Hallo zusammen,
wie ich schon vor ein paar Tagen mal geschrieben habe, befinde ich mich in einer Affäre mit meiner von mir getrennt lebenden Frau. Ich hatte mir nach meinem Auszug eine Kontktsperre auferlegt, die ich wegen ihrer Internetbekannschaften und daraus resutierendem Schmerz einfach machen musste. Und ich bin sehr gut damit gefahren.
Trotzdem ist es nach Monaten wieder zu intensiver Annäherung mit täglichem Kontakt gekommen. Zu Anfang dieser nun schon mehrere Wochen andauernden Affäre habe ich immer versucht das Negative auszublenden und es hat geklappt. Irgendwann kommt man aber dann an den Punkt, wo die Gedanken wieder zu kreisen beginnen. Ihr Verhalten ist fast so wie in einer Beziehung, Sie wird sauer wenn man nicht zurückschreibt, oder die SMS zu sachlich ist, schreibt wie schön Sie die Treffen mit mir findet usw. Wir treffen uns sogar zum spazieren gehen ohne übereinander herzufallen, reden dabei sehr viel und Sie sagt mir auch dass es verdammt schade ist wenn solche Dinge erst jetzt zwischen uns möglich sind. Rundherum eigentlich eine schöne Sache. Aber ich habe dann doch angefangen, darüber nach zu denken und versucht Ihr Verhalten zu deuten. Und das ist ein großer Fehler.
Denn es ist leider so, wie das schon etliche hier und auch in anderen Foren geschrieben haben. Auch wenn wir uns körperlich noch sehr stark zueinander hingezogen fühlen, wird daraus kein Reload der Ehe. Mann bekommt nicht die SMS die mann sich erhofft und weilt immer ein bißchen in einer emotionalen Schieflage. Ich habe dann mal die Situation behutsam angesprochen und habe die Antwort, die mir eigentlich ganz tief im Inneren schon klar war, bekommen. Nämlich dass es noch einen anderen gibt, Sie aber nicht weiß was daraus wird. Genauso wie Sie die täglichen Treffen mit mir genießt aber auch nicht weiß, was daraus wird. Danach habe ich mich mal einer sehr guten Freundin anvertraut. Und Ihre Bewertung war einerseits niederschmetternd aber sie hat mir auch den Kopf gewaschen. Das man sich zu dem Menschen noch stark hingezogen fühlt ist wohl eine Sache, die ganz normal ist, wenn zwei Menschen lange zusammen waren. Aber man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass diese Gefühl schwindet, dass es nichts heißt, wenn man wieder vertraut miteinander wird, oder sich fallen lässt. Am Ende fährt jeder in seine Wohnung zurück und lebt sein Leben ohne den Anderen. Das ganze hat auch irgendwie etwas von warmhalten, also als Übergang, bis man sich mit einem neuen Partner im Klaren ist.
War nicht einfach für mich mir das einzugestehen. Aber es stimmt. Ich bin momentan sehr aufgewühlt deswegen, aber es wird auch jeden Tag ein wenig besser. Da wir ein Kind zusammen haben, werde ich mit meiner Exfrau sowieso immer zu tun haben. Aber ich hoffe, dass ich Ihr in naher Zukunft dann völlig neutral gegenüberstehen kann. Mir hat es sehr wehgetan, Klarheit reinzubringen. Aber ewig leiden ist auf Dauer nicht gut.
Wenn es hier ähnliche Erfahrungen gibt, bitte schreiben.
05.08.2011 13:09 •
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