei mir war das leider auch so.
Die Umstände, Überstunden und Stress im Job, schwer kranke Eltern, Tod meiner Eltern, später meine schweren Infekte mit Kuren und Rehas etc.

Denkst du, du kannst in deinem Leben Schritt für Schritt aufräumen? Und Platz für Neues schaffen?

12.10.2024 19:22 • #41


O
Zitat von Downer:
o.Ä.

- für meine körperliche Gesundheit
- für meine Mutter, die mich so gut es geht auffängt, obwohl sie genug andere Dinge um die Ohren hat
- für dieses Forum, in dem ich meinen heutigen Samstagabend verbringen werde, weil sich keiner meiner Freunde mal von sich aus gemeldet hat und ich keinen Bock hatte, immer der zu sein, der fragt ob was geht.

Super! So machst du jetzt bitte täglich weiter! Und täglich deine Lieblingsmusik hören. Hast du eine Alexa?
Weißt du, dann fällst du jetzt nicht tiefer. Sondern das fängt dich auf und puffert dich ab wie in einem Sicherheitsnetz. Wie im Zirkus! Da kannst du dann leichter rauskrabbeln. Kopf hoch!

Und deine Gesundheit hat immer Prio 1!

12.10.2024 19:28 • #42


O
Zitat von Downer:
anstatt jetzt, wo ich am Boden liege und kaum noch Kraft habe.

Wo kannst du persönlich denn neue Kraft tanken?

12.10.2024 19:33 • #43


Moody92
Zitat von Olive70:
Denkst du, du kannst in deinem Leben Schritt für Schritt aufräumen? Und Platz für Neues schaffen?

Ich weiß es nicht, die Schuldgefühle nagen unendlich an mir.
Zitat von Olive70:
Wo kannst du persönlich denn neue Kraft tanken?

Sport und frische Luft, aber sobald ich wieder allein in meiner Wohnung bin, ist alles wie vorher.
Ich frage mich, ob ich die alte Wohnung hätte halten sollen, ich habe mich dort so wohlgefühlt.

13.10.2024 09:06 • x 1 #44


Moody92
Wir haben irgendwann aufgehört Ich liebe dich zu sagen - das muss Anfang/Mitte 2021 gewesen sein.
Ich war der erste, der damit aufhörte und irgendwann später tat sie es mir gleich.

Ich habe ihr unbewusst die schuld für unsere damalige Situation gegeben, dass wir in der ersten gemeinsamen Wohnung nicht glücklich waren, sie aber damals so auf den zusammenzog dorthin pochte, und ich habe ihr die Schuld dafür gegeben, dass wir durch den Tierschutzhund, den sie unbedingt wollte und da auch nicht mit sich reden ließ, so eingeschränkt waren und eine schwere Zeit mit ihm hatten. Wir konnten ihn fast nirgends mit hinnehmen und in seiner Erziehung zogen wir nie am gleich Strang.
Mir selbst machte ich auch Vorwürfe, bei beiden themen nicht ausreichend interveniert zu haben und deshalb nun in dieser Situation zu sein.
Rückblickend war alles halb so wild, damals nervte es mich ungemein.

Ich habe meine Gefühle diesbzgl. nie wirklich offen kommuniziert, aber sie wusste natürlich, dass etwas war.
Mehrmals sprach sie an - teilweise unter Tränen - dass ich ihr so lange nicht mehr gesagt habe, dass ich sie liebe, doch ich änderte nichts daran.
Stattdessen rief ich mir immer wieder uns Gedächtnis, warum ich ihr das nicht mehr sagte und irgendwann war meinen Gegenargument, dass sie das ja auch nicht mehr tut

Sie konnte nie verstehen, warum ich so war und ich konnte es auch nicht. Es war wie eine innere Blockade, irgendetwas in mir sträubte sich, einfach glücklich und zufrieden zu sein mit dem, was ich hatte.
Ich kann aus heutiger Sicht nicht begreifen, wie ich damals so gefühlskalt sein und ihr über die all die Jahre diese Worte verwehren konnte.
Irgendwann war ich so darin gefangen, dass ich auch in besseren Zeiten kein Ich liebe dich über meine Lippen bringen konnte - nicht mal in unserer letzten Wohnung, in der ich eigentlich nochmal alles geben wollte.

Es ist nur selbstverständlich, dass man sich über die Zeit von dem Menschen, der ich war, entfremdet und irgendwann entliebt und sich diese Nähe und Geborgenheit woanders sucht.
Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt, aber ich hätte meinen eigenen Problemen viel eher auf den Grund gehen müssen; vielleicht hätte ich meine Freundin dann eher angemessen lieben können.

Sie war 6 Jahre lang meine bessere Hälfte, der kleine Mensch an meiner Seite, der insgeheim so viel stärker war als ich.
Sie wäre es gewesen, mit ihr hätte ich mir eine gemeinsame Zukunft aufbauen wollen, doch ich war so überfordert mit mir selbst und meinen Gefühlen.
Sie hat mich lange Zeit nahezu bedingungslos geliebt und trotzdem habe ich sie und mich selbst um unser gemeinsames Glück gebracht.
Ich kann es ihr nicht übel nehmen, sich schon jemand neuen gesucht zu haben, da ich sie jahrelang auf emotionalen Entzug setzte, ohne es wirklich so merken.
Ich weiß, dass ich an meiner Situation schuld bin und sie verdient habe. Ich hatte lange genug Zeit, aufzuwachen und etwas zu ändern.

Meine Tage werden zusehends schwerer und ich weiß nicht, wie ich mir selbst jemals verzeihen soll, mein eigenes Glück torpediert und meine Ex so enttäuscht zu haben.
Ich drehe mich im Kreis und alles was ich tun möchte, ist die Zeit zurückzudrehen.

13.10.2024 09:33 • x 2 #45


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