Hallo liebes Forum,
ich habe ja in diversen Einträgen bereits meine Geschichte geschildert.
Um es kurz zu fassen:
Ich war die erste Freundin bei meinem Ex (24), und wir haben sehr viel miteinader durchgemacht, unter anderem 9 Umzüge und seinen kompletten Lebenswandel (Ausstieg aus der Religion, neues Studium etc).
Da er sich von seiner Religion abkehrte, kurz nachdem wir zusammen kamen (ich war dafür nicht verantwortlich, diesbezüglich hatte er all seine Freiheiten) - waren viele seiner ehemals Freunde plötzlich sehr stark gegen mich und es fielen Wörter wie *beep* und *beep*. Er hat es damals nur ignoriert, mich nicht aktiv verteidigt, und ist trotzdem mit diesen Menschen befreundet geblieben, was er mir aber verheimlicht hat. Es kam zu vielen Verletzungen und Unsicherheiten meinerseits. 2 Jahre später hat er es eingesehen, dass er damals großen Mist gebaut hat. Auch die Leute, die mich damals beleidigt haben, haben sich indirekt entschuldigt (angeblich ist es ihnen zu peinlich auf mich nach der Sache zuzugehen, aber ich sehe es an deren Verhalten).
Nun sind wir mit ihm seit Oktober getrennt, aber immer noch im Kontakt (habe die Kontaktsperre leider nicht geschafft), er schreibt mir immer noch regelmäßig Ich liebe dich, und ich weiß auch, dass er das tut, leider aber nicht so viel, wie er selbst zugibt. Wir können inzwischen sehr ehrlich miteinander sprechen. Ich habe etwas Angst, in die Freundschaftsschiene zu rutschen. Wir sind aber immer noch in unterschiedlichen Ländern.
Angeblich hatte er noch nicht mal ne andere im Bett (das glaub ich ihm sogar, er ist nicht so der große Frauenliebhaber). Bei ihm hat sich die Lage relativ stabilisiert, er weiß jetzt wer er ist, hat ne konstante Wohnung und Arbeit, etc. und relativ feste Zukunftsaussichten. Mich hat dieses Hin und Her, On und Off damals sehr destabilisiert. Ich bin richtig abhängig und depressiv geworden, und auch jetzt merke ich, dass eine gewisse Abhängigkeit noch da ist, aber ich WILL und WERDE glücklich werden, mit ihm oder ohne ihn, das ist mir klar.
Einige Zeit lang sah es gut aus, ich habe mich am Schopf gepackt und schwupsdiwups wollte er einen Neuanfang (wir wohnen bei in verschiedenen Ländern, haben uns zwischenzeitlich immer noch nicht getroffen). Er wollte, dass ich zu ihm im Februar komme, aber ich habe abgelehnt, weil ich mich noch nicht bereit fühle, bzw ein schlechtes Gefühl habe.
Meine Gefühle zu ihm: Es ist nicht so, dass ich ihn jeden Tag krass vermisse. Irgendwie vermisse ich ihn auch nicht aktiv. Wir sind sehr viel ehrlicher und weniger dramatisch zueinander geworden, er hat sich in der Kommunikation verbessert. Als ich ihn angefangen hab zu daten, hatte er zuerst alles, aber dann war er ein mittelloser Loser ohne Ausbildung. Doch ich habe mehr in ihm gesehen, ein riesiges Potenzial, und ich hatte Recht. Wir hatten nie normale Umstände die es uns erlaubten normal zusammen zu sein (konnte damals nicht gut genug Deutsch für eine Arbeit, von der alten die er hatte wurde er gefeuert weil er nicht mehr religiös war, somit keine Wohnung mehr, kein Geld, ständiger existenzieller Stress für ihn), doch als wir zusammen waren, war es wie im Paradies, sehr entspannend und ein natürlicher Flow für beide. Im Alltag, wenn wir die Chance haben zusammen zu sein, läuft es sehr gut und alle sind glücklich. Aber auf die Entfernung, nur Stress...
Er kennt mich am besten und kann mich und andere sehr gut einschätzen. Meistens vertraue ich seinem Urteil. Auch das Körperliche ist sehr gut. Deshalb ist er immer noch attraktiv für mich. Er hat auch sehr viele schlechte Eigenschaften wie jeder Mensch, aber ich nenne ihm immer wieder seine guten. Zu mir sprichst er meist kritisch aggressiv, ich gebe ihm Kontra, was ihn nervt, aber im Nachhinein weiß ich, dass er viel von mir hält. Dieses Vertrauen haben wir...
Nur bin ich ihm... VIEL ZU NERVIG. Ich kann mich nicht kurz fassen, und was mir auf dem Herzen liegt, liegt mir bald auf der Zunge.
Gestern hat er zu mir gemeint Manchmal, da wache ich auf, und denke mir: was macht sie noch mit mir? Genauso wie sie mich aktiv mit Hirnfick (wie er es nennt) leiden lässt, mache ich das Selbe mit ihr, nur passiv. Und dann sind da noch die ewigen Diskussionen immer ums gleiche Thema und die Entfernung.
Dann meint er zu mir: Ich liebe dich schon noch. Und verdammt, ich habe in der Vergangenheit einen Riesenfehler begangen. Aber ich kann so nicht leben/lieben. Dein ewiger Hirnfick zerstört viel von der Liebe. Bitte hör auf damit. Bitte, hilf mir dich mehr zu lieben. Bin ich ein schlechter Mensch deswegen?
2 Sekunden! später meint er: ich bin verliebt in dich. Du bist klug, lieb, und nervig, aber das ist ok, wie eine Prise Salz.
Ich schreibe ihm verdammt viel, und er hat keine Kraft mehr das zu lesen, oder zu hören. Ich beschuldige ihn auch absolut nicht der Vergangenheit, denn ich habe auch sehr viel Drama gemacht. Aber einige Mechanismen, die dafür verantwortlich waren, dass es zum Streit kommt, hat er zwar begriffen, aber nicht in der Realität verbessert. Es kommt mir so vor, als ob ich nicht wertvoll genug wäre, dass er sich anstrengt. Er ist ja nicht blöd, er hat unsere Situation sehr gut analysiert und kapiert!
Ich habe zu ihm gesagt, dass er bitte den ersten Schritt machen soll, denn ich kann nun mal nicht aus heiterem Himmel die Coole spielen, wenn ich doch weiß, dass ich gerne noch einen normalen Neuanfang hätte, und er sich ständig unsicher ist.
Er meinte er überlegt sich was.
Also wie gesagt. Es geht mir relativ gut ohne ihn, ich komme gut durch den Tag. Habe sehr viel Aufmerksamkeit von anderen Männern, und wüsste auch, dass ich jederzeit einen Freund haben könnte, wenn ich es wollen würde. Will ich aber nicht mit den anderen. Ich wäre dann so gedämpft mit den anderen. Habs schon versucht, klappt nicht, hab keine Lust drauf.
Klingt bescheuert, aber wenn er liebt, ist er der tollste Freund der Welt. Den will ich wieder haben. Genauso jemanden wünsche ich mir. Will, dass er wieder hinter mir steht, und uns nicht als getrennt ansieht. Denn im Prinzip ist es das selbe wie vorher, wir reden viel auf Distanz, nur ohne das offizielle Label zusammen, was mir wichtig ist. Und klingt noch blöder, solange er single ist, kann ich meinetwegen auch nur mit ihm befreundet sein, aber es würde mir weh tun, wenn er all das, was er durch mich erlernt und bekommen hat (das war VERDAMMT VIEL, das weiß er auch), einer anderen geben würde. Jeder Mensch hat einen Jagdinstinkt, auch ich.
Ich bin jetzt selbst nicht so besonders verliebt, wenn er mir sagt er liebt mich, habe ich immer noch diesen Panzer und es rührt sich kaum was von mir. Bin zu ihm genauso wie zu anderen stark gedämpft, misstrauisch.Auch ich wünsche mir einen Neuanfang. Auftauen, und vertrauen zu dürfen. Tief im Inneren habe ich noch sehr viele Gefühle für ihn. Ich wünsche mir einfach eine normale Chance mit ihm, zusammenleben zu können. Wenn ich bei ihm bin, bin ich immer recht cool und entspannt. Wir haben die absolute Übereinstimmung in allen Geschmacksfragen, im Alltag ist das wie Himmel auf Erden, auch für ihn. Auf Distanz ein nervöses Wrack, und das schreckt ihn ab mit mir wieder zusammenzukommen. Ich weiß, ich sollte mich rar machen, etc. Aber wie denn? Ich bin sowieso jeden Monat in mindestens 3 Ländern, habe Uni, Shootings und Modeschauen, ich kriege vieles zu sehen, wovon die anderen träumen. In meiner Attraktivität bin ich mir sicher. Aber bei ihm werde ich so unsicher und dadruch unattraktiv, kann es nicht mehr abstellen, bin ein anderer Mensch geworden! Nur manchmal kann ich es abstellen.
Aber immer schwebt mir diese Frage im Kopf: Kann es denn von vorherein bei ihm wahre Liebe gewesen sein, wenn er mich so beleidigen lassen konnte? Weil wenn es keine war, dann kann es doch nie wieder die große Liebe werden, oder? Zusammen funktionieren wir bestens, getrennt kühlt er immer schnell ab weil ich supernervös werde. Tief in seinem Inneren liebt er mich, sagt er, (denke ich auch, aber bin mir unsicher). Er meint aber, dass er wegen meinem *beep* nicht mit mir zusammen sein kann.
Kann aus uns noch was werden, sollten wir was versuchen? Er geht ja auch regelmäßig zum Psychologen, ich habe viele meiner Fehler erkannt.
Oder geht sowas grundsätzlich schief?
Er möchte mich treffen, und ich weiß nicht ob ich ablehnen sollte oder nicht. Oder hält er mich nur warm?
Wer hat Recht? Sollte er zuerst den ersten Schritt tun, und mir durch Taten seine (leider geringe) Liebe zeigen, oder sollte ich mich ZUERST beruhigen, und dann erst kann er mehr auf mich zugehen?
Aber es ist doch unfair, das verhalten von seiner Seite hat zuerst meine Unsicherheiten ausgelöst. Das kam nicht, weil mir einfach langweilig war und ich nervig bin. Ich bin es eigentlich gar nicht. Ich fühle mich nur so ungerecht behandelt, er siehts auch ein, kann es aber nicht mehr ändern. Irgendwo verstehe ich ihn, mich auch. Er versteht meine Frustration auch! Ich glaube schon, dass er sich anstrengt.
Haben wir ne Chance?
Hilfe! Bin verloren. Ein kühler Kopf ist gefragt.
Sorry. Kann mich nicht kurz fassen
13.02.2015 18:22 •
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